Küchenkräuter

Thymian überwintern: So schützen Sie Ihr Kraut vor Frost

Aus der Serie: Die 10 besten winterharten Kräuter: Arten, Pflege und Tipps zur Überwinterung

Thymian gehört zu den vielseitigsten Küchenkräutern und ist ein fester Bestandteil vieler mediterraner Gerichte. Doch nicht alle Thymiansorten sind gleich widerstandsfähig gegenüber Kälte. Hier erfahren Sie, wie Sie Thymian erfolgreich durch den Winter bringen und welche Sorten besonders frostfest sind.

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Nahaufnahme eines Thymianzweigs, der von Schnee, Wasser und Eis umschlossen ist.
Viele Thymian-Sorten können Eis und Schnee trotzen. Foto: iStock / Nazzu
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Thymian, botanisch Thymus vulgaris, ist ein immergrüner Halbstrauch, der in vielen Gärten nicht fehlen darf. Die Pflanze ist bekannt für ihre intensiven ätherischen Öle, die nicht nur in der Küche Anwendung finden, sondern auch eine heilende Wirkung auf Atemwege und Verdauung haben.

Thymian: Spezialdünger verwenden, mäßig wässern, min. 6 stunden Sonne pro Tag, winterfest bis min. -15°C, Erntezeit: ganzjährig, Ende Herbst abernten und haltbar machen
Alles rund um die Pflege und Ansprüche von Thymian auf einem Blick. Foto: selbst.de / iStock (fotolinchen)

Thymian wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und ist ein bewährtes Mittel bei Erkältungen und Husten.

Erfahren Sie im Video alles zur Verwendung der Heilpflanze:

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Video: Glutamat

Viele Thymiansorten sind winterhart und können im Garten problemlos überwintern. Die robuste Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo sie an sonnigen und trockenen Standorten wächst. Eine Besonderheit diesen Heilkrauts ist, dass sowohl die Blätter als auch die Blüten essbar sind.

Der Name „Thymus“ leitet sich vom griechischen Wort „thymos“ ab, was Mut oder Lebenskraft bedeutet – passend für ein Kraut, das auch den kalten Winter übersteht.

Wie winterhart ist Thymian?

Obwohl viele Thymiansorten winterhart sind, hängt ihre Überlebensfähigkeit stark von den jeweiligen klimatischen Bedingungen ab. In Deutschland überstehen die meisten Sorten milde Winter problemlos, in Regionen mit strengeren Wintern ist jedoch ein zusätzlicher Schutz erforderlich.

Für Thymian gelten die USDA-Klimazonen, die angeben, welche Temperaturen die Pflanzen überstehen können:

Winterhärte-Klimazonen in Deutschland

Die für Deutschland relevanten Klimazonen erstrecken sich von 6a bis 8b:

  • 6a: -23,4 bis -20,5 °C

  • 6b: -20,4 bis -17,8 °C

  • 7a: -17,7 bis -15 °C

  • 7b: -14,9 bis -12,3 °C

  • 8a: -12,2 bis -9,5 °C

  • 8b: -9,4 bis -6,7 °C

Wenn Sie wissen wollen, zu welcher Klimazone Ihr Garten gehört, können Sie sich auf Plantmaps eine interaktive Klimazonen-Karte ansehen.

Welche Thymiansorten besonders frostfest sind, erfahren Sie im nächsten Abschnitt. Sorten, die nicht winterhart sind, sollten in Töpfen kultiviert und an einem frostfreien Ort überwintert werden. Geeignet sind dafür Wintergärten, kühle Treppenhäuser oder unbeheizte Keller mit Fenstern.

