Rosmarin überwintern
Rosmarin überwintern: Geht das überhaupt? Der mediterrane Strauch wächst in der Natur schließlich hauptsächlich in warmen Ländern wie Portugal, Italien, Griechenland und der Türkei. Keine Sorge: Mit etwas Hilfe schafft er es auch hier über die kalte Jahreszeit!
Rosmarin ist ja schon anfällig, wenn es mal stärker regnet – wie will der denn frostige Winter mit eisigem Wind und tiefem Schnee überleben? Ganz einfach: Mit Ihrer Unterstützung! Wir verraten, wie Sie Rosmarin überwintern können.
Ist Rosmarin winterhart?
Die wichtigste Frage zuerst: Ist Rosmarin winterhart? Kurz und knapp: Jein, Rosmarin ist nur bedingt winterhart. Punktuell verträgt er zwar Temperaturen bis zu -10 °C, über einen längeren Zeitraum können den meisten Sorten aber bereits Temperaturen bis -5 °C gefährlich werden. Einige wenige Rosmarin-Sorten – wie Salem, Hill Hardy oder Blue Winter – haben sich als äußerst kälteresistent erwiesen und trotzen Temperaturen von bis zu -20°C. Unter gewissen Umständen können Sie diese Sorten im Freien überwintern.
Tipp: Sehen Sie in Regionen mit frostigen Wintern davon ab, Ihren Rosmarin direkt ins Beet zu pflanzen. Das immergrüne Kraut gehört dann in einen Topf – so können Sie den Rosmarin zum Überwintern flexibel in sein Winterquartier umsiedeln!
Wie kann man Rosmarin überwintern?
Rosmarin kann sowohl draußen im Beet oder Kübel als auch drinnen in der Wohnung überwintern. Vor allem junge Exemplare sollten Sie vorsorglich immer ins Winterquartier stellen, da diese selbst mit ausreichendem Winterschutz noch ziemlich anfällig sind. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen auf einen Blick:
- Wer die mediterrane Pflanze ins Freie pflanzen möchte, sollte nur winterharten Rosmarin anpflanzen und zum Überwintern immer für zusätzlichen Schutz sorgen.
- Alternativ können Sie Rosmarin auch als Topfpflanze im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse über den kalten Winter bringen. Wichtig ist dann eine entsprechend solide Abdeckung mit Vlies und Reisig sowie ein vor Witterung geschützter Platz.
- Für jüngere Exemplare der Gewürzpflanze ist das Haus im Winter der ideale Standort!
Wichtig: Überwintern Sie Ihren Rosmarin an einem festen Platz, denn die Anpassung an wechselnde Standortbedingungen ist sehr anstrengend für die Pflanze! Entscheiden Sie sich im Winter doch einmal dafür, die Pflanze von draußen ins Haus zu holen, ist das ausnahmsweise in Ordnung. Bis März sollte Sie dann allerdings unbedingt konstant an einem Ort bleiben!
Rosmarin überwintern im Freien
Im Beet darf Rosmarin überwintern, wenn er bereits älter ist oder wenn Sie in einer besonders milden Region wohnen, etwa dem Rheinland oder einem Weinbaugebiet. Winterharte Sorten überstehen den deutschen Winter dort problemlos, solange Sie mit Vlies oder Jutesäcken für eine ausreichende Überwinterungshilfe sorgen.
Eisige Winde können für ausgepflanzte Rosmarin-Pflanzen zur echten Herausforderung werden – wer das mediterrane Kraut also nicht von vornherein an einen geschützten Platz gepflanzt hat, steckt rundherum einfach ein paar Tannenzweige ins Beet und gibt ihm so Winddeckung. Schnee dagegen macht der Pflanze kaum etwas aus, eine Schneeschicht kann sogar als zusätzlicher Schutz wirken. Wie immer macht aber auch hier die Dosis das Gift, denn zu viel Schnee kann die zarten Triebe mit seiner Last erdrücken.
Rosmarin im Topf überwintern
Rosmarin überwintert in milden Regionen problemlos im Topf an einem windgeschützten Ort auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Bedecken Sie ab Oktober den Wurzelbereich mit Laub und Reisig und umwickeln Sie die Pflanze mit Vlies. Damit seine Wurzeln nicht durchfrieren, stellen Sie ihn auf ein Stück Styropor oder Holz.
Wichtig: Sorgen Sie unbedingt für eine gute Luftdurchlässigkeit. Das heißt, dass Sie die Schutzschicht aus Laub und Reisig nicht zu fest an die Erde drücken und Vliesabdeckungen an frostfreien Tagen von Zeit zu Zeit abnehmen sollten, um mal kräftig "durchzulüften". Das gilt sowohl für die Überwinterung im Kübel oder Topf als auch ausgepflanzt im Beet!
