Speisepilze länger haltbar machen
Pilze sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Doch gerade selbst gesammelte Pilze halten nicht lange. Wenn Sie die Pilze trocknen, müssen Sie diese aber nicht direkt verarbeiten.
Obwohl man im Wald nur eine begrenzte Menge an Pilzen sammeln darf, kann es schon mal passieren, dass man doch zu viele sammelt. Da diese sich im Kühlschrank aber nicht so lange halten, sollte man die Pilze trocknen. Nach dem Pilze trocknen halten diese deutlich länger und können auch ungekühlt gelagert werden. Aber kann man Pilze überhaupt selbst trocknen? Und wenn ja, wie geht das?
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Kann man Pilze trocknen?
Dass man Pilze trocknen kann, wissen wohl die meisten. Schließlich kann man getrocknete Pilze ja auch kaufen. Doch kann man die Pilze selber trocknen?
Wer sich jetzt auch die Frage stellt, kann sich freuen. Denn auch Sie können die Pilze zuhause trocknen. Dafür gibt es drei Methoden. Sie können die Pilze im Dörrofen, an der Luft oder im Backofen trocknen. Wie genau die Pilze getrocknet werden, erfahren Sie etwas weiter unten.
Welche Pilze kann man trocknen?
Zunächst einmal muss man klären, welche Pilze überhaupt getrocknet werden können. Denn es gibt Pilz-Arten, die ihr Aroma verlieren und zäh werden. Und das wäre bei jedem einzelnen Pilz doch viel zu schade. Zum Trocknen eignen sich aber vor allem diese Pilze:
- Austernpilze
- Butterpilze
- Champignons
- Krause Glucke (nur im Backofen oder im Dörrofen trocknen)
- Maronen
- Rotkappen
- Steinpilze
Praxistipp: Auch frische Pilze aus dem Supermarkt können Sie trocknen.
Welche Pilze kann man nicht trocknen?
Natürlich lassen sich auch noch mehr Pilze trocknen. Doch wichtig ist auch, welche Pilze man nicht trocknen sollten. Zu diesen Pilzen zählen vor allem die leckeren Pfifferlinge, Mischlinge und Maipilze.
Wie kann man Pilze trocknen?
Wie bereits oben erwähnt gibt es drei Methoden, um die Pilze zu trocknen. Egal, für welche Sie sich entscheiden, die Vorbereitung ist bei allen gleich. Zuerst sollten Sie die Pilze putzen. Die Pilze sollten Sie dafür aber niemals unter fließendes Wasser halten. Denn dieses saugen die Speisepilze wie ein Schwamm auf. Das erschwert das Trocknen. Benutzen Sie lieber ein trockenes Tuch. Nach dem Putzen können Sie Schadstellen wegschneiden und die Pilze in gleichmäßig dünne Scheiben schneiden (etwa 3-4mm). Und dann können Sie mit der Trocknung beginnen. Wie sie dabei vorgehen müssen, erfahren Sie hier.
Pilze an der Luft trocknen
Die einfachste und wohl preiswerteste Methode ist das Trocknen an der frischen Luft. Denn hierfür benötigen Sie keinen Backofen und auch kein Dörrgerät. Allerdings ist diese Art der Trocknung auch eher für nicht so große Mengen geeignet. Aber wie kann man die Pilze jetzt trocknen?
Wenn die Pilze sauber, trocken und in Scheiben geschnitten sind, können Sie die Pilze auf eine Unterlage (Teller, Backblech o.ä.) nebeneinander legen. Damit sich kein Schimmel bildet, sollten Sie darauf achten, dass sich die geschnittenen Pilze nicht überlappen. Zusätzlich sollten Sie die Pilze mindestens einmal am Tag wenden. So können Sie die Schimmelbildung verhindern und sorgen dafür, dass die Pilze gleichmäßig getrocknet werden.
Praxistipp: Sie können die Pilze auch auf eine Schnur auffädeln. So nehmen Sie weniger Platz weg.
