Schädlinge erkennen

Schädlinge bestimmen und bekämpfen

Wühlmäuse, Blattläuse, Schnecken & Co. sind im Garten nicht gern gesehen, denn sie richten oft verheerende Schäden an. Wir verraten, welche Arten von Parasiten es gibt und woran die Schädlinge zu erkennen sind.

Schädlinge bestimmen und bekämpfen
Foto: ©Amelia - stock.adobe.com
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Prächtig gereiftes Obst, knackiges Gemüse sowie ein traumhaftes Meer von Blumen – so stellt sich jeder Hobbygärtner seinen perfekten Garten vor. Oft jedoch entdecken Gartenbesitzer angefressene Blätter, kahle Triebe, welke Knospen oder zerfressenes Obst, das die Schönheit ihres grünen Paradieses trübt. Grund dafür sind Schädlinge, die sich im Garten breitmachen. Doch woran lässt sich erkennen, welche Art von Parasit sein Unwesen treibt?

Schädlinge erkennen: Überblick

Bei Insekten unterscheidet man zwischen saugenden und beißenden. Während saugende es auf den Pflanzensaft abgesehen haben, fressen beißende Löcher in die Blätter und Triebe oder verspeisen sie im Ganzen. Aber auch Nagetiere wie Wühlmäuse oder Weichtiere wie Schnecken können erheblichen Schaden anrichten. Wird eine Schädlingsattacke frühzeitig erkannt, lässt sich die Zerstörung meist noch unkompliziert beheben. Um diese von vornherein zu vermeiden, gilt es, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren.

Praxistipp: Wenn man erstmal die Schädlinge erkannt hat, kann man sie auch mit Hausmitteln bekämpfen. Welche effektiv helfen, zeigt das Video:

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Video: Glutamat

Entdecken Sie einen Schädling an Ihren Pflanzen, ist es wichtig zu ermitteln, um welche Art von Schädling es sich handelt. Früher hat man dazu Rat in Büchern gesucht, diese Zeiten sind jedoch längst vorbei! Heutzutage lässt sich mit dem Smartphone ganz leicht erkennen, was der kranken Pflanze fehlt. Einfach die kostenlose Pflanzendoktor-App von Neudorff herunterladen und per automatischer Schadbilderkennung die Ursache ermitteln.

Neudorff-App
Einfach anzuwenden: Mit der Pflanzendoktor-App lässt sich der Schädling im Nu ermitteln. Foto: Neudorff

Klappt dies Mal nicht, kann der Anwender mithilfe der Handy-Kamera ein Bild der geschwächten Pflanze aufnehmen und an Neudorffs Berater schicken. Nach kurzer Zeit erhält er die Analyse des Schadbilds mit Tipps zur Bekämpfung. Zusätzlich stehen dem User noch über 350 Schadbilder mit Informationen zur Verfügung, an denen sich die Schädlinge erkennen lassen. Die App ist für iOS- und Android-Geräte erhältlich.

Schnecken

Wenn die Dunkelheit hereinbricht, werden sie aktiv: Schnecken. Nachts kriechen sie aus ihren Verstecken und plündern die Beete. Wir stellen Ihnen drei Schnecken-Arten vor, die gerne im Gemüsegarten ihr Unwesen treiben:

Schnecken
Hier ist zu erkennen, dass sich Schnecken über den Salatkopf hergemacht haben. Foto: Fotoschlick - Fotolia

  • Spanische Wegschnecke: Sie gilt als die schädlichste Art, denn sie hat kaum natürliche Feinde in Deutschland. Sie ist etwa 7-14 cm lang und kommt in verschiedenen Färbungen vor.
  • Genetzte Ackerschnecke: Tagsüber versteckt sie sich im Boden und geht im engen Umkreis ihres Erdbaus auf Nahrungssuche. Sie ist aufgrund eines Netzes aus dunklen Flecken auf dem gelb-gräulichen Körper leicht zu erkennen.
  • Garten-Wegschnecke: Gleich zwei Arten befallen die deutschen Gemüsebeete. Während die Arion distinctus einen schwarzen Körper und eine auffällig gefärbte Kriechsohle hat, besitzt die Arion hortensis einen gelb-gräulichen Körper mit dunklem Kopf und Fühlern.

Entdecken Sie Schnecken in Ihrem Garten, ist schnelles Handeln gefragt, bevor sich die Schädlinge über Ihr Gemüse hermachen. Eine Methode gegen Schnecken vorzugehen, ist das Absammeln. Legen Sie dazu Holzlatten oder alte Dachziegel zwischen den Beeten aus, die den Schnecken eine Möglichkeit bieten, sich zu verstecken. Kommen Sie am Abend wieder, dies ist die beste Zeit, um Schnecken einzusammeln. Alternativ können Sie natürlich auch Bierfallen aufstellen oder Schneckenzäune um Ihr Beet ziehen.

