Holz schleifen von Hand
Wer Möbel baut, braucht Schleifpapier – so einfach ist das! Neben dem maschinellen Schliff ist das Holz schleifen von Hand für feine Oberflächen ein Muss!
Das Thema Schleifen ist sehr umfangreich, denn neben Holz, Kunststoffen und Metallen werden auch Putze oder gespachtelte Trockenbauwände geschliffen. Hinzu kommen Unterschiede beim Nass- oder Trockenschliff sowie beim Bearbeiten von Flächen oder Konturen. Wir werden das große Thema Holz schleifen beleuchten und uns mit den verschiedenen Anwendungen und Produkten auseinandersetzen.
Den Schwerpunkt setzen wir dabei auf das Schleifen von Holz, aber auch andere Materialien werden vorkommen. Dabei geht es auch um das Holz schleifen von Hand.
Ab welcher Körnung und wie fein geschliffen wird, hängt vom Ausgangsmaterial und vom angestrebten Finish ab. Es gibt zwar auch sehr grobes Handschleifpapier, allerdings steht bei unebenen oder faserigen Holzflächen zunächst ein Maschinenschliff als erste Bearbeitung an. Das Holz schleifen von Hand ist eher für die Optimierung von Oberflächen gedacht.
Richtig schleifen von Hand
Oft entscheiden persönliche Vorlieben darüber, mit welchem Handschleifer man arbeitet. Grundsätzlich ist es einfacher, Platten zu schleifen, bevor sie zu einem Körper zusammengefügt werden.
Denn Innenecken lassen sich kaum bis an den Rand glätten – es fehlt am Bewegungsspielraum, sodass in Ecken der Materialabtrag gegen Null geht. Auch mit einem Deltaschleifer nähert man sich der Kante nur an.
Schleifpapier ist immer ähnlich aufgebaut: Neben dem Träger und dem Schleifkorn entscheiden der Grundbinder (Basisklebstoff) und der Deckbinder (Füllklebstoff) über die Qualität. Auch die Unterscheidung zwischen offener (mit Lücken) und geschlossener Streuung (Korn an Korn; wobei das Korn meist nicht gestreut, sondern durch statische Aufladung auf den Träger gelangt) sowie das Material der Schleifkörner (oft diverse Aluminiumoxide, aber auch z. B. Siliziumkarbid) entscheiden über die Qualität des Schleifpapiers. Achten Sie beim Nassschleifen auf geeignetes Schleifpapier!
Holz richtig schleifen mit Sandpapier
Schleif- oder Sandpapier in Bogenform oder als Rollenware muss meist für das Handschleifwerkzeug in Form gebracht werden. In der Regel ist Reißen dafür die beste Methode. Geschliffen wird dann immer von grob nach fein und immer mit der Maserung.
Wie fein oder grob ein Schleifpapier ist, wird mit der Körnung angegeben: Sie beginnt bei den "Schleifmitteln auf Unterlage" mit groben 40 (Mesh, gibt die Anzahl der Maschen pro Zoll beim Schleifmittelsieb an) und geht hinauf bis zu 7000. Hier gleicht das Schleifen jedoch fast schon einer Politur. Beim Holzschliff wird in der Regel bis maximal 320 geschliffen. Der davorstehende Buchstabe "P" steht für die Fepa-Norm der Schleifkorngröße.
Praxistipp für Trockenbauwände: Neben den hier gezeigten Schleifmitteln auf Träger und dem Vlies gibt es noch Schleifschwämme und Schleifgitter oder Netzschleifmittel.
Solche Schleifmittel eignen sich besonders für stark staubende Materialien wie zum Beispiel für Gips oder Putz, aber auch für weiche Hölzer. Der Vorteil des netzartigen Aufbaus besteht vor allem darin, dass sich das Material nicht so schnell mit Schleifstaub zusetzt. Das erhöht den Abtrag und damit die Flächenleistung. Beim Maschinenarbeiten verbessert es so auch die Staubabsaugung.
Konturen von Hand schleifen
Anders als beim Flächenschliff geht es beim Schleifen von Konturen primär um die Fähigkeit des Schleifmittels, sich an den Untergrund anzupassen. Für das Konturenschleifen von Hand gibt es viele verschiedene Schleifmaterialien, die sich der Oberfläche anpassen. Oftmals erfolgt die Angabe des Abtrags nur mit "fein", "mittel" oder "grob", sodass Sie den tatsächlichen Abtrag ausprobieren müssen.
Riefen, Nuten, Rundungen, konvex oder konkav gewölbte Körper – die Liste der Formen, die geschliffen werden müssen, ist lang. Und um es vorweg zu sagen: Nicht alle Oberflächen lassen sich sinnvoll schleifen und vieles, das sich schleifen lässt, kann man nicht mit einem gleichmäßigen Abtrag glätten.
Wenn man ein gefrästes Profilholz schleifen möchte, ist der Schleifschwamm oder der elastische Schleifblock schon das richtige Schleifmittel. Durch gezielten Druck passt sich der Trägerschwamm mit abrasiver Oberfläche dem Untergrund weitgehend an und das Profil lässt sich in Längsrichtung schleifen. Allerdings ist durch die Komprimierung des Schwamms der Druck nicht an allen Stellen des Profils gleich groß. Gerade an den Vorsprüngen ist der Druck größer, daher wird dort mehr Material abgetragen als beispielsweise in den Tiefen des Profils. So würden zunächst die Kanten gerundet und auf Dauer verlöre das Profil an Kontur. Daher ist diese Art der Bearbeitung nur für den Feinschliff zum Beispiel als Vorbereitung für eine Lackierung sinnvoll.
Eine andere, sehr aufwendige, aber schonendere Möglichkeit bestünde darin, jede einzelne Rundung des Profils mit einem angepassten Rundholz nachzuschleifen, das mit Schleifmittel beklebt wurde, und so Rille für Rille das Profil konturgenau zu glätten. Eine Sisyphus-Arbeit! Noch problematischer wird die Angelegenheit bei Reliefs, wie sie etwa beim Kerbschnitzen oder auch beim Figurenschnitzen entstehen. Die feinen Vertiefungen müssen so glatt ausgestochen werden, dass man sie gar nicht mehr zu schleifen braucht – weil man sie nicht schleifen kann.
Das könnte Sie auch interessieren ...