Bergbohnenkraut: So überwintern Sie das winterharte Kraut
Bergbohnenkraut, auch bekannt als Winter-Bohnenkraut, ist ein beliebtes Gewürzkraut. Es ist widerstandsfähiger gegen Kälte ist als das Sommer-Bohnenkraut, benötigt in Regionen mit strengen Wintern aber besondere Maßnahmen. Wir zeigen, wie Sie Bergbohnenkraut erfolgreich durch den Winter bringen.
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Bergbohnenkraut (Satureja montana) ist ein immergrüner, ausdauernder Halbstrauch, der sowohl als Gewürz- als auch als Heilkraut beliebt ist. In der Küche wird es oft zu Hülsenfrüchten, Fleischgerichten oder Eintöpfen hinzugefügt, da es den Geschmack intensiviert und gleichzeitig blähungshemmend wirkt.
Auch als Heilkraut ist Bergbohnenkraut für seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt.
Der Name „Bohnenkraut“ geht auf seine häufige Verwendung in Bohnengerichten zurück, da es hilft, die Verträglichkeit von Hülsenfrüchten zu verbessern.
Wie winterhart ist Bergbohnenkraut
Bergbohnenkraut ist von Natur aus winterhärter als das einjährige Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis). Es verträgt Temperaturen bis zu -20°C und kann in den meisten Gegenden Deutschlands im Freien überwintern. Trotzdem ist es ratsam, in besonders kalten Regionen oder bei extremen Wetterbedingungen einen leichten Winterschutz zu bieten, um die Pflanze vor Frostschäden zu bewahren.
Die USDA-Klimazonen, die die Winterhärte von Pflanzen angeben, bieten auch bei Bergbohnenkraut Orientierung:
Die für Deutschland relevanten Klimazonen erstrecken sich von 6a bis 8b:
6a: -23,4 bis -20,5 °C
6b: -20,4 bis -17,8 °C
7a: -17,7 bis -15 °C
7b: -14,9 bis -12,3 °C
8a: -12,2 bis -9,5 °C
8b: -9,4 bis -6,7 °C
In welcher Klimazonen Sie leben, können Sie dieser interaktiven Klimazonenkarte entnehmen.
In den wärmeren Regionen dieser Zonen kann Bergbohnenkraut ohne zusätzlichen Schutz im Freien überwintern. In kälteren Klimazonen wie 6a und 6b kann eine Abdeckung mit Reisig oder Gartenvlies sinnvoll sein. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass Winter-Bohenkraut bis ca. -20 °C winterhart ist.
Unterschied Garten-Bohnenkraut und Berg-Bohnenkraut
Das winterharte Bergbohnenkraut wird auch Winter-Bohnenkraut genannt, da es mit kalten Temperaturen zurecht kommt und mehrjährig kultiviert werden kann. Gartenbohnenkraut trägt auch den Namen Sommer-Bohnenkraut, da es nicht winterhart ist. Erfahren Sie im Slide mehr über das jeweilige Bohnenkraut:
Standort und Bedingungen
Bergbohnenkraut stammt aus den Bergregionen des Mittelmeerraums und bevorzugt daher einen sonnigen und warmen Standort. Es gedeiht besonders gut auf durchlässigen, eher mageren Böden und verträgt trockene Bedingungen besser als feuchte. Ein idealer Standort ist ein vollsonniger Platz, wie zum Beispiel ein Hochbeet, eine Kräuterspirale oder ein Beet an der Südseite des Gartens.
Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da Bergbohnenkraut empfindlich auf zu viel Nässe reagiert – besonders im Winter. Eine gute Drainage des Bodens ist daher entscheidend. Bei sehr nassen Böden kann es hilfreich sein, Sand oder Kies beizumischen, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.
Pflege im Winter
Im Herbst sollten Sie das Bergbohnenkraut auf den Winter vorbereiten. Es empfiehlt sich, die Pflanze bis Ende August leicht zu düngen, um sie mit Nährstoffen zu versorgen, die sie widerstandsfähiger gegen Frost machen. Ein Rückschnitt der Pflanze vor dem Winter ist nicht unbedingt nötig, da die holzigen Stängel zusätzlichen Schutz bieten.
In besonders kalten Regionen ist es ratsam, das Bergbohnenkraut mit Reisig oder Gartenvlies abzudecken. Das schützt die Pflanze vor kalten Winden und Frost. Wichtig ist auch, Staunässe zu vermeiden. Während des Winters sollte nur sparsam gegossen werden, vor allem an frostfreien Tagen, wenn der Boden trocken ist.
