Biologischer Pflanzenschutz
Probt eine Horde Blattläuse, Spinnmilben oder andere Schädlinge im Garten das große Krabbeln, kann der chemische Knüppel ruhig im Sack bleiben. Denn auch natürliche Wirkstoffe bieten ihnen Paroli und ausreichenden biologischen Pflanzenschutz.
Insektizide auf der Basis natürlicher Wirkstoffe wie z. B. „Neudosan“ oder „Schädlingsfrei Neem“ bieten zuverlässigen biologischen Pflanzenschutz, schonen aber Nützlinge und hinterlassen im Boden keine giftigen Rückstände wie evtl. konventionelle Pflanzenschutzmittel für den Garten. Dennoch sollten Sie auf jeden Fall die Packungshinweise beachten!
Anders als bei der chemischen Keule fallen die Läuse oft nicht sofort tot vom Blatt, sondern können wie z. B. nach der Neem-Behandlung noch einige Stunden lang herumkrabbeln – allerdings ohne weiteren Schaden anzurichten. In der Regel sind nach der Behandlung mit dem Pflanzenschutzmittel keine Wartezeiten einzuhalten, Bienen sind nicht gefährdet.
Mittel für den biologischen Pflanzenschutz nutzen Wirkstoffe, wie sie auch in der Natur vorkommen. So geht Neudosan z. B. mit natürlichen Fettsäuren gegen Läuse vor, Austriebsspritzmittel oft mit Rapsöl gegen überwinternde Eier. Die Mittel müssen genau wie chemische Produkte von der Biologischen Bundesanstalt zugelassen werden. Das Prüfsiegel bescheinigt ihnen mindesten 80% Wirksamkeit.
Nützlinge helfen beim biologischen Pflanzenschutz im Garten
Mit dem Einsatz von Nützlingen brauchen Sie sich über Dosierung oder Wartezeiten gar keine Gedanken zu machen. Für jeden Schädling gibt es geeignete Gegenspieler. So saugt die Larve der Räuberischen Gallmücke in ihrem Leben etwa 100 Blattläuse aus.
Marienkäfer z.B. sind emsige Schädlingsbekämpfer – schon ihre Larven fressen Blattläuse! Das Video zeigt, wie Sie Marienkäfer-Larven als biologisches Pflanzenschutzmittel selber züchten:
Chemie mag wirksamer sein, entzieht durch ihre Hau-Drauf-Wirkung aber auch Nützlingen wie dem Marienkäfer die Nahrung. Raubmilbe & Co. bleiben dagegen für die Umwelt ohne Folgen, auch Haustiere und Menschen werden in Ruhe gelassen! Aber: Der Einsatz ist auf Gewächshäuser und Wintergärten beschränkt, da die kleinen Helfer Temperaturen von über 18 ° C und hohe Luftfeuchte lieben. Nur Florfliegenlarven erledigen auch auf geschützten Terrassen sicher ihren Job.
Biologischer Pflanzenschutz: Sanfte Art, Schädlinge zu entfernen
Setzen Sie Nützlinge schon beim ersten Anzeichen von Schädlingen aus, bei einem Massenbefall dezimieren Sie diese vorher mit einem biologischen Spritzmittel und lassen die Nützlinge dann auf die Neuzugänge los.
Nützlinge können Sie per Post bestellen: Kreuzen Sie auf dem Bestell-Set für Nützlinge (z. B. Neudorff, im Fachhandel) die benötigten Nützlinge an. Treffen diese zu Hause ein, müssen sie sofort freigelassen werden. Eine andere Möglichkeit, Schädlinge loszuwerden, sind biotechnische Mittel wie gelbe Leimtafeln oder Lockstofffallen: Diese nutzen die natürlichen Instinkte der Schädlinge oder wirken wie Leimringe als mechanische Barrieren.
Brennnesselsud, Ackerschachtelhalmjauche und Knoblauchbrühe: 3 Haumittel zur Pflanzenstärkung
Blattläuse, Pilzkrankheiten, Nährstoffmangel – Pflanzen sind im Garten vielen Gefahren ausgesetzt. Brennnesselsud, Ackerschachtelhalmjauche und Knoblauchbrühe helfen, die Gesundheit Ihrer Pflanzen zu erhalten.
Brühen und Jauchen sind vor allem in Naturgärten sehr beliebt, können aber von jedem eingesetzt werden. Sie helfen gegen Schädlinge und Pilzkrankheiten und stärken die Pflanzen, indem sie ihnen viele wichtige Nährstoffe zuführen. Richtig eingesetzt können die Mittel Dünger, Pflanzenstärkungsmittel und sogar chemische Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen und Pilzkrankheiten ersetzen. Die Natur wird es Ihnen danken!
Praxistipp: Der Unterschied zwischen Sud/Brühe und Jauche besteht in der Zeit. Während Jauche mindestens zwei Wochen ziehen muss, werden Sud und Brühe mit kochendem Wasser zubereitet und sind nach einem Tag einsatzbereit. Entsprechend ist Jauche wesentlich konzentrierter als Sud oder Brühe.
Brennnesselsud gegen Schädlinge
Brennnesselsud hilft bei der Abwehr von Läusen, Spinnmilben und Weißen Fliegen. Außerdem enthält er zahlreiche Nährstoffe, die die Pflanzen stärken wie Eisen, Phosphor, Kalium, Stickstoff, Vitamine A, C und E und diverse Mineralstoffe. Ein Rezept für Brennnesselsud finden Sie in folgendem Artikel:
Ackerschachtelhalmjauche gegen Pilzkrankheiten
Ackerschachtelhalmjauche enthält viel Kieselsäure. Diese stärkt die Blätter der Pflanzen, sodass Pilzsporen das Blattgewebe nicht mehr durchdringen können. Die Jauche hilft jedoch nicht direkt gegen die Pilze, sodass sie vorbeugend etwa alle 14 Tage eingesetzt werden sollte. So schützt die Ackerschachtelhalmjauche gegen Pilze wie Mehltau und Rosenrost.
Knoblauchbrühe gegen Schädlinge
Knoblauchbrühe hat einen starken Eigengeruch. Das verwirrt vor allem Blattläuse, Spinnmilben und Thripsen, die ihre Futterpflanzen so nicht mehr riechen können. Sprühen Sie Ihre Pflanzen drei Mal jeden dritten Tag mit der Brühe ein, um die Schädlinge zu vertreiben und Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Ein Rezept für Ackerschachtelhalmjauche und Knoblauchbrühe finden Sie in folgendem Artikel:
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