Pilze im Hochbeet

Nicht nur auf alten, abgeernteten Hochbeeten zeigen sich mitunter Pilze. Auch während der Saison können sich plötzlich Pilze im Hochbeet zwischen den Kulturpflanzen zeigen. Warum Pilze im Hochbeet wachsen und was man gegen den Pilzbefall im Hochbeet tun kann, lesen Sie hier.

Pilze im Hochbeet
Foto: iStock / ezza116
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Leider sind Pilze im Hochbeet nur sehr, sehr selten Speisepilze – die allermeisten Pilze, die ohne gärtnerisches Zutun im Hochbeet (oder auch im normalen Erdbeet) sprießen, sind ungenießbar.

Praxistipp: Wenn Sie gezielt Pilze im Hochbeet züchten wollen, finden Sie weiter unten die passenden Infos zur Pilzzucht im Hochbeet.

Warum wachsen Pilze in meinem Hochbeet?

Wenn Sie einen sichtbaren Pilzbefall im Hochbeet feststellen, ist es für vorbeugende Maßnahmen schon viel zu spät. Die meist weißen oder braunen Hutpilze, die auf der Hochbeet-Erde sitzen, sind lediglich der Fruchtkörper des eigentlichen Pilzes, der als weitverzweigtes Fasergeflecht – dem sogenannten Myzel – unter der Erde wächst.

Pilze wachsen besonders gut, auf feuchtem Boden, der reich an organischem Material ist. Davon findet sich in den verschiedenen Hochbeet-Schichten überproportional viel: Äste / Zweige, Holzschnitzel und unreifer Kompost.

Auch die durch die Rotte entstehende Wärme im Inneren des Hochbeets fördert nicht nur das Gedeihen der Gemüsepflanzen, sondern begünstigt auch das Wachstum der unerwünschten Pilze im Hochbeet.

Was ist die Ursache für Pilze im Hochbeet?

Kommt dann noch ein Überangebot an Feuchtigkeit hinzu (etwa durch anhaltenden Herbstregen oder eine verstopfte Drainage-Schicht im Hochbeet, Staunässe) bildet das unterirdische Pilzmyzel, das weder Pflanze noch Tier ist, zahlreiche Fruchtkörper aus, die sich oben durch die Erde schieben und als Pilze im Hochbeet in Erscheinung treten.

Wer sein Hochbeet aus Holz gebaut hat, kann manchmal auch beobachten, dass Pilze seitlich aus der Hochbeet-Beplankung wachsen – ähnliche Bilder kennt man aus dem Wald, wenn Pilze abgestorbene Baumstümpfe überwuchern.
Der Pilzbefall ist in der Regel lediglich ein optisches Problem – und wird nach ein paar Jahren, die sich der Pilz vom Holz der Hochbeet-Einfassung ernährt, auch ein statisches! Der Pilz zersetzt das Holz, dieses wird morsch und gibt früher oder später dem Erddruck im Inneren des Hochbeets nach. Dann müssen Sie das Hochbeet neu anlegen.

Sind Pilze im Hochbeet giftig?

Die entscheidende Frage lautet: Für wen? Für Ihre Gemüse- oder Zierpflanzen sind Pilze im Hochbeet unproblematisch. Das ggf. in den Fruchtkörpern der Pilze enthaltene Gift geht nicht auf die in der Nachbarschaft wachsenden Pflanzen über.

Andererseits sind eigentlich alle Pilze im Garten für den Menschen ungenießbar. Selbst wenn die Pilze im Hochbeet nicht letal giftig sind, verursachen Sie im Falle eines (unbeabsichtigten) Verzehrs u. a. Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen …

Das gleiche gilt auch für Pilze, die unkontrolliert im Beet oder im Rasen sprießen! Daher gilt die Vorsichtsmaßnahme: Gartenpilze, die man nicht bewusst angebaut hat, sollte man absammeln – um ungewolltes Verschlucken etwa durch Kleinkinder oder Haustiere auszuschließen – und über den Hausmüll entsorgen.

