Rosenrost erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Wenn auf den Rosenblättern dunkle Flecken auftauchen, ist das noch kein Grund zur Panik. Anstatt der gefährlichen Pilzkrankheiten Mehltau und Sternrußtau kann es sich dabei auch einfach um relativ harmlosen Rosenrost handeln. Wir erklären, wie Sie den Unterschied erkennen.

Rosenrost
Foto: Malcolm Manners / Flickr (CC BY 2.0)
Auf Pinterest merken

Phragmidium mucronatum und Phragmidium tuberculatum – während die zwei Pilze, die Rosenrost verursachen zwar fremdartig und bedrohlich klingen, sind sie doch nicht einmal halb so schlimm wie ein Befall mit Sternrußtau oder Mehltau. Rosenrost befällt ausschließlich Rosen und ist meist nur ein optischer Makel, lediglich bei einem besonders starken oder hartnäckigen Befall verlieren die Pflanzen ihre Blätter. Gerade bei den majestätischen Rosen spielt die Optik aber eine entscheidende Rolle. Wir zeigen Ihnen daher, wie Sie den Rosenrost erkennen, vorbeugen und bekämpfen.

Rosenrost erkennen

Rosenrost macht sich auf der Blattoberseite durch kleine, rötliche Flecken bemerkbar, auf der Blattunterseite entstehen orangene Pusteln, die in ihrer Farbe an Rost erinnern. An diesen Flecken und Pusteln lässt sich Rosenrost am besten von den anderen großen Pilzkrankheiten abgrenzen, die Rosen befallen: Sternrußtau bildet keine Pusteln und schwarze Blattflecken, Echter Mehltau ist weiß. Ab etwa August werden die rostbraunen Pusteln schwarz. Das heißt jedoch keinesfalls, dass der Pilz abgestorben ist. Er überwintert so lediglich auf den abgefallenen Blättern.

Rosenrost Pusteln
Die typischen rostfarbenen Pusteln auf der Unterseite der Blätter. Foto: Sanjay Acharya, Rose rust, CC BY-SA 3.0

Rosenrost vorbeugen

Rosenrost verbreitet sich, wie jeder Pilz, über Sporen, die über den Wind auf neue Rosenblätter gelangen. Er wächst auf feuchten Blättern und wenn diese im Herbst abfallen, gelangt er in den Boden und kann sich von dort aus – durch Wind und Witterung – immer wieder auf neue Blätter niederlassen. Da die Sporen ungehindert durch die Luft fliegen, ist es nicht möglich, sie gänzlich von den Rosen fernzuhalten. Es gibt jedoch einige Methoden, um die Rosen zu stärken und den Pilz an eine Infektion der Blätter zu hindern:

  1. Pflanzabstand: Rosenrost macht sich vor allem auf nassen Blättern breit. Wichtig ist daher, dass die Rosen einen ausreichenden Pflanzabstand zueinander haben und die Kronen regelmäßig ausgelichtet werden. So werden sie gut durchlüftet und trocknen schnell.
  2. Laub entsorgen: Infiziertes Laub, das im Herbst auf den Boden fällt, sollte sofort im Hausmüll entsorgt werden, damit die Rosen sich im Frühjahr nicht neu infizieren.
  3. Nährstoffe: Kaliumdünger stärkt die Zellwände der Blätter und verhindert so, dass der Pilz sich einnisten kann.
  4. ADR-Label: Rosen, die die Auszeichnung Anerkannte Deutsche Rose erhalten, gelten als besonders widerstandsfähig. Sie erhalten das Label, wenn sie in elf Prüfgärten über drei bis vier Jahre ohne Pflanzenschutzmittel gesund bleiben.

Rosenrost bekämpfen

Eine direkte Bekämpfung von Rosenrost mit Pflanzenschutzmittel ist meist nicht nötig. Häufig reicht es, im Herbst alle befallenen Blätter zu entsorgen und die Rose im Frühjahr ordentlich zurückzuschneiden. Nur wenn der Pilz sich so nicht beseitigen lässt und die Rosen zum Großteil befallen sind oder jährlich erneut befallen werden, sollten Sie zum Pflanzenschutzmittel greifen. Je nach Mittel wird dies ab Mai für ein bis zwei Monate alle zwei Wochen gespritzt. Damit der Rosenrost nicht gegen ein Mittel resistent wird, sollten Sie nach einiger Zeit zu einem Mittel mit einem anderen Wirkstoff greifen.

Rosenrost: Hausmittel

Bevor Sie zu chemischen Mitteln greifen, kann sich ein Versuch mit Hausmitteln lohnen. Als erfolgreich im Kampf gegen Rosenrost haben sich Ackerschachtelhalm-Jauche und Knoblauchbrühe herausgestellt.

Ackerschachtelhalm-Sud gegen Rosenrost

Ackerschachtelhalm-Sud enthält Kieselsäure, die das Gewebe der Pflanzen stärkt und es Pilzen somit erschwert, sich anzusiedeln. Es wird daher nicht direkt eine bereits vorhandene Pilzinfektion behandelt, sondern nur eine weitere Ausbreitung verhindert. Bei einer eher harmlosen Pilzerkrankung wie Rosenrost reicht das jedoch meist schon aus.

  1. 100-150 g frische Ackerschachtelhalm-Blätter in 1 l lauwarmen Wasser geben.
  2. Eine halbe Stunde köcheln lassen.
  3. Die Blätter heraussieben und abkühlen lassen.
  4. 1:5 mit Wasser verdünnen.
  5. Rosen einmal wöchentlich damit gießen und bespritzen.

Knoblauchbrühe gegen Rosenrost

Ein weiteres Hausmittel gegen Rosenrost ist die Knoblauchbrühe. Sie soll außerdem den Rosenduft verstärken.

  1. Zwei Knoblauchzehen in 1 l Wasser geben.
  2. 15 Minuten köcheln lassen.
  3. Abkühlen lassen und den Knoblauch herausfiltern.
  4. Einen Tag ziehen lassen.
  5. Rosen einmal wöchentlich damit gießen oder bespritzen.

Foto, oben: Malcolm Manners / Flickr (CC BY 2.0)

Das könnte Sie auch interessieren ...