Palmen überwintern
Palmen sind von Natur aus ein tropisches bis subtropisches Klima gewöhnt. Nichtsdestotrotz wachsen sie auch bei unserem eher milden Klima. Um Palmen zu überwintern, benötigen sie einen besonderen Winterschutz, sonst sind die Wurzeln der Kälte ausgeliefert und sterben ab.
Im Winter mögen es nicht nur wir Menschen kuschelig warm. Auch für besonders kälteempfindliche Kübelpflanzen wie Hanfpalmen oder Olivenbäume gibt es gegen den Frost eine spezielle Lösung. Am einfachsten ist es, wenn Sie in einem Winterquartier die Palmen überwintern. Ist das nicht möglich, gibt es aber auch eine Alternative. Wir zeigen, wie Sie Palmen überwintern.
Welche Palmen sind winterhart?
Wer sich keine Mühe mit der Überwinterung machen möchte fragt sich sicher: Wie viel Kälte halten Palmen aus? Und welche winterharte Palme kann überwintern? Obwohl die Pflanze nicht in Deutschland beheimatet ist, gibt es winterharte Palmen. Diese halten teilweise sogar einem sehr kalten Winter mit Temperaturen von -25 °C und somit auch Frost stand. Zu den winterharten Palmen gehören z.B.:
- Blaue Nadelpalme (Trithrinax campestris)
- Palmetto-Palme: z.B. Zwergpalmetto (Sabal minor)
- Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
- Blaue Palmlilie (Yucca baccata)
- Blaue Zwergpalme (Chamaerops humilis var. cerifera)
- Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix)
- Wagners Hanfpalme (Trachycarpus wagnerianus)
- Fädige Palmlilie (Yucca filamentosa)
- Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis)
Die robustesten Palmenarten für drinnen und draußen haben wir im folgenden Video für Sie zusammengetragen – da findet jeder die passende Palmen-Sorte für sich:
Teilweise sind auch Palmenarten der äußerst beliebten Yucca-Palme winterhart. Der Drachenbaum, der der Yucca-Palme sehr ähnlich sieht, ist leider nicht winterhart und verträgt nur höhere Temperaturen zwischen 10-15 °C.
Palmen: Wann überwintern?
Ab bestimmten Temperaturen wird es im Winter zu kalt. Wann dieser Zeitpunkt erreicht ist, hängt sehr stark von der Palmenart ab. Zimmerpalmen vertragen Kälte im Winter nicht. Sie können zwar im Sommer im Freien stehen, doch sobald die Temperaturen unter 20°C fallen, muss die Zimmerpalme ins Haus. Bei ausgepflanzten Pflanzen, die winterhart sind, sollten Sie sich die Frosthärte merken. Denn diese ist entscheidend für den Winterschutz. Bei 5 °C über der Frosthärte sollten Sie erste Schutzmaßnahmen ergreifen. So sind Sie auf der sicheren Seite. Winterharte Arten, die im Kübel sind, sollten vor dem ersten Frost geschützt werden. Besonders die Wurzeln können bei niedrigen Temperaturen im Garten schnell erfrieren.
Praxistipp: Achten Sie darauf, dass Sie keine jungen Palmen den kalten Temperaturen aussetzen. Sie sollte mindestens 5 Jahre alt sein und eine Höhe von min. 60 cm aufweisen.
Wie können Palmen überwintern?
Sie fragen sich nun, wie und vor allem wo die Pflanzen überwintern? Da gibt es verschiedene Standorte. Pflanzen, die in einem Beet gepflanzt sind, müssen Sie natürlich nicht auspflanzen. Diese können Sie also auch im Freien überwintern. Das gleiche gilt für Pflanzen, die zu groß oder zu schwer sind, um sie nach drinnen zu holen. Kleinere Exemplare oder die, die nur im Sommer draußen stehen, können Sie in der Wohnung überwintern.
