Christusdorn pflegen und überwintern
Der Christusdorn verdankt seinen Namen seinen dornigen Zweigen. Doch mit der biblischen Dornenkrone Jesu hat der belaubte Dornenstrauch aus Madagaskar nichts zu tun!
Der Christusdorn gelangte erst im 19. Jahrhundert aus dem westindischen Ozean nach Europa. Mittlerweile ist die Euphorbia milii – so der botanische Name des Christusdorn – eine beliebte Zimmerpflanze. Denn die kleinen roten Blüten der hier erhältlichen Hybriden schmücken die dornigen Zweige der Sukkulenten-Pflanze beinahe ganzjährig, wenn Sie die folgenden Punkte bei der Christusdorn-Pflege beachten.
Die dornige, etwas bizarre Sukkulenten namens Euphorbia milii sind pflegeleichte Winterblüher und werden bei uns deswegen als Zimmerpflanze besonders geschätzt. Der Christusdorn gilt auch als "der große Bruder" des Weihnachtssterns.
Wie pflegt man einen Christusdorn?
Welche Pflege braucht ein Christusdorn? Generell ist der Christusdorn in der Pflege recht anspruchslos. Als sukkulenter, verholzender Strauch übersteht er auch Trockenphasen und verträgt auch warme Heizungsluft. Diese Punkte bei der Pflanzenpflege halten Ihren Christusdorn gesund und blühfreudig.
Wie düngt man Christusdorn?
In seiner Wachstumsphase von Mai bis September freut sich der Christusdorn über eine Düngergabe alle zwei bis drei Wochen. Mischen Sie Flüssigdünger oder Kakteendünger nach Herstellerdosierung ins Gießwasser.
Wie oft muss man den Christusdorn gießen?
Wie andere sukkulente Pflanzen kommt auch der Christusdorn mit vergleichsweise wenig Wasser aus. Ehe Sie die Zimmerpflanze gießen, sollte die Erde im Pflanztopf fühlbar abgetrocknet sein. Ist der Wurzelballen dauerhaft feucht, geht die Euphorbia milii schnell an Wurzel- und Stammfäule zugrunde.
Christusdorn umtopfen: So gelingt’s
Weil der Christusdorn nur relativ langsam wächst, reicht ihm alle zwei bis drei Jahre ein Umzug in ein neues Gefäß. Am besten gönnen Sie ihm einen neuen Topf mit frischer Erde, wenn die Pflanze aus der winterlichen Ruhezeit erwacht (also etwa im März – wie bei fast allen Zimmerpflanzen). Wichtig: Der neue Pflanztopf sollte nur wenig breiter sein als der alte, denn sonst steckt der Christusdorn viel Energie in neue Wurzeln statt in oberirdisches Pflanzenwachstum!
Praxistipp: Gekaufte Euphorbia milii stecken meist in zu kleinen Töpfen in minderwertiger Erde. Für gute Aufwuchsbedingungen sollten Sie Ihren Christusdorn direkt nach dem Kauf umtopfen!
Welche Erde ist für Christusdorn geeignet?
Die Tropenpflanze ist einen durchlässigen Boden gewohnt, der nicht zu Staunässe neigt. Diese Eigenschaften sollte die Euphorbia milii auch im Blumentopf auf der Fensterbank vorfinden. Topfen Sie den Christusdorn daher in lockere Kakteenerde oder mischen Sie mineralischer Blumenerde ein Tongranulat unter. Zum Standard gehört ohnehin eine Drainage aus Kies oder Blähton und ein Abzugsloch im Tontopf.
Praxistipp: Man kann den Christusdorn auch sehr gut als Hydrokultur (mit niedrigem Wasserstand) halten! Das einzig notwendige Substrat sind hier die bekannten kleinen Blähtonkügelchen.
Wie schneide ich den Christusdorn?
Eigentlich sind Rückschnitte beim Christusdorn kaum nötig. Wächst die Pflanze aber zu schnell oder ungleichmäßig, können Sie den Christusdorn das ganze Jahr über stutzen, um die Pflanze in Form zu halten. So schnittverträglich ist die dornige Zimmerpflanze! Der beste Zeitpunkt, um den Christusdorn zu schneiden, ist das Frühjahr – dann können Sie jeden Abschnitt als Steckling für die Vermehrung nutzen!
Praxistipp: Beim Rückschnitt des Christusdorn die Hände mit Handschuhen unbedingt vor einem Kontakt mit Dornen und Pflanzensaft schützen!
Christusdorn verzweigen – so geht's
Um Ihren Christusdorn zu einem buschigeren Wuchs anzuregen, sollten Sie den mittleren Haupttrieb der Pflanze einkürzen. Schneiden Sie ihn direkt an der Basis ab, damit sich neue Triebe bilden, die sich auch stärker verzweigen.
