Kräutergarten

Winterharter Salbei: Sorten und Überwinterung des Krauts

Aus der Serie: Die 10 besten winterharten Kräuter: Arten, Pflege und Tipps zur Überwinterung

Salbei gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern und lässt sich sehr leicht im eigenen Garten kultivieren. Anders als frostempfindliche Küchenkräuter wie Basilikum, sind die meisten Salbei-Arten winterhart. Wie zeigen welche das sind und was es zu beachten gilt. 

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Salbeiblätter mit Raureif überzogen, Nahaufnahme.
Viele Salbei-Arten sind winterhart und können im Garten Minusgrade unbeschadet überstehen. Foto: iStock / Martina Unbehauen
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Salbei, botanisch Salvia, hat einen unverwechselbaren Geschmack, der in der Küche gerne als Gewürz in Speisen oder als Tee verwendet wird. Die enthaltenen ätherischen Öle und Kampferöle wirken beruhigend und heilend auf die Schleimhäute und machen das winterharte Kraut zu einer beliebten Heilpflanze, die etwa bei Husten oder Halsschmerzen zum Einsatz kommt.

Salbei: Spezialdünger verwenden, regelmäßig wässern, min. 6 Stunden Sonne pro Tag, winterfest bis min. -20°C, Erntezeit März bis Oktober, Ende Herbst abernten und haltbar machen
Alles rund um die Pflege und Ansprüche von Salbei auf einem Blick. Foto: selbst.de / iStock (cordimages)

Tatsächlich kommt der botanische Name "Salvia" vom lateinischen "salvare", was heilen bedeutet. 

Erfahren Sie alles über die heilende Wirkung von Salbei:

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Video: Glutamat

Viele leckere, duftende oder hübsch blühende Sorten lassen sich bei uns gut überwintern. Obwohl die Pflanze ursprünglich aus dem wärmeren Mittelmeergebiet kommen, trotzen die Halbsträucher und Stauden auch kalten Temperaturen. 

Wie winterhart ist Salbei?

Winterhart, winterfest oder frostresistent werden häufig synonym verwendet und sollen ausdrücken, dass die Pflanze in den meisten Regionen Deutschlands den Winter überlebt. Dabei halten verschiedene Pflanzen auch verschiedene Minusgrade aus.

Um besser zu kommunizieren, welche Pflanze in welcher Region überlebt, hat erstmals das amerikanische Landwirtschaftsministerium eine Unterteilung von Klimazonen vorgenommen, die USDA-Klimazonen. 

Winterhärte-Klimazonen in Deutschland

Die für Deutschland relevanten Klimazonen erstrecken sich von 6a bis 8b:

  • 6a: -23,4 bis -20,5 °C

  • 6b: -20,4 bis -17,8 °C

  • 7a: -17,7 bis -15 °C

  • 7b: -14,9 bis -12,3 °C

  • 8a: -12,2 bis -9,5 °C

  • 8b: -9,4 bis -6,7 °C

Wenn Sie wissen wollen, zu welcher Klimazone Ihr Garten gehört, können Sie sich auf Plantmaps eine interaktive Klimazonen-Karte ansehen.

Welche Sorte welchen Temperaturen trotzen, können sie im Slider unterhalb diesen Abschnittes nachlesen. Klicken Sie sich einfach durch die Sorten!

Alle anderen, nicht winterharten Salbei-Sorten sollten Sie noch vor dem ersten Frost ausgraben und in mit Erde gefüllten Gefäßen, etwa Tontöpfen oder Mörtelwannen, überwintern. Das geht am Besten in einem Gewächshaus, aber auch helle Garagen oder kühle Treppenhäuser mit Fenstern kommen in Frage. 

Besonders frostresistente Salbei-Sorten

Einige Salbei-Arten lassen sich problemlos mehrjährig im Garten kultivieren. Sie trotzen auch Minusgraden, verholzen mit der Zeit oder treiben im Frühjahr wieder neu aus.

Wir stellen die schönsten winterharten Salbei-Sorten im Slider vor: 

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Nahaufnahme von vielen Blätter und Stängeln grünem Echten Salbei (Salvia officinalis)
Echter Salbei (Salvia officinalis) ist der Salbei, der bei uns am häufigsten als Küchenkraut Verwendung findet. Foto: iStock / bagi1998

Der Echte Salbei (Salvia officinalis) ist eine mehrjährige, winterharte Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Er bildet im Laufe der Zeit verholzte Stängel und erreicht eine Höhe von etwa 60 bis 80 Zentimetern. Seine graugrünen, samtigen Blätter sind aromatisch und werden oft als Gewürz oder Heilkraut verwendet.

