Kräutergarten anlegen
Kräuter verfeinern nicht nur Speisen, sondern können auch so manches körperliche Leiden heilen und erfreuen im Garten und auf dem Balkon sämtliche Sinne. Bei der Planung und Anlage eines Kräutergartens gibt es jedoch einiges zu beachten!
Möchten Sie dieses Jahr einen Kräutergarten anlegen, stellen sich viele Fragen: Welche Kräuter passen eigentlich zusammen? Wo ist der beste Standort für den Kräutergarten und kann ich einen Kräutergarten auf dem Balkon anlegen? Mit dieser Anleitung begleiten wir Sie Schritt für Schritt zum perfekten Kräutergarten.
Kräutergarten anlegen: Planung
Ein Kräutergarten benötigt nicht viel Platz. Bei der Anlage sind allerdings ein paar Dinge zu beachten. So sollte man sich vorab überlegen, welche Kräuter man anpflanzen will und ob man deren Bedürfnissen gerecht werden kann. Zu berücksichtigen ist auch, dass sich nicht alle Kräuter untereinander vertragen. Kamille und Pfefferminze dürfen beispielsweise nicht nebeneinander gepflanzt werden. Eine Faustregel besagt außerdem, dass keine einjährigen und mehrjährigen Kräuter gemischt werden sollten. Daher ist es sinnvoll, einen Plan aufzustellen, in dem die Kräuter in Gruppen aufgeteilt werden, und anhand dessen dann zu entscheiden, welcher Standort für den Kräutergarten am besten geeignet ist. Generell gilt, nur etwa so viele Kräuter zu setzen, wie man selbst verwendet, alles andere wäre Verschwendung von Lebensmitteln.
Auch das Aussehen des Kräutergartens ist im Vorfeld festzulegen. Dazu kann man entweder auf klassische Beettypen wie die Kräuterspirale oder das Kräuterrad zurückgreifen, oder aber man formt den Garten frei nach Gusto. Die Kräuterspirale bietet den Vorteil, dass sich hier Kräuterarten mit unterschiedlichen Bedürfnissen anbauen lassen. Denn es können verschiedene Zonen angelegt werden, von mageren bis hin zu fetten Böden. So lässt sich auf jeder Ebene eine andere Zone setzen. Zudem sollte ein Kräutergarten nicht direkt an der Straße liegen, damit die Pflanzen keine Schadstoffe aufnehmen. Auch bei der Pflege eines solchen Gartens ist einiges zu beachten: Es darf ausschließlich mit Kompost gedüngt und zum Gießen nur frisches, kalkarmes Wasser verwendet werden.
Ob für den Anbau eigenen Gemüses oder als Kräuterspirale: Zuerst muss man ein Beet anlegen, bevor man es bepflanzen kann! Beim Beet anlegen gibt es ein paar Punkte zu beachten, damit später das Gärtnern im Kräuterbeet leichter fällt. Das Video verrät, worauf Sie beim Anlegen eines Kräuterbeets achten sollten:
Wann Kräutergarten anlegen?
Möchten Sie einen Kräutergarten anlegen, sollten Sie diesen bereits im zeitigen Frühjahr planen und gut vorbereiten. An einem trockenen Tag im Mai beginnt dann die Aussaat bzw. die Auspflanzung.
Wo Kräutergarten anlegen?
Die meisten Kräuter sind Sonnenanbeter, die viel Sonnenlicht benötigen, aber dennoch vor der prallen Mittagssonne geschützt werden müssen. Legen Sie den Kräutergarten daher im Halbschatten an.
Praxistipp: Legen Sie den Kräutergarten möglichst nah am Haus an. So werden Sie nicht nass, wenn Sie bei schlechtem Wetter Ihre Kräuter für das Abendessen pflücken.
Kräutergarten anlegen: Welche Erde?
Welche Erde Sie beim Anlegen eines Kräutergartens verwenden sollten, lässt sich pauschal nicht sagen: Es kommt auf die Kräuter an! Spezielle Kräutererden aus dem Handel sind daher auch immer nur ein Kompromiss. Für mediterrane Kräuter wie Thymian sind sie meist zu nährstoffreich und humos. Andere Kräuter, wie die Petersilie, bevorzugen sogar noch humosere Erde und kommen auch mit ganz normaler Gartenerde zurecht. Trocken, durchlässig und sandig sollte die Erde für Rosmarin, Salbei und Thymian sein. Alle anderen Sorten bevorzugen ihre Erde feuchter und humoser. Die genaue Zusammensetzung sollten Sie exakt dem Kraut entsprechend auswählen.
Praxistipp: In einer Kräuterspirale können Sie Ihren Kräutern auf engstem Raum genau die Standort-Bedingungen bieten, die jede Sorte benötigt – von sandig-trocken und vollsonnig bis schattig-feucht und humos!
