Schnecken bekämpfen
Je eher Sie beginnen, gegen eine Schneckenplage vorzugehen, desto besser sind die Aussichten, der Schneckenplage Herr zu werden.
Natürlich führen auch biologische Schneckenvernichtungsmittel zu deren Tod, aber durch den bewussten Verzicht auf Pestizide bleibt das Gemüse im Beet unbelastet und auch Kleinkinder und Haustiere sind keiner Gefahr ausgesetzt. Allerdings machen die biologischen Schneckenbekämpfung auch viel Mühe – Beharrlichkeit und Ausdauer sind gefragt, wollen Sie mit Hausmitteln Schnecken bekämpfen.
Schnecken bekämpfen
Schnecken werden Sie wohl nie ganz aus dem Garten verbannen können, gerade die Spanische Wegschnecke legt auf der Suche nach Nahrung beachtliche Strecken zurück. Aber Sie können viele einfache Maßnahmen ergreifen, die im Gemüsegarten einer Schneckenplage vorbeugen:
Schnecken überwintern im Boden, legen in Hohlräumen ihre Eigelege ab und verstecken sich dort vor der Sonne: Wollen Sie Schnecken aus dem Beet vertreiben, ist die erste Voraussetzung, dass Sie deren Unterschlupf-Möglichkeiten begrenzen! Graben Sie die Gartenerde erst spät um (nach dem Frost, kurz vor dem Bestellen der Beete), um Schnecken keinen Platz zum Überwintern zu schaffen.
Praxistipp: Lockern Sie im Frühjahr die Beete regelmäßig mit der Grabegabel. So zerstören Sie die Hohlräume, die die Schnecken zur Eiablage benutzen könnten. Damit beugen Sie einer Schneckenplage vor.
Schnecken absammeln
Liegengelassene Bretter, Schindeln und Steinplatten bieten Schnecken Unterschlupf – beseitigen Sie diese Schnecken-Herbergen im Garten. Das Absammeln von Schnecken sollte zur tägliche Routine werden: Wenn Sie abends noch einmal durchs Gemüsebeet streifen, sammeln Sie alle Schnecken ein – ein selbst gebauter Schneckengreifer hilft Ihnen dabei. Schauen Sie auch unter Trittsteinen und Kübelpflanzen nach! Die Frage, die sich dann stellt, ist: Wohin mit den abgesammelten Schnecken? Die Schnecken anschließend zu töten, würde das mühsame Absammeln überflüssig machen. Am sinnvollsten ist es daher, die Schnecken auf einem abgelegenem Grundstück auszusetzen. Wer Enten oder Gänse in der Nähe hat, kann die Schnecken auch an diese verfüttern.
Bierfallen aufstellen
Bierfallen locken Schnecken von weit her an – darin ertrinken nur die allerwenigsten! Wenn Sie zu dieser Methode zum Schnecken bekämpfen greifen, nutzen Sie die Bierfalle als Anreiz die Schnecken vom Gemüsebeet wegzulocken: Stellen Sie die Bierfalle weit ab vom zu schützenden Beet auf. Doch Vorsicht: Der Geruch lockt auch Schnecken von außerhalb des Gartens an, die auf ihrem Weg so einiges vertilgen und ihre Eier ablegen können. Zudem sollten Sie sicher sein, dass Sie keine Igel im Garten haben. Diese könnten das Bier und die damit vollgesogenen Schnecken essen und an einer Alkoholvergiftung sterben. Ab September (zum Beginn der Eiablage) lohnt es sich zudem ein zweites Mal im Jahr Schneckenkorn zu streuen und bereits vorhandene Eigelege zu vernichten.
Schnecken-Barrieren aufstellen
Schnecken brauchen Feuchtigkeit zur Fortbewegung – trockene Flächen sind für sie nur schwer zu überwinden. Gießen Sie also möglicht punktgenau: keine Flächenberegnung, keine Dauerberieselung, keine Überkopfbewässerung!
Schnecken-Barrieren aus Fichtennageln, Kalk, Kaffee, Sand, Salz, Sägemehl oder Asche sollen die Schnecken abwehren. Doch auf Dauer sind die pulvrigen Streifen kein Hindernis gegen eine Schneckenplage – und schaden z. T. sogar dem Boden. Beetrandbepflanzungen aus Kräutern mit einem hohen Anteil ätherischer Öle (Thymian, Rosmarin, Lavendel oder auch Knoblauch) lassen Schnecken einen Bogen kriechen – verlässlich aufhalten können sie sie nicht.
Schneckenzäune errichten
Schneckenzäune mit nach außen gebogenen Kanten sind ein wirksamer Schutz gegen Schneckenbefall im Gemüsebeet – allerdings nur, wenn der Zaun lückenlos und richtig montiert ist (tief in die Erde reicht und nicht von Pflanzen überwuchert wird) und auch innerhalb des Schneckenzauns keine Schnecken befinden (Erde richtig gelockert, alle Eigelege entfernt)!
Natürliche Schneckenfeinde
Natürliche Fressfeinde der Schnecke sind Igel, Spitzmaus, Kröten und Laufkäfer. Schaffen Sie für die Nützlinge geeigneten Lebensraum im Garten. Auch Nematoden zum Gießen bekämpfen Schnecken (vor allem die genetzte Ackerschnecke). Laufenten, deren Hunger auf Schnecken zwar sehr hilfreich bei der Bekämpfung einer Schneckenplage wäre, sind allerdings in der (artgerechten) Haltung relativ aufwendig.
Was fressen Schnecken?
Schnecken fressen alles im Gemüsebeet, was dem Menschen auch schmeckt – und noch vieles mehr: Salat, Gemüse, Früchte – je jünger und zarter desto lieber fällt die Nacktschnecke über die Kulturpflanzen im Beet her. Setzlinge schützt man am besten mit einer Haube (aus Glas oder billiger mit einer aufgeschnittenen PET-Flasche) vor den Fressfeinden. Aber auch Blüten und junges Grün im Staudenbeet werden gern von Schnecken gefressen.
- Schneiden Sie mit einem scharfen Messer (Cutter, Wechselklingenmesser) von einer 1,5-l-Kunststoff-Flasche einfach den Boden ab.
- Die so entstandene Schutzhaube stülpen Sie über Salatsetzlinge oder andere Gemüsepflänzchen.
- Drücken Sie die Schutzhaube einige Zentimeter fest in den Boden, so dass sie nicht umkippen kann (auch nicht bei Wind).
- Damit sich nicht zuviel Feuchtigkeit im Inneren bildet, den Deckel abschrauben.
Fotos: Praxis-Press / Lonza Ltd. / Meta(R)
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