Besonders frostresistente Thymian-Sorten

Einige Thymian-Arten sind besonders gut für kalte Winter geeignet und können das ganze Jahr über im Freien verbleiben. Hier stellen wir Ihnen die robustesten Sorten vor:

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Seitliche Aufnahme von einem dezent rosa blühenden Echter Thymian (Thymus vulgaris), kleine, grüne Blätter.
Echter Thymian (Thymus vulgaris) ist die Art, die am häufigsten in der Küche verwendet wird. Foto: iStock / Inahwen

Der Echte Thymian (Thymus vulgaris), auch Gewürz-Thymian genannt, ist eine mehrjährige, winterharte Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Er bildet verholzte Stängel und erreicht eine Höhe von etwa 20 bis 40 Zentimetern. Seine kleinen, graugrünen Blätter sind sehr aromatisch und werden häufig als Gewürz oder Heilkraut verwendet.

Echter Thymian verträgt Temperaturen bis ca. -15°C. Er bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässige, kalkhaltige Böden. Staunässe verträgt er schlecht, weshalb schwere, feuchte Böden vermieden werden sollten. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September, in dieser Zeit zeigt er rosa bis lilafarbene Blüten.

Aufnahme von oben vieler kleiner Zitronen-Thymian-Pflanzen mit gelb-grünen, länglichen Blättern und lila Knospen.
Zitronen-Thymian (Thymus x citriodorus) duftet herrlich nach Zitronen. Foto: iStock / fotolinchen

Der Zitronenthymian (Thymus x citriodorus) ist eine robuste, mehrjährige Pflanze, die sich durch ihren zitronigen Duft und Geschmack auszeichnet. Er erreicht eine Höhe von etwa 20 bis 30 Zentimetern und blüht von Mai bis August in zarten Rosatönen.

Zitronen-Thymian ist bis ca. -10°C winterhart. Er bevorzugt sonnige Standorte mit durchlässigem, eher sandigem Boden. Wie viele Thymian-Arten sollte auch der Zitronen-Thymian vor zu viel Nässe geschützt werden, da die Wurzeln empfindlich darauf reagieren.

Sehr niedriger Sand-Thymian (Thymus serpyllum) wächst auf dem Steinrand eines Beetes und blüht lila-pink.
Sand-Thymian (Thymus serpyllum) ist eine bodendeckende Thymian-Art. Foto: iStock / fotolinchen

Der Sand-Thymian (Thymus serpyllum), auch Quendel oder Feld-Thymian genannt, ist eine bodendeckende Thymian-Art, die nur etwa 5 bis 10 Zentimeter hoch wird. Er bildet dichte, teppichartige Bestände und blüht von Juni bis September in kräftigem Rosa oder Purpur.

Sand-Thymian ist bis ca. -20°C winterhart und somit sehr robust. Er bevorzugt trockene, durchlässige Böden und sonnige Standorte. Sand-Thymian ist pflegeleicht und zieht Bienen und Schmetterlinge an, was ihn zu einer beliebten Wahl für naturnahe Gärten macht.

Wolliger Thymian (Thymus pseudolanuginosus) von oben fotografiert, dichter Teppich vieler lila Blüten
Wolliger Thymian (Thymus pseudolanuginosus) wird nur 5 bis 8 Zentimeter hoch. Foto: iStock / apugach

Der Wollige Thymian (Thymus pseudolanuginosus) ist eine interessante, bodendeckende Thymian-Art mit einer Höhe von nur 5 bis 8 Zentimetern. Diese Pflanze zeichnet sich durch ihre dichten, weichen, graugrünen Blätter aus, die wie kleine Kissen wirken.

Wolliger Thymian ist bis ca. -15°C winterhart. Er bevorzugt sonnige, trockene Standorte und durchlässige, kalkreiche Böden. Diese Sorte eignet sich besonders gut für Steingärten oder als Bodendecker zwischen Trittsteinen.

