Kümmel: Verwendung in Küche & Medizin
Kümmel kennt wohl jeder. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass Kümmel eins der ältesten Gewürze ist. Dennoch weiß man über Kümmel doch nur sehr wenig. Wir ändern das!
Kümmel ist den Menschen schon seit Ewigkeiten bekannt. Dabei wird es meist als Gewürz verwendet. Aber Kümmel ist viel mehr als nur ein Gewürz. Denn es hat auch gesunde und heilsame Kräfte, die eine wohltuende Wirkung versprechen.
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Für was ist Kümmel gesund? Und kann man den Echten Kümmel auch selber anbauen und ernten? Wir verraten alles, was Sie über Kümmel wissen sollten.
Was ist Kümmel?
Echter Kümmel (Carum carvi) gehört zu der Familie der Doldenblütler und ist auch unter dem Namen Wiesen-Kümmel oder Gemeiner Kümmel bekannt. Die Pflanze wächst krautig und kann bis zu 80cm hoch werden. Carum carvi ist ein sehr altes Gewürz, welches bereits auf Fundstücken schon 3000 v. Chr. entdeckt wurde. Schriftlich erwähnt wurde es aber erst sehr viel später. Auch damals wusste man schon von den besonderen Heilkräften der Gewürzpflanze.
Kümmel hat einen süßlichen Geruch, der durch den Inhaltstoff Carvon hervorgerufen wird. Dieser macht ca. 50% der ätherischen Öle in den Kümmelsamen aus. Das Aroma des Kümmels kann als leicht bitter und scharf beschrieben werden.
Praxistipp: Was ist der Unterschied zwischen Kümmel und Kreuzkümmel? Beim Kreuzkümmel handelt es sich, anders als oft vermutet, nicht um eine Unterart des Kümmels, sondern um eine andere Gattung. Beide Sorten sind aber aus der selben Familie. Einen Unterschied merkt man direkt beim intensiven Geschmack. Kreuzkümmel hat ein viel intensiveres Aroma als Echter Kümmel.
Woher kommt Kümmel?
Ursprünglich stammt Kümmel aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. Mittlerweile ist er aber in ganz Europa, Sibirien, Zentralasien und China verbreitet. Und wo wächst Kümmel da? In seiner natürlichen Umgebung wächst Kümmel meist auf sonnigen Wiesen, an Ackerrändern oder aber an einem Standort in etwa 2.000m Höhe. Dabei bevorzugt das Gewürz einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem feuchten, tiefen und nährstoffreichen Boden. Staunässe sollte dort vermieden werden.
Wann Kümmel ernten?
Im April können Sie den Kümmel auch im eigenen Garten anbauen. Doch ernten können Sie die Samen der zweijährigen Pflanze erst im zweiten Jahr. Wer aber nicht auf das Aroma verzichten möchte, kann auch junge Triebspitzen und Blätter im ersten Jahr ernten. Im zweiten Jahr können Sie dann auch die ganzen Samen ernten. Doch dafür muss die Pflanze erst blühen. Wenn sich dann, nach etwa 40 Tagen (ab ca. Juni), die Blüten und Früchte braun färben, kann die Ernte beginnen. Im eigenen Garten können Sie dafür einfach die ganze Pflanze großzügig abschneiden.
Praxistipp: Ernten Sie Kümmel in den frühen Morgenstunden. Dann sind die Samen oft noch zäh und fallen nicht so leicht aus.
Kümmel: Verwendung
Wer sich nun fragt, warum man Kümmel überhaupt selbst anpflanzen sollte, dem sollten wir wohl sagen, dass Kümmel sehr vielseitig ist. Denn Kümmel kann als Gewürz in der Küche genutzt werden oder aber auch als Heilpflanze Beschwerden lindern. Aber wozu passt Kümmel in der Küche? Traditionell werden Kümmelsamen für Brot verwendet. Dabei soll es den Geschmack verbessern und dabei helfen, es leicht verdaulicher zu machen. Da Kümmel eine verdauungsfördernde Wirkung hat, wird es auch häufig bei Gerichten wie Sauerkraut, Kartoffeln oder Gulasch verwendet. Gemahlener Kümmel passt aber auch sehr gut zu Salaten. Besonders ein Joghurtdressing erhält durch Kümmel einen viel aromatischeren Geschmack. Die leckersten Rezepte mit Kümmel finden Sie hier >>
Praxistipp: Kümmel kann man auch mit anderen Gewürzen kombinieren. Anis, Fenchel, Koriander, Ingwer, Pfeffer, Paprika und Chili harmonieren ehr gut mit Kümmel.
Für was ist Kümmel gut?
Das Kümmel eine Heilpflanze ist, wurde bereits erwähnt. Aber was kann das Kraut? Wobei hilft es? Kümmel hilft besonders bei Magen-Darm-Beschwerden wie z.B. Blähungen. Daher wird das gemahlene Kraut auch häufig bei schwer verdaulichen Speisen wie Kohlgerichte oder fettige Schweinebraten hinzugegeben.
Kümmel kann aber viel mehr als nur gegen Blähungen helfen. Denn die Pflanze enthält auch viele wertvolle Proteine und Fettsäuren, die der Körper nicht selbst produzieren kann (Omega 3 und Omega 6). Außerdem enthält Kümmel Flavonoide. In Kombination mit den ätherischen Ölen wirkt Kümmel antioxidativ. Damit werden wir vor negative Umwelteinflüsse wie z.B. Zigarettenrauch geschützt.
Wie viel Kümmel ist gesund?
Das klingt doch alles ganz positiv. Aber kann man auch zu viel Kümmel essen? Kann man Kümmel überhaupt jeden Tag essen? Und wenn ja, wie viel Kümmel darf man am Tag essen? Kümmel sollten Sie nicht über einen längeren Zeitraum einnehmen. Denn zu viel Kümmel kann zu Allergien und Hautreizungen führen. Außerdem sollten Sie Kümmelöl nicht inhalieren. Denn so können Sie Asthmaanfälle auslösen. Besonders für Asthmatiker, Kleinkinder und Babys kann das gefährlich werden. Auch während einer Schwangerschaft muss man mit Kümmel etwas vorsichtiger sein. Eine langzeitige Einnahme von Kümmel kann sogar zu Nieren- und Leberschäden führen.
Praxistipp: Wie Sie Kümmel anwenden können, erfahren Sie z.B. hier >>
Was bewirkt Kümmel im Darm?
Schwer verdauliche Gerichte können Blähungen verursachen. Dabei entstehen im Darm viele Gase. Wenn es dann zu einer Schaumbildung kommt, können diese Gase nicht entweichen. Es entstehen Bauchschmerzen, Druck- und Völlegefühl. Kümmel kann dieser Schaumbildung entgegenwirken und so einen entblähenden Effekt haben. Besonders bei Menschen mit einer gestörten Darmflora kann Kümmel krankmachende Keime beeinträchtigen.
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