Echter Salbei verträgt Temperaturen bis ca. -20°C . Er ist sehr winterhart, besonders in gut durchlässigen Böden. Salvia officinalis bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässige, kalkhaltige Böden. Staunässe verträgt er schlecht, weshalb schwere, feuchte Böden vermieden werden sollten. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli, in dieser Zeit zeigt er violett-blaue Blüten. 

Zahlreiche Hain-Salbei (Salvia nemorosa) mit hohen, lila Blüten, von der Sonne beschienen
Hain-Salbei (Salvia nemorosa) hat zahlreiche Sorten, die in intensiven Farben blühen. Foto: AdobeStock / Sarawut

Der Hain-Salbei (Salvia nemorosa) ist eine mehrjährige Staude, die ebenfalls zur Familie der Lippenblütler gehört. Diese Salbei Pflanze hat viele Namen: Garten-Salbei, Steppen-Salbei, Blüten-Salbei oder auch Garten-Blüten-Salbei. Er erreicht eine Höhe von 40 bis 60 Zentimetern und zeichnet sich durch aufrechte, dichte Blütenstände aus, die von Juni bis September in leuchtendem Blauviolett blühen.

Hain-Salbei bevorzugt sonnige Standorte mit durchlässigem, eher trockenem Boden.  Er ist bis ca. -25°C winterhart und somit sehr robust und gut an kalte Winter angepasst. Er ist zudem pflegeleicht und zieht Bienen und Schmetterlinge an, was ihn zu einer beliebten Wahl für naturnahe Gärten macht. Nach der ersten Blüte kann ein Rückschnitt zu einer zweiten Blüte im Spätsommer führen. Diese Pflanze lässt sich leicht durch Teilung oder Aussaat vermehren.

Nahaufnahme der quirlblütigen Blüten des Muskateller-Salbei (Salvia verticillata). Sie blühen in hellem lila und sehen gefiedert aus.
Muskateller-Salbei (Salvia verticillata) hat auffallende Blüten. Foto: iStock / BasieB

Der Muskateller-Salbei (Salvia verticillata) ist eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Im ersten Jahr bildet er eine bodennahe Blattrosette, im zweiten Jahr entwickelt er hohe Blütenstände. Der Muskateller-Salbei übersteht den Winter in der Regel gut, stirbt jedoch nach der Blüte und Samenverteilung im zweiten Jahr ab. Seine Samen sorgen oft dafür, dass die Pflanze an anderer Stelle erneut wächst.

Muskateller-Salbei und andere Salbeiarten gedeihen am besten, wenn sie in leichte, trockene bis frische Gartenböden gepflanzt werden. In schweren, feuchten Böden kann die winterliche Nässe den Wurzeln mehr schaden als die Kälte. Um auf Nummer sicher zu gehen, können die Jungpflanzen im ersten Jahr in Töpfen herangezogen werden. Diese lassen sich gut unter einem Vordach, in einer hellen Garage oder im Keller überwintern. Im frühen Frühjahr können die Pflanzen dann ins Beet umgesetzt werden.

Gelbe, glockenförmige Blüten des Gelber Salbei (Salvia glutinosa). Im Hintergrund grünes Laub.
Die namensgebenden gelben Blüten des Gelben Salbeis (Salvia glutinosa) sind eine entzückende Erscheinung. Foto: iStoch / Orest Lyzhechka

Der Gelbe Salbei (Salvia glutinosa L.) ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Höhe von bis zu 120 Zentimetern erreichen kann. Diese Art ist etwas weniger winterhart und kann in sehr kalten Wintern zusätzlichen Schutz benötigen. Bis zu -15°C sollte sie dennoch unbeschadet überstehen.

Der Gelbe Salbei hat seinen Namen seinen hellgelben, leicht klebrigen Blüten zu verdanken, die von Juli bis September erscheinen. Die Art bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte und kommt gut mit nährstoffreichen, feuchten Böden zurecht. Im Gegensatz zu vielen anderen Salbei-Arten ist er eher für feuchtere Bedingungen geeignet und gedeiht auch in Wäldern oder an schattigen Gartenplätzen. Nach der Blüte können die Samen für die Vermehrung gesammelt und das Saatgut im nächsten Frühjahr ausgesät werden.

