Pilze im Rasen

Pilze im Rasen bringen Gartenbesitzer schnell zur Verzweiflung: Woher kommen die Hutpilze im Rasen und wie kann man Pilze im Rasen bekämpfen? Wir erklären, wieso Pilze im Rasen auftreten und verraten, was gegen die Pilze auf der Wiese wirklich hilft.

Pilze im Rasen
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Wenn auf dem eigenen Rasen Pilze sprießen, ist dies in erster Linie eine optische Beeinträchtigung. Vor allem nach einer Periode feuchten Wetters sind häufig kleine Pilze im Rasen zu sehen, die aber ebenso schnell wieder verschwinden, trocknet die Erde ab. Die sichtbaren Hutpilze sind nur die Fruchtkörper des im Boden wachsenden Myzels. Das unterirdische Wurzelgeflecht steht theoretisch in Nahrungskonkurrenz zu Ihrem Rasen, aber in diesem Wettstreit gewinnt der Rasen souverän, wenn Sie ihm die richtige Pflege angedeihen lassen!

Rasenbesitzer verzweifeln oft am Nelkenschwindling: Im Rasen zeigt sich der kleine reh- bis dunkelbraune Hutpilze mit dünnem Stil vor allem in der Anwachsphase. Jetzt ist die Rasennarbe noch nicht fest verwurzelt und geschlossen. Außerdem wird nun besonders viel gewässert – und Pilze im Rasen lieben Feuchtigkeit!
Meist verschwindet der Pilz von alleine wieder, wenn Sie die Wassergaben auf ein normales Maß reduzieren. Daher gilt der Nelkenschwindling auch nicht als Rasenschädling. Oft gedeihen im Rasen auch Feldegerling oder Wiesenchampignon.

Welche Pilze wachsen im Rasen?

Wenn sich im dichten Gras kleine braune Hutpilze zeigen, gerät mancher Gärtner in Alarmbereitschaft: Achtung, Rasen mit Pilzbefall! Doch der eigentliche Pilz wächst schon längst unbemerkt im Untergrund. Pilze sind weder Pflanze noch Tier. Sie bilden ein feines Fasergeflecht aus, das sogenannte Myzel. Wenn der Organismus dann im ansonsten gepflegten Rasen Fruchtkörper bildet, wird der Befall sichtbar.

Mehr Schaden richten Pilze im Rasen an, die keine Hutpilze bilden. Zu den flächig auftretenden Rasenpilzen gehören u. a. Rasenrost, Rotspitzigkeit oder der verbreitet Schneeschimmel. Diese Kreaturen schaden dem Rasen und lassen ihn aif befallenen Flächen absterben. Daher zählen diese Pilzarten auch zu den Rasenschädlingen bzw. Rasenkrankheiten.

Braune Pilze im Rasen bestimmen

Auf dem grünen Rasen sind besonders die Köpfe brauner Hutpilze deutlich zu erkennen. Neben dem schon beschriebenen Nelkenschwindling oder dem Feldegerling sind auch der gemeine Riesenschirmling und selten auch der pitzkegelige Kahlkopf (Psilocybe semilanceata) anzutreffen, der wegen seines halluzinogen wirkenden Gifts von manchen Leuten sogar aktiv gesucht wird.

Anders als bei Speisepilzen oder vielen Waldpilzen, bei denen die Unterscheidung zwischen "essbar" und "ungenießbar" überlebenswichtig ist, ist die Frage "giftig oder nicht" bei Gartenpilzen einfach zu beantworten: Alle Rasen-Pilze sind giftig – mal mehr, mal weniger, aber niemals zum Verzehr geeignet!

Daher braucht sich niemand die Mühe machen, Pilze im Rasen zu bestimmen. Denn es gibt (in Deutschland) keine Pilze im Rasen, die essbar sind – der sehr selten gewordene Wiesen-Champignon mag einem Pilzfreund vielleicht als Gegenbeispiel einfallen, doch wächst diese Pilz-Sorte nur auf naturbelassenen Wiesen, nicht auf dem (Klein-)Gartenrasen!

Warum wachsen Pilze im Rasen?

Jedesmal, wenn die kleinen Hutpilze scheinbar über Nacht aus dem Rasen schießen, fragt man sich: Wiese wachsen jetzt plötzlich Pilze in meinem Rasen? Wie entstehen die Pilze im Rasen so plötzlich? Die Antwort ist vergleichsweise einfach: Schlechte Standortbedingungen und falsche Rasenpflege sind meist der Grund, weshalb Pilze im Rasen wachsen!

Wann wachsen Pilze im Rasen?

Pilze haben leichtes Spiel im eigenen Garten, wenn auf einem geschwächten Rasen über längere Zeit ein feucht-warmes Milieu herrscht. Befindet sich zwischen den Grashalmen noch viel abgestorbenes organisches Material, von dem sich der Pilz ernähren kann, besteht akute Gefahr, dass sich der Organismus einnistet.
Praxistipp: Aus demselben Grund sind auch oft Pilze im Rollrasen anzutreffen, da dessen Pflanzsubstrat stark mit Holzfasern angereichert wird!

Wind weht die mikroskopisch kleinen Sporen der Pilze auf den Rasen. Treffen die Samen dort auf einen geschwächten Rasen, sprießen in kurzer Zeit die ersten Fruchtkörper. Feuchtigkeit, mangelnde Besonnung, nährstoffarme und saure Böden begünstigen das Wachstum von Pilzen im Rasen. Manche Pilze wachsen nicht im Rasen selbst, sondern auf abgestorbenem Holz, das unter der Grasnarbe verborgen liegt. Da hilft nur, die Holzreste auszugraben.

