Maulwurf bekämpfen

Ein Maulwurf ist kein Schädling, dennoch kann er mit seiner Grabtätigkeit so manche Pflanze zerstören und auch die Maulwurfshügel sehen alles andere als hübsch aus. Einen Maulwurf bekämpfen Sie im eignen Garten am besten mit nervigen Geräuschen und üblen Gerüchen – töten dürfen Sie die Tiere auf keinen Fall!

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Eigentlich können sich Gärtner glücklich schätzen, wenn Sie einen Europäischen Maulwurf (Talpa europaea) in Ihrem Garten finden. Durch seine Grabtätigkeiten lockert er die Erde auf und belüftet den Boden. Außerdem fressen Maulwürfe nicht nur Regenwürmer, sondern auch Schädlinge wie den Dickmaulrüssler und Schnecken. Ein einziger Maulwurf kann bis zu 30 kg Insekten pro Jahr fressen. Wer dennoch den Maulwurf bekämpfen möchte, da er die Maulwurfshügel nicht mehr sehen kann, sollte auf Gerüche und Geräusche zurückgreifen.

Maulwurf bekämpfen mit Gerüchen

Maulwürfe haben empfindliche Nasen. Macht sich ein übler Geruch in ihren Gängen breit, suchen sie schon bald das Weite. Welche Gerüche bei der Bekämpfung von Maulwürfen besonders erfolgsversprechnd sind, erfahren Sie hier.

Praxistipp: Wirkt keine der gleich aufgelisteten Methoden bei Ihnen, stellen Sie sicher, dass sich tatsächlich ein Maulwurf in Ihrem Garten befindet und es sich nicht etwa um eine Wühlmaus handelt. Die Hügel sehen ähnlich aus, Wühlmäuse sind jedoch weniger empfindlich gegenüber Gerüchen und Geräuschen.

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Maulwürfe mit Buttersäure bekämpfen

Buttersäure, eigentlich Butansäure, hat ihren Namen daher, dass sie nach ranziger Butter riecht. Das klingt ekelig, findet nicht nur der Maulwurf, sondern auch ihre Nachbarn. Informieren Sie diese daher immer vor dem Einsatz der Buttersäure. Da die Säure ätzend und reizend ist, tragen Sie bei der Handhabung immer Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutzmaske. Für die Anwendung tränken Sie alte Lappen in der Buttersäure, legen den Maulwurfshügel frei und stecken die Lappen so tief es geht in den Maulwurfgang. Danach den Hügel wieder so zudecken, wie Sie ihn gefunden haben.

Maulwurf mit Karbid vertreiben

Karbid oder Calciumcarbid entsteht beim Schmelzen von gebranntem Kalk mit Koks. Bei der Herstellung kommt es zu Verunreinigungen, die beim Kontakt mit Wasser übelriechende Gase wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Monophosphan freisetzen. Der Geruch vertreibt den Maulwurf sofort, tötet ihn aber nicht. Allerdings ist Karbid reizend und daher auch für Haustiere schädlich, die auf dem Rasen herumlaufen. Auch wird beim Kontakt mit Wasser das brennbare Gas Acetylen freigesetzt, was unter Umständen zu Explosionen führen kann. Sicherer ist da die Anwendung von im Handel erhältlichem Maulwurf-Gas. Dieses ist leichter zu portionieren und enthält häufig Karbid als Hauptbestandteil.

Mehrere Maulwurfshügel
Foto: meineresterampe / Pixabay

Praxistipp: Ganz gleich für welche Methode Sie sich entscheiden, wichtig ist, dass Sie sämtliche Maulwurfshügel erwischen. Ansonsten zieht der Maulwurf einfach nur innerhalb Ihres Gartens um. Führen Sie die Behandlung einmal die Woche durch, bis keine neuen Maulwurfshügel mehr auftauchen.

Maulwurf bekämpfen mit Benzin

Möchten Sie den Maulwurf bekämpfen, aber nicht gleich mit Säure hantieren, funktioniert herkömmlicher Alkohol in Form von Benzin oder Spiritus nach demselben Prinzip. Noch einfacher gelingt es mit leeren Bierflaschen, die Sie kopfüber in die Maulwurfshügel stecken. Je höher der Alkoholgehalt, desto schneller sucht der Maulwurf das Weite.

