Die besten Pflegetipps für die Kalanchoe
Die Kalanchoe blossfeldiana stammt ursprünglich aus Madagaskar – daher auch ihr Trivialname Madagaskarglöckchen. Besser bekannt ist die pflegeleichte Zimmerpflanze als Flammendes Käthchen!
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Mit ihren zahlreichen kleinen bunten Blüten bringt das Flammende Käthchen viel Farbe in den tristen, grauen deutschen Winter: Mit der richtigen Pflege blüht die Kalanchoe bis in den späten Frühling! Mehr als 150 Kalanchoe-Arten sind bekannt. Doch das Flammende Käthchen (botanisch Kalanchoe blossfeldiana) ist die einzige Art, die sich als beliebte pflegeleichte Zimmerpflanze durchgesetzt hat. Obwohl die Kalanchoe als Zierpflanze in Deutschland noch keine 100 Jahre bekannt ist, füllen heute zahlreiche Hybrid-Züchtungen (in weißer, gelber, rosa- oder orangefarbener Blütenpracht) des Madagaskarglöckchens die Regale im Blumenhandel. Ursprünglich hatte das Flammende Käthchen nur scharlachrote Blüten.
Kalanchoe sind beliebte Mitbringsel und Weihnachtspräsente, weil ihre intensiven Farben das Auge erfreuen und selbst bei ungeübten Zimmergärtnern lange blühen. Wo kann man Kalanchoe kaufen? Ab Januar gibt es die Pflanzen überall – beim Floristen, auf dem Wochenmarkt, im Gartencenter und sogar im Supermarkt!
Wie pflege ich die Kalanchoe?
Selbst Menschen, die wenig Erfahrung mit der Pflege von Zimmerpflanzen haben, finden schnell heraus, wie sie eine Kalanchoe pflegen müssen, damit das vergleichsweise anspruchslose Flammende Käthchen lange seine hübschen Blüten trägt.
Bester Standort: Wo Kalanchoe pflanzen?
Als Import aus dem südlichen Afrika mag es die Kalanchoe ganzjährig warm und sonnig! Ein heller Fensterplatz ohne pralle Mittagssonne in einem gut geheizten Raum (etwa 20 °C) ist ideal für eine lange Blühdauer von 6-8 Wochen.
Praxistipp: Im Sommer können Sie die Pflanze auch gern regengeschützt ins Freie stellen – zum Beispiel auf Balkon, Terrasse oder Fensterbrett –, solange die Temperaturen zweistellig sind.
Welche Erde ist für Kalanchoen geeignet?
In ihrer Heimat wurzelt die Kalanchoe gern in mineralischen durchlässigen Böden. Ein vergleichbares Pflanzsubstrat sollte man dem Flammenden Käthchen auch im Pflanztopf gönnen, damit es wächst und blüht. Entweder Sie greifen einfach zu handelsüblicher Anzuchterde oder klassischer Blumenerde mit viel Sand und Blähton. Als ideale Erde für Kalanchoe hat sich dieses Mischungsverhältnis bewährt:
- 50 % Kakteenerde
- 50 % Perlit oder Quarzsand
Wichtig ist, dass die Erde im Pflanztopf wasserdurchlässig ist, denn wie alle Sukkulenten reagiert auch die Kalanchoe empfindlich auf Staunässe! Eine Tonscherbe, die das Abzugsloch des Topfs vor Verstopfung schützt, und eine dicke Schicht Drainage-Kies sichern zudem, dass überschüssiges Gießwasser rasch abfließt.
Pflegeleichte Zimmerpflanzen stellt das Video vor:
Wann sollte ich die Kalanchoe umtopfen?
Im Frühjahr, wenn die Blütezeit der Kalanchoe vorüber ist, können Sie der Pflanze einen größeren Topf und frische Erde spendieren. So ist die Pflanze optimal auf ihre beginnende Wachstumsphase vorbereitet.
Umgetopft wird spätestens, wenn das Pflanzgefäß zu klein geworden ist. Das erkennt man daran, dass die Wurzeln schon unten aus den Abzugslöchern wachsen. Ansonsten hat sich wie bei vielen Zimmerpflanzen ein 2-Jahres-Rhythmus zum Umtopfen bewährt. Praktisch: Will man sich das Düngen übers Jahr sparen, kann man die Kalanchoe einfach jährlich in frisches Pflanzsubstrat umtopfen. Die üblicherweise aufgedüngte Blumenerde enthält genug Nährstoffe, um das genügsame Flammende Käthchen ein Jahr lang zu versorgen.
Praxistipp: Im Einzelhandel gekaufte Topf-Kalanchoen stecken meist in billig aufgelockerter Blumenerde – erkennbar an weißen Styropor-Kügelchen im Substrat. Bereiten Sie Ihrem Flammenden Käthchen einen guten Start und topfen Sie die Kalanchoe sofort in besser geeignete Erde um!