Rasen mit hellbraunen Flecken
Foto: iStock / Singjai20

Ein gesunder Rasen hingegen ist deutlich weniger anfällig für Pilze im Rasen: Gute Rasenpflege – regelmäßiges Mähen, wässern nur in den frühen Morgenstunden, Unkraut entfernen, düngen & kalken – ist der beste Schutz vor einem Pilzbefall im heimischen Garten.

Was tun gegen Pilze im Rasen?

Wenn Sie sich fragen: "Wie werde ich Pilze im Rasen wieder los?" lautet die einfache Antwort: Fruchtkörper einfach absammeln! Oder die befallenen Stellen mähen – das ist deutlich einfacher. Das Schnittgut dann aber im Hausmüll und nicht auf dem Kompost entsorgen. Auch mulchmähen ist kontraproduktiv, wenn man Pilze im Rasen entfernen will. 
Gartenkalk reguliert den Säuregehalt im Boden und fördert so das Pflanzenwachstum: Zeitpunkt & Menge sind beim Kalken entscheidend! Das Video erklärt, worauf Sie beim Kalken des Gartens achten sollten:

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Video: Glutamat

Wer Pilze im Rasen hat, kann noch mehr dagegen tun – die folgende Übersicht listet die besten Tipps und Mittel gegen Pilze im Rasen auf:

7 Dinge, die Sie gegen Pilze im Rasen tun können

Doch wie bekämpft man Pilze im Rasen? Wenn Sie wissen, was die Ursache dafür ist, dass Pilze auf dem Rasen wachsen, können Sie auch etwas dagegen tun! Diese Tipps helfen, einen Pilzbefall des Rasens zu vermeiden und eignen sich auch als Sofortmaßnahme, wenn Sie etwas gegen die Pilze im Rasen machen wollen:

  • Vermeiden Sie Staunässe: Wässern Sie lieber seltener, dafür durchdringender, als täglich ein bisschen! Auch das Lockern des Erdreichs (mit Nagelschuhen oder der Mistgabel) drainiert den Boden.
  • Schatten vermeiden: Rasenflächen im Schatten sind besonders anfällig für Pilze im Rasen.
  • Abstand zu Bäumen einhalten: Abgestorbene Äste sind idealer Nähboden für Pilze! Dasselbe gilt für Wurzeln und Baumstümpfe gefällter Bäume.
  • Rasen richtig pflegen: Vertikutieren, düngen & kalken sind die beste Vorsorge gegen Pilze im Garten!
  • Beim Vertikutieren entfernen Sie Moos und Flechten, die wie ein Schwamm Feuchtigkeit speichern und den Rasen nicht abtrocknen lassen.
  • Ein gesunder Zierrasen braucht viele Nährstoffe, nur dann bildet er eine dichte Grasnarbe – der beste Schutz gegen Pilzbefall.
  • Kalk reguliert den pH-Wert des Bodens: Ist der Boden zu sauer, haben Pilze leichtes Spiel.

Welches Mittel gegen Pilze im Rasen?

Chemische Mittel wie Fungizide sind für den Einsatz auf dem Rasen leider nicht zugelassen! Was kann man dann gegen Pilzbefall im Rasen machen?

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Video: Xcel Production

Wer es nicht eilig hat, kann den Pilz „aushungern“, indem erst vertikutiert und dann eine 2 bis 3 cm dicke Sandschicht aufgestreut wird. Kahle Stellen können nachgesät werden.
Auch das "austrocknen" des Lebensraums sollte angestrebt werden. Lehmige Böden kennzeichnet oft eine hohe Feuchtigkeit – ideale Wachstumsbedingungen für weiße Pilze im Rasen. Legen Sie schwere Böden trocken (etwa durch aerifizieren, sanden oder Drainagen), mit der Staunässe verschwinden auch die braunen Pilzköpfe!

Hexenringe: Pilze im Rasen dauerhaft entfernen

Eine Besonderheit bei Pilzen im Rasen sind die sogenannten Hexenringe: Das sind runde Pilzgeflechte aus zwei bis fünf Zentimeter hohen Hutpilzen. Sie treten besonders auf nährstoffarmen, sandigen Böden auf. Zur Vorbeugung hilft regelmäßiges Vertikutieren und Düngen.

Was hilft gegen hartnäckige Pilze im Rasen?

Was als Pilz im Rasen sichtbar ist, sind nur die Fruchtkörper eines im Boden wachsenden, weit verzweigten Myzeels: Die oberirdischen Fruchtkörper sollten vor dem Rasenmähen ausgestochen werden, um die Pilzsporen nicht flächig über den Rasen zu verbreiten. Praxistipp: Wollen Sie sich die Mühe nicht machen, nutzen Sie beim Rasenmähen unbedingt einen Fangkorb und entsorgen Sie das Mähgut nicht auf dem Kompost entsorgen. Sonst bekommen Sie die Pilze nie vom Rasen weg, da Sie die Sporen mit jeder Mahd weiter über der Rasenfläche verstreuen!

Apropos flächiger Pilzbefall: Bei Schneeschimmel und Co. hilft meist schon gründliches Trockenlegen der befallenen Rasenfläche, um die Pilze vom Rasen wegzubekommen. Liegt die Rasenfläche stets im Schatten, sollten die angrenzenden, schattenspendenden Gehölze oder Hecken gelichtet werden. Aerifizieren Sie den Boden mit der Grabegabel. Magern Sie den Boden mit Sand ab – das verbessert auch dessen Drainagewirkung. Wenn Sie diese Maßnahmen gegen Pilze im Rasen umgesetzt haben, ist der Boden meist so "aufgewühlt", dass es sich lohnt, den Rasen neu auszusäen!

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