Holz schleifen

Aus selbst 11/2009

Schleifen ist ein mechanisches, abtragendes Bearbeitungsverfahren für unterschiedliche Materialien. Die häufigste Tätigkeit für Heimwerker ist wohl das Holz schleifen, um Oberflächen von Möbeln und anderen Werkstücken zu glätten. Was Sie beim Holz schleifen alles beachten sollten, erklärt unser Grundwissen.

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Diese Themen erwarten Sie:

  • Von Hand schleifen

  • Nass schleifen

  • Mit Maschinen schleifen

  • Schleifgeräte im Überblick

  • Band-, Exzenter-, Delta-, Schwingschleifer

  • Schleifaufsätze

  • Schleifen am Bau

Zum Abtrag von Material wird ein Schleifmittel benötigt. Schleifmittel sind in vielfältigen Formen erhältlich und bestehen aus sehr unterschiedlichen Materialien. Das bekannteste Schleifmittel ist das sogenannte Schleifpapier. Aber auch das Schleifen selbst (Richtung, Druck, Frequenz) hat Einfluss auf der Ergebnis und damit auf die Oberflächengüte des Werkstücks. Im Grundwissen Schleifen erfahren Sie alles über diese grundlegende Handwerkstechnik.

Anleitung: Holz schleifen

Holz schleifen dient häufig der Vorbereitung von Oberflächen beim Renovieren (Türblatt abschleifen), beim Lackieren (Fensterrahmen oder Gartenhäuser) und natürlich im Möbelbau (zur Oberflächenversiegelung). Mit klassischem Schleifpapier erreichen Sie ebenmäßige Oberflächen hoher Güte – natürlich ein wenig Schweiß und Fingerspitzengefühl vorausgesetzt. Hilfreich beim Schleifen von Holz ist ein Schleifklotz oder ein Schleifschwamm, der sich besonders für gefräste Profile und gewölbte Holzflächen eignet.  Das Schleifpapier wird am Schleifklotz an den Seitenwänden befestigt, sodass es die flache Unterseite des Schleifklotzes abdeckt

Diese 10 Tipps sollten Sie beim Holz schleifen beachten:

  • Werkstück auf der Werkbank fixieren/einspannen.
  • Zuerst erfolgt ein Grobschliff mit Sandpapier der Körnung 40 - 60.
  • Schleifen Sie das Holz in Richtung der Maserung.
  • Wichtig: Üben Sie keinen (übermäßigen) Druck aus, das beschleunigt den Arbeitsfortschritt nicht sondern führt nur zu Riefen im Holz.
  • Schleifstaub entfernen und Holz anfeuchten – dabei stellen sich lose Holzfasern auf, die Sie mit dem folgenden Zwischenschliff abschleifen. Verwenden Sie für den Zwischenschliff Sandpapier der Körnung 80 - 120.
    Praxistipp: Ein Zwischenschliff ist dann notwendig, wenn mehrere Lackschichten auf ein Werkstück aufgebracht werden sollen. Jede Lackoberfläche (ausgenommen dem Schlusslack) sollte durch Schleifen aufgeraut werden, um eine bessere Verbindung zwischen den einzelnen Lackschichten zu erreichen.
  • Diesmal führen Sie das Schleifpapier quer zur Holzmaserung.
  • Wieder Schleifstaub entfernen (Handfeger, weicher, trockener Lappen, Staubsauger, ...).
  • Nun folgt der Endschliff: Für den Feinschliff ist Sandpapier der Körnung 180 - 240 ideal.
  • Abschließend Schleifstaub entfernen und ggf. Oberfläche des Werkstücks versiegeln.

Holz maschinell schleifen

Holz schleifen

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Gründe fürs Schleifen von Holz gibt es viele: Eine glatte Oberfläche fürs Lackieren herzustellen ist eine. Oft will man mit dem Schleifen aber auch Macken  oder Kratzer aus dem Holz schleifen oder einen alten Lackanstrich entfernen. Dann genügt das Abrieb durch manuelles Schleifen meist nicht aus. Für den Grobschliff bieten sich dann elektrische Schleifgeräte wie ein Exzenterschleifer an. Dabei sollten Sie immer die Regel befolgen: Von grob zu fein!

Grundwissen Schleifen

Alte Farb und Lackschichten schleifen Sie mit einer 80er Körnung effizient herunter. Der Zwischenschliff kann mit 120er Körnung auch gerne noch mit der Schleifmaschine erfolgen. Aber der Endschliff sollte mit Fingerspitzengeführ und einem feinen Sandpapier erfolgen, wollen Sie eine hochwertige Holz-Oberfläche erreichen.
Praxistipp: Auch beim Arbeiten mit Schleifmaschinen müssen Sie keinen Druck auf Gerät und Werkstück ausüben! Das Eigengewicht des Exzenterschleifers genügt – mit mehr Druck behindern Sie den Schleifer nur in seinem freien Lauf!

Holz sicher schleifen an der Bohrmaschine

Ein Schleifteller, der von der Bohrmaschine angetrieben wird, ist ein praktischer Helfer beim Glätten von gerundeten Werkstücken aus Holz. Aber bei unsachgemäßer Anwendung wird das Werkstück schnell zum gefährlichen Geschoss! So vermeiden Sie Verletzungen:

Wenn Sie eine Bohrmaschine mit Schleifteller verwenden, achten Sie auf die Drehrichtung des Schleiftellers! Die meisten Bohrmaschinen drehen standardmäßig rechts herum (im Uhrzeigersinn). Klar, zum Bohren ist die Rechtsdrehung (vom