Anzuchterde
Anzuchterde sieht aus wie gewöhnliche Blumenerde – ist es aber nicht. Diese Erde wird genutzt, wenn die Samen zum ersten Mal ausgesäet werden. Sie ist nährstoffarm, steril und speichert Wasser gut. Zudem ist bei Anzuchterde garantiert, dass sie frei von Samen ist.
Bei der Anzuchterde handelt es sich um eine spezielle Variante der Blumenerde, welche mehrere Vorteile hat. So besteht sie hauptsächlich aus Humus und Sand, ist keimfrei und nährstoffarm. All diese Faktoren bieten optimale Keim- und Wachstumsbedingungen für Samen und Stecklinge. Außerdem beinhaltet sie wenig Stickstoff, dafür aber Phosphor und Kalium und ist damit auf die Bedürfnisse von Jungpflanzen abgestimmt. Die Anzuchterde – oftmals auch Aussaaterde genannt – ist aus gutem Grund nährstoffarm. Damit will man den Pflänzchen nicht wichtige Nährstoffe vorenthalten, sondern sie zum wachsen anregen. Steril muss sie sein, weil sich sonst Pilze und andere Krankheiten auf den noch schwachen Jungpflanzen schnell ausbreiten könnten. Die Garantie, dass in der Erde keine anderen Samen enthalten sind, ist bei der Anzucht sehr wichtig. So müssen sich die ausgesäten Samen nicht gegen andere, unerwünschte Samen durchsetzen.
Gerade bei Jungpflanzen ist schimmelige Blumenerde eine Gefahr für deren zarten Wurzeln. Das Video hält die passenden Tipps bereit, wie Sie Schimmel auf Blumenerde vermeiden:
Anzuchterde selber machen
Durch die Anzuchterde ist das Wurzelsystem der Pflanze stärker ausgeprägt. Sie wächst dadurch schneller und gesünder. Einziger Nachteil: Die Anzuchterde ist nicht gerade günstig und kann nur für Jungpflanzen verwendet werden, muss also später ausgetauscht werden. Doch so wie man normale Blumenerde selbst herstellen kann, kann man auch Anzuchterde herstellen. Das Rezept, welches den größten Erfolg bei der Anzucht verspricht, besteht aus:
- 1/3 reifer Kompost
- 1/3 gewöhnliche Gartenerde
- 1/3 Sand
- etwas Gesteinsmehl
Wichtig ist, dass man alle Bestandteile gut durchsiebt. Anschließend sollte man die Erde auf Nährstoffe testen, denn je ärmer an Nährstoffen, desto besser wurzeln die Samen später. Bei 200 Grad Celsius wird die Erde dann eine halbe Stunde im Ofen sterilisiert, damit alle Krankheitskeime und Pilzsporen abgetötet sind.
Anzuchttopf selbst pressen
Ist die Anzuchterde fertig gebacken, können Sie diese verwenden. Und wer sich den Kauf von Anzuchttöpfen sparen will, kann mit der praktischen Erdpresse von Romberg (ca. 7 Euro) die Töpfe selbst stanzen. Damit lassen sich recht simpel Substratblöcke im Format 4 x 4 x 5 cm aus Anzuchterde herstellen.
Dabei wird die Erde in die Presse gefüllt und verdichtet. Anschließend wird die Presse kopfüber in eine Anzuchtschale gestellt. Mit Druck auf den Kopf presst man den gemachten Anzuchttopf aus der Presse heraus. Dabei sollte man beachten, dass die Erde leicht feucht sein muss, sonst hält der Anzuchttopf nicht zusammen. In die Oberseite des Topfes stanzt die Presse zusätzlich ein Loch, in das man dann den Samen geben kann.
Das "selbst ausprobiert"-Fazit:
+ Spart spezielle Anzuchttöpfe
+ Pflanze kann umgetopft werden, ohne die Wurzeln zu beschädigen
– Herstellung dauert und klappt nicht immer im ersten Anlauf
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