Praxistipp: Abgeschnittene Triebe nicht wegwerfen sondern als Stecklinge zur Vermehrung des Christusdorn nutzen.
Christusdorn vermehren
Wer sich fragt, ob man seinen Christusdorn vermehren kann, findet hier die passenden Anleitungen: Theoretisch ist die Vermehrung des Christusdorn auch über Samen möglich. Sie erhalten Sie im Fachhandel oder übers Internet. Leichter und erfolgreicher ist aber meist die Vermehrung mittels Stecklingen!
Christusdorn mit Ablegern vermehren
Die größte Anwuchswahrscheinlichkeit haben Sie, wenn Sie die Stecklinge für den Christusdorn nach seiner Ruhephase im Frühling oder Sommer schneiden. Diese Anleitung erklärt Schritt für Schritt, wie Sie aus Triebabschnitten Ableger für einen neuen Christusdorn ziehen:
- Schneiden Sie ca. 10 cm lange Stecklinge von gesunden Trieben Ihrer Euphorbia milii.
- Um den Fluss des Pflanzensaftes zu stoppen, tauchen Sie die Schnittstelle des Wolfsmilchgewächses in warmes Wasser.
- Jetzt ist es wichtig, den Steckling für 2-3 Tage an der Luft trocknen zu lassen.
- Erst anschließend stecken Sie den Ableger in eine 1:1-Mischung aus Anzuchterde und Sand.
- Stellen Sie die Christdorn-Ableger an einen hellen, warmen Ort (z.B. Südfenster) ...
- ... und halten Sie das Pflanzsubstrat feucht – eine Folienhaube begünstigt die Bewurzelung des Christusdorn-Ablegers!
- Nach etwa vier Wochen bei Raumtemperatur (> 20 °C) hat der Steckling Wurzeln gebildet.
Praxistipp: Für eine bessere Kontrolle, ob sich wirklich Wurzeln am Euphorbia-Steckling bilden, eignet sich auch die Bewurzelung im Wasserglas, um Christusdorn zu vermehren.
Wie alt wird ein Christusdorn?
Bei guter Pflege kann das Christusdorn viele Jahre alt werden. Auf der Südseiten-Fensterbank findet die Euphorbia-Art ideale Voraussetzungen, um sehr alt zu werden. Gerade der vergleichsweise langsame Wuchs sorgt dafür, dass das Wolfsmilch-Gewächs seinen Logenplatz im Fenster behauptet.
Warum blüht mein Christusdorn nicht?
Dass Ihr Christusdorn nicht blüht, kann zwei Gründe haben: zu wenig Licht oder zu lange Licht!
Damit an den dornigen Zweigen des Christusdorns Blüten aufknospen braucht die Tropenpflanze einige Stunden Sonnenlicht täglich. Ein halbschattiger Standort ist zur Blütenbildung mindestens nötig. Von Natur aus beginnt die Blütezeit der Kurztagspflanze erst, nachdem die Pflanze über etwa 4 Wochen auf "Licht-Diät" gegangen ist, also von Oktober bis März.
Diese sogenannten Kurztage mit weniger als 10 Stunden Sonnenlicht müssen bei rein als Zimmerpflanze gehaltenen Christusdornen künstlich erzeugt werden! Um die in der ursprünglichen Heimat herrschenden Tageslicht-Bedingungen herbeizuführen, können Sie den Christusdorn nach zehn Stunden Lichteinfall mit einem Karton abdecken. Ihr Christusstern auf der Fensterbank wird erst nach ausreichend vielen Kurztagen die charakteristischen tellerförmigen Blüten entwickeln.
Wann blüht Christusdorn?
Ohne diesen menschlichen Eingriff würde der Christusdorn nach der Trockenruhe gegen März/April blühen. Durch eine Verschiebung der Trockenphase und künstlich herbeigeführte Kurztage können Sie die Blütezeit der Euphorbia milii verschieben.
Übrigens: Was wir als rötliche, gelbliche oder weißliche Blüten des Christusdorn wahrnehmen, sind gar keine Blütenblätter! Es handelt sich botanisch betrachtet um verfärbte umgewandelte Laubblätter, sogenannte Hochblätter oder Brakteen!
Was kann die Ursache für gelbe Blätter beim Christusdorn sein?
Gelbe Blätter am Christusdorn sind ein Frühwarnzeichen für Pflegefehler! Fühlt sich der Christusdorn nicht wohl, färben sich zunächst die Blattspitzen gelb. Reagieren Sie schnell: Schicken Sie Ihre Euphorbia milii zur Kur an einen hellen, luftigen und warmen Ort!
Warum verliert der Christusdorn die Blätter?