Im Video wird gezeigt, wie Sie Pflanzen winterfest machen:
Palmen überwintern im Freien
Einzelne kalte Nächte im Garten schaden den meisten Palmenarten nicht. Doch, sobald die Temperaturen eine längere Zeit unter 0°C liegen, sollten Sie die ausgepflanzte Palmen schützen. Kleinere Kübelpflanzen können Sie dafür ins Haus holen. Größere Pflanzen müssen Sie mit Mulchschichten (z.B. einer Schicht Rindenmulch) und Kokosmatten abdichten. Pflanzen, die im Garten ausgepflanzt sind, erhalten um den Stamm eine dicke Mulchschicht aus Laub, Reisig oder Stroh. So werden die besonders empfindlichen Wurzeln geschützt. Um auch den Rest zu schützen, umwickeln Sie den Stamm mit Kokosmatten, einem Jutesack oder Strohmatten. Die Blätter können Sie zusammenbinden und als Ganzes mit Jute oder Matten abdecken. Diese Maßnahmen und auch Schnee auf den Blättern (nicht entfernen) isolieren die Palmwedel und schützen vor der Kälte.
Und wie überwintert man Palmen im Topf? Kübelpflanzen können Sie im Winter näher an die Hauswand stellen. Um die Wurzeln zu schützen ist eine Holz- oder Styropor-Platte unter dem Topf von Vorteil. Den Kübel selbst umwickeln Sie mehrmals mit Kokosmatten, Jute oder Luftpolsterfolie. Stamm und Palmwedel schützen Sie wie die Pflanze im Beet. Ab jetzt wird die Pflanze nur noch selten gegossen. Noch besser geschützt als vor einer windabgewandten Süd/West-Fassade überwintern Palmen in einem Gewächshaus:
Praxistipp: Als praktische Alternative hat sich auch eine sogenannte Pflanzenheizung erwiesen. Wie Sie diesen Winterschutz für Palmen selber bauen, erfahren Sie hier.
Palmen überwintern: Pflanzenheizung für Palmen
Für dem Winter im Garten gibt es Pflanzenheizungen. Pflanzenheizungen gibt es im Handel zu kaufen. Das Heizkabel (10 m lang, 8 m davon heizbar) wird um den Topf und die Kübelpflanze gewickelt und an eine Außensteckdose angeschlossen. Der Topf sollte jedoch immer noch zusätzlich mit Kokosmatten oder Jutesäcken eingewickelt werden. Das Heizkabel der Pflanzenheizung befindet sich dann zwischen Pflanze und Winterschutz und wärmt den Kübel ebenso wie den Luftraum (den Stamm ggf. mit Jute-Gaze umwickeln – als Schutz vor eisigem Wind).
Wer keine Pflanzenheizung kaufen möchte, kann diese auch selber bauen. Dafür benötigen Sie nur ein Heizkabel, Jutesäcke und ein Seil. Das Heizkabel wickeln Sie um den Pflanztopf und den Stamm. Dann wickeln Sie Jutesäcke oder Kokosmatten um den Topf und den Stamm und binden diese ggf. mit einem Seil fest. So gelingt die Überwinterung von Palmen ganz einfach.
Palmen überwintern drinnen
Wer seine Pflanze drinnen überwintern möchte, sollte darauf achten, dass es ein heller Standort ist. Am besten wählen Sie den Ort dann aus, wenn die Temperaturen tagsüber nicht mehr über 0°C zu erwarten sind (-5 °C in der Nacht). Das Winterquartier sollten Sie nicht wechseln. Denn die Pflanze mag keine starken Temperaturschwankungen (z.B. auch Lüften). Außerdem sollte sie viel Licht bekommen, aber keine direkte Sonne. Sollten Sie dafür keinen geeigneten Platz finden, können Sie mit einer Pflanzenlampe eine künstliche Beleuchtung erzeugen. Auch im Haus ist das Wässern nur selten nötig. Nutzen Sie dann am besten lauwarmes Wasser und vermeiden Sie Staunässe.
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