Wühlmäuse

Wühlmäuse machen den Garten ebenfalls unsicher. Egal ob Obstbäume, Gemüsebeete oder Blumen, sie verputzen alles, was ihnen zwischen die Zähne kommt. Wühlmäuse können bis zu 20 cm lang werden. Ihre Fellfarbe reicht von Ocker bis hin zu Dunkelbraun. Zudem ist die Bauchunterseite immer etwas heller als der Rest des Fells.

Wühlmäuse: Sie sehen auf den ersten Blick niedlich aus, können aber im Garten erheblichen Schaden anrichten. Foto: ©eddi_m - stock.adobe.com

Ein Indiz dafür, dass sich Wühlmäuse im Garten befinden, sind klein aufgeworfene Erdhügel sowie zerstörte Pflanzen in den Beeten. Anhand der Form der Gänge und dem Auslass des Gangsystems lässt sich erkennen, ob es sich um eine Wühlmaus oder einen Maulwurf handelt. Besonders beliebte Nahrungsquelle: Alle Arten von Wurzeln, Knollen und Zwiebeln sowie Blattwerk von zahlreichen Pflanzen- und Gemüsearten. Eine Möglichkeit dem Untreiben von Wühlmäusen ein Ende zu bereiten, ist das Aufstellen von Kastenfallen. Diese Lebendfalle stellt sicher, dass nicht aus Versehen ein Maulwurf in die Falle gerät und getötet wird. Alterativ können Wühlmäuse auch durch Ultraschall-Sonden und Abwehrpflanzen aus dem Garten vertrieben werden.
Weitere Methoden, Wühlmäuse zu vertreiben, lernen SIe im folgenden Video kennen:

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Video: Glutamat

Schmetterlingslarven

Der Schmetterling ist bei Hobbygärtnern stets beliebt, als Raupe jedoch nicht gern gesehen. Folgende Raupen können erheblichen Schaden im Garten anrichten:

  • Großer Kohlweißling: Er befällt vorwiegend Kohlgemüse und Schmetterlingsblütler. Der Schaden zeigt sich durch Lochfraß in den Blättern. Im Raupenstadium hat der Falter einen gelblich-grünen Körper mit schwarzen Punkten und feinen weißen Härchen.
  • Ringelspinner: Diese Schädlinge erkennen Sie an ihren bläulichen Körper mit gelben, braunen und roten Streifen. Bevorzugt halten sie sich in Astgabeln auf und bilden charakteristische Gespinste. Vor allem Obstgehölze werden oft von ihnen befallen.
  • Gespinstmotten: Sie gehören zu den unangenehmsten Schädlingen. Die cremefarbenen Raupen leben in großen Gruppen und fressen innerhalb kürzester Zeit ganze Sträucher kahl.

Abhilfe gegen diese Schädlinge schafft hier zum Beispiel Schmierseife. Mit diesem altbekannten Hausmittel werden die befallenen Pflanzen eingesprüht. Alternativ können Sie die Raupen auch mithilfe von Wasserdruck von der Pflanze abspülen, dies ist besonders hilfreich, wenn die Pflanze von vielen Raupen belagert wird.

Blattwanzen

Ein weiteres Ärgernis für Gärtner sind Blattwanzen. Denn auch sie richten Schäden an, die jedoch auf Dauer nicht essenziell sind. Die Blattwanze ist circa 5 bis 10 mm groß und breit gebaut. Diesen Schädling erkennen Sie an seiner gelbgrünen bis gelbroten oder gelbbraunen Körperfarbe. Besonderes Erkennungszeichen: der kräftige Mundstachel. Ein erster Hinweis für Blattwanzen-Befall sind unregelmäßig verteilte, große, rundliche Löcher auf den Blättern. Weitere Anzeichen können kleine, oft gelb verfärbte Einstichstellen an den Blättern sowie Missbildungen an Früchten sein.

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Video: Glutamat

In der Regel sind vor allem Jungpflanzen betroffen, die Schäden an älteren Pflanzen sind meist nur gering. Auf der Speisekarte von Blattwanzen stehen verschiedene Obstarten, aber auch vor Gemüse und Zierpflanzen machen sie keinen Halt. Auch bei dieser Art von Schädling können Sie Schmierseife zum Bekämpfen anwenden. Manchmal hilft es aber auch schon, die Schädlinge durch Rütteln an der Pflanze am frühen Morgen abzuschütteln. Gerade im Frühjahr, wenn es in der Nacht noch kalt ist, kann dies von Vorteil sein, denn die Wanzen sind durch die Nachtkälte noch bewegungsunfähig und lassen sich so leicht absammeln.

Schildläuse

Von der Schildlaus gibt es weltweit etwa 3000 Arten, davon sind rund 100 in Mitteleuropa beheimatet. Sie treten in Kolonien auf und ernähren sich vom Saft der Pflanzen. Das Aussehen der Schildlaus hängt von der jeweiligen Art ab. Es gibt sie in den Farben Weiß, Grau, Braun oder Schwarz. Zudem sind sie oft 1 bis 3 mm groß und ihre Körperform ist rundlich bis oval.