Rosmarin überwintern in der Wohnung
Ist der Rosmarin noch sehr jung oder soll der Winter besonders kalt werden, räumen Sie ihn in sein Winterquartier. Ein wenig leichten Frost darf er vorher jedoch ruhig mitbekommen. Das härtet ab und tötet mögliche Parasiten ab. Sein Winterquartier sollte hell und maximal 10 °C warm sein. Ideal sind ein Gewächshaus oder ein unbeheiztes Treppenhaus.
Im Notfall kann der Rosmarin auch dunkel überwintern, etwa im Keller oder in der Garage. Dann dürfen die Temperaturen aber nicht deutlich über 0 Grad Celsius liegen. Dass der Rosmarin in diesem Fall seine Blätter abwirft, ist normal. Im Frühjahr treiben diese erneut aus. Ab März darf sich der Rosmarin draußen wieder langsam ans Licht gewöhnen.
Wichtig: Sorgen Sie im Frühjahr dafür, dass sich Ihr Rosmarin Schritt für Schritt an die neuen Umstände gewöhnen kann. Sowohl ein Umzug von drinnen nach draußen als auch die Entfernung des Winterschutzes ist eine Umstellung für die Pflanze. Entfernen Sie das Vlies beispielsweise erstmal nur für wenige Stunden, bevor Sie den Rosmarin auf einen Schlag von seinem Winterschutz befreien.
Rosmarin überwintern: Die richtige Pflege
Sowohl milde Winter als auch starken Frost überstehen nur gesunde, widerstandsfähige Pflanzen – ist das nicht gegeben, reicht auch der beste Winterschutz nicht aus. Achten Sie also das ganze Jahr über und besonders ab Herbst auf die richtige Rosmarin-Pflege!
Nur mit der richtigen Pflege bildet Rosmarin die wertvollen ätherischen Öle, die wir zum Würzen von Speisen oder zur Herstellung von Arzneimitteln verwenden. Das Video erklärt, wie Sie Rosmarin und sein Öl wirkungsvoll einsetzen:
Rosmarin gießen
Der Wasserbedarf der immergrünen Pflanze ist je nach Rosmarin-Sorte unterschiedlich. Grundsätzlich benötigt die Pflanze zwar regelmäßige, jedoch nur geringe Wassergaben. Auch mit kurzzeitigen Trockenperioden hat das beliebte Küchenkraut kaum Probleme. Je kühler die Umgebung der Pflanze, desto weniger Wasser benötigt sie. Wandern die Temperaturen im Winter in den Minusbereich, ist besondere Vorsicht geboten: Gießen Sie bei einer Überwinterung im Freien nur an frostfreien Tagen, um Frostschäden an den Wurzeln zu verhindern und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleisten zu können.
Rosmarin Rückschnitt
Bevor Sie den Rosmarin überwintern, sollte er nicht zurückgeschnitten werden. Das schwächt die Pflanze nur und macht sie noch anfälliger für die Kälte. Der richtige Zeitpunkt zum Rosmarin schneiden ist im Frühjahr nach der Blüte. Etwa zwei Finger breit über den verholzten Bereichen muss Rosmarin – insbesondere seine kranken, abgestorbenen oder wildwüchsigen Triebe – gekürzt werden. Dann ist übrigens auch der ideale Zeitpunkt, um Ihren Rosmarin zu vermehren!
Rosmarin Standort
Wie der Großteil der Pflanzen, gedeiht und entwickelt sich auch Rosmarin nur am idealen Standort. Das Kraut bevorzugt einen sonnigen, warmen und vor Witterung geschützten Standort. Im Beet fühlt er sich deshalb neben anderen mediterranen Kräutern wie Lavendel, Salbei und Thymian besonders wohl. Während der Winterruhe benötigt die Rosmarin-Pflanze jedoch eine kühlere Umgebung.
Rosmarin düngen
Wie der Wasserbedarf hält sich auch der Bedarf an Nährstoffen bei Rosmarin-Pflanzen in Grenzen. Den meisten Pflanzen reicht es, wenn Sie sie ab dem Frühjahr im Abstand von 2 Monaten mit geringen Mengen Dünger versorgen. Zur Vorbereitung auf die Überwinterung sollten Sie bereits ab August auf Düngegaben verzichten. Und auch während der Überwinterung schadet Dünger dem Gewächs mehr, als dass es helfen würde.
Rosmarin Schädlinge
Bei unsachgemäßer Überwinterung – beispielsweise am falschen Standort – droht der Pflanze ein Schädlingsbefall. Besonders Blattläuse jeglicher Art, aber auch Milben, Thripsen oder weiße Fliegen suchen geschwächte Pflanzen häufig zum Ende des Winters heim. Im besten Fall sorgen Sie mit einer bedürfnisorientierten Überwinterung für eine starke, widerstandsfähige Pflanze – im schlechtesten Fall servieren Sie den Schädlingen einen geschwächten Rosmarin auf dem Präsentierteller. Kommt es soweit, ist schnelles Handeln gefragt – was zu tun ist, erklären wir hier:
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