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Sind Pilze im Hochbeet also gut oder schlecht? Einerseits zersetzen sie organisches Material wie etwa Holzstückchen – in der Natur ist das nützlich, im Hochbeet eher ungewollt.
Was bedeuten Pilze im Hochbeet? Sie sind als „Zeigerpflanzen“ für den Gärtner eine hilfreiche Information, dass mit dem Hochbeet-Aufbau etwas nicht stimmt: Pilze in Hochbeeterde bedeuten in der Regel, dass ein Feuchte-Problem vorliegt oder der Standort zu oft/lange im Schatten liegt.

Weiße Pilze im Hochbeet

Welche Pilze wachsen im Hochbeet? Machen Sie sich erst gar nicht die Mühe, die weißen Pilze im Hochbeet zu bestimmen, der Aufwand lohnt nicht! In Deutschland gibt es über 13.000 Pilzarten – Pilze bestimmen sollte man daher sicher beherrschen, um giftige Pilze verlässlich von Speisepilzen unterscheiden zu können!

Pilze im Hochbeet
Nur wer sehr viel Glück hat, findet essbare Pilze im Hochbeet vor – die allermeisten Pilzarten im Garten sind ungenießbar! Foto: iStock / Karin de Mamiel

Die weißen Pilze im Hochbeet sind alle ungenießbar bis giftig für den Menschen. Dass sich, wie manchmal im Internet zu lesen, der seltene Wiesen-Champignon ins Hochbeet verirrt, ist sehr unwahrscheinlich. Der essbare Wildpilz stellt ganz andere Ansprüche an seine Umwelt, als das Hochbeet sie bietet.

Braune Pilze im Hochbeet

Auch bei den Hutpilzen, die eine braune Färbung zeigen, braucht man nicht lange überlegen: Pflücken Sie die Fruchtkörper ab und entsorgen sie im Restmüll. Auch unter den braunen Pilzen im Hochbeet gibt es unzählige verschiedene Arten, die aber leider keinen kulinarischen Wert besitzen.

Sind Pilze schädlich für Pflanzen?

Die bislang beschriebenen weißen und braunen Pilze im Hochbeet, die ihre Fruchtkörper aus der Erde schieben, sind wie schon erwähnt nicht gefährlich für Ihre Pflanzen im Beet.

Ganz anders liegt der Fall bei Pilz-Krankheiten wie Rostpilze, Grauschimmel, Welkepilze oder Mehltau. Pilze im Hochbeet, die als flächiger Belag auf den Pflanzen sichtbar werden, sind klassische Pflanzenschädlinge und müssen frühzeitig bekämpft werden, damit sie sich nicht weiter im Garten ausbreiten.

Sollte ich im Hochbeet die Pilze entfernen?

Schimmelpilze und andere Schadpilze sollten sofort großflächig entfernt werden, um die weitere Ausbreitung zu unterbinden. Klassische Hutpilze im Hochbeet kann man einfach absammeln und im Müll entsorgen.
Praxistipp: Werfen Sie die Pilze nicht gemeinsam mit anderen Gartenabfällen auf den Komposthaufen. Die Sporenpilze würden sich dort unbemerkt weiter vermehren und mit der Ausbringung des reifen Komposts im nächsten Jahr unkontrolliert im Garten verbreiten!

Wie bekämpfe ich Pilze im Hochbeet?

Wenn Sie sich fragen „Wie werde ich die Pilze im Hochbeet los?“ lautet die schlechte Nachricht: Mehr als Absammeln der oberirdischen Fruchtkörper kann man erst einmal nicht gegen Pilze im Hochbeet tun. Schneiden Sie die Fruchtkörper nicht einfach bodengleich ab, sondern graben Sie die Hutpilze mit einem Löffel aus. Diese Arbeit sollte man aber nicht nur aus optischen Gründen regelmäßig erledigen, damit der Pilz nicht erneut „aussporen“, also seine Samen über die Nachbarschaft verteilen kann.

