Majoran-Blüten: Kann man sie essen?

Kräuterpflanzen blühen auf die unterschiedlichste Art. Besonders im Beet ist das auch ein schöner Anblick. Aber kann man alle Blüten essen? Wie sieht das bei den hübschen Majoran-Blüten aus?

Majoran-Blüten: Kann man sie essen?
So hübsch leuchten die Majoran-Blüten im Beet. Foto: iStock / Uwe Nake
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Majoran (Origanum majorana) ist ein beliebtes Gewürz, kann selbst im Garten angebaut werden und hilft auch bei Magen-Darm-Beschwerden. Mit seinem würzigen Geschmack ist Majoran also das perfekte Kraut für den eigenen Garten.

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Wenn man den Majoran selbst pflanzen und ernten möchte, entdeckt man irgendwann Majoran-Blüten. Kann man Majoran-Blüten essen? Oder machen die kleinen Blüten die Pflanze giftig?

Wann blüht Majoran?

Majoran ist ein Lippenblütler und in der Gattung Origanum auch mit anderen mediterranen Kräutern (z.B. dem Oregano) verwandt. Genau wie der Oregano kann auch Majoran Blüten bilden. Aber wann kann man die ersten Blüten entdecken?

Praxistipp: Auch Kräuter bekommen Blüten. Manchmal sind diese auch essbar. Aber wie sieht das bei Zierpflanzen aus? Das Video zeigt, welche Blüten Sie essen können:

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Video: Glutamat

Majoran kann man bereits ab März/April im Haus vorziehen. Da das Kraut frostempfindlich ist, dürfen Sie es erst ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, nach draußen stellen. Majoran können Sie entweder selbst säen oder als Jungpflanze austopfen. Egal, ob Sie säen oder einpflanzen: Auch das ist erst ab Mai möglich. Etwa 2 Monate nach dem Anbau können Sie die ersten Scheinähren erkennen. An diesen werden sich bald Blütenstände und die Majoran-Blüten entwickeln. Der Majoran wird dann von etwa Juni bis August Ihren Garten mit Blüten verzieren.

Wie sieht blühender Majoran aus?

Wann Majoran blüht, wissen Sie nun also. Aber sie sieht Majoran aus, wenn er blüht? Die Blüten vom Majoran sitzen in einem großen Blütenstand. Dieser ist relativ kompakt, hat aber viele Blüten und Hochblätter. Die Hochblätter sind gräulich-weiß und haben eine abgerundete Seite. Die Blüten bestehen aus fünf einzelnen Blütenblättern. Und welche Blütenfarbe hat Majoran? In den meisten Fällen handelt es sich um weiße Blüten. Es gibt aber auch Majoran, der rosa oder lila Blüten aufweist. Das ist dann natürlich ein besonders schöner Hingucker im Beet.
Praxistipp: Majoran ist auch ein sehr beliebter Bienen-Snack. Die Insekten freuen sich über die Blüten, den Nektar und die Pollen, die für ihre Aufzucht wichtig sind.

Was ist, wenn Majoran blüht?

Nur geht es den meisten bei der Pflanze im Garten nicht um die schönen Blumen. Eigentlich möchte man den Majoran als Gewürz oder Heilpflanze verwenden. Aber wenn Majoran jetzt blüht, kann man ihn dann noch nuten? Und kann man Majoran essen, wenn er blüht?

Das Majoran giftig wird, wenn er blüht, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Denn die Blüten machen den Majoran nicht giftig. Stattdessen sorgt die Blütenbildung dafür, dass die Blätter des Krauts noch aromatischer werden. Daher wird empfohlen, den Majoran kurz vor der Blüte zu ernten. Denn dann ist das Aroma viel stärker und auch Heilwirkung wird erhöht. Das liegt daran, dass die Pflanze in diesem Zeitpunkt mehr ätherische Öle anreichert. Diese sorgen für ein unverwechselbares kräftiges Aroma. Man kann Majoran also auch noch dann essen, wenn er blüht. Aber wie sieht es mit den Blüten selbst oder den Samen und Stängeln aus? Was kann man von Majoran essen? Die Antwort ist ganz einfach: Alles! Egal, ob Blätter, Stängel, Blüten oder Samen, alle Teile des Majorans sind zum Verzehr geeignet. Und wann erntet man Majoran? Sie können vor, während und nach der Blüte den leckeren Majoran ernten.
Praxistipp: Besonders aromatisch wird das Kraut, wenn Sie es ernten und dann trocknen. Zum Trocknen reicht es, wenn Sie die Triebe in lockere Sträuße binden und diese kopfüber an einen luftigen und dunklen Ort hängen. Das getrocknete Majoran können Sie genau wie den frischen Majoran verwenden.

Was kann man mit Majoran-Blüten machen?

Nun wissen Sie, dass man Majoran-Blüten ohne Bedenken essen kann. Aber wie kann man Majoran-Blüten verwenden? Tatsächlich gibt es viele Gerichte, zu denen die Blüten passen. So können die Blüten z.B. in gemischten Salaten ein richtiger Hingucker sein. Aber auch in sommerlichen Gemüsegerichten oder in einem kalten Wasserkrug können Sie die Blüten anbieten. Gleichzeitig können Sie die Blüten auch in Öl oder Essig einlegen und diesem eine besondere Noe verleihen. Wichtig ist nur, dass Sie die Blüten möglichst frisch zubereiten. So frisch schmeckt Majoran einfach am besten.

Praxistipp: Falls Sie keinen Majoran im Garten haben, können Sie die Blüten auch auf manchen Märkten finden!

Welche Kräuter kann man nicht mehr essen, wenn sie blühen?

Wenn es darum geht, dass Pflanzen nach der Blüte giftig sind, liegen Bärlauch, Oregano und eben auch Majoran ganz weit vorne. Dabei wissen Sie ja zumindest schon einmal, dass das bei Majoran nicht der Fall ist. Und wir können Ihnen auch gleich verraten, dass auch die Blüten von Bärlauch und Oregano nicht giftig sind und gefahrenlos gegessen werden können. Aber wie ist das mit anderen Kräutern? Gibt es Kräuter, die man nicht mehr essen darf, wenn sie blühen?

Rosmarin, Salbei, Basilikum und auch Petersilie sind nicht giftig, wenn sie blühen. Auch wenn Petersilie den Giftstoff Apiol enthält, ist sie auch nach der Blüte nicht giftig. Denn in den Blättern ist eine viel zu geringe Menge, um Vergiftungen hervorzurufen. Lediglich die Samen der Petersilie sollten Sie nicht verzehren.

Während also bei diesen Kräutern keine Gefahr besteht, sollten Sie das Scharbockskraut nicht essen. Denn dieses wird nach der Blüte als giftig eingestuft. Grund dafür ist das Protoanemonin, welches zu Anemonin umgewandelt wird. Dieses kann sich negativ auf das Nervensystem auswirken. Vor der Blüte ist das Gehalt dieses Giftstoffs sehr gering. Nach der Blüte sollten Sie das Scharbockskraut aber nicht mehr essen. Auch den grünen Waldmeister kann man anbauen. Doch auch hier gibt es einen Giftstoff, Cumin, der in der Pflanze enthalten ist. Dieser ist auch vor der Blüte vorhanden (geringe Mengen sind unbedenklich), der Gehalt an dem Giftstoff nimmt aber nach der Blüte zu.
Praxistipp: Auch die beliebten Kräuter Thymian und Schnittlauch kann man nach der Blüte noch ohne Probleme essen.

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