Diese Pilzsorten sind essbar
Wer im Wald einen Pilz entdeckt, steht meist vor der Frage: Welcher Pilz ist das? Wer beim Bestimmen der Pilzarten kein Fachmann ist, sollte lieber die Finger von dem Waldfund lassen, denn nicht alle Pilze sind essbar!
Weltweit gibt es etwa sechs- bis zehnmal so viele Pilzarten wie Pflanzen – über die genaue Zahl herrscht Uneinigkeit. Einige Wissenschaftler halten mehr als fünf Millionen Pilzarten für möglich. Bekannt und wissenschaftlich dokumentiert sind derzeit 120000 Pilzarten.
Zwar sind die heimischen Pilzarten vergleichsweise gut erforscht, doch auch hier ist nur ein kleiner Teil der im Wald auffindbaren Pilze essbar! Wichtig: Wer im Wald Pilze sammeln geht, sollte nur Pilzarten in den Korb und später in den Topf tun, die man auch wirklich sicher als essbare Pilze bestimmen kann!
Wie viele Pilzarten gibt es?
In Mitteleuropa sind mehrere hundert Speisepilz-Sorten bekannt – doch die allerwenigsten werden als heimische essbare Pilze erkannt und gesammelt. Etwa ein paar Dutzend Waldpilze zählen zu den Pilzarten in Deutschland, die regelmäßig für den Verzehr gesammelt und zubereitet werden.
Dabei ist die Zahl der in Deutschland heimischen Pilzarten deutlich größer als die der Pflanzenarten. Selbst wenn man nur die großen, mit bloßem Auge sichtbaren Pilzarten in Deutschland zählt, sind über 5000 Arten in Deutschland vertreten. Das sind natürlich nicht alles essbare Pilze! Die Zahl der Esspilze ist allerdings naturgemäß geringer.
Pilze gelten nach den Tieren (Fauna) als das zweitgrößte Organismen-Reich der Erde, denn die Pilze übertreffen die Vielfalt der Pflanzen (Flora) um etwa das 6-10-fache. Nach einer neuen Studie der Freien Universität Berlin liegt die geschätzte globale Pilzvielfalt irgendwo zwischen 2,2 bis 3,8 Millionen Pilzarten. Das sind natürlich nicht alles genießbare Pilze, sondern auch Schimmelpilze, Darm-Parasiten und welche Pilzsorten es sonst noch gibt. Nach dieser Veröfftlichung des Botanischen Gartens und Botanisches Museums Berlin liegt die Anzahl der auf der Welt existierenden Pilzarten mindestens 18-mal höher als bislang angenommen!
Welche Pilze sind essbar?
Die Wikipedia referiert: “Speisepilze werden die Pilze genannt, die für Menschen genießbar sind. Sie enthalten kaum Fett oder Kohlenhydrate und sind daher kalorienarm. Für die menschliche Ernährung sind sie vor allem wegen ihres Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffgehalts interessant.” Die Liste der essbaren Speisepilze setzt sich aus verschiedenen Pilzarten der Gattung der Röhringe, der Blätterpilze, der sogenannten Nichtblätterpilze, der Stachelpilze und der Trüffel zusammen.
Praxistipp: Bei der Zubereitung verlieren Esspilze schnell an Aroma oder Biss – die richtigen Pilz-Rezepte kitzeln hingegen den typischen Eigengeschmack der jeweiligen Pilzsorte heraus. Auch Pilze vom Grill sind eine kalorienarme Delikatesse!
Verwechslungsgefahr: Essbare Pilze und welche Pilze giftig sind
Immer wieder kommt es zu Vergiftungen durch den Verzehr nicht essbarer Pilze – meist weil der Pilzsammler in der Bestimmung der Pilzarten ungeübt (oder leichtsinnig) war. Häufig werden die folgenden Pilzarten miteinander verwechselt:
Mit welchem Pilz kann man den Steinpilz verwechseln?
Die gute Nachricht: Der Steinpilz lässt sich sehr genau bestimmen! Wenn überhaupt wird der Steinpilz mit ungiftigen, bitteren, hellbraunen Gallenröhrlingen mit rosafarbener Unterseite verwechselt.
Mit welchem Pilz kann man Pfifferlinge verwechseln?
Der Pfifferling ist u. a. so beliebt, weil er keine giftigen Doppelgänger hat. Lediglich zum Falschen Pfifferling besteht Verwechslungsgefahr, aber der sogenannte Orangegelbe Gabelblättling ist nicht giftig, aber schwer bekömmlich und ihm fehlt der pfeffrige Geschmack, dem der Pfifferling deinen Namen verdankt.
Mit welchem Pilz kann man den Knollenblätterpilz verwechseln?
Je nach Wachstums-Stadium ähnelt der hochgiftige Knollenblätterpilz ausgerechnet dem beliebten Champignon! Beim genießbaren Speisepilz sind die Lamellen immer hellrosa oder grau, später braun, aber niemals weiß! Auch der Karbol-Egerling sieht aus wie ein essbarer Wiesen-Champignon – ritzt man den Stiel des frisch gepflückten Doppelgängers aber an, läuft die Stelle sofort chromgelb an und riecht unangenehm chemisch (nach Karbid).
Mit welchem Pilz kann man den Parasol verwechseln?
Der Parasol (auch großer Riesenschirmling genannt) ähnelt oberflächlich dem Spitzschuppigen Schirmling. Doch während der Stiel des Parasols “genattert” (anhaftende, schuppige Oberhaut-Fetzen, die vom Wachstum zurückgeblieben sind) ist, zeigt der Stiel seiner ungenießbaren Doppelgänger einen unregelmäßig gemusterten Farbverlauf.
Wenn Sie sich unsicher waren, ob der verzehrte Pilz essbar war, oder wenn Sie Krankheitssymptome nach dem Verzehr von Pilzen bemerken, suchen Sie ärztliche Hilfe auf oder rufen Sie eine der Giftnotrufzentralen an!
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