Gegen das bestehende unterirdische Pilzgeflecht kann man nichts unternehmen. Das Myzel wächst weiter im Verborgenen, solange die Rahmenbedingungen für den Pilz stimmen: unverrottetes Holz im Hochbeet-Aufbau, (dauer-)feuchte Erde und ein verschatteter Standort.

Wird der Befall zu massiv oder lästig, können Sie das Hochbeet neu befüllen. Mit dem kompletten Austausch der Hochbeeterde entfernen Sie auch das Pilz-Myzel (nicht innerhalb des Gartens entsorgen!). Vor dem Neuaufbau der Hochbeetfüllung sollten Sie die Innenseiten reinigen, desinfizieren und gut abtrocknen lassen.

Praxistipp: Verlegen Sie am besten eine neue Noppenbahn als Trennschicht zum Hochbeet-Umrandung, ehe Sie das Hochbeet neu füllen.

Wie kann ich Pilze in Hochbeeterde vorbeugen?

Wenn ein Hochbeet korrekt geschichtet wurde und die natürliche Astwerk-Drainage am Boden des Hochbeets durchlässig ist, kann eigentlich keine Staunässe entstehen, dem Pilz fehlt damit eine der wichtigsten Voraussetzung für sein Wachstum.

  • Jährliches Auflockern der Erde im Hochbeet ist ebenfalls geeignet, um die Ausbreitung von Pilzen im Hochbeet zu unterbinden.
    Im Freilandbeet würde man spatentief umgraben, im Hochbeet einfach die Erde mit der Grabegabel auflockern!
  • Vor allem in den oberen Erdschichten sollte kein organisches Material enthalten sein: Sortieren Sie unverrottete Holzstückchen aus und mulchen Sie lieber nicht mit Rindenmulch oder Holzschnitzeln.
  • Die Gabe von Gesteinsmehl hat sich bei der Bekämpfung von Pilzen im Hochbeet bewährt.
  • Achten Sie auch auf einen etwas höheren pH-Wert im Hochbeet.
  • Gegen viele Pilze im Hochbeet hilft es daher auch, den Boden regelmäßig (mäßig) zu kalken.

Was macht man, wenn Pilze aus Blumenerde wachsen?

Hutpilze in Blumentöpfen kommen eher selten vor – aber ausgeschlossen ist das auch nicht. Es reicht ein Sack „mit Pilzsporen verseuchter“ Blumenerde und Pilze sprießen unter Zimmerpflanzen.
In der Regel handelt es sich bei Pilzen auf Blumenerde aber um Schimmelpilze, die sich aus der Raumluft auf dem (zu) feuchten Pflanzsubstrat angesiedelt haben. Was man gegen Schimmel auf Blumenerde machen kann, erklärt im Detail diese Anleitung:

Pilze im Hochbeet pflanzen

Von den ungenießbaren Pilzen abgesehen, die seitlich aus dem Holz-Hochbeet wachsen, kann man das Hochbeet auch zur geplanten Zucht von Pilzen nutzen. Champignons eignen sich hier besonders. Die Anleitung erklärt, was bei der Pilzzucht zu beachten ist:

Allerdings gilt es zu beachten, dass nach der „Ernte“ der selbst gezogenen Pilze das komplette Hochbeet-Innere entfernt werden muss, ehe man wieder andere Pflanzen darauf anbauen kann.
Zum einen ist das Substrat nach einer Pilz-Kultur meist völlig leergesaugt, denn Pilze sind Startzehrer und verbrauchen viele Nährstoffe.
Zum anderen hat das Champignon-Myzel die ganze Erde durchdrungen (erkennbar am feinen, weißen Fasergeflecht im Boden) und damit für den Anbau von Gemüse ungeeignet.

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