Pilze im Garten

Pilze sind faszinierende Wesen – nicht Pflanze, nicht Tier – aber trotzdem will nicht jeder Pilze im Garten haben. Hier erfahren Sie, warum Pilze im Garten wachsen und wie Sie die Gartenpilze wieder loswerden!

Pilze im Garten
Foto: BauerStock / Agnes Kantaruk / Shutterstock
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Im normalen "Reihenhausgarten" mit viel Rasen, viel Sonne und akkurat gepflegten Beeten sind Pilze im Garten eine Seltenheit. Im gärtnerisch gestalteten Garten haben die Pilze einfach nicht die zu ihrer Vermehrung notwendigen Standortbedingungen zur Verfügung, die sie in Wald und Wiese natürlich vorfinden. Dennoch machen sich manchmal Pilze im Garten breit – oft im Rasen, seltener in Beeten oder an Bäumen, aber auch an Holzbauteilen wie Terrassen, Beeteinfassungen und Gartenhäusern.

Sind die Pilze im Garten giftig?

Giftig für den Menschen im Sinne von tödlich sind die im Garten wachsenden Pilze in der Regel nicht, aber bei einem (unbeabsichtigten) Verzehr können sie Übelkeit und Erbrechen verursachen. Meist schrecken die giftigen Pilze im Garten ihre “Fressfeinde” schon durch einen üblen, beißenden Geruch ab. Daher machen in der Regel auch Haustiere um die Pilze im Garten einen weiten Bogen.

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Video: Xcel Production

Was für Pilze wachsen im Garten?

Die vielen kleinen Pilze im Garten sind meist nur schwer zu bestimmen. Der Spitzkegelige Kahlkopf ist ein häufiger Gast auf Wiesen und Rasen. Für die Bekämpfung der braunen Pilze im Rasen ist es zwar unerheblich zu wissen, wie der Pilz heißt, denn grundsätzlich sind alle Rasenpilze für den Menschen ungenießbar!

Allerdings soll es "Pilzsammler" geben, die den Spitzkegeligen Kahlkopf (Psilocybe semilanceata) ganz bewusst verzehren. Denn der weitverbreitete Pilz enthält Psilocybin. Das Gift kann Wahnvorstellungen und schwere Psychosen auslösen. Doch schwach dosiert soll es Rauschzustände bewirken – ein gefährlicher Selbstversuch!

Warum wachsen Pilze im Garten?

Wenn Sie Pilze im Garten entdecken, werden Sie schnell Gemeinsamkeiten der Fundstellen bemerken: Wo Gartenpilze wachsen, herrscht meist ganztägig viel Schatten (z. B. unter Bäumen), ist der Boden dauerhaft feucht und enthält viel organisches Material (etwa holzreichen Kompost).
Staunässe, mangelnde Besonnung und verrottendes Totholz im Boden sind die häufigsten Gründe dafür, weshalb Pilze im Garten wachsen.

Praxistipp: Selbst im Balkonkasten können Pilze gedeihen. Wieso wachsen Pilze plötzlich auch im Blumenkübel? Meist ist verunreinigte Pflanzerde schuld. Käufliche Blumenerden enthalten meist viele kleine Holzstückchen. Doch das geschredderte Totholz im Pflanzsubstrat ist zugleich der ideale Nährboden für Pilz-Myzele.

Was kann man gegen Pilze im Garten machen?

Das wichtigste, um Pilze vom Garten fernzuhalten, ist dafür zu sorgen, dass Pilzsporen keine idealen Anwachsbedingungen (also hohe Bodenfeuchte, Schatten und gleichbleibende, niedrige Temperaturen) vorfinden.

Pilze im Garten
Foto: BauerStock / Aleksandar Milutinovic / Shutterstock

Tauchen plötzlich Gartenpilze auf – z. B. nach längerem Regen – genügt es meist schon, einfach abzuwarten. Die Fruchtkörper werden entweder von Tieren weggefressen oder zerfallen in wenigen Wochen wieder. Bleibt es nicht dauerhaft feucht, bildet das Mycel im Boden auch nicht neue Fruchtkörper aus.
Ungeduldige Gärtner können die sichtbaren Pilz-Fruchtkörper im Garten auch einfach absammeln (Gummi-Handschuhe tragen!) und über den Hausmüll entsorgen. Gegen das unsichtbare Myzel im Boden kann man nichts ausrichten!

Was man gegen das Pilzgeflecht im Erdreich tun kann, sind präventive Maßnahmen:

  • Aerifizieren des Bodens (mit der Grabegabel durchlöchern) fördert die Durchlüftung des Bodens
  • Abmagern des Bodens (Anreichern der Erde mit Sand) verbessert die Drainage-Leistung des Gartenbodens
  • leichtes Kalken der betroffenen Stellen hilft gegen übersäuerten Boden

Pilze im Garten beseitigen

Weil eigentlich alle Pilze im Rasen giftig sind, sollten Gartenbesitzer mit Kleinkindern und Haustieren besonders aufmerksam nach den kleinen braunen Hutpilzen im Rasen Ausschau halten. Lassen sich die Pilze im Garten nicht eindeutig als ungiftig bestimmen, sollten Sie als Vorsichtsmaßnahme sichtbare Fruchtkörper entfernen, ehe Sie Haustiere und kleine Kinder im Garten toben lassen.
Wie Sie die Pilze im Rasen entfernen, erfahren Sie hier:

Im Unterholz, in dicht bewachsenen, unzugänglichen Gartenbereichen ist Pilze bekämpfen unnötig. Die Organismen gehören zur Natur dazu. Sie helfen u. a. Totholz zu zersetzen und sind Teil des natürlichen Kreislaufs. Lassen Sie Gartenpilze einfach stehen, wenn keine Gefahr für Mensch und (Haus-)Tier von ihnen ausgeht. So wird Ihr Garten nachhaltiger – ganz ohne Eingriff!

Pilze im Garten züchten

Speisepilze wachsen im Garten nicht ohne gärtnerisches Zutun: Dass sich der Wiesen-Champignon von selbst breitmacht, ist nahezu ausgeschlossen. Dennoch können Sie selbst Pilze züchten – wenngleich der klassische Hausgarten für die Pilzzucht nur begrenzt geeignet ist. Aber es gibt andere Arten, Pilze im Garten zu kultivieren:

  • Champignons z. B. lieben es feucht und dunkel und schätzen daher eher einen gleichmäßig temperierten Keller für ihre Aufzucht.
  • Essbare Pilze wie etwa Austernpilze können auch auf geimpften Strohballen oder auf Baumstamm-Abschnitten gezüchtet werden.

Praxistipp: Stammen die Pilzsporen aus dem Versandhandel, können die daraus wachsenden Fruchtkörper auch vergleichsweise bedenkenlos gegessen werden – das ist bei “wild” im Garten wachsenden Pilzen nicht der Fall!

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