Schneckenzaun
Schneckenzäune sind eine umweltfreundliche Art, um gefräßigen Nacktschnecken den Zutritt zum Gemüse- oder Blumenbeet zu verwehren.
Der Schneckenzaun verspricht dabei eine alternative, chemiefreie Bekämpfung von Nacktschnecken: So können Gartenbesitzer zarte Salatpflänzchen und Blumen mechanisch vor einer Schnecken-Plage bewahren.
Ein Schneckenzaun besteht in der Regel auf Kunststoff oder Metall: Der Kunststoff-Schneckenzaun ist günstig, leicht aufzubauen und hält Schnecken meist zuverlässig von Jung- und Gemüsepflanzen fern. Dafür wird er leicht spröde und muss öfter ersetzt werden. Der Schneckenzaun aus Metall ist haltbarer und robuster – dafür teurer. Durch ein nach außen gekantetes Bauteil verhindert der Schneckenzaun, dass Nacktschnecken ins umzäunte Gebiet kriechen können. Wichtig: Überhängende Äste, die als Brücke dienen können, oder Löcher im Zaun mindern die Schutzwirkung des Schneckenzauns.
Vorteile der Schneckenabwehr mittels Schneckenzaun sind:
- Schnecken werden rein mechanisch ferngehalten – kein Einsatz von Chemie oder Strom
- Anders als bei (Lockstoff-)Fallen werden keine weiteren Schnecken angelockt
- Schutz lokal und zeitlich begrenzt einsetzbar
Ein Sonderfall ist der elektrische Schneckenzaun (vgl. unten): Dabei liegt eine geringe Stromspannung an, die den Schnecken einen Stromschlag beifügt, ohne sie damit zu töten. Die erforderliche Stromversorgung erfolgt meist über eine Batterie. Aspekte des Tierschutzes, die schnelle Verschmutzung der Kontakte durch Erde und der Ausfall der Netzspannung (aufgrund von Kurzschlüssen bei Regen) sind Nachteile dieses Schneckenzaun-Typs.
Dass Schnecken keinen Kupfer mögen, gilt als weit verbreitetes Gärtnerwissen: Eine chemische Reaktion lässt Nacktschnecken vor dem Edelmetall zurückschrecken. Praxistipp: Wer seine Kübelpflanzen vor Schneckenbefall schützen will, kann den Pflanztopf mit breiten Kupferstreifen bekleben! Auch für Beet-Umzäunungen gibt es kupferhaltige Schneckenzäune im Handel.
Schneckenzaun aus Kupfer oder Kunststoffgeflecht
Umweltfreundlich und intelligent sollen Salat, Staudentriebe und Sämlinge vor Schnecken geschützt werden – mit dem AKO-Schneckenzaun (akoschneckenzaun.de, Einsteigerset ab ca. 40 Euro). Dieser besteht aus einem flexiblen Polyester-Glasgarn-Gitter, das mit speziellen Polyamidfasern beflockt ist. Diese Kombination erschwert laut dem Hersteller den Schnecken die Haftung beim Überqueren des Schneckenzauns. Die dichte Gitterstruktur soll das Durchkriechen verhindern. Darüber hinaus entsteht durch die gebogenen Drahtstäbe ein Überhang, der dazu führt, dass der Zaun quasi zur Einbahnstraße wird.
Gartenbesitzer können ihre Beete im Garten jedes Mal individuell an Form und Größe anpassen. Zum Aufbau des Schneckenzauns werden lediglich Spaten und Hammer benötigt. Innerhalb des umzäunten Beetes sollte man in den ersten Wochen die Schnecken regelmäßig noch per Hand absammeln, sodass eine schneckenfreie Zone für Gemüse-, Obst- und Zierpflanzen entsteht.
Schneckenzäune aus Kupfer oder gebogenen, gezackten Blechen eignen sich gut für kleinere Beete (auch Hochbeete!). Der Schneckenschutz muss das Beet aber lückenlos umschließen! Praxistipp: Achten Sie auch darauf, dass keine Pflanzenteile überhängen und von den Nachtschnecken als "Leiter" ins umzäunte Beet genutzt werden können!
Auch alternative Barrieren aus Sägemehl, Sand oder Kalk sollen die Zuwanderung von Schnecken ins Beet verhindern. Die aufgestreuten Substanzen sollen den Nacktschnecken Wasser entziehen und sie so verenden lassen. Damit diese Schutzstreifen aber zuverlässig wirken, müssen sie mindestens einen Meter breit sein – Maße, die für den heimischen Gemüsegarten wohl kaum in Frage kommen.
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