Kellerabdichtung innen

Keller abdichten von innen: Anleitung und Tipps für trockene Kellerwände

Gerade in ungedämmten Altbauten ist das Kellerabdichten von innen oft die einzige Möglichkeit, feuchte Wände zu trocknen. Das Video gibt einen schnellen Eindruck davon, wie man von innen die Kellerwand abdichten kann. Und die Anleitung weiter unten zeigt Schritt für Schritt, wie man eine Kellerabdichtung von innen selbst macht.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

In vielen älteren Häusern ist die Innenabdichtung des Kellers oft die einzige Möglichkeit, feuchte Wände zu trocknen und das Raumklima zu verbessern. Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Ihnen praxisnah, wie Sie Ihren Keller von innen abdichten können, um langfristig ein trockenes und gesundes Zuhause zu sichern. Entdecken Sie die Vorteile verschiedener Abdichtungstechniken und erfahren Sie, wann eine Kellerinnenabdichtung die richtige Lösung für Sie ist.

Was tun gegen feuchte Wände im Keller?

Sobald Sie feuchte Stellen im Keller bemerken, ist es wichtig, sofort zu handeln. Manchmal ist es schwierig, die genaue Ursache der Durchfeuchtung zu ermitteln oder die Kellerwand von außen freizulegen, um die defekte Abdichtung – etwa eine undichte Vertikalsperre – zu reparieren. In solchen Fällen lässt sich aber noch der Keller von innen abdichten: Denn ist eine nachträgliche Abdichtung von außen nicht möglich, sollte unbedingt eine Kellerabdichtung von innen erfolgen, um die Nutzbarkeit der Kellerräume zu erhalten.

Doch ist von außen die Erneuerung der Abdichtung (aus bautechnischen, räumlichen oder finanziellen Gründen) nicht möglich, sollte zumindest von innen eine Kellerabdichtung erfolgen, damit die feuchte Wand nicht zu weiteren Schäden (Schimmel im Keller an Mobiliar und Wänden oder gar Gefährdung der Statik) führt.

Kellerwände von innen abdichten

Die Frage 'Kann man einen Keller von innen abdichten?' lässt sich positiv beantworten: Ja, es gibt inzwischen viele Materialien, mit denen Heimwerker die Kellerwand von innen abdichten können.

  • Von einfachen Kalkputzen, die als klassischer Opferputz die Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk ziehen,

  • über hochspezialisierte Sanierputzsysteme, die wir in dieser Anleitung zum Abdichten der Kellerwand von innen verwenden,

  • bis zu Dichtschlämmen und Sperrputzen, reicht die Produkt-Palette mittlerweile.

Warum heißt es Opferputz?

Ein Putz, dessen zentrale Aufgabe es ist, überschüssige Feuchtigkeit und schädliche Bausalze aus dem Mauerwerk aufzunehmen und zu binden, wird Opferputz genannt. Hier ist von Anfang an klar, dass der Putz nach ein paar Jahren abgeschlagen und erneuert werden muss, wenn er seinen Zweck erfüllt hat. Er "opfert" sich für das höhere Ziel einer trockenen Kellerwand.

Vorsicht bei als „Dichtputz“ deklariertem Mörtel: Sogenannte „dichte Sanierputze“ werden auf die Innenseite der feuchten Kellerwand aufgetragen und verhindern wirkungsvoll, dass Wasser aus dem Mauerwerk in den Raum dringt. Das heißt aber auch, dass die eindringende Feuchtigkeit nicht verdunsten und abtrocknen kann, das „abgesperrte“ Mauerwerk dahinter immer feuchter wird!

Wie kann man Keller von innen abdichten?

Feuchtes Kellermauerwerk ist meist auf eindringendes Wasser von außen zurückzuführen. Falsche Lüftung des Kellerinneren tut ihr Übriges, aufsteigende Feuchtigkeit bildet das i-Tüpfelchen. Kommt das Wasser von außen, muss man die Vertikalabdichtung erneuern und das Mauerwerk dafür von außen bis unten zum Fundament freilegen (Erdreich ausheben). Sofern man von außen an die Mauer gelangt ...

Oft ist es nicht möglich, den Keller von außen gegen Feuchtigkeit zu schützen: Eine Innendämmung ist immer dann das Mittel der Wahl, wenn man von außen nicht mehr an das Haus herangelangt oder die Fassade am Gebäude nicht verändern darf.

