Winterblüher

Diese Pflanzen blühen im Winter

Der Winter ist eigentlich die Jahreszeit der Ruhe: Aber trotzdem Beete nicht leer und trist bleiben. Beliebte Winterblüher wie die Christrose, Hamamelis oder das Schneeglöckchen beleben den Garten in der kalten Jahreszeit und begeistern mit den ersten Blüten des Jahres.

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Winterschneeball: Bodnant-Schneeball (Viburnum×bodnantense)
Der Winterschneeball (auch Bodnant-Schneeball, Viburnum × bodnantense) zeigt seine blass-rosa farbenen Blüten und verströmt an klaren Wintertagen einen zarten Duft. Foto: AdobeStock / Sonja Birkelbach

Sleeping Beauty: Winterschneeball

Christrose
In der Weihnachtszeit schmückt die Christrose mit ihren Blüten oft den Innenbereich, aber auch im Garten wird sie gerne gepflanzt. Hier in Deutschland kommt die Pflanze ausschließlich in Bayern in der Natur vor. Ihre Hauptblütezeit reicht von Dezember bis März. Dann kann sie in Weiß, Rosa, Rot und Weiß-Grün blühen. Es gibt aber auch Varianten, die bereits im November zu blühen beginnen. Diese Winterpflanze benötigt einen nährstoff- und humusreichen Boden. Der ideale Standort ist unter einem laubabwerfenden Baum oder Strauch im Halbschtten. Die Christrose ist größtenteils gegen Schädlinge und Krankheiten resistent, lediglich von der Schwarzfleckenkrankheit kann sie befallen werden. Dieser Winterblüher lässt sich auch im Topf kultivieren. Foto: BirgitH / pixelio.de
Schneeglöckchen
Schneeglöckchen blühen von Februar bis April und bevorzugen einen sonnigen bis halbsonnigen Standort. Foto: birgitH / pixelio.de
Sternhyazinthe
Die Sternhyazinthe, auch Schneeglanz oder Schneestolz, blüht in Blau und Weiß von Februar bis April. Foto: Heidi Noack / pixelio.de
Winterling
Der Winterling zeigt seine gelben Blüten von Februar bis März. Vorsicht: Der Winterling ist bei Verzehr giftig. Sie verursacht Erbrechen, Koliken, Herzschwäche und Sehstörungen. Foto: Rosel Eckstein / pixelio.de
Krokus
Krokusse blühen von Februar bis April in leuchtendem Gelb, Weiß und Violett. Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Diese sogenannten „Sleeping Beauties“, die „schlafenden Schönheiten“, blühen meist zwischen November und März. Wenn also die meisten Bäume und Büsche kahl sind, bringen die Winterblüher Farbe in den Garten. Manche von ihnen verströmen zudem einen herrlichen Geruch, wie etwa der Duft-Schneeball.

Praxistipp: Es gibt viele Winterblüher. Doch die schönsten zeigt nur unser Video:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Die Winterpflanzen gibt es in verschiedenen Farben und Blütenformen. Besonders beliebt bei Hobbygärtnern sind Winterblüher als Stauden oder Sträucher mit immergrünen Blättern, denn diese haben den Vorteil, dass sie den Garten ganzjährig verschönern. Und ein gut geplanter Garten bietet auch bei Frost einen schönen Anblick. Welche Winterblüher es gibt, erfahren Sie hier.

Was sind Winterblüher?

Winterblüher ist keine botanische Kategorie: Als Winterblüher werden alle Pflanzen – ob Stauden, Sträucher oder Bäume – bezeichnet, die in der kalten Jahreszeit ihre Knospen öffnen. Was alle winterblühenden Pflanzen eint, ist, dass sie besonders unempfindlich und robust sind – vor allem in Bezug auf (niedrige) Temperaturen.

Doch Vorsicht: Zwar sind die winterharten Pflanzen selbst recht kältetolerant, ihre weißen Blüten, mit denen Winterblüher zwischen November und März begeistern, sind nicht gleichermaßen frosthart!

Damit die zarten Blüten Ihrer Winterblüher nicht kurz nach dem Knospen erfrieren, sollten Sie für die winterharten Pflanzen im Garten einen möglichst windstillen, sonnigen Standort aussuchen. Ein halbschattiger Standort vor einer schützenden Hauswand etwa, ist ideal!