Schildläuse halten sich besonders gern an der Blattunterseite auf. Foto: regenbogenfloh - Fotolia

Gefährlich für die Pflanzen ist jedoch nur die bewegungsunfähige, weibliche Schildlaus. Ein Befall lässt sich am zuckerreichen Honigtau erkennen, der die Blätter verklebt, sowie an den unbeweglichen Schildläusen, die sich an den Blattansätzen, der Blattunterseite oder anderen schwer zugänglichen Stellen verstecken. Sie treten häufig an Blättern und Zweigen auf, weniger beliebt sind Obstsorten. Entdecken sie einen leichten Befall von Schildläusen an Ihren Pflanzen können Sie die Schädlinge durch Abwischen oder Abbürsten entfernen.

Motten

Motten richten nicht nur im Kleiderschrank Schaden an, sondern auch im Garten. Die Rede ist von der Kastanienminiermotte. Sie ist circa 5 mm lang und wird auch als kleiner Schmetterling bezeichnet, der zur Familie der Blatttütenmotten gehört. Doch woran lässt sich dieser Schädling erkennen? Zu identifizieren ist die Motte an ihren quergestreiften ockerbraunen, gefransten Flügeln. Die Kontamination ist eindeutig, wenn die Blätter der Kastanie bereits im Juni braune Stellen aufweisen. Grund dafür sind die Larven, die sich unterhalb der Blatthaut durchfressen, wodurch die Blätter vertrocknen oder verbräunen und bei starkem Befall ganz abfallen. Betroffen sind einige Rosskastanienarten. Fast ausschließlich wird jedoch die weißblühende Rosskastanie befallen. Sogenannte Trichterfallen können dabei helfen die Kastanienminiermotte einzufangen und somit den Schädlingsbefalle einzudämmen. Die Fallen sind während der Flugzeiten der Motten in die Bäume zu hängen.

Vorsicht vor Kleidermotten oder Lebensmittelmotten in der Wohnung: Diese schonenden Hausmittel vertreiben die Motten, ehe sie Schaden anrichten können:

Spinnmilben

Wer ein Gewächshaus hat, ist mit dieser Art von Schädling des Öfteren konfrontiert, denn er liebt trockenes, warmes Klima und einen geschützten Standort. Die Rede ist von Spinnmilben, wir stellen Ihnen drei verschiedene Arten vor, denen Sie im Garten begegnen könnten und verraten Ihnen woran Sie die Schädlinge erkennen:

Spinnmilben zählen zu den Spinnentiere und nicht zu den Insekten. Foto: ©Evgeniy - stock.adobe.com

  • Gemeine Spinnmilbe: Sie tritt hierzulande am häufigsten auf und richtet besonders in Gewächshäusern Schaden an. Zeichen für den Befall sind feine Gespinste in Blattachseln und an Blatträndern. Beliebt sind vorwiegend Bohnen, Gurken und Rosen.
  • Nadelholzspinnmilbe: Ist oft in Eiben zu entdecken und anhand von graugrünen Verfärbungen und größeren Gespinsten an den Nadeln zu erkennen.
  • Obstbaumspinnmilbe: Dieser Nutznießer befällt, wie der Name schon sagt, primär Obstbäume, aber auch Beerenobst. Im Gegensatz zur Nadelholzspinnmilbe bildet er kaum Gespinste.

Um Spinnmilben zu bekämpfen können Sie versuchen die Schädlinge mit einem harten Wasserstrahl  abzuspritzen. Auch der Einsatz von Raubmilben kann sinnvoll sein.

Weiße Fliegen

Neben den Spinnmilben fühlen sich auch die weißen Fliegen in Gewächshäusern wohl. Sie zählen zu den hartnäckigsten Schädlingen. Obwohl das Wort Fliege im Namen steckt, zählt diese Art von Parasiten zu den Mottenschildläusen. Aufgrund ihrer geringen Größe werden sie oft erst bemerkt, wenn sie sich bereits an der Pflanze zu schaffen gemacht haben. Die Schädlinge erkennen Sie an den weißlichen, mit Wachsstaub bedeckten Flügeln.  

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Die weißen Fliegen legen auf der Blattunterseite ihre Eier ab. Foto: ©7monarda - stock.adobe.com

Entdeckt der Hobbygärtner gelb gesprenkelte Blätter und Honigtau, ist dies ein Beweis für den Befall. In erster Linie schaden die Larven den Pflanzen. Sie saugen den Pflanzensaft heraus, wodurch die Blätter absterben. Davon sind sowohl Nutzpflanzen als auch Zierpflanzen betroffen. Um weiße Fliegen an den Pflanzen zu verhindern, hilft es, Gelbtafeln aufstellen bzw. Schlupfwespen gegen die Schädlinge einzusetzen.

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