Was Sie in so einem Fall über die fachgerechte Kellerinnenabdichtung wissen müssen, erfahren Sie hier:

Typische Anzeichen für aufsteigende Feuchtigkeit sind feuchte Flecken an den unteren Bereichen der Wände, abblätternder Putz, Salzausblühungen und ein muffiger Geruch. Eine genaue Diagnose sollte jedoch von einem Fachmann gestellt werden.

Ja, es ist möglich, einen Keller von innen abzudichten. Viele Hersteller bieten abgestimmte Sanierputz-Systeme für Heimwerker an, um feuchte Kellerwände selbst abzudichten. Verschiedene andere Verfahren wie Horizontalsperren, Vertikalsperren und der Einsatz von dichtenden Injektionsmitteln sind hingegen in Profihand besser aufgehoben.

Eine Innenabdichtung ist besonders dann sinnvoll, wenn eine Außenabdichtung aus bautechnischen, räumlichen oder finanziellen Gründen nicht möglich ist.

Für die Innenabdichtung von Kellern kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, darunter Dichtschlämmen, Sanierputze, Injektionsharze und Abdichtungsbahnen. Die Wahl des Materials hängt von der spezifischen Feuchtigkeitsproblematik und der Bausubstanz ab.

Die Dauer hängt vom Ausmaß der Feuchtigkeitsschäden und der gewählten Methode ab. In der Regel kann eine Innenabdichtung mehrere Tage bis Wochen in Anspruch nehmen.

Die Kosten variieren je nach Verfahren und Umfang der Arbeiten. Beispielsweise kann eine Horizontalsperre durch Injektionsverfahren pro Quadratmeter ungefähr 200 € kosten.

Für die Innenabdichtung von Kellern kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, darunter Dichtschlämmen, Sanierputze, Injektionsharze und Abdichtungsbahnen. Die Wahl des Materials hängt von der spezifischen Feuchtigkeitsproblematik und der Bausubstanz ab.

Ein Nachteil ist, dass die Wände und die Bodenplatte weiterhin feucht bleiben können, was die Bausubstanz belastet. Zudem muss der Keller für die Dauer der Arbeiten ausgeräumt und kann nicht genutzt werden.

Typische Anzeichen für aufsteigende Feuchtigkeit sind feuchte Flecken an den unteren Bereichen der Wände, abblätternder Putz, Salzausblühungen und ein muffiger Geruch. Eine genaue Diagnose sollte jedoch von einem Fachmann gestellt werden.

Bei sachgemäßer Ausführung und regelmäßiger Wartung kann eine Innenabdichtung mehrere Jahrzehnte wirksam sein. Die genaue Lebensdauer hängt jedoch von den verwendeten Materialien und der Ausführung ab.

Bei sachgemäßer Ausführung und regelmäßiger Wartung kann eine Innenabdichtung mehrere Jahrzehnte wirksam sein. Die genaue Lebensdauer hängt jedoch von den verwendeten Materialien und der Ausführung ab.

Nasser Keller: Wann von innen abdichten?

Zeigen sich erste Anzeichen für feuchtes Mauerwerk im Haus (etwa modrig-muffiger Geruch, hohe Luftfeuchte, klamme Wäsche oder aufgeweichte Pappkartons, …) sollten Sie schnell prüfen, woher die Feuchtigkeit stammt – im Sommer kann schon fehlerhaftes Lüften des Kellers zu einem spürbaren Anstieg der Feuchtekonzentration führen. Ist das Feuchteproblem hingegen von dauerhafter Natur und kann die Außenabdichtung nicht abgedichtet werden, kann man den Keller von innen abdichten.

Diese fünf simplen Fragen helfen bei der Entscheidung, ob die Kellerinnenabdichtung die richtige Variante ist, um feuchte Keller zu sanieren:

  1. Sind die Kellerwände aus massiven Steinen (Backstein, Ziegel) gemauert?
  2. Ist es unmöglich/unverhältnismäßig aufwendig, das Kellergeschoss seitlich auszugraben?
  3. Wird das Untergeschoss nur für einfache Nutzungen (Lagerung, Waschküche, etc.) benötigt?
  4. Ist eindringende Feuchte ein Problem aller erdberührter Bauteile?
  5. Sind meine DIY-Fähigkeiten ausreichend, um viele Quadratmeter Wand zu verputzen?

Wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, können Sie Ihren Keller von innen abdichten.

Kellerabdichtung von innen selber machen

In manchen Fällen ist aber nur eine Kellerinnenabdichtung möglich. Denn was geschieht, wenn man von außen nicht ans Mauerwerk gelangt, entweder, weil ein öffentlicher Gehsteig im Wege steht oder wie in unserem Beispiel ein großer Wintergarten? Dann sollte sehr gründlich von innen abgedichtet werden, am besten in mehreren Schichten.

Anleitung: Keller innen abdichten

Ist eine Außenabdichtung absolut unmöglich, sollte die Innenabdichtung umso gründlicher ausfallen. Deswegen zeigen wir Ihnen ein fachgerechtes Beispiel für die Kellerabdichtung von innen mit einem abgestimmten Abdichtungssystem. Folgen Sie unserer Anleitung in der Bildergalerie einfach Schritt für Schritt, dann ist auch Ihr Mauerwerk schon bald wieder gegen Wasser geschützt.

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Kellerabdichtung von innen
Wie Sie den Keller richtig von innen abdichten, zeigt diese Anleitung zur Innenabdichtung Schritt für Schritt. Foto: sidm / Archiv
Kellerabdichtung von innen
So sah der Keller vor der Abdichtung von innen aus: Abblätternde Farb- und Putzschichten, dunkle Verfärbungen – die Wand ist nass. Foto: sidm / Archiv
Kellerabdichtung von innen
Zur Sanierung muss man die Wandbeschichtungen großflächig entfernen. Foto: sidm / Archiv
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Den alten Putz großflächig abschlagen, um so auch feuchte Wandabschnitte freizulegen, die noch nicht bis in den Putz durchgeschlagen haben. Foto: sidm / Archiv
Kellerabdichtung von innen
Reinigen Sie die Wand dann sorgfältig mit Bürste und Handfeger. Foto: sidm / Archiv
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Mit einem Quast tragen Sie die Grundierung volldeckend auf die Wand auf. Foto: sidm / Archiv
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Nach etwa 30 Minuten folgt die Dichtschlämme. Rühren Sie 25 kg Schlämme mit rund 9 l Wasser an. Foto: sidm / Archiv
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Tragen Sie die Schlämme deckend mit einem Quast auf. Foto: sidm / Archiv
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Die Schichtdicke sollte 2,4 mm nicht überschreiten. Nach etwa 8 Stunden Trocknungszeit folgt das Verspachteln der Mauerunebenheiten. Foto: sidm / Archiv
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25 kg Spachtel mit 5 l Wasser anrühren. Foto: sidm / Archiv
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Den Spachtel innerhalb von 15 Minuten verarbeiten! Mit der Maurerkelle aus dem Kübel auf die Glättkelle streichen. Foto: sidm / Archiv
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Dann mittels Glättkelle auf die Wand auftragen und so Fugen und Unebenheiten glätten; Schichtstärke bis 20 mm. Foto: sidm / Archiv
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Nach etwa 24 Stunden folgt der Sanierputz. Zunächst 50 Prozent Haftgrund zum Anmachwasser geben. Foto: sidm / Archiv
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Nun einen Spritzbewurf vornehmen, den Putz also locker aus der Hand an die Wand werfen, maximal 50 Prozent deckend. Foto: sidm / Archiv
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Nach ca. 8 Stunden Trocknungszeit 25 kg Sanierputz mit 3,5 l Wasser anrühren. Foto: sidm / Archiv
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Die richtige Konsistenz ist erreicht, wenn der Putz gerade so steif ist, dass er nicht von der Kelle fließt. Foto: sidm / Archiv
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Tragen Sie den Sanierputz zweilagig in Schichtstärken bis 15 mm auf, insgesamt mindestens 25 mm stark. Die erste Lage ... Foto: sidm / Archiv
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... vor dem Zweitauftrag ca. 16 Stunden trocknen lassen! Foto: sidm / Archiv
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Den Putz jeweils mit einem vorgenässten Abziehwerkzeug glätten. Foto: sidm / Archiv
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Fehlstellen mit einer vorgenässten Kelle vorsichtig nacharbeiten. Foto: sidm / Archiv
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Wird der aufgezogene Putz matt und steift an (Fingerprobe), reiben Sie ihn mit einem feuchten Schwammbrett glatt. Foto: sidm / Archiv
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Unser Handwerker arbeitete noch mit einer Glättkelle nach. Für glatte Flächen eignet sich auch ein Gitterrabot/Gitterbrett. Foto: sidm / Archiv
Kellerabdichtung von innen
Der Sanierputz ist weiß. Möchte man eine farbige Wand, verwendet man eine abgetönte diffusionsoffene Silikatinnenfarbe. Foto: sidm / Archiv