Wie oft gießt man Kalanchoe?
Wie bei allen Sukkulenten: wenig bis maßvoll! In ihren fleischigen Blättern speichert die Pflanze ausreichend Wasser, um auch längere Trockenphasen zu überleben. Sie ist es aus ihrer Heimat gewohnt, mit nur geringen und seltenen Niederschlagsmengen auszukommen.
Gegossen wird erst, wenn sich der Boden trocken anfühlt und auch dann nur zurückhaltend (im Untersetzer sollte kein überschüssiges Gießwasser ankommen)! Denn ein komplett durchfeuchteter Wurzelballen der Kalanchoe ist anfällig für Pilzinfektionen.
Praxistipp: Gießen Sie die Kalanchoe mit Regenwasser oder weichem Wasser (gefiltertes Leitungswasser)!
Wie viel Wasser braucht eine Kalanchoe?
Ob die Erde im Topf noch feucht ist, kann man gerade bei Pflanzen in engen Übertöpfen nur schwer fühlen. Aber die Pflanze zeigt selbst, wie viel Wasser sie braucht und ob Sie die Kalanchoe zu viel gegossen haben: Wachsen die Triebe immer stärker während die Blätter klein bleiben, so dass die Kalanchoe lichter wird, gießen Sie zuviel!
Doch nicht nur das Triebwachstum wird durch zu viel Wasser beschleunigt, auch die Gefahr von Wurzelfäule wächst.
Praxistipp: Um die Kalanchoe zu retten, topfen Sie das Flammende Käthchen schnell in trockene Erde um. Dabei alle verfaulten Wurzeln und abgestorbenen Pflanzenteile entfernen.
Wann werden Kalanchoen gedüngt?
Topfen Sie das Flammende Käthchen jährlich um (s. o.), können Sie sich zusätzliche Düngegaben sparen! Ansonsten geben Sie während der (blütenfreien) Wachstumsphase alle zwei bis drei Wochen Flüssigdünger zum Gießwasser – frühestens im zweiten Jahr nach dem Umtopfen.
Welcher Dünger ist am besten für die Kalanchoe? Kakteendünger sind für die Bedürfnisse von Pflanzen, die wenig Wasser brauchen, optimal eingestellt.
Kann man Kalanchoe schneiden?
Eine Kalanchoe auf der Fensterbank wird nicht nicht größer als 30 cm. Ob man da überhaupt einen Rückschnitt ansetzen muss? Zudem viele Züchtungen ohnehin eher Kleinwuchs-Kalanchoen sind.
Ist das Flammende Käthchen licht geworden und Sie wollen es zu alter Kompaktheit erziehen, können Sie die Kalanchoe schneiden:
- Verblühte oder kranke Triebe regelmäßig ausputzen
- Nach der Blüte verträgt die Kalanchoe einen Rückschnitt
- Stiele bis auf ein Auge zurückschneiden
- Verzweigte Triebe können Sie auch über einer Blattachse kappen
- An den verbleibenden Augen treibt die Pflanze neu aus
Kalanchoe vermehren
Wie vermehrt man Kalanchoe? Ganz einfach über Stecklinge!
- Schneiden Sie dazu gesunde Triebe mit drei Blattpaaren von der Pflanze
- Entfernen Sie das unterste Blattpaar
- Mit einem scharfen, sauberen Messer schneiden Sie den Stiel unterhalb der letzten Blattachse schräg an
- Füllen Sie Anzuchttöpfe mit einem Erde-Sand-Gemisch
- Stecken Sie die Kopfstecklinge in die angefeuchtete Anzuchterde
- Stellen Sie die Ableger an einen hellen, warmen Ort (bei etwa 20 bis 22 °C)
- Woran erkennt man, dass die Kalanchoe-Stecklinge Wurzeln gebildet haben? Wenn die Triebe sichtbar wachsen!
Häufige Fragen zur Pflege von Kalanchoe
Ist die Kalanchoe eigentlich eine Zimmerpflanze? Das ist eine oft gestellte Frage über das Flammende Käthchen. In ihrem Ursprungsland ist der sukkulente Strauch keine Zimmerpflanze. Im mitteleuropäischen Klima gedeiht die Tropenpflanze aber nur unter geschützten Bedingungen in der Wohnung.
Ist die Kalanchoe winterhart?
Nein, denn in Madagaskar, wo die Kalanchoe heimisch ist, fallen die Temperaturen nur selten unter 25 °C! Daher kann man das Flammende Käthchen im Sommer – während der Wachstumsphase der Pflanze – auch gut auf dem Balkon "übersommern". (Stau-)Hitze auf der Loggia ist kein Problem, aber regengeschützt sollte die wärmeliebende Kalanchoe stehen, damit ihre dickfleischigen Blätter keine Flecken bekommen. Fällt die Nachttemperatur unter 15 °C, ist es Zeit für die Kalanchoe, wieder in die geschützte Wohnung zu ziehen.