Wild blühender Wiesen Salbei (Salvia pratensis L.) in einer Wiese. Lila Blüten zwischen Grashalmen.
Wiesen Salbei (Salvia pratensis L.) ist an unsere klimatischen Zonen bestens angepasst. Foto: iStock / gubernat

Der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis L.), auch Sommer-Salbei genannt, ist eine mehrjährige Pflanze, die wild auf Wiesen und in offenen, sonnigen Lagen vorkommt. Wiesen-Salbei ist sehr winterhart und kann bis ca. -25°C ohne Schutz überwintern. Er erreicht eine Höhe von 30 bis 60 Zentimetern und blüht von Mai bis Juli in kräftigem Blauviolett.

Der Wiesen-Salbei bevorzugt sonnige Standorte und trockene, nährstoffarme Böden, was ihn besonders robust und pflegeleicht macht. Diese Pflanze ist ideal für naturnahe Gärten und Wiesen, da sie zahlreiche Insekten, insbesondere Bienen, anzieht. Wiesen-Salbei kann durch Aussaat oder Teilung vermehrt werden und neigt dazu, sich in geeigneten Standorten selbstständig auszubreiten.

Ein Meer an rot-weißen Blüten schebt über üppigen Grün des Johannisbeer-Salbei (Salvia microphylla), der in ein mit großen Steinen umrandetes Beet gepflanzt wurde.
Johannisbeer-Salbei (Salvia microphylla) kann in milden Lagen im Freien überwintern. Foto: iStock / magicflute002

Der Johannisbeer-Salbei (Salvia microphylla) ist eine mehrjährige, strauchige Pflanze, die bis zu 100 Zentimeter hoch werden kann. Diese Art zeichnet sich durch ihre roten, rosafarbenen oder weißen Blüten aus, die von Mai bis zum ersten Frost erscheinen. Die Blätter verströmen beim Zerreiben einen angenehmen Duft, der an Johannisbeeren erinnert. Johannisbeer-Salbei bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht gut in durchlässigen, mäßig feuchten Böden.

Er ist relativ frostempfindlich und sollte in kälteren Regionen im Winter durch Abdeckung geschützt oder in Töpfen kultiviert und frostfrei überwintert werden. In milderen Lagen übersteht er im Beet Temperaturen bis ca. -10 °C. Diese Pflanze zieht viele Bestäuber an und ist eine attraktive Bereicherung für Blumenbeete und Kräutergärten.

Ein freistehender Weißer Salbei (Salvia apiana) in freier Natur. Großer Halbstrauch mit vielen filigranen weißen Blüten
Weißer Salbei (Salvia apiana) ist für seine Verwendung in Räucher-Zeremonien bekannt. Foto: iStock / Kelli Kallenborn

Der Weiße Salbei (Salvia apiana), auch Räucher-Salbei genannt, ist ein mehrjähriger, immergrüner Halbstrauch, der eine Höhe von bis zu 150 Zentimetern erreichen kann. Diese Art ist vor allem für ihre silbrigen Blätter und die traditionellen Anwendungen in Räucherzeremonien bekannt.

Der Weiße Salbei blüht von Mai bis Juni mit weißen bis leicht violett gefärbten Blüten, die in langen Ähren angeordnet sind. Diese Pflanze bevorzugt trockene, sonnige Standorte mit gut durchlässigen, sandigen Böden. Sie ist an trockene Bedingungen angepasst und sehr hitzetolerant, allerdings nur bedingt winterhart. In kälteren Regionen wird empfohlen, den Weißen Salbei im Topf zu halten und frostfrei zu überwintern. Nur etwa -5°C übersteht der Weiße Salbei unbeschadet. 

Neben diesen winterharten Sorten, gibt es einige sehr ansehnliche, duftende oder schmackhafte Sorten, die entweder einjährig im Garten kultiviert oder im Haus überwintern werden können. Zu den nicht-winterharten Sorten zählen der Ananas-Salbei (Salvia elegans), auch Honigmelonen-Salbei genannt, Frucht-Salbei (Salvia dorisiana),  Pfirsich-Salbei (Salvia greggii variegata) und Mehl-Salbei (Salvia farinacea). 