Pflanzen, die im Winter blühen

Im kahlen Beet entfalten Winterblüher leicht ihre besondere Faszination: Wo sonst nur brauner Mutterboden zu sehen ist, ziehen Pflanzen, die in milden Wintern blühen, ganz automatisch die Blicke auf sich.

Mit diesen winterharten Stauden kreieren Sie auch in der kalten Jahreszeit abwechslungsreiche Blumenbeete:

  • Adonisröschen (Adonis amurensis)
  • Christrose (Helleborus niger)
  • Duftveilchen (Viola vulgaris)
  • Echte Schlüsselblume (Primula veris)
  • Gewöhnliches Leberblümchen (Hepatica nobilis)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Kaschmir-Begenie (Bergenia ciliata)
  • Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) 
  • Lenzrose (Helleborus Orientalis)
  • Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum)
  • Schneeglöckchen (Galanthus)

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Video: Glutamat

Auch auf dem Balkon gedeihen winterharte Pflanzen, die in der kalten Jahreszeit zwischen November und Februar Farbe in die Blumenkästen zaubern – dazu zählen etwa Garten-Silberglöckchen, Heidekraut, Hornveilchen, Immergrüne Schleifenblume, Scharlachfuchsie, Scheinbeere, Stiefmütterchen oder auch Zierkohl.

Die 5 schönsten winterblühenden Sträucher

Während viele Blumen erst im Vorfrühjahr aufknospen, stehen winterblühende Gehölze häufig bereits im November und Dezember in voller Blüte. Einige Sträucher, die im Winter blühen, sind:

1. Zaubernuss (auch Hamamelis)

Die Zaubernuss verdankt ihrem Namen der Ähnlichkeit zur Haselnuss, obwohl sie nicht mit dieser verwandt ist. Einige Zaubernuss-Arten werden auch heutzutage noch intensiv als Heilpflanze verwendet. Sie soll bei leichten Hautverletzungen und -entzündungen entzündungshemmend wirken. Die fadenförmigen Blüten öffnen sich von Dezember bis Februar in Gelb, Orange und Rot. Durch ihre Blütenblätter zählt die Zaubernuss zu den schönsten Winterblühern. Besonders bekannt wegen ihrer frühen Blütezeit (ab Januar) sind die Japanische und die Chinesische Zaubernuss. Der edle Strauch ist an einen sonnigen bis absonnigen, geschützten Ort zu pflanzen. Das Gehölz stellt außerdem hohe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Im Idealfall sollte die Erde durchlässig, frisch bis leicht feucht und humusreich sein. Trockenheit oder Staunässe verträgt die Zaubernuss gar nicht. Bei Frost rollen sich die Blüten zusammen. Um sie vor den eisigen Temperaturen zu schützen, empfiehlt es sich, sie mit Vlies abzudecken. Übrigens: Für Bienen und Hummeln stellt der Strauch eine wichtige Nahrungsquelle dar.

Zaubernuss im Schnee
Foto: Bernd Kasper / pixelio.de

,Bei Hautverletzungen und -entzüdnungen kann die Zaubernuss helfen. Foto: Bernd Kasper / pixelio.de

2. Winter-Jasmin

Winter-Jasmin stammt ursprünglich aus China und ist bereits seit dem 19. Jahrhundert in Europa verbreitet. Der Winter-Jasmin zeigt seine gelben Blüten bereits von Dezember bis März. Die Blüten öffnen sich jedoch nicht alle auf einmal, sondern zeigen sich nach und nach. Dies ist ein Schutzmechanismus, um Frostschäden zu vermeiden, denn starke Fröste verträgt der Jamsin nicht.  Er kann im Garten vielfältig eingesetzt werden – als Kletterpflanze, Bodendecker oder Kübelpflanze. Im Gegensatz zu den anderen Winterblühern stellt diese Pflanze kaum Ansprüche an ihren Boden. Der Standort sollte sonnig sowie etwas windgeschützt sein. Wasser benötigt der gelbe Winterjasmin nur selten und kommt deshalb sehr gut mit Hitze und Trockenheit zurecht. Auch benötigt er keinen regelmäßigen Schnitt. Lediglich als Bodendecker ist ein Rückschnitt sinnvoll, um die Ausbreitung einzuschränken.

