Lebensmittelmotten bekämpfen
Da will man nur schnell einen Kuchen backen und muss feststellen, dass man beim Einkauf mehr mitgebracht hat als nur Mehl. Doch was dann? Wie Sie die Lebensmittelmotten bekämpfen und mit welchen Hausmitteln sie sich endgültig vertreiben lassen, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Eins vorab: Lebensmittelmotten haben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Die Tiere kommen nicht im Freien vor und suchen sich daher ihr neues Zuhause nicht selbstständig aus. Die Motten werden durch bereits infizierte Lebensmittel eingeschleppt, etwa Mehl, Reis, Gebäck, Nüsse, Trockenobst und sogar Schokolade. Herkömmliche Papierverpackungen stellen für die gefräßigen Lebensmittelmotten kein Hindernis dar. Einmal eingeschleppt verbreiten Sie sich rasant – eine Motte legt bis zu 300 Eier, die bereits nach fünf Tagen schlüpfen. Umso wichtiger ist es, dass Sie die Tiere frühzeitig erkennen, um so die Lebensmittelmotten wirkungsvoll bekämpfen zu können.
Lebensmittelmotten erkennen
Wenn Sie eine Packung Mehl öffnen und Ihnen plötzlich ein Falter entgegenfliegt, liegt es nahe, dass es sich dabei um Lebensmittelmotten handelt. Finden Sie dann noch fadenartige Gespinste und kleine Raupen, ist der Fall klar. Nicht immer ist es jedoch so eindeutig. Meist machen sich die Larven auf Lebensmitteln breit, die man nicht regelmäßig benutzt – und eine einzelne Motte, die im Raum herumfliegt, macht die meisten Menschen noch nicht stutzig. Bemerken Sie jedoch Raupen in der Küche oder gleich mehrere Motten, die umherfliegen, ist es Zeit zu handeln.
Lebensmittelmotten, wie die Dörrobstmotte, die Mehlmotte oder der Mehlzünsler, erkennen Sie dabei anhand folgender Merkmale:
- Körperlänge: 10-15 mm
- Flügelspannweite: 20-30 mm
- Farbe: mehrfarbig mit deutlicher Musterung in diversen Brauntönen
Wie kann man Lebensmittelmotten bekämpfen?
Wer Lebensmittelmotten findet, ist schnell angeekelt und möchte die Tiere natürlich so schnell und gründlich wie möglich loswerden. Gerade in der Nähe von Lebensmitteln ist mit dem Sprühen von Chemikalien jedoch Vorsicht geboten. Sofern Sie die folgenden drei Schritte gründlich befolgen, ist das aber auch gar nicht nötig:
- Betroffene Lebensmittel zunächst ausfindig machen und sofort in luftdichten Beuteln entsorgen.
- Schränke, Schubladen und Oberflächen mit Essig abwischen. In den Ecken saugen und den Staubsaugerbeutel sofort luftdicht entsorgen.
- Die übrigen Lebensmittel allesamt in luftdicht verschließbare Gläser umfüllen. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Gläser Gummidichtungen haben. Die Larven können problemlos durch die Gewinde von Schraubgläsern kriechen.
Merken Sie nach einigen Tagen, dass noch Falter oder Raupen übriggeblieben sind, muss die Prozedur noch einmal wiederholt werden.
Lebensmittelmotten-Falle
Pheromonfallen können zur Unterstützung bei der Bekämpfung der Lebensmittelmotten dienen. Sie locken die männlichen Falter an, die in der Falle festkleben. So dünnen Sie die Population aus, bekommen einen guten Überblick über das Ausmaß des Befalls und können einen Befall sogar vorzeitig erkennen. Gegen die eigentlichen Schädlinge, die Larven, helfen die Fallen jedoch nicht, auch die bereits befruchteten Weibchen können so nicht abgefangen werden.
Lebensmittelmotten Bekämpfung mit Schlupfwespen
Schlupfwespen sind der natürliche Feind der Lebensmittelmotte. Gezielt aus- und ein eingesetzt machen Sie die Motteneier ausfindig und legen darin ihre eigenen Eier ab. Es klingt zunächst etwas gruselig und unlogisch, sich noch mehr Insekten ins Haus zu holen, doch Schlupfwespen haben nichts mit den uns bekannten Echten Wespen gemein. Schlupfwespen sind gerade einmal 0,4 mm groß und somit für das menschliche Auge kaum sichtbar, kann nicht stechen oder fliegen und bewegt sich auch zu Fuß nur sehr langsam.
Schlupfwespen können Sie auf kleinen Kärtchen einfach online bestellen. Da die Wespen nur sehr langsam sind, müssen die Karten in der Nähe des Mottenbefalls ausgelegt werden. Sobald die Schlupfwespen keine Motteneier mehr finden, vermehren sie sich nicht mehr und sterben innerhalb weniger Wochen aus.
Lebensmittelmotten vorbeugen
Ideal ist es natürlich, wenn Sie die Lebensmittelmotten nicht bekämpfen müssen, sondern gleich vorbeugen können. Mit diesen fünf Tipps reduzieren Sie die Wahrscheinlichkeit, dass ein Befall sich stark ausbreitet:
- Lebensmittel kontrollieren: Kontrollieren Sie alle trockenen Lebensmittel unmittelbar nach dem Einkauf.
- Luftdicht verpacken: Gekaufte Lebensmittel sofort in luftdichte Gefäße umfüllen.
- Putzen: Säubern Sie Schränke und Schubläden regelmäßig, geben Sie dabei etwas Essig ins Wasser.
- Kontrolle: Kontrollieren Sie Ihre Vorräte regelmäßig, vor allem die Lebensmittel, die Sie nur selten brauchen.
- Abwehr: Nelken und Lorbeerblätter haben eine abwehrende Wirkung auf Lebensmittelmotten. Verteilen Sie diese daher in Küche und Vorratskammer, um eine Ausbreitung einzudämmen.
Sind Lebensmittelmotten schädlich?
Motten verbreiten keine Keime und Krankheiten, dennoch sollten Sie die Lebensmittelmotten bekämpfen, denn gesundheitsgefährdend können sie dennoch sein. Während gesunde Menschen ihre Anwesenheit und auch den Verzehr von infizierten Lebensmitteln kaum merken, können vor allem Kinder, alte Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auf verseuchte Lebensmittel sehr empfindlich reagieren. Vor allem der Kot sowie Pilze und Milben, die sich auf diesen ansiedeln, können bei Allergikern und Asthmatiker Atemwegsprobleme und Magen-Darm-Beschwerden auslösen.
Lebensmittelmotten oder Kleidermotten?
Während die einen sich lieber im Mehl ansiedeln, bevorzugen die anderen den Kleiderschrank. Auf Anhieb sehen sich Lebensmittelmotten und Kleidermotten sehr ähnlich. Unterscheiden können Sie sie anhand der Größe und Färbung. Kleidermotten sind einfarbig gold-bräunlich und wesentlich kleiner als die gemusterten Lebensmittelmotten.
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