Wenn Sie damit fertig sind, kommen die Pilze an einen warmen und schattigen Ort, an dem die Luft zirkulieren kann. Ein Platz in der Nähe eines Ofens oder einer Heizung ist meistens gut geeignet. Nach etwa 20 Stunden sind die Pilze dann trocken. Jetzt können Sie die getrockneten Pilze in einem luftdichten Behälter aufbewahren.
Praxistipp: Im Sommer können Sie die Pilze auch draußen trocknen. Im Winter sollten Sie die Pilze im Haus trocknen, da diese sonst Wasser aus der Umgebung ziehen.
Wie trocknet man Pilze im Ofen?
Wer sich nicht extra einen Dörrofen kaufen möchte, kann die Pilze auch im Backofen trocknen. Das funktioniert ähnlich wie beim Trocknen an der Luft und ist deutlich schneller. Und welche Temperatur nutz man zum Pilze trocknen? 40-50 Grad Celsius sind meistens vollkommen ausreichend.
- Zuerst sollten Sie den Ofen vorheizen.
- Während der Backofen vorgeheizt wird, können Sie die Pilze auf einem Backblech mit Backpapier verteilen. Auch hier sollten sie sich nicht überlappen.
- Dann kommt das Backblech auf die mittlere Schiene.
- Klemmen Sie nun einen Kochlöffel zwischen die Ofentüre. So kann die Feuchtigkeit besser entweichen.
- Danach sollten Sie die Pilze regelmäßig wenden.
- Nach etwa 2-4 Stunden sind die Pilze dann trocken und können in einem geeigneten Behälter aufbewahrt werden.
Pilze im Dörrapparat trocknen
Wer häufiger Pilze trocknet, kann sich einen Dörrapparat anschaffen. Mit diesem kann man die Pilze innerhalb von etwa 6 Stunden dörren. Dafür verteilt man die Waldpilze in den Dörreinsätzen und lässt Sie dann bei etwa 50°C für 6 Stunden dörren.
Praxistipp: Beim Trocknen verlieren die Pilze Vitamine. Wenn Sie eine niedrigere Temperatur wählen und sie dafür länger trocknen lassen, werden sie schonender getrocknet und behalten mehr Vitamine.
Pilze trocknen: Wie lange haltbar?
Wenn die Pilze richtig trocken sind und in einem luftdicht verschlossenen Behälter aufbewahrt werden, sind die Pilze auf jeden Fall mehrere Monate haltbar. Wichtig ist, dass Sie keine Feuchtigkeit aus ihrer Umgebung ziehen können. Denn dann fangen Sie an zu schimmeln. Oft liest man auch, dass getrocknete Pilze sogar 2 Jahre aufbewahrt werden können. Wer das nicht riskieren möchte, sollte die Pilze früher verarbeiten.
Praxistipp: Ein muffiger Geruch ist ein klares Anzeichen dafür, dass die Pilze nicht mehr gut sind.
Wer frische Pilzen nicht trocknen kann, sondern nur ein paar Tage zwischenlagern will, bis die Pilze zubereitet werden sollen, findet im Video hilfreiche Tipps, wie die Pilze die Lagerung bestmöglich überstehen, ohne Aroma zu verlieren:
Was ist besser: Pilze einfrieren oder trocknen?
Pilze kann man auch durch Einfrieren haltbar machen. Aber ist Trocknen oder Einfrieren besser? Das Einfrieren der Pilze geht natürlich deutlich schneller. Sie werden genauso vorbereitet, müssen dann aber kurz blanchiert werden. Gerade bei Pfifferlingen ist das zu empfehlen, da die Pilze sonst bitter schmecken können. Wenn Sie dann abgekühlt sind, können Sie in die Tiefkühltruhe. Dort können Sie sie etwa 3-4 Monate lagern. Das Trocknen dauert zwar deutlich länger, dafür behalten Sie aber mehr von Ihrem intensiven Aroma und sind länger haltbar. Was letztendlich besser ist, hängt davon ab, wie viel Zeit Sie investieren möchten und wie lange Sie die Pilze aufbewahren möchten.
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