Wühlmäuse vertreiben

Im Gegensatz zum Maulwurf ist die Wühlmaus nicht nur ein rein optisches Problem. Sie frisst Tulpenzwiebeln und nagt an den Wurzeln von Gemüse und Obstbäumen. Bevor die ganze Ernte hinüber ist, müssen Sie daher die Wühlmaus vertreiben.

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Video: Glutamat

Wühlmäuse treiben Gärtner oft zur Weißglut. Da legt man in schweißtreibender Arbeit einen Garten an und dann kommt eine Wühlmaus daher und richtet innerhalb weniger Tage das reinste Chaos im Beet an. Verständlich, dass einigen Gärtnern der Kragen platzt und sie die dreisten Mäuse am liebsten gleich vergiften wollen. Doch die armen Tiere und die Natur werden es Ihnen danken, wenn Sie die Wühlmäuse vertreiben, anstatt sie gleich zu töten. Doch wie kann man Wühlmäuse vertreiben? Was gegen Wühlmäuse hilft, verraten wir Ihnen hier.

Praxistipp: Maulwurf oder Wühlmaus? Die Frage stellen sich viele, wenn Sie das erste Mal Erdhügel in Ihrem Garten vorfinden. Die Unterscheidung ist einfach: Bei Maulwürfen liegt der Eingang zum Bau mittig im Hügel, bei Wühlmäusen seitlich. Welche Unterschiede es noch gibt, zeigt das Video oben.

Wühlmäuse vertreiben mit Wasser

Wühlmäuse vertreiben Sie noch am einfachsten mit Wasser. Wenn es gleich mehrmals die Woche in Ihren Bau „regnet“, suchen sich die Nager schnell ein trockneres Zuhause. Diese Methode ist nicht nur besonders kostengünstig, sondern auch zeitsparend. Achten Sie beim Wässern des Rasens einfach darauf, dass auch die Hügel ordentlich gewässert werden. So wird ein Teil des Gangs ebenfalls geflutet und die Wühlmäuse ergreifen schon bald die Flucht.

Wenn gerade im Hochsommer das Wasser knapp ist oder sich die Wühlmäuse einfach nicht von dem kühlen Nass vertreiben lassen, gibt es noch einige andere Methoden, die Sie versuchen können.

Welcher Geruch vertreibt Wühlmäuse?

Wühlmäuse haben empfindliche Nasen. Riecht es in Ihrem Bau über längere Zeit schlecht, machen Sie sich schnell aus dem Staub. Das Geruchsempfinden unterscheidet sich jedoch von Tier zu Tier, eventuell müssen Sie daher mit verschiedenen Gerüchen experimentieren, bis es der Wühlmaus auch wirklich stinkt.

Wühlmaus
Mit Wasser können Sie Wühlmäuse vertreiben. Foto: creativenature.nl / Fotolia

1. Buttersäure gegen Wühlmäuse

Butansäure, auch Buttersäure genannt, riecht stark nach ranziger Butter. Ein Geruch, der nicht nur Wühlmäuse vertreiben kann, sondern auch Ihre Nachbarn. Gehen Sie daher behutsam vor. Atemschutzmaske, Schutzbrille und Handschuhe sind Pflicht im Umgang mit der ätzenden Säure. Legen Sie die Hügel vorsichtig frei, träufeln Sie etwas Butansäure auf einen alten Lappen, stecken Sie ihn schnell in den Bau und verschließen Sie diesen vorsichtig wieder.

Praxistipp: Ein Hügel am Rande Ihres Gartens muss immer frei bleiben. Schließlich benötigt die Wühlmaus auch einen Fluchtweg, wenn Sie Ihren Garten verlassen soll.

2. Buttermilch gegen Wühlmäuse

Schlecht gewordene Buttermilch steht der Buttersäure in Sachen Gestank wenig nach. Kippen Sie sie einfach mehrmals die Woche in die Gänge und die Wühlmaus wird schon bald verschwinden.

3. Welche Pflanzen vertreiben Wühlmäuse?

Es gibt auch zahlreiche Pflanzen, von denen Wühlmäuse sich fernhalten und die Sie daher präventiv in Ihrem Garten pflanzen können. Knoblauch und Zwiebeln kommen ins Gemüsebeet, Johannisbeeren schützen Ihre Obstbäume und Narzissen, Pfingstrosen, Steinklee und Wolfsmilch Ihre Zierpflanzen.

Wühlmaus
Unangenehme Gerüche und laute Geräusche können Wühlmäuse vertreiben. Foto: Weihnachtsrolf / Pixabay

Wühlmäuse vertreiben mit Geräuschen

Neben intensiven Gerüchen können Sie auch laute Geräusche nutzen, um die Wühlmäuse zu vertreiben. Dabei muss es sich aber natürlich um Geräusche handeln, die zwar die Wühlmäuse stören, nicht aber Sie und Ihre Nachbarn.