Aufnahme von oben auf zahlreiche, winzige weiße Blüten und grüne kleine Blätter des Thymus praecox albiflorus
Frühblühender Thymian (Thymus praecox 'albiflorus’) begeistert mit zahlreichen, winzigen, weißen Blüten. Foto: iStock / skymoon13

Thymus praecox, auch bekannt als Frühblühender Thymian oder Teppichthymian, ist eine besonders winterharte Sorte, die sich hervorragend als Bodendecker eignet. Diese niedrig wachsende Pflanze bildet dichte Polster und blüht bereits im Frühjahr mit kleinen, rosafarbenen bis purpurroten Blüten, die Bienen anziehen.

Der Frühblühende Thymian ist frostresistent bis -30 °C und bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigen Böden. Er eignet sich ideal für Steingärten, Böschungen oder als Rasenersatz. Die Pflanze ist pflegeleicht, bleibt im Winter grün und benötigt keinen zusätzlichen Schutz. Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr fördert ein dichtes Wachstum.

Standort und Bedingungen

Thymian ist, wie die meisten mediterranen Kräuter, ein sonnenliebendes Kraut, das sich in mageren, gut durchlässigen Böden am wohlsten fühlt. Ein idealer Standort ist die Südseite des Gartens, wo die Pflanze viel Licht und Wärme erhält. Thymian sollte nicht in schweren, feuchten Böden gepflanzt werden, da diese im Winter zu Staunässe führen können, was den Wurzeln schadet.

Gut durchlässige, eher sandige Böden sind ideal, da sie überschüssiges Wasser ableiten. Ein windgeschützter Standort hilft, die Pflanze vor dem Austrocknen durch kalte Winterwinde zu bewahren. Im Frühjahr treibt Thymian erneut aus, und ein Rückschnitt sollte erst dann erfolgen.

Pflege im Winter

Um Thymian optimal auf den Winter vorzubereiten, sollte er bereits im Sommer mit einem kaliumreichen Dünger versorgt werden. Die Düngung sollte jedoch bis Ende August abgeschlossen sein, um der Pflanze Zeit zu geben, sich auf den Winter einzustellen. Ein Rückschnitt vor dem Winter ist nicht nötig, um die Pflanze vor Frost zu schützen.

Während des Winters benötigt Thymian wenig Pflege. Nur bei anhaltend kalter und trockener Witterung sollte er an frostfreien Tagen leicht gegossen werden. Ein Schutz vor Wintersonne, zum Beispiel durch Vlies, kann helfen, Frostschäden zu vermeiden.

Ernte im Winter

Thymian kann theoretisch das ganze Jahr über geerntet werden, da er immergrün ist. In den Wintermonaten ist die Ernte jedoch begrenzt, da die Pflanze ihre Kraft für das Überleben des Winters benötigt. Es empfiehlt sich, im späten Herbst größere Mengen zu ernten und diese zu trocknen.

Die Ernte erfolgt am besten am späten Vormittag, wenn der Tau abgetrocknet ist. Schneiden Sie die Triebe mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Schere ab und vermeiden Sie, in den verholzten Teil der Pflanze zu schneiden. Binden Sie die geernteten Triebe zu kleinen Bündeln und hängen Sie sie an einem warmen, gut belüfteten Ort zum Trocknen auf. Alternativ können die Blätter auch in einem Dörrautomaten getrocknet und anschließend luftdicht gelagert werden.

Krankheiten und Schädlinge

Thymian ist eine robuste Pflanze, die selten von Krankheiten und Schädlingen befallen wird. Dennoch gibt es einige Probleme, die gelegentlich auftreten können.

Zu den häufigsten Krankheiten gehört der Echte Mehltau, der bei feuchtem Wetter auftreten kann und sich als weißer Belag auf den Blättern zeigt. In solchen Fällen sollte die befallene Pflanze großzügig zurückgeschnitten und die befallenen Pflanzenteile entfernt werden.

Blattläuse und Spinnmilben sind weitere Schädlinge, die Thymian befallen können. Diese lassen sich jedoch meist durch regelmäßiges Absprühen mit Wasser oder durch den Einsatz natürlicher Feinde wie Marienkäfer gut kontrollieren.

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