Um die Abdichtung des Kellers von innen selber zu machen, haben wir verschiedene Produkte aus einem Abdichtsystem verwendet:

  • Auf die Grundierung (5 l ca. 23,50 Euro) folgte eine

  • Dichtschlämme (25 kg ca. 29 Euro), dann eine

  • Flexible Spachtelmasse (25 kg etwa 30 Euro) und abschließend ein

  • Sanierputz (25 kg ca. 24 Euro) sowie eine

  • diffusionsoffene Farbe (10 l etwa 37 Euro).

Checkliste Werkzeug

  • Auftragsrolle

  • Bohrmaschine

  • Glättkelle

  • Maurerkelle

  • Schlagbohrmaschine

  • Sprühgerät

Die verwendeten MEM-Produkte sowie die Schöner-Wohnen-Farbe sind im Baumarkt, zum Teil im Baustoffhandel oder über Online-Versandhändler erhältlich. Einer der Vorteile von Sanierputz ist, dass Sie mit dem Produkt die Innenabdichtug von Kellerräumen selbst machen können: Die meisten Sanierputzsysteme sind einfach zu verarbeiten und für Heimwerker mit Erfahrung im Verputzen von Wänden geeignet.

Bauprodukte verschiedener Hersteller nicht mischen!

Praxistipp: Verwenden Sie lediglich Produkte eines Herstellers. Grundierung, mineralische Dichtungsschlämme und Sanierputz, die aus einer Produktlinie stammen, sind garantiert untereinander kompatibel und es sind keine Probleme bei der Verarbeitung zu befürchten.

Klar muss aber sein, dass so eine Innenabdichtung mit Opferputz nicht die Ursache des feuchten Mauerwerks behebt: Ist die Quelle nicht identifiziert oder der Grund beseitigt, wird die Außenwand immer wieder feucht fallen. Allerdings ist die hier gezeigte Kellersanierung für viele Besitzer von Bestandsbauten die einzige Möglichkeit, den Feuchtebefall Herr zu werden. Flankierende Maßnahmen wie eine gute Kellerlüftung, das Aufstellen von Entfeuchtern oder gar der Einbau eines Lüfters können helfen, die Auswirkungen der feuchten Wände abzumildern.

Was kostet eine Kellerabdichtung von innen?

Beim Kellerabdichten von innen müssen Sie mit ca. 50 Euro pro Quadratmeter für den Sanierputz rechnen. Kosten für zusätzlich aufgetragene Dichtschlämmen und Arbeitslohn kommen hinzu – aber hier können Sie durch Eigenleistung viel Geld sparen.

Die im Anschluss vorgestellten drei Alternativmethoden zur Feuchtesanierung sind unterschiedlich teuer – je nach Schadensgröße und der Summe „laufende Meter Hausumfang“ ist mit hohen Kosten zu rechnen.

Vorteile und Nachteile einer Kellerinnenabdichtung

Die Innenabdichtung sollte zwar nicht Ihre erste Wahl sein, muss der Keller abgedichtet werden, aber wenn die nachträgliche Abdichtung von außen nicht möglich ist, liefert die Kellerabdichtung von innen genug Argumente, die für sie sprechen. Wir stellen die wichtigsten Vorteile der Kellerinnenabdichtung den nicht zu vernachlässigenden Nachteilen gegenüber:

Vorteile: Keller von innen abdichten

  1. Oft ist die nachträgliche Innenabdichtung die einzige Möglichkeit – etwa weil Nebengebäude oder Garagen über der Schadensstelle errichtet sind.