Winter-Jasmin im Schnee
Foto: momosu / pixelio.de

,Ab Dezember zaubern Winter-Jasmin etwas Farbe in den Garten. Foto: momosu / pixelio.de

3. Winter-Schneeball (auch Bodnant-Schneeball)

Der Winter-Schneeball ist ein relativ junger Strauch, der als Kreuzung des Duft-Schneeballs und des Großblütigen Schneeballs entstand. Der Duft-Schneeball zählt zur Familie der Moschuskrautgewächse und blüht in Rosa oder Weiß kontinuierlich von Anfang November bis März. Ein besonderes Merkmal ist sein herrlich riechender Vanille-Duft. Der Zierstrauch gilt als pflegeleicht. Er benötigt einen geschützten, sonnigen Standort. Halbschatten ist ebenfalls möglich, kann aber dazu führen, dass der Strauch weniger Blüten trägt. Der Boden sollte humus- und nährstoffreich sein. Eine regelmäßige Düngung ist bei diesem Gewächs nicht nötig. Auch ist es unempfindlich, was Schädlinge und Krankheiten angeht, lediglich auf den Schneeball-Blattkäfer sowie Blattläuse reagiert er etwas anfälliger.

Winter-Schneeball im Schnee
Foto: segovax / pixelio.de

,Schon allein der Name zeigt, dass der Winter-Schneeball ein Winterblüher ist. Foto: segovax / pixelio.de

4. Schneeheide

Die Schneeheide, auch Winterheide und Frühlingsheidekraut, entfaltet ihre volle Wirkung vor allem, wenn ihre weißen, gelben, roten und rosafarbenen Blüten auf größeren Gebieten eine zusammenhängende Fläche bilden. Sie bevorzugt einen sonnigen geschützten Standort und blüht je nach Art von November bis in den April hinein.

Schneeheide im Schnee
Foto: gänseblümchen / pixelio.de

,Bis in den Frühling blüht dieser bunte Winterblüher., ,Foto: gänseblümchen / pixelio.de

5. Seidelbast

Neben seiner Funktion als Zierpflanze, wurde der Seidelbast früher auch als Heilpflanze verwendet. Im Volksglauben soll der winterblühende Strauch eine abwehrende Wirkung gegen Hexen haben. Seine weißen und rosa Blüten zeigen sich von Februar bis Juni.
Vorsicht: Seidelbast ist giftig! Bereits 10 seiner Beeren, die im Juli und August reifen, sind für Kinder tödlich.

Seidelbast
Foto: berggeist007 / pixelio.de

,Beliebt als Heil- und Zierpflanze: Der Seidelbast., ,Foto: berggeist007 / pixelio.de

Weitere Sträucher, die im Winter blühen, sind unter anderen:

  • Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox)
  • Duft-Heckenkirsche (Lonicera fragrantissima)
  • Schleimbeere (Sarcococca confusa)
  • Schnee-Forsythie (Abeliophyllum distichum)
  • Schneekirsche (Prunus subhirtella)

Wann kann ich Winterblüher pflanzen?

Ab Mai etwa können Sie Winterblüher im Garten auspflanzen. So haben die Pflanzen genug Zeit anzuwachsen, bis sie nächstes  Jahr beweisen müssen, wie frostfest sie wirklich sind. Spätestens im September sollten winterharte Gehölze in die Erde gesetzt werden, damit Bäume und Sträucher noch Wurzeln schlagen können, ehe der erste Frost ansteht. Winterblüher gelten im Allgemeinen als robust gegenüber Kälte und Wind. Ihre Blüten sind jedoch meist etwas empfindlicher. Wer sich winterliche Blütenpracht für seinen Garten wünscht, sollte sie daher an einen sonnigen und geschützten Standort pflanzen. Natürlich ist der Ort auch so zu wählen, dass Sie die Pflanzen von den Plätzen aus sehen können, an denen Sie sich gerne aufhalten, sei es in der Nähe der Terrasse oder entlang von Gartenwegen.

