Hausmittel, wie Sie Schnecken erfolgreich abwehren
Wir haben die verbreitetesten Tipps und Tricks zur Schneckenabwehr ausprobiert und können leider nur ein mäßiges Fazit ziehen: Hausmittel, mit denen Sie Schnecken abwehren ... gibt es leider nicht!
Die meisten Hausmittel zur Schneckenabwehr sind nutzlos! Aber Gott sei Dank gibt es Alternativen, um Schnecken erfolgreich abzuwehren und vom Gemüsebeet fernzuhalten. Hier erfahren Sie, wie erfolgrieche Schneckenabwehr gelingen kann!
Wenn sich im Beet übermäßig viele Nacktschnecken zeigen, ist das ein untrügliches Zeichen, dass das biologische Gleichgewicht im Garten gestört ist. In der Regel fehlen die natürlichen Fressfeinde der Schnecken, weil der Garten keine ausreichenden Rückszugs- und Nistplätze bereitstellt. In einem naturnahen Garten dezimieren nämlich Igel, Kröten oder Blindschleichen den Bestand an Schnecken. Auch Vogelarten wie Amsel, Star und Elster dämmen die Schneckenplage ein: Bereits im Herbst des Vorjahres fressen sie die Eigelege der Schnecken.
Nachteil: Die (nicht endemische) spanische Wegschnecke hat bei uns kaum natürliche Fressfeinde – zu schleimig ist das eingeschleppte Kriechtier! Immerhin fressen andere Schneckenarten wie die große Weinbergschnecke oder der Tigerschnegel die Eigelege der Konkurrentin. Bei allem verständlichen Wunsch nach einer radikalen Schneckenabwehr sollten Gartenbesitzer bedenken, dass längst nicht alle Schneckenarten Fressschäden anrichten. Fast alle Gehäuseschnecken sind als Schädling im Garten unbedeutend, das sie sich überwiegend von totem Pflanzenmaterial ernähren.
Vorbeugende Schneckenabwehr
Erfolgreich kann die Schneckenabwehr nur sein, wenn Sie die Lebensgewohnheiten der Nacktschnecken berücksichtigt: Denn es gibt Möglichkeiten, Schnecken aus den Beeten fernzuhalten – vom Schneckenzaun über den Schneckenschutz-Ring bis zu Schneckenkorn. Doch biologisches Wissen schützt am besten vor den gefräßigen Kriechtieren im Gemüsebeet:
- Schnecken brauchen viel Feuchtigkeit: Trockene Erde hält sie fern
- Gießen Sie daher nur punktuell und am besten morgens
- Der Erdboden sollte locker und feinkrümelig sein, um Schnecken abzuwehren
- Mulchen ist verboten, solange die Schnecken durch den Garten kriechen: Unter dem Mulch ist es feucht-warm, wie es Schnecken lieben!
- Tiefes Umgraben (vor allem im Herbst) legt die Eigelege frei (Eier absammeln oder von Vögeln fressen lassen)
Ergänzen Sie diese biologische Schneckenabwehr durch mechanische Barrieren, lassen sich Nacktschnecken wirkungsvoll aussperren. Neben den bereits erwähnten Schneckenzäune werden von Hobbygärtnern vor allem viele Hausmittelchen empfohlen, um Schnecken den Zutritt zum Beet zu erschweren, doch eine Erfolgsgarantie gibt es nicht.
Hausmittel im Vergleich: Was wehrt Schnecken ab?
Inzwischen auch wissenschaftlich nachgewiesen ist die gute Wirkung von Kaffee gegen Schnecken. Geringe Konzentrationen halten die Tiere vom Fressen ab oder vertreiben sie, größere Konzentrationen sind sogar tödlich. Verantwortlich hierfür ist das Koffein, das wahrscheinlich wie ein Nervengift wirkt. Man kann, soweit ausreichend vorhanden, Kaffeesatz flächig ausstreuen oder ringförmig um die besonders zu schützenden Pflanzen ausbringen. Auch starker Bohnenkaffee hilft, er wird analog zu den anderen Tinkturen über die Blätter gesprüht. Die Kehrseite: Jeder Regen spült die Extrakte wieder ab, also muss regelmäßig nachgebessert werden.
Tipps dieser Art hat jeder Gärtner schon von seinem Nachbarn erhalten: Ringe ud Einfassungen aus diversem Streugut soll Schnecken abwehren. Je nach Gärtner-Mär werden die Vorzüge von Asche, Kalk, Eierschalen, Lava-Granulat, Tierhaaren, Sägemehl, Salz oder Kaffeesatz gelobt. Idee hinter all diesen Schnecken-Barrieren ist, dass das verstreute Material eine sehr unebene Fläche hinterlässt, die der Schnecke das Fortkommen erschwert. Außerdem wirken viele der Hausmittel wassersaugend, was die Schnecken auf ihrem Weg austrocknen soll. Allerdings müssen die Streugut-Barrieren sehr breit sein (mindestens 10 cm), damit sie für Schnecken zum unüberwindbaren Hindernis werden. Wer will schon um jedes Beet einen leeren, mit Hundehaaren abgestreuten "Todesstreifen" ziehen?
Nachteil Nummer zwei: Nach einem Regenschauer muss die gesamte Barriere rud ums Beet erneuert werden! Achtung: Während Asche noch als Dünger gilt, sind andere Hausmittel gegen Schnecken weniger gesund für die Mikroorganismen im Erdreich!
Anstrichmittel zur Schneckenabwehr
Wer Schnecken aus dem Gewächshaus, aus dem Hochbeet oder fern von Kübelpflanzen halten will, hatte lange Zeit das Nachsehen. Schneckenzaun & Co. taugten hier als Schneckenabwehr nur bedingt. Das Aufstellen von Schneckenfallen war gänzlich unmöglich oder lockte im Gegenteil nur weitere gefräßige Nacktschnecken an.
Eine erfolgreiche Schneckenabwehr für Gewächshäuser und Beete mit einer Beeteinfassung ist nun mit einem Schutzanstrich gegen Schnecken möglich. Große Bekanntheit errang hier das Schneckenschutzmittel "Schnexagon" durch die TV-Sendung "Die Höhle der Löwen". Schnexagon ist ein transparentes Anstrichmittel, dass effektiv Schnecken abwehrt: Der Schutzanstrich ist nicht tödlich, sondern verhindert die Fortbewegung durch eine unüberwindbare Antihaft-Barriere, verspricht der Hersteller. Egal ob auf Holz, Stein, Metall, Ton oder Kunststoff. Schnexagon wirkt ca. 8 Wochen gegen die Ausbreitung von Schnecken. Praktisch: Da Schnexagon zur Anwendung auf vielen Materialien geeignet ist, lassen sich sowohl Hochbeete, Rasenkanten, als auch Pflanzengefäße oder Terassenstufen anstreichen.
Wie Sie Anstrichmittel zur Schneckenabwehr anwenden: Tragen Sie Schnexagon mit einem Pinsel auf die von der Plage betroffenen Stellen auf. Ein pinselbreiter (ca. 4-5 cm) Schutzanstrich genügt in der Regel, um Schnecken vom Zutritt ins Gewächshaus, ins Hochbeet oder das eingefasste Gemüsebeet zu hindern.
Praxistipp: Anstrichmittel zur Schneckenabwehr eignen sich auch gut für Pflanzkübel und Blumentöpfe. Alternativ können Sie Balkonkästen & Co. auch mit selbstklebenden Kupferband umwickeln. Ein Zierstreifen Kupfer-Klebeband direkt unter der Krempe macht den Topfrand für viele Schnecken zum unüberwindbaren Hindernis.
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