  2. Die mineralische Abdichtung von innen erspart das mühsame Ausgraben des Kellergeschosses, ohne die Kosten für die Erdarbeiten wird die Sanierung deutlich günstiger!

  3. Auch die Neugestaltung (Neubepflanzung von Beeten, Pflastern von Wegen und Randstreifen) des Gartens entfällt – und damit hohe Zusatzkosten.

  4. Die Variante von innen geht schneller: Sie sparen Zeit fürs Freilegen und Trocknen des Mauerwerks.

  5. Durch den mehrschichtigen Sanierputz ist die Wandoberfläche sofort glatt und optisch aufgewertet.

  6. Das Kellerabdichten von innen können Sie selbst erledigen (Stichwort Eigenleistung)!

Nachteile: Keller abdichten von innen

  1. Es gibt objektive „Ausschlusskriterien“, bei denen eine Abdichtung von innen schlicht nicht möglich ist – dazu zählen vor allem eine gemessene Luftfeuchte von über 60 Prozent und wenn die Kellerwände aus Porenbeton-/Gasbeton-Steinen errichtet sind.

  2. Allen alten Putz müssen Sie sorgfältig entfernen und entsorgen (!), ehe Sie neuen Putz glatt auf den Untergrund auftragen können. 

  3. Bei stark nassen Wänden stößt ein von innen aufgebrachter Putz schnell an Grenzen: Entweder sperren sie die Wand hermetisch ab, was den Feuchteschaden hinter dem Sperrputz unbemerkt anwachsen lässt, oder sie müssen oft erneuert werden, weil der Opferputz keine Feuchtigkeit und Salze mehr aufnehmen kann.

  4. Nasses Mauerwerk reduziert die Wärmedämmfähigkeit des Bauteils, der Raum fühlt sich immer kalt an.

  5. Für die Kellersanierung von innen müssen Sie die Räume leer räumen, sie sind während der Arbeiten an der Innenabdichtung nicht nutzbbar.

  6. Damit die Keller-Innenabdichtung auf der ganzen Wandfläche intakt bleibt, ist nachträgliches Bohren im abgedichteten Bereich tabu – auch das Einschlagen von Nägeln würde die Abdichtung beschädigen.

Doch Vorsicht: Bei drückendem Wasser oder einer komplett fehlenden Außenabdichtung des Kellers kann eine Innenabdichtung, die von innen auf die Kellerwände aufgetragen wird, keinen langfristigen Erfolg gegen das eindringende Wasser bieten. Für solche Schadensfälle gibt es andere Sanierungs-Lösungen:

3 Abdichtungsalternativen, um den Keller nachträglich abzudichten

Was tun gegen drückendes Grundwasser im Keller? Wenn aufsteigende Feuchtigkeit oder gar drückendes Wasser die Ursache für feuchte Keller sind, behebt eine Kellerinnenabdichtung das Problem nicht. Dann muss man sich von außen dem Problem nähern. Drei verschiedene Verfahren stehen dann bevorzugt zur Wahl:

Was ist der Unterschied zwischen einer Horizontal- und einer Vertikalsperre?

Eine Horizontalsperre verhindert das kapillare Aufsteigen von Feuchtigkeit aus dem Erdreich in die Wände, während eine Vertikalsperre das seitliche Eindringen von Feuchtigkeit durch die Kellerwände verhindert. Beide Sperren sind essenziell für einen umfassenden Feuchtigkeitsschutz.

Nur so lassen sich eindringendes Wasser dauerhaft aussperren und feuchte Kellerwände trocknen! Praxistipp: Bei dieser Gelegenheit lassen sich alte Häuser auch nachträglich dämmen. Die Dämmung bietet einen zusätzlichen Schutz der Abdichtung (ob weiße Wanne, schwarze Wanne mit Bitumen-Dickbeschichtung oder K-Wanne). Die Dämmplatten verhindern, dass harte Fremdkörper in die Folien und Beschichtungen eindringen und Leckagen verursachen.