In dem Video sehen Sie, welche Kräuter sich besonders einfach pflanzen lassen:
Kräutergarten anlegen: Welche Kräuter passen zusammen?
Die einfachste Art einen Kräutergarten anzulegen, ist jedem Kraut einen eigenen Topf zuzuweisen. Doch das schränkt die Anbaumöglichkeiten stark ein. Wer Kräuter in einem großen Beet anpflanzt, muss hingegen darauf achten, dass die Kräuter auch zusammenpassen. Hierbei gilt zunächst: Einjährige und mehrjährige Kräuter sollten nicht zusammen gepflanzt werden.
Einjährige Kräuter
- Basilikum, Borretsch, Brunnenkresse, Dill, Koriander, Majoran, Rosmarin und Rucola
Mehrjährige Kräuter
- Bärlauch, Estragon, Fenchel, Petersilie, Minze, Oregano, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Zitronengras und Zitronenmelisse
Mischkultur im Kräutergarten
Auch innerhalb der Gruppe der einjährigen und mehrjährigen Kräuter gibt es Kombinationen, die besonders gut harmonieren: Folgende Kräuter sind besonders gute Beetnachbarn:
- Rosmarin und Basilikum
- Oregano und Salbei
- Petersilie und Schnittlauch
- Thymian, Fenchel und Estragon
- Estragon, Salbei, Schnittlauch, Thymian und Zitronenmelisse
Praxistipp: Zitronengras und Minze brauchen viel Platz und sollten daher immer alleine stehen.
Einige Kräuter vertragen sich hingegen gar nicht und sollten daher auch nicht im Beet beieinanderstehen. Dazu zählen etwa Petersilie und Minze. Zitronenmelisse hingegen fördert das Wachstum aller Kräuter – mit Ausnahme von Basilikum.
Kräutergarten anlegen: Garten, Balkon und Küche
Kräutergärten können Sie überall anlegen: Während ein Garten zwar viel Platz und viel Ertrag verspricht, gedeihen Kräuter auch gut in Töpfen auf Balkon und Fensterbank.
- Kräuterbeet: Der Klassiker im Garten! Bei einem Kräuterbeet pflanzen Sie die Kräuter einfach wie bei einem Gemüsebeet in Reih und Glied.
- Kräuter-Hochbeet: Im Hochbeet können Sie die Kräuter genauso anpflanzen wie in einem Erdbeet auch. Die Vorteile: Sonnenliebende Kräuter bekommen mehr Licht ab und die Kräuter wachsen aufgrund der erhöhten Temperatur im Hochbeet schneller. Zudem ist das Gärtnern für Sie bequemer und Schnecken haben schlechte Karten.
- Kräuterspirale: Im Garten sind sie besonders beliebt, da man in ihnen viele Kräuter mit unterschiedlichen Bedürfnissen an einem Ort anbauen kann, ohne dass diese direkt nebeneinanderstehen müssen. Sonnenanbeter, die auch in trockenem Substrat gedeihen, kommen nach oben, während wasserliebende Kräuter, die humose Erde bevorzugen weiter unten gepflanzt werden.
- Kräuterfass: Eine besondere Form des vertikalen Kräutergartens ist das Kräuterfass. Es ist eine gute Alternative für alle, die im Garten oder auf dem Balkon keinen Platz für eine traditionelle Kräuterspirale haben – obendrein upcyclen Sie so noch ein altes ausrangiertes Fass.
- Kräuter-Trockenmauer: Eine Trockenmauer ist nicht nur totes Gestein, sondern dient auch zahlreichen Lebewesen als Heimat und Unterschlupf. Die trockenen Ritzen eignen sich außerdem gut, um mediterrane Kräuter anzubauen.
- Auf dem Balkon oder Terrasse lassen sich Kräuter gut in Kräutertöpfen auf Pflanztischen oder Kräutertreppen anbauen. So bekommt jede Pflanze ihren eigenen Topf und es kann ganz individuell auf alle Bedürfnisse eingegangen werden. So sind Sie in der Wahl der Kräuter nicht ganz so eingeschränkt.
- Kräuterkasten: Anstatt für jedes Kraut einen eigenen Topf zu verwenden, können Sie mit einem transportablen Kräuterkasten ein Kräuterbeet imitieren.
Praxistipp: In der Küche können Sie Kräuter auf der Fensterbank anpflanzen, allerdings sind Sie bei der Auswahl der Kräuter an den Verhältnissen in der Küche gebunden. Wählen Sie die Kräuter daher entsprechend dem Lichteinfall auf der Fensterbank, ansonsten gehen Ihnen die Küchenkräuter schnell ein.
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