1. Ultraschall gegen Wühlmäuse

Ein Wühlmausschreck vertreibt die Wühlmäuse mit hohen Tönen im Ultraschallbereich, die im Idealfall nur von den Tieren im Bau gehört werden können. Besitzer von Haustieren sollten jedoch auf den Einsatz eines Ultraschallgeräts verzichten, da auch andere Tiere die Töne wahrnehmen können. Besonders billige Geräte können zudem in einem Frequenzbereich liegen, den auch Kinder noch problemlos hören können. Achten Sie beim Kauf daher darauf, dass Sie an einen seriösen Hersteller geraten.

2. Windspiel gegen Wühlmäuse

Ein ähnliches Prinzip verfolgen Windspiele. Stecken Sie einfach lange Eisenröhren in die Wühlmaushügel und hängen Sie oben Kronkorken oder die Deckel alter Einmachgläser dran. Der Wind erledigt dann den Rest.

3. Kinder gegen Wühlmäuse

Die einfachste und natürlichste Methode gegen Wühlmäuse sind aber nach wie vor Kinder – spielende Kinder um genauer zu sein. Lassen Sie die Kleinen einfach regelmäßig im Garten toben. Das wird den Wühlmäusen schon bald zu bunt und sie verschwinden in einen ruhigeren Garten.
Praxistipp: Wer keine Kinder hat, sollte sich die ein oder andere Katze anschaffen. Die Samtpfoten sind hervorragende Wühlmaus-Jäger!

Was wirklich hilft gegen Wühlmaus-Befall

Sie ist der pelzige Albtraum eines jeden Hobbygärtners: Die Wühlmaus bringt junge Obstbäume zu Fall, verputzt ganze Gemüsebeete und lässt Blumen über Nacht verschwinden. Doch was hilft wirklich gegen Wühlmäuse? Doch viele Hausmittel gehören ins Reich der Mythen!

Knoblauch soll selbst hungrige Wühlmäuse vertreiben, doch dieser Tipp gehört wie viele andere in das Reich der Mythen, erklärt der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. (BDG). „Die Wühlmaus kann selbst naturliebende Hobbygärtner zur Verzweiflung treiben“, erklärt Thomas Wagner, Fachberater des BDG. „Doch Hausmittel wie Knoblauch, dessen Geruch die Tiere angeblich vertreibt, sind leider wirkungslos. Nur weil Menschen starken Knoblauchgeruch unangenehm finden, geht es der Wühlmaus nicht genauso. Sie vertilgt sogar mit Vorliebe Porree und Zwiebeln von Zierlaucharten – alle eng mit dem Knoblauch verwandt.“

Wühlmaus
Foto: Weihnachtsrolf / Pixabay

Oft werden auch Geräusche als Mittel gegen Wühlmäuse empfohlen. Klappermühlen, Klopfschallvibratoren oder Ultraschallgeräte finden guten Absatz. Doch auch sie sind langfristig wirkungslos. Der BDG rät stattdessen entweder auf konsequenten Schutz durch Pflanzkörbe oder auf tierische Verbündete zu setzen.
Praxistipp: Pflanzkörbe aus Draht können gekauft oder selbst hergestellt werden und haben sich als wirksamer Schutz vor den Nagerzähnen erwiesen. Die Maschen des Drahtes sollten nicht größer als 15 Millimeter sein, und wer selber bastelt, muss darauf achten, die Seiten gut zu verhaken. Nur so haben die Nager keine Chance mehr.

Weitere Tipps zur Schädlingsbekämpfung

Ob Silberfische loswerden oder andere Schädlinge – wir haben die wichtigsten Infos zur Bekämpfung zusammengetragen >>

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Im naturnahen Garten sind Wühlmäuse kein Problem

Für den Gärtner sind die Wühlmäuse Plagegeister – für viele Tiere eine willkommene Mahlzeit. Jagdfreudige Katzen stellen den Nagern gern nach, aber auch Mauswiesel, Füchse, Mäusebussarde oder Eulen haben die Wühlmaus auf dem Speiseplan. Die nützlichen Jäger lassen sich auch gezielt in den Garten locken. Wiesel zum Beispiel lieben Totholz- und Steinhaufen als Unterschlupf, Mäusebussarden erleichtert man mit Sitzstangen die Jagd. Eulen nisten gern in alten Scheunen oder auf Dachböden – Einfluglöcher erleichtern ihnen den Einzug.

Grundsätzlich rät der BDG auf einen naturnahen Garten zu setzen, um Schädlingsplagen zu vermeiden. Wo sich viele Nützlinge vom Marienkäfer bis zur Erdkröte wohlfühlen, können weniger beliebte Gartenbewohner nur schwer die Oberhand gewinnen. Und nicht zuletzt gilt: Gärtnern ist immer eine Arbeit in der Natur und mit der Natur. Die volle Kontrolle über das, was wächst, hat auch der beste Gärtner nicht. Im Zweifel hilft nur ausprobieren, beobachten, nachjustieren und nicht zu sehr ärgern.

Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V.

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