Terra Preta selbst herstellen

Viele Gärtner kennen das Problem: Die Pflanzen im Beet benötigen viel Zuwendung und ohne Dünger aus dem Gartenmarkt sind jegliche Bemühungen zwecklos. Doch Terra Preta soll dieses Problem lösen. Wir erklären, wie Sie Terra Preta selbst herstellen.

Gartentipps
Terra Preta gibt Ihren Pflanzen die wichtigsten Nährstoffe. Foto: Михаил Руденко / iStock
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Terra Preta ist portugiesisch und bedeutet „Schwarze Erde“. In den 60er Jahren wurde die Schwarzerde von Forschern im Amazonasbecken entdeckt. Das Besondere an Terra Preta ist, dass die schwarze Erde Nährstoffe besonders lange speichert und für einen sehr fruchtbaren Boden und damit auch für eine reiche Ernte sorgt. Original Terra Preta aus dem Amazonas-Regenwald kann man nicht kaufen. Moderne Varianten aus dem Gartenmarkt sollen aber ähnlich gut funktionieren. Da diese Produkte allerdings meist überteuert angeboten werden, verraten wir, wie Sie Terra Preta selbst herstellen.

Zutaten zur Herstellung von Terra Preta

Die Zutaten für die Herstellung von Terra Preta können Sie teilweise selbst herstellen. Sollten Sie lieber alle Zutaten für Terra Preta kaufen, erhalten Sie diese auch im Gartenmarkt.
Damit Sie Terra Preta selbst herstellen können, benötigen Sie folgende Zutaten:

Praxistipp: Pferdedung kann manchmal auch kostenlos beim nächsten Pferdehof abgeholt werden.

Terra Preta selbst herstellen: Auf dem Kompost oder im Eimer?

Wenn Sie einen Garten mit viel Platz haben, können Sie Terra Preta auf dem Kompost herstellen. Sollten Sie bisher noch keinen Kompost haben, können Sie sich einen Kompost anlegen. Das Video zeigt, worauf Sie dabei achten sollten:

Video Platzhalter
Video: Xcel Production

Doch auch ohne einen Kompost können Sie Terra Preta herstellen. Sollten Sie also nicht genügend Platz für einen Kompost haben, können Sie Terra Preta auch in einem Eimer mit Deckel auf dem Balkon herstellen.

Auf dem Kompost Terra Preta herstellen

Wenn Sie alle Zutaten haben, können Sie nun selber Terra Preta herstellen.
Dafür schichten Sie zuerst die Grün- und Küchenabfälle locker auf. Und streuen darauf alle 15-20 cm eine Schicht Pflanzenkohle. Sobald der Haufen etwa einen Meter hoch ist, geben Sie Gartenerde und reifen Kompost drüber. Dann gießen Sie die effektiven Mikroorganismen oder die Brennnesseljauche auf den Kompost. Damit der Rotteprozess nicht gestoppt wird, sollten Sie danach alle paar Tage die Feuchtigkeit überprüfen. Ist der Haufen zu trocken, gießen Sie ihn einfach erneut mit Pflanzenjauche. Bei min. 15°C braucht der Kompost ungefähr vier bis sechs Wochen zum Fermentieren.

Im Bokashi oder Eimer Terra Preta herstellen

Besonders wenig Aufwand ist es, wenn Sie Terra Preta in einem Bokashi herstellen. Dafür streuen Sie einfach nur Pflanzenkohle jedes Mal über Ihre Küchenabfälle im Bokashi und geben am Ende noch effektive Mikroorganismen dazu, bevor Sie den Bokashi luftdicht verschließen. Dann muss der Kompost nur noch etwa vier Wochen fermentieren.

Terra Preta können Sie aber auch einfach in einem Eimer herstellen. Dafür benötigen Sie, zusätzlich zu den Zutaten von oben, reifen Kompost.

  1. Vermischen Sie in Ihrem Eimer Dung, Pflanzenkohle und das Gesteinsmehl.
  2. Dann bewässern Sie diese Mischung mit effektiven Mikroorganismen oder Pflanzenjauche.
  3. Verschließen Sie den Behälter und lassen Sie die Mischung ein paar Tage fermentieren.
  4. Nach dem Fermentieren mischen Sie reifen Kompost unter und füllen die Mischung in einen verschließbaren Behälter.
    Praxistipp: Eine Regentonne mit Deckel und Löchern im Boden ist dafür gut geeignet.
  5. In dem Behälter muss der Inhalt vier bis sechs Wochen ohne Sauerstoffzufuhr bei min. 15°C fermentieren, bevor Sie die selbst hergestellte Terra Preta nutzen können.

Wann kann man Terra Preta ausbringen?

Eigentlich kann Terra Preta ganzjährig ausgebracht werden. Es ist aber sinnvoller Terra Preta vor der Aussaat oder der Pflanzung auszubringen, damit die Pflanzen direkt die Nährstoffe aufnehmen können. Diese Nährstoffe sind besonders für das Wachstum und die Fruchtbildung von Starkzehrern geeignet. Wichtig ist dabei aber, dass die Wurzeln der Pflanze keinen direkten Kontakt zu der schwarzen Erde haben. Daher sollten Sie in das Pflanzloch erst Terra Preta füllen und dann eine Schicht Gartenerde. Zu viele Nährstoffe können bei Jungpflanzen zu einer Überversorgung führen, woran diese dann eingehen.
Auf der schwarzen Erde können Tomaten und Zucchini aber auch Zierpflanzen wie Dahlien und Chrysanthemen angebaut werden. Für Kräuter wie Basilikum und Co. ist Terra Preta nicht geeignet.

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