Der Tropenstrauch wirft seine Blätter ab, wenn er zu kühl, zu trocken, zu dunkel oder zugig steht. Auf den falschen Standort reagiert der Christusdorn schnell und heftig, daher sollten Sie die folgenden Tipps zum idealen Pflanzort befolgen.
Wo wächst Christusdorn?
Seinen Ursprung hat der Christusdorn im Hochland von Madagaskar. Erst 1821 wurde die stachelige Blütenpflanze nach Europa importiert. Aufgrund des dichten Dornenbesatz erhielt die exotische Pflanze den Trivialnamen "Dornenkrone Jesu". Doch seit die Herkunft des Christusdorns bekannt ist, kann ausgeschlossen werden, dass die Dornenkrone Jesu von Nazareth aus Zweigen der Euphorbia millii geflochten war: Denn Madagaskar war zu biblischen Zeiten noch unentdeckt!
Neben der Urpflanze gibt es heute durch Züchtung und Kreuzung viele Hybriden und weitere Unter-Arten – etwa die Euphorbia lophogona, die Euphorbia milii var oder die Euphorbia pulcherrima.
Welchen Standort für den Christusdorn wählen?
Der Christusdorn liebt Orte, an denen andere Zimmerpflanzen sonst die Triebe hängen lassen: sonnige Südfenster zum Beispiel! Dort, wo warme, trockene Luft und viel Licht zusammentreffen, gedeiht der Chrtistusdorn optimal. Ein sonniger Standort auf der Fensterbank mit aufsteigender trockener Heizungsluft (> 20°C) im Winter ist ganzjährlich der ideale Platz für die Zimmerpflanze.
Pflegeleichte Pflanzen, die auch im Schatten wachsen und blühen, stellt das Video vor:
Unter optimalen Standort-Bedingungen wächst der Christusdorn ohne großen Pflegeaufwand jahrzehntelang auf der Fensterbank zu bis zu 60 cm hohen Sträuchern heran und bildet wenig verzweigte, dornige Zweige, die mit der Zeit verholzen.
Wie schnell wächst Christusdorn?
Der Christusdorn kennt drei Lebensphasen: Wachstum, Trockenruhe, Blütezeit. In unserem Winter benötigt die Tropenpflanze eine Phase der Ruhe, in dieser Zeit wird der Christusdorn nur schwach gegossen und die Pflanze verliert fast alle Laubblätter. Der Strauch braucht diese Winterruhe, um widerstansfähig gegenüber Pflanzenkrankheiten, Fäulnis und Parasiten zu sein.
Aber: Ganz austrocknen sollte der Wurzelballen vor allem jüngerer Exemplare in dieser Phase nicht. Dann verkümmern die feinen Wurzelenden und der Christusdorn wächst im Frühling später und langsamer, weil sich erst wieder neue Wurzeln bilden müssen.
Wie überwintert man Christusdorn?
Ist Christusdorn winterhart? Nein. Sinken die Temperaturen dauerhaft unter 10 Grad Celsius sollte der nicht winterharte Christusdorn wieder ins Haus umziehen. Dort suchen Sie ihm einen hellen Standort mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C. Ist das Winterquartier dunkler, sollte es auch kühler sein! Praxistipp: Christusdorne, die den Sommer im Freien verbracht haben, sollten zum Überwintern nicht in die warme Wohnung gestellt werden!
Die Winterruhe entspricht in der Heimat der Tropenpflanze auch der Trockenzeit: Bewässern Sie die Pflanze nur sporadisch, gerade so dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Der einsetzende Blattabwurf ist normal.
Den Sommer kann der Christusdorn auch im Garten auf Balkon oder Terrasse verbringen. Vorsicht aber beim Standortwechsel: Der Umzug ins Freie sollte schrittweise erfolgen, sonst reagiert die Euphorbia milii schnell mit Blattabwurf. Gewöhnen Sie die Zimmerpflanze erst langsam an die intensivere Sonneneinstrahlung.
Wann darf Christusdorn ins Freie?
Da der Christdorn eine sehr sonnenhungrige und wärmeliebende Pflanze ist, sollte er erst ins Freiland wandern, wenn die Temperaturen denen seiner Heimat möglichst nahe kommen: Ab etwa 18-20 °C kann die "Dornenkrone Jesu" an einen geschätzten, sonnenverwöhnten Platz im Garten oder auf die Terrasse wechseln.
Ist Christusdorn giftig?
Wie alle Wolfsmilchgewächse (Euphorbiacea) enthält auch der Christusdorn einen milchigen Pflanzensaft, der stark hautreizend ist. Daher sollte beim Umgang mit diesen Pflanzen kein Milchsaft auf die Haut gelangen. Tierische Schädlinge meiden wegen des giftigen Milchsaftes den Christusdorn.
Praxistipp: Für Haushalte mit Stubentigern – auch für Katzen ist der Christusdorn giftig:
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