Praxistipp: Auch andere übelriechende Substanzen helfen, den Maulwurf zu vertreiben, etwa Essigessenz, saure Milch oder Knoblauch.

Maulwurf bekämpfen mit Geräuschen

Neben einer feinen Nase, reagieren Maulwürfe auch empfindlich auf Geräusche. Wollen Sie einen Maulwurf bekämpfen, müssen Sie daher eigentlich nur möglichst viel Lärm veranstalten. Wer allerdings nicht täglich eine Kinderschar durch seinen Garten jagen kann, muss sich anderweitig behelfen.

Maulwurf guckt aus Maulwurfshügel
Foto: Santia2 / iStockphoto

Maulwurf bekämpfen mit Ultraschall

Menschen können Töne im Ultraschall-Bereich nicht hören, Tiere fühlen sich dadurch jedoch schnell belästigt und suchen das Weite. Das ist praktisch, um Maulwürfe zu bekämpfen, treibt jedoch auch sämtliche Haustiere in der näheren Umgebung in den Wahnsinn. Ein Einsatz ist daher nur ratsam, wenn Sie selbst keine Haustiere haben und Ihr Garten weit genug von anderen Häusern entfernt liegt. Achten Sie außerdem darauf, dass die Geräte wirklich im Ultraschall-Bereich arbeiten und nicht nur mit niedrigen Frequenzen. Vor allem Kinder haben ein besseres Gehör als ältere Menschen und können niedrige Frequenzen noch wahrnehmen.

Maulwurf mit Flaschen vertreiben

Weniger schädlich und günstiger ist es, den Maulwurf einfach mit ganz normalen PET-Flaschen zu vertreiben. Stecken Sie je Maulwurfshügel eine Flasche mit herausgeschnittenem Boden in die Erde. Das Heulen des Windes wird so in die Gänge getragen und der Maulwurf verschwindet schnell. Genau so wirkt es, wenn Sie einen Metallstab in den Maulwurfshügel stecken und Löffel oder Kronkorken daran befestigen.
Praxistipp: Auch Mähroboter, die konstant und über längere Zeiträume im Einsatz sind, sorgen für eine Lärmbelästigung, mit deren Hilfe Sie den Maulwurf bekämpfen können.

Maulwurf töten ist illegal!

Der Maulwurf zählt nicht zu den gefährdeten Arten. Ganz im Gegenteil ist er in ganz Mitteleuropa bis in die Kaukasusregion herein weit verbreitet. Nichtsdestotrotz steht er unter Naturschutz: §44 des Bundesnaturschutzgesetzes verbietet es, Maulwürfe zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten. Nur in besonders begründeten Fällen kann von den Naturschutzbehörden eine Ausnahmegenehmigung zum Töten oder Umsiedeln eines Maulwurfs erteilt werde. In gewöhnlichen Gärten bestehen solche besonderen Fälle jedoch meist nicht. Das macht die Bekämpfung des Maulwurfs schwierig. Möchten Sie den Maulwurf bekämpfen, müssen Sie daher auf ökologische Mittel, wie oben beschrieben, zurückgreifen.

Schleiereule
Die Schleiereule ist der natürliche Feind des Maulwurfs. Foto: anankkml / FOTOLIA

Sie selbst dürfen den Maulwurf zwar nicht töten, das gleiche gilt jedoch nicht für die natürlichen Fressfeinde des Maulwurfs. Ein solches Unterfangen funktioniert aber bei Weitem nicht überall, denn die wilden Raubtiere müssen Sie erst einmal in Ihren Garten locken. Vor allem Schleiereulen und Turmfalken helfen Ihnen dabei, den Maulwurf zu bekämpfen. Auf der Seite des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern finden Sie eine ausführliche Anleitung, wie Sie Turmfalken und Schleiereulen in Ihrem Garten ansiedeln. Das hilft nicht nur gegen Maulwürfe, sondern dient auch dem Artenschutz. Schleiereulen und Turmfalken haben es nämlich seit Jahren immer schwerer, Nistplätze zu finden.

Praxistipp: Schneller als Schleiereule und Turmfalke fühlt sich eine einfache Hauskatze im Garten heimisch. Sie sind ebenfalls sehr erfolgreich bei der Maulwurf-Jagd.

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