Mögliche Ursachen für feuchte Keller

Bevor mit der Abdichtung begonnen wird, ist es essenziell, die Ursache der Feuchtigkeit zu identifizieren. Handelt es sich um aufsteigende Feuchtigkeit, seitlich eindringendes Wasser oder Kondensation? Eine genaue Analyse bestimmt die geeignete Abdichtungsmethode. Mögliche Ursachen für feuchte Kellerwände können sein:

  • zu hohe Luftfeuchtigkeit: Entsteht im Keller viel Feuchtigkeit (etwa durch die Waschmaschine, den Ablufttrocker, ein Schwimmbad / Sauna oder eine Dusche), steigt das Risiko feuchter Wände, wenn die feuchte Luft nicht nach draußen entweichen kann. Denn warme Luft nimmt viel Feuchtigkeit auf, die an kalten Oberflächen kondensiert und dort schnell zu Feuchteschäden führen kann. Eine schlechte oder fehlende Außendämmug verstärkt das Problem noch, da die Wände dann besonders kalt sind.

  • falsches Lüftungsverhalten: Luftfeuchtigkeit entsteht nicht nur auf die gerade beschriebenen Arten im Keller selbst, sie gelangt auch von außen in das Untergeschoss – etwa im Sommer, wenn die Kellertür lange Zeit offen steht. Die warm-feuchte Außenluft kondensiert dann ebenfalls an den Kellerwänden und lässt den Keller feucht und muffig riechen.

  • Rohrbruch oder Überschwemmung: Hier ist die Ursache leicht zu identifizieren. Wenn der Rohrbruch repariert ist, trocknet auch vergleichsweise schnell das feuchte Mauerwerk ab. Tipp: Eine Kellerentwässerung mit Rückstauklappe schützt davor, dass bei Starkregen-Ereignissen der Keller durch zurückstauendes Kanalwasser geflutet wird!

Holen Sie eine Expertenmeinung ein

Die richtige Ursachenermittlung ist unverzichtbare Grundlage für die sorgfältige Planung einer fachgerechten Kellerinnenabdichtung. Auch wenn Sie die Arbeiten selbst durchführen möchten, kann es ratsam sein, einen Fachmann für eine Erstberatung hinzuzuziehen, um typische Fehler zu vermeiden.

Bewerten Sie Ihre Fähigkeiten realistisch! Einige Arbeiten, wie das Entfernen von altem Putz oder das Reinigen der Wände, können selbst durchgeführt werden. Spezialisierte Aufgaben, wie etwa das Injektionsverfahren, bleiben den Profis vorbehalten.

  • drückendes Wasser: Diese Ursache ist relativ selten, wäre allerdings das schlimmste Szenario, dem am schwierigsten zu begegnen wäre. Bei drückendem Wasser im Boden steht das Haus quasi mit dem Untergeschoss im Wasser. Daher nutzt man in solchen Fällen wasserdichten Beton (und gießt das Untergeschoss als fugenlose, sogenannte "weiße Wanne") oder muss die Außenabdichtung mit Folien und Dichtanstrichen besonders sorgfältig erstellen, um die Kellerwände wasserdicht zu machen. Nachträglich lässt sich drückendes Wasser nur unter hohem Aufwand bekämpfen.

  • aufsteigendes Wasser: Hier liegt meist eine Undichtigkeit in der Außenabdichtung vor. Versickerndes oder stehendes Wasser dringt durch diese undichte Stelle ein und durchfeuchtet die Wand. Durch die Kapilarkräfte des Mauerwerks saugt sich das Wasser weiter in die Wand hinein und führt zu dem bekannten Schadensbild "feuchte Kellerwand"!

  • undichter Kellerboden: Feuchtigkeit kann auch über den Kellerboden eindringen, wenn etwa die kapillarbrechende Schicht Kies unter dem Fundament vergessen (oder unsachgemäß ausgeführt wurde. Eine nachträgliche Abdichtung der Bodenplatte ist aber nahezu ausgeschlossen – so ein Feuchteschaden im Keller stellt einen veritablen Baumangel dar!

Grundsätzlich gilt: Die Ursache für nasse Wände im Keller liegt nur selten auf der Raumseite (dann meist durch falsches Lüftungsverhalten oder einen unentdeckten Rohrbruch oder Wasserschaden). In der Regel aber ist die Außenabdichtung des Kellers defekt und sollte fachgerecht von außen abgedichtet werden!

Weitere Tipps rund um Temperatur & Luftfeuchtigkeit

Wie man Schimmel im Keller beseitigen kann und weitere Infos zum Thema Luftfeuchte gibt es hier >>

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