Während sich Sommerblüher über einen regelmäßigen Rückschnitt freuen und ihn zum Ausbilden vieler Früchte und Blüten benötigen, ist dies bei Winterblühern nicht der Fall. Von den Winterpflanzen brauchen nur die wenigsten einen Erhaltungsschnitt. Wenn bei Winterblühern ein Schnitt erwünscht ist, ist der beste Zeitpunkt im Frühjahr nach der Blüte, denn dann haben die Gewächse genügend Zeit, neue Knospen zu bilden. Den Rückschnitt von älteren Pflanzen erledigen Sie am besten zeitig nach der Blüte im Februar / März. Wählen Sie dafür einen frostfreien, bewölkten Tag.

Winterblüher brauchen keine zusätzliche Gießzugabe, denn dank der winterlichen Niederschläge wie Schnee und Regen sind sie ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt. In sehr trockenen Wintern kann ein bisschen Wasser jedoch hilfreich sein. Sie sind in der Regel sehr pflegeleicht. Auch eine Düngung der Pflanzen ist generell nicht erforderlich. Dennoch schadet es nicht, ihnen ab und zu Nährstoffe zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel durch Düngen mit Kompost.

Blüten im Winter danke Zwiebelblumen

Jeder kennt sie, aber verbindet damit nicht den Begriff Winterblüher: Zwiebelpflanzen! In der Zwiebel, die ab dem Spätherbst in der Erde ruht, ist schon die ganze Pflanze angelegt. Erhält die Pflanze im Spätwinter erste Wärmereize, drängt es die Blume an die Oberfläche. Selbst wenn der Garten noch unter Schnee begraben liegt, erfreuen Zwiebelblumen bereits mit ihren großen, farbenprächtigen Blüten.
Besonders beliebt und verbreitet sind folgende winterblühende Zwiebelpflanzen:

  • Blaustern (Scilla)
  • Frühlings-Krokus (Crocus vernus)
  • Herbstzeitlose (Colchicum)
  • Märzenbecher (Leucojum)
  • Narzissen (Narcissus)
  • Schneeglanz (Chionodoxa)
  • Schneeglöckchen (Galanthus)
  • Winterling (Eranthis)

Praxistipp: Während die meisten Zwiebelpflanzen erst früh im neuen Jahr austreiben, sorgt der Herbstkrokus (Crocus ligusticus) bereits im alten Jahr – etwa von November bis Dezember – für farbenfrohe Akzente im kargen Garten.

Gräser im Winter

Nicht nur die Blüten von Winterblühern ziehen in kleinen Gärten alle Blicke auf sich – auch Gräser und deren Samenstände können den winterlichen Garten bereichern: Ausschlaggebend für die Wahl des richtigen Grases sind die Wuchsform, der Blütenstand und die Farbe. Um ihre Schönheit im Winter genießen zu können, sollte man sie erst im Frühjahr zurückschneiden. Winterlicher Raureif verwandelt die winterfesten Ziergräser dann jeden Tag in faszinierende Eisskulpturen.

Winterblüher unter den Zimmerpflanzen

Winterblüher gibt es natürlich auch für die eigenen vier Wände. In der Wohnung herrschen ja meist ganzjährig konstante Temperaturen – für Zimmerpflanzen ideale Voraussetzungen, um Blüten zu bilden. Doch auch Zimmerpflanzen blühen nicht das ganze Jahr hindurch. Gut, wenn man weiß, welche Zimmerpflanzen zwischen November und März blühen.

Zu den winterblühenden Zimmerpflanzen, die auch in der tristen, lichtarmen Jahreszeit Farbe auf die Fensterbank zaubern, zählen unter anderem:

Als Topfpflanze ist aber auch vor allem das Zimmer-Alpenveilchen beliebt. Die Zimmerpflanze zeigt von Oktober bis April ihre roten, rosafarbenen oder weißen Blüten. Sie ist am besten an einem halbschattigen Ort in einem kühleren Raum mit etwa 15 Grad aufgehoben. Während der Blütezeit brauchen Alpenveilchen viel Wasser, Staunässe sollte jedoch unbedingt vermieden werden. In dieser Zeit ist die Pflanze zudem wöchentlich über das Gießwasser zu düngen.

Winterblüher sind also gar nicht so selten, wie man zuerst meint. Mit etwas Sorgfalt bei der Auswahl der Blühpflanzen im Garten und in der Wohnung kann man das ganze Jahr hindurch blühende Schönheiten kultivieren.

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