Kellerwand abdichten

Aus selbst 8/2009

Ein feuchter Keller ist für jeden Hausbesitzer eine Katastrophe. Ursache ist meist eine defekte Außenwandabdichtung. Die Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie selbst die Kellerwand abdichten können.

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Kellerwand abdichten: Schritt 1 von 17

Vor allem die Kellerwände unterm Wintergarten waren feucht und erforderten eine neue Außenabdichtung.

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Kellerwand abdichten: Schritt 2 von 17

Das Kellermauerwerk bis zur Gebäudesohle freilegen. Hilfreich und sinnvoll ist hier tatsächlich ein Minibagger. Das Erdreich außen am Graben mit einer Folie gegen Absturz sichern!

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Kellerwand abdichten: Schritt 3 von 17

Praxistipp: Aushub, der bei der Freilegung des Kellermauerwerks anfällt, wird zum Teil – sofern er nicht zu lehmig und wasserundurchlässig ist – nach der Abdichtung wieder eingefüllt. Dann sollte man ihn nah am Haus aufschütten. Damit die Erde bei Regen nicht nass wird, decken Sie sie mit einer Folie ab. Sollte der Aushub nicht verwendet werden, auch im Garten nicht, bringen Sie ihn am besten selbst auf eine Deponie, das ist meist kostenlos. Die Entsorgung von (nicht verseuchtem!) Bodenaushub per Container kostet ca. 20 bis 30 Euro/m3.

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Kellerwand abdichten: Schritt 4 von 17

Eine neue Beschichtung haftet nur auf festsitzendem Untergrund. Schlagen Sie deshalb losen Putz von der Wand, und kratzen Sie auch poröse Mörtelfugen aus.

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Kellerwand abdichten: Schritt 5 von 17

Danach gründlich mit einem Besen abfegen, der möglichst grobe Borsten hat, abfegen, ggf. mit Pressluft und/oder einem Hochdruckreiniger lose Partikel beseitigen. Das Mauerwerk dann einige Tage an der Luft trocknen lassen (Arbeit also bei gutem Wetter ausführen).

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Kellerwand abdichten: Schritt 6 von 17

Zieht sich ein Aushub in die Länge, erhöht sich das Risiko, dass es regnet. Ist der Boden dann noch wie in unserem Beispiel sehr lehmig, fließt Regenwasser nicht ab. Mit ein Grund, warum das Kellermauerwerk hier feucht wurde, denn es trat über Jahre hinweg immer wieder Staunässe auf. Das Wasser mit Eimer und Schaufel aus der Baugrube zu entnehmen, ist mühselig. Leichter fällt es z. B. mit einer Tauch- und Schmutzwasserpumpe. Am besten den Wetterbericht hören und dann bei gutem Wetter an einem Stück die Abdichtmaßnahmen möglichst schnell ausführen.

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Kellerwand abdichten: Schritt 7 von 17

Ist die Wand abgetrocknet, müssen Sie die Wand grundieren, damit der folgende Putz haftet.

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Kellerwand abdichten: Schritt 8 von 17

Diesen nach Herstellerangaben mit Wasser anrühren. Verwenden Sie Zementputz der Mörtelgruppe P III.

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Kellerwand abdichten: Schritt 9 von 17

Angerührten Putz mit Maurerkelle auf die Glättkelle streichen. Diese beim Auftrag leicht angewinkelt halten; wenig drücken und nacharbeiten
Praxistipp: Profis tragen Putz grundsächlich mit Schwung aus dem Handgelenk auf: "Angeworfen" hält Putz wesentlich besser – diese Handwerkstechnik erfordert allerdings etwas Übung.

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Kellerwand abdichten: Schritt 10 von 17

Nach 30 bis 90 Minuten glätten Sie den Putz mittels Reibe-, Filz- oder feuchtem Schwammbrett.