Wann blüht die Kalanchoe?
Weil man sie praktisch ganzjährig im Gartencenter kaufen kann, weiß kaum noch jemand, wann die Kalanchoe von Natur aus blüht! Vorgezogene, fast ganzjährig blühende Flammende Käthchen täuschen darüber hinweg, dass die Kalanchoe eine sogenannte Kurztagpflanze ist und ihre natürliche Blütezeit in die Wintermonate fällt. Zwischen Februar und Juli bildet der Winterblüher viele kleine Blüten, die zu mehreren in Schirmrispen zusammenstehen.
Wie bringe ich meine Kalanchoe zum Blühen?
Um das Blütenwachstum anzuregen, benötigt die Kalanchoe wie alle Kurztagpflanzen eine Phase verknappten Lichtangebots! Für mindestens sechs Wochen müssen Sie der Topfpflanze "kurze Tage vorgaukeln". Ab November sollten Sie Ihre Kalanchoe auf Licht-Diät setzen: Maximal 9 Stunden Licht pro Tag! Das ist ohne eine Abdeckung (z. B. ein Pappkarton) bei uns nicht möglich – das viele Kunstlicht in unseren Wohnungen würde diesen Zyklus stören. In dieser Zeit sollte die Pflanze auch etwas kühler stehen (15-18 °C) und nur mäßig gegossen werden.
Ist die Dickblattpflanze in dieser Zeit vor der Blüte länger als neun Stunden (Tages-)Licht ausgesetzt, bleiben die Blätter grün und die Blüte fällt aus. Ähnlich reagiert z. B: auch der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) auf ein Überangebot an Licht – er büßt durch längere Tage die Rotfärbung seiner Scheinblüten ein.
Was tun, wenn die Kalanchoe verblüht ist?
Ist die Kalanchoe verblüht, muss man die Pflanze nicht einfach wegwerfen: Nach der Blüte braucht die Kurztagspflanze nur die richtige Pflege, damit sie im nächsten Jahr wieder Blüten trägt: Mit diesem pfiffigen Trick regen Sie die Kalanchoe zu neuer Blüte an!
Sind im Juli die letzten Blüten verwelkt, wird die Kalanchoe wie eine normale Grünpflanze gepflegt (Gieß- und Düngeempfehlungen siehe oben). Ab November leiten Sie dann die für die Blütenneubildung so wichtige Ruhephase ein:
- Stellen Sie die Kalanchoe an einen kühlen Ort (max. 18 °C)
- Der Standort sollte in der Ruhephase grundsätzlich schattig sein (Nordfenster)
- Sperren Sie die Pflanze von abends 18 Uhr bis morgens 9 Uhr konsequent dunkel ein (Schrank/fensterloser Raum)
Praxistipp: Oder Sie sorgen mit einem lichtdichten Pappkarton dafür, dass die Pflanze nicht mehr als 9h Sonne/Kunstlicht pro Tag erhält - Gönnen Sie der Kalanchoe mindestens 6-8 Wochen mit langen dunklen Nächten >12h, während derer sie Knospen bilden kann
- Ab Silvester können Sie das Flammende Käthchen wieder an mehr Licht / Wärme gewöhnen und zurück in die Wohnung holen
Wenn Sie der Kalanchoe diese spezielle Kurztag-Pflege zuteil werden lassen, brauchen sie abgeblühte Flammende Käthchen nicht auf dem Müll zu werfen. Denn so blüht die beliebte Zimmerpflanze auch im nächsten Jahr wieder üppig.
Ist eine Kalanchoe giftig?
Kalanchoe sind Dickblattgewächse (Crassulaceae), die nicht als giftig bekannt sind. Aber zum Verzehr (auch unbeabsichtigt) sind sie nicht gedacht. Kinder und empfindliche Menschen können u. U. Übelkeit, Reizungen oder allergische Reaktionen spüren.
In Haushalte mit Katzen sollte das flammende Käthchen aber unerreichbar für die Stubentiger aufgestellt werden. In ihren Blätter speichert die Kalanchoe u. a. Apfelsäure und Zitronensäure, worauf Katzen mit Erbrechen und Vergiftungssymptomen reagieren.
Was heißt Kalanchoe?
Angeblich soll Kalanchoe die Latinisierung des chinesischen Volksnamens „Kalan Chau“ sein. Wie spricht man den Pflanzennamen korrekt aus? Kalanchoë = Kalan-zo-ä!
Übrigens: Die am bekannteste Unterart, die Kalanchoe blossfeldiana ist nach ihrem Entdecker, dem Saatguthändler und Gärtner Robert Blossfeld, benannt. Er kultivierte als erster die exotische Schönheit, die erst in den 1930er Jahren nach Europa importiert wurde!
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