Standort und Bedingungen

Die meisten Salbei-Arten sollten Sie an einen sonnigen Standort pflanzen, da sie sehr viel Licht, auch im Winter, benötigen. Die Südseite eines Hauses ist dafür ideal geeignet. Einige wenige Sorten, etwa der Gelbe Salbei, tolerieren Schatten und Feuchte, für die Mehrheit der Salbei Pflanzen gilt jedoch, dass sie nicht durch höhere Gewächse beschattet werden sollten und die volle Sonne benötigen. 

Gut durchlässige, eher magere Böden mit weniger Stickstoffgehalt sind für die meisten Arten ideal. Es gibt aber auch vereinzelt Arten, die humose, nährstoffreiche Böden bevorzugen. Lesen Sie im Slider nach, welche Bedingungen die jeweilige winterharte Art bevorzugt.

Um den Salbei vor Austrocknung zu bewahren, sollte er windgeschützt stehen. Mit der richtigen Pflege treiben winterharte Sorten, häufig Stauden, Halbsträucher oder Kraut, im nächsten Frühjahr wieder aus. Erst dann sollte ein Rückschnitt erfolgen. 

Pflege im Winter

Um den Salbei optimal auf den Winter vorzubereiten, sollte bereits im Sommer ein kaliumreicher Dünger verabreicht werden. Die Düngung sollte jedoch gegen Ende August eingestellt werden. Zudem sollte kein Rückschnitt mehr erfolgen, und der Boden sollte kurz vor dem Wintereinbruch mit Laub oder Reisern bedeckt werden.

Während des Winters benötigt Salbei wenig Pflege. Nur bei anhaltend kalter und trockener Witterung sollte er an frostfreien Tagen leicht gegossen werden. Vor allem panaschierte, also mehrfarbige, Salbeisorten können an sehr kalten aber sonnigen Wintertagen unter Frosttrocknis leiden. Dann empfiehlt sich außer der sparsamen Wassergabe, die Blätter mit einem Vlies vor zu viel Verdunstung zu schützen. Ansonsten sollte der Salbei im Winter ungestört bleiben.

Salbei-Ernte im Winter

Theoretisch kann Salbei als mehrjährige Pflanze das ganze Jahr über geerntet werden. Meistens wirft der Halbstrauch im Freien alle Blätter im späten Herbst ab oder sie werden fleckig und krank. Daher wird Salbei häufig am Ende vom Herbst komplett abgeerntet und anschließend getrocknet. 

Die Ernte von Salbeiblättern erfolgt am besten in den Morgenstunden. Einzelne Blätter können gepflückt oder die Triebe mit einem sauberen, scharfen Schneidwerkzeug abgeschnitten werden. Dabei sollte vermieden werden, in den bereits verholzten Teil zu schneiden, um den erneuten Austrieb der Triebe im Frühjahr zu fördern.

Binden Sie die Blätter oder Zweige zu Büscheln zusammen. Das geht zum Beispiel mit Bast oder einer Sisalschnur. Hängen Sie das Kraut dann kopfüber an einen geschützten, also warmen, gut belüfteten Ort auf. Sie können die Blätter auch auf Backpapier auslegen oder in einem Dörrautomat trocknen. Die getrockneten Salbeiblätter können anschließend luftdicht in Gläsern oder Dosen gelagert werden.

Alles was Sie zum Ernten und Haltbarmachen von Salbei benötigen, finden Sie hier:

Krankheiten und Schädlinge

Salbei ist im Allgemeinen eine robuste Pflanze, die selten von Krankheiten und Schädlingen befallen wird. Dennoch können vereinzelt Probleme auftreten.

Zu den häufigsten Krankheiten zählt der Echte Mehltau, der sich als weißer, pudriger Belag auf den Blättern zeigt und bei feuchter Witterung auftritt.

Blattläuse können junge Triebe befallen und schwächen die Pflanze, indem sie Pflanzensaft saugen. Spinnmilben sind besonders bei trockener Luft problematisch und führen zu feinen Gespinsten an den Blättern.

Schnecken fressen vor allem junge Salbeipflanzen, während Rostpilze braune, rostige Flecken auf den Blättern verursachen können.

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