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Kellerwand abdichten: Schritt 11 von 17

Je nach Schichtstärke braucht der Putz rund 48 bis 72 Stunden zum Trocknen (Herstellerhinweise dazu beachten!).

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Kellerwand abdichten: Schritt 12 von 17

Bitumendickbeschichtung mittels Kelle ca. 4 mm dick aufziehen; Innenecken und Bodenanschlüsse als Hohlkehle ausbilden.

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Kellerwand abdichten: Schritt 13 von 17

Bei wasserundurchlässigen Böden mit stauendem Sickerwasser zwei Schichten mit insgesamt bis zu 7 mm aufziehen.

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Kellerwand abdichten: Schritt 14 von 17

Nach ca. zwei Tagen Trocknung folgen Dämmplatten (hier Styrodur 3035 CS), die mit Bitumenbatzen verklebt werden.

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Kellerwand abdichten: Schritt 15 von 17

Durch den Stufenfalz greifen die Platten gut ineinander. Übrigens schützen diese auch die Bitumenabdichtung vor Beschädigungen aus dem Erdreich.

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Kellerwand abdichten: Schritt 16 von 17

Zur Ableitung von Wasser montierte der Bauherr die Noppenbahn Delta-Terraxx. Ist der Graben später wieder verfüllt, wird die Überstehende Noppenbahn abgeschnitten.

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Kellerwand abdichten: Schritt 17 von 17

Damit einsickerndes Regenwasser sich nicht an der Gebäudesohle staut, sollte eine Drainage eingebaut werden. Die als Ringleitung verlegten Drainagerohre muss man mit einem Gefälle von ca. 1% zum Tiefstpunkt (Vorfluter bzw. Sickerschacht) verlegen. Die Rohre müssen am höchsten Punkt mindestens 20 cm niedriger als die Fundamentoberfläche liegen, der Rohrscheitel darf sie nirgends überragen. Füllen Sie den Graben nicht mit dem lehmigen Aushub auf, sondern mit Splitt und Kies (direkt über den Drainagerohren zwingend notwendig, sonst schlämmt die Perforierung zu!), so fließt das Regenwasser kontrolliert ab. Auch eine vertikal montierte Noppenbahn trägt dazu bei.

Feuchtes Mauerwerk, muffiger Geruch: Der eigene Keller gleicht eher einem Loch als einem behaglichen Wohn- oder zumindest Abstellraum. Bevor es zum Schlimmsten kommt, sollten Sie den Keller abdichten – inklusive einer Drainage. Hier finden Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Kellerwände abdichten.

Die gute Nachricht ist: Sollten Sie vorhaben, die Kellerräume in Zukunft höherwertig zu nutzen, können Sie nachträglich die Kellerwände abdichten. Das ist keine Kleinigkeit, sondern bedeutet: Das Erdreich aufgraben, alle erdberührten Bauteile freilegen und die defekte Außenwandabdichtung reparieren. Von der Sohlplatte bis zur Geländekante sollten Sie bei der Instandsetzung der Gebäudeabdichtung im Keller sorgfältig vorgehen. Doch der Aufwand wird sich definitiv lohnen – Ihr Haus und Ihre Gesundheit werden es Ihnen danken!

Kellerwand abdichten mit Drainage

Bei alten Häusern wurde selten eine Vertikalsperre verbaut. Sickerwasser durchfeuchtet und schädigt so das Mauerwerk. Will man den Keller für wohnähnliche Zwecke nutzen, ist eine nachträgliche Keller Abdichtung mit Drainage unumgänglich.

Die Drainage, die auf Höhe des Fundaments rund um das Haus zu verlegen ist, sorgt dafür, dass aufstauendes Sickerwasser zügig abgeführt wird. In Kombination mit einer Noppenbahn, die die eigentliche Abdichtung der Außenwand vor mechanischen Beschädigungen schützen soll, wird durch eine zügige Entwässerung ein (dauerhafter) Kontakt der Kelleraußenwände mit Wasser zuverlässig verhindert.
In dem Video zeigen wir, wie Sie das Mauerwerk von außen abdichten und die Vertikalsperre erneuern:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Trockener Keller dank Außenwandabdichtung

Die Außenabdichtung selbst besteht in der Regel auf einem mehrschichtigen Bitumen-Dichtanstrich, einer sogenannten schwarzen Wanne. Die Aufbau dieser Gebäudeabdichtung im Keller zeigt die Anleitung oben Schritt für Schritt.

Neben der Bitumen-Abdichtung (als Anstrich oder in Kombination mit Bitumen-Schweißbahnen) kommen auch andere Ausführungen (etwa als weiße Wanne aus WU-Beton oder als K-Wanne mit mehrlagig aufgeklebten Kunststofffolien) in Frage. Diese Varianten kommen aber eher bei Neubauten zur Anwendung. Zur Sanierung undichter Vertikalsperren an Altbauten sind sie nicht geeignet.

Kellerwand abdichten am Altbau

Doch es gibt Umstände, durch die das Abdichten der Kellerwand außen absolut nicht möglich ist. Dann können Sie sich immer noch am inneren Mauerwerk zu schaffen machen und so die feuchten Wände sanieren.
Auch von innen lässt sich nachträglich eine feuchte Wand abdichten. Die Abdichtung von innen behebt zwar nicht die Gründe für eindringende Feuchte, aber macht die Kellerräume zumindest wieder trocken und nutzbar.

Im besten Fall wohnen Sie aber ohnehin in einem Neubau. Hier ist in der Regel ohnehin bereits ein gutes, trockenes Fundament gelegt. Denn eine nachträgliche Abdichtung vom Kellerboden ist sehr aufwendig und teuer.

Gebäudeabdichtung im Keller erneuern

Wer die Gebäudeabdichtung im Keller erneuern will bzw. muss, um weitere Schäden an der Bausubstanz des Hauses zu begrenzen, muss prinzipiell unterscheiden zwischen einer Horizontalsperre und einer vertikalen Abdichtung:

  • Vertikalabsperren werden wie oben beschrieben von außen auf das freigelegte Mauerwerk aufgetragen
  • Die Horizontale Kellerabdichtung wird in der Regel von innen eingesetzt: Man unterscheidet bei den möglichen Verfahren zur Kellersanierung zwischen mechanischen Horizontalsperren (Stahlblech-Rammverfahren) und chemischen Lösungen (etwa Wachs-Injektion)

Wie Kellerwand abdichten?

Fachgerecht und dauerhaft ist immer die Kellerabdichtung von außen – die Anleitung oben beschreibt Schritt für Schritt, worauf Sie bei der Erneuerung der Außenwandabdichtung achten sollten. Ist aber die Gebäudeabdichtung im Keller von außen nicht möglich, besteht nach wie vor die Möglichkeit, die Feuchtigkeit im Mauerwerk daran zu hindern, in die Kellerräume einzudringen.
Eine oft angewendete Kellersanierung ist der Auftrag eines mehrschichtigen Sanierputzsystems. Wie Sie damit selbst die Wand nachträglich von innen abdichten, zeigt die folgende Anleitung:

Womit Kellerwand abdichten?

Stammt die Feuchtigkeit aus feuchten Kellerwänden aber nicht aus eindringendem Sickerwasser, sondern ist aufsteigende Feuchtigkeit oder gar drückendes Wasser die Ursache, sollte man stets versuchen, das aufsteigende Wasser frühzeitig zu stoppen.
 
Eine nachträglich eingebaute Horizontalsperre hindert Wasser, das sich auf Höhe des Fundaments sammelt (etwa weil der Kellerabdichtung die Drainage fehlt), durch die Kapillarkräfte der verbauten Materialien in der Mauer nach oben zu steigen und immer größere Bereiche des Mauerwerks zu durchfeuchten. Das Injektionsverfahren hat sich besonders bewährt, um nasse Wände zu trocknen:

Was kostet es, eine Kellerwand abzudichten?

Natürlich ist es teurer, eine Außenabdichtung nachträglich auszuführen als sie gleich Neubau fachgerecht herzustellen. Allein Ausschachtung des Kellergeschosses verursacht Kosten von etwa 350 bis 450 Euro pro laufendem Meter Hausumfang. Viel Geld, das sich sparen lässt, wenn Sie den Keller selbst ausgraben!

Außerdem sollten Sie bei der Kellerabdichtung mit folgenden groben Kosten-Positionen rechnen:

  • Bitumen-Abdichtung aus 2-lagigem Anstrich kostet ca. 30-35 Euro pro qm.
  • Schweißbahnen fallen mit 8-12 Euro pro qm etwas günstiger aus.
  • Eine Fachfirma berechnet für eine „Schwarze Wanne“ nach DIN 18195 zwischen 40 und 55 Euro pro qm.
  • Wichtig: Auch Verbrauchsmaterial (wie Bleche, Dichtbänder, Wand- oder Kaminanschlussprofile) gibt es nicht umsonst. Gerade wenn Sie selbst die Kelleraußenwand abdichten, denken Sie an einen Kostenpuffer von 10-20 Euro pro laufenden Meter für diese Materialien.
  • Praxistipp: Wer sich die Mühe (und Kosten) auflädt, den Keller freizulegen, sollte die Gelegenheit nutzen und neben der Bauwerksabdichtung auch die Dämmung am Gebäude aufzurüsten! Eine Perimeterdämmung (aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum / XPS-Dämmstoff) kostet zusätzlich ca. 40-80 Euro je qm Wand.

Gerade von der zusätzlichen Wärmedämmung außen profitieren Sie langfristig doppelt: Das Gebäude erhält nicht nur eine bessere Dämmung gegen Wärmeverluste, was die Heizkosten senkt. Die Dämmplatten schützen die erneuerte Bauwerksabdichtung auch vor mechanischen Beschädigungen!
Mit viel Aufwand wurde der feuchte Keller abgedichtet, wenn Sie ihn zugleich dämmen, ist die Chance hoch, das die Bitumen-Dickbeschichtung lange wasserdicht bleibt und eindringende Feuchtigkeit im Keller endgültig der Vergangenheit angehört.

Wann ist eine Kellersanierung sinnvoll?

Das Trockenlegen der Außenwände samt der Abdichtung im Keller ist aus gesundheitlichen sowie aus statischen und wirtschaftlichen Gründen sinnvoll:
Feuchte Stellen auf der Wand sind nicht nur ein optisches Problem. Die Feuchte ist der ideale Nährboden für Schimmel im Keller. Wenn richtiges Lüften im Keller keine Besserung bewirkt, dringt die Feuchte höchstwahrscheinlich von außen durch die Wand in den Keller.
Das heißt auch, wenn der Putz innen bereits spürbar feucht wird, haben aufsteigende Feuchte und eindringendes Wasser das dahinterliegende Mauerwerk schon vollständig durchnässt!

Denn passiert Feuchtigkeit dauerhaft eine undichte Bauwerksabdichtung, schädigt sie die Bausubstanz (z. B. wird der Mörtel in den Fugen der Wand weich) und gefährdet so langfristig die Standsicherheit des Gebäudes. Neben der Gefahr eines Einsturzes wird die Sanierung immer teurer, je länger die Feuchtigkeit den Altbau schädigt. Daher ist es schon bei einem kleinen Feuchte-Schaden ratsam, sich mit dem Hauswand abdichten zu beschäftigen. Lassen Sie es nicht zu großen Schäden kommen, ehe Sie die Außenwand abdichten. Denn nachträglich den Keller von außen abdichten ist immer mit hohen Kosten verbunden.

Fotos: sidm / Archiv

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