Ernte im Winter
Bergbohnenkraut kann das ganze Jahr über geerntet werden, da es winterhart und immergrün ist. Allerdings ist die Ernte im Winter begrenzt, da die Pflanze in der kalten Jahreszeit weniger wächst. Es empfiehlt sich, größere Mengen im Herbst zu ernten und diese zu trocknen, um auch im Winter Bohnenkraut zur Verfügung zu haben.
Schneiden Sie die Triebe am besten mit einer sauberen Ernteschere ab und achten Sie darauf, dass Sie nicht zu stark in das alte Holz schneiden. Die geernteten Triebe können an einem trockenen, luftigen Ort zum Trocknen aufgehängt oder in einem Dörrautomaten verarbeitet werden.
Bergbohnenkraut an der Luft trocknen
Schneiden Sie das Bergbohnenkraut an einem sonnigen, trockenen Tag. Am besten ernten Sie es am Morgen, nachdem der Tau getrocknet ist, da dann die ätherischen Öle am intensivsten sind. Achten Sie darauf, gesunde, frische Triebe ohne verwelkte oder beschädigte Blätter zu verwenden.
Waschen Sie die Stängel des Bergbohnenkrauts nur, wenn nötig, und tupfen Sie sie anschließend mit einem sauberen Tuch trocken. Verwelkte Blätter sollten entfernt werden.
Binden Sie die Stängel zu kleinen Sträußen zusammen. Verwenden Sie keinen dicken Strauß, damit die Luft gut zirkulieren kann und das Kraut gleichmäßig trocknet.
Hängen Sie die Sträuße kopfüber an einem warmen, gut belüfteten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung auf. Ein dunkler, trockener Raum, wie ein Dachboden oder eine Abstellkammer, ist ideal. Alternativ können Sie das Kraut auch auf einem Tuch oder Gitter ausbreiten.
Nach etwa 1–2 Wochen, wenn die Blätter raschelig und brüchig sind, ist das Bergbohnenkraut vollständig getrocknet. Achten Sie darauf, dass es gut durchgetrocknet ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Streifen Sie die Blätter dann von den Stängeln ab und bewahren Sie sie in luftdichten Behältern auf. Lagern Sie diese an einem kühlen, dunklen Ort, um das Aroma möglichst lange zu erhalten. Das getrocknete Bergbohnenkraut ist auf diese Weise mehrere Monate haltbar.
Bergbohnenkraut im Dörrautomaten haltbar machen
Schneiden Sie das Bergbohnenkraut wie oben beschrieben. Waschen Sie die Stängel, falls nötig, und trocknen Sie sie gut ab, bevor Sie sie in den Dörrautomaten legen. Sie können entweder die ganzen Stängel mit Blättern in den Dörrautomaten legen oder nur die Blätter abzupfen, je nachdem, wie Sie das Kraut später verwenden möchten.
Legen Sie die Stängel oder Blätter gleichmäßig auf die Dörrgitter, ohne dass sie sich überlappen, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten.
Stellen Sie den Dörrautomaten auf eine Temperatur von etwa 35–40 °C ein. Höhere Temperaturen können die ätherischen Öle zerstören und das Aroma beeinträchtigen.
Das Trocknen im Dörrautomaten dauert in der Regel etwa 4–6 Stunden. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Blätter trocken und brüchig sind. Sie sollten raschelig und leicht zerbrechlich sein, wenn sie fertig sind.
Füllen Sie die getrockneten Blätter oder Stängel in luftdichte Behälter und bewahren Sie diese an einem dunklen, kühlen Ort auf. Das getrocknete Bergbohnenkraut bleibt so für mehrere Monate aromatisch.
Krankheiten und Schädlinge
Bergbohnenkraut ist generell eine robuste Pflanze, die selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Trotzdem können bei ungünstigen Wetterbedingungen oder falscher Pflege Probleme auftreten:
Blattläuse und Spinnmilben treten gelegentlich auf, können jedoch durch das Absprühen mit Wasser oder den Einsatz natürlicher Feinde wie Marienkäfer leicht kontrolliert werden.
Wie bei vielen mediterranen Kräutern kann Staunässe zu Wurzelfäule führen. Daher ist es wichtig, dass der Boden gut durchlässig ist und keine Feuchtigkeit staut.
Bei feuchten Bedingungen kann Echter Mehltau auftreten, der sich als weißer Belag auf den Blättern zeigt. In diesem Fall sollte die Pflanze großzügig zurückgeschnitten und befallene Teile entfernt werden.
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