Schwarzerde
Dunkel gefärbte Erde und die Pflanzen wachsen prächtig? Das kann doch nur Schwarzerde sein! Aber was ist Schwarzerde eigentlich? Und warum ist Schwarzerde fruchtbar? Wir verraten es.
Wäre es nicht toll, einen der fruchtbarsten Böden im heimischen Garten zu haben? Dann wäre das Düngen ja vollkommen überflüssig! Doch so einfach ist das leider nicht. Denn nur unter bestimmten Bedingungen entsteht Schwarzerde. Welche das sind und was auf Schwarzerde angebaut wird, erfahren Sie hier.
Schwarzerde: dunkel und fruchtbar
Schwarzerde ist ein beliebter Boden. Da fragt man sich doch: Was ist Schwarzerde eigentlich? Optisch lässt sich Schwarzerde an zwei Eigenschaften erkennen. Eine Eigenschaft, die direkt heraussticht, ist die dunkle Farbe. Die Farbe der Schwarzerde kommt durch seinen hohen Anteil an Humus zustande. Durch diesen ist der Boden auch sehr fruchtbar und bietet seinen Pflanzen einen reichen Vorrat an Nährstoffen. Die zweite Eigenschaft ist, dass die oberste Schicht der Erde mit einer Tiefe von 40-80 cm sehr tief ist. Dies liegt daran, dass Bodentiere wie Würmer die Erde tief ins Erdreich arbeiten. Schwarzerde wird häufig mit Terra Preta verwechselt. Denn die schwarze Erde vom Amazonas, hat ähnliche Eigenschaften, wurde aber, anders als Schwarzerde, durch Menschen verursacht. Daher können Sie auch selber Terra Preta herstellen.
Wie entsteht die Schwarzerde?
Besonders in Gebieten mit kalkreichen Lockergesteinen wie z.B. Kies oder Sand und in Steppengebieten mit lockerem Boden findet man oft Schwarzerde. Diese Gebiete liegen größtenteils in Teilen der Erde, wo der Sommer sehr heiß und der Winter sehr kalt ist. Schwarzerde entsteht, wenn im Frühling viele Pflanzen durch den sehr nährstoffreichen Boden wachsen und dann durch die Trockenheit im Sommer vertrocknen. Im kalten Winter wird der Abbau des organischen Materials dann verlangsamt und dadurch kommt es zu einer Anhäufung von verrottetem organischen Material. Dieses fressen und zersetzen Bodentiere wie z. B. Regenwürmer und wandeln es in wertvollen Humus um, welchen sie tief in die Erde bringen.
Schwarzerde im Garten
Hauptsächlich kommt Schwarzerde in Russland, Asien, Ungarn oder in den Steppen von Nordamerika vor. Aber auch in Deutschland kann man Schwarzerde finden. Zu den Gebieten zählen zum Beispiel die Magdeburger Börde, die Hildesheimer Börde oder das Thüringer Becken.
Schwarzerde im eigenen Garten ist eher unwahrscheinlich, wenn man nicht in einem der genannten Gebiete wohnt. Ihren nährstoffarmen, mageren Boden können Sie aber nährstoffreicher machen, wenn Sie diesen regelmäßig mit Kompost anreichern. So wird dieser, ähnlich wie Schwarzerde, zu nährstoffreicher und somit fetter Erde, die reich an humösen, organischen Bestandteilen ist.
Warum ist Schwarzerde fruchtbar?
Erde mit einem hohen Anteil an Humus ist fruchtbarer als Erde ohne Humus. Daher stimmt es auch meistens, dass dunkler Boden fruchtbarer ist. Das stimmt übrigens auch, wenn die Erde mit Pflanzenkohle angereichert ist. Schwarzerde ist so fruchtbar, da der Humus durch viele Bodentiere gut verteilt wird. Dadurch weist die Schwarzerde auch viele Poren und Wühlgänge auf, die dafür sorgen, dass Regenwasser schnell versickert und dennoch viel Wasser in der Erde gespeichert wird. Das sorgt, ähnlich wie bei Ihrem Kompost im Garten, für ein gesundes Wachstum von Pflanzen. Sie haben noch keinen Kompost im Garten? Das Video zeigt, wie Sie einen Kompost anlegen:
Außerdem ist Schwarzerde relativ kalkhaltig, im Kalk sammeln sich Nährstoffreserven an, die nicht ausgewaschen werden und so von Pflanzen aufgenommen werden können.
Was wird auf Schwarzerde angebaut?
In der Landwirtschaft wird in Schwarzerdegebieten besonders Weizen, Mais und Kartoffeln angebaut. Gleichzeitig bietet die fruchtbare Erde aber auch perfekte Voraussetzungen für Obst, Wein oder Sonnenblumen.
Gartenbesitzer können in besonders fruchtbarer Erde Starkzehrer pflanzen. Zu den starkzehrenden Pflanzen zählen z. B. Tomaten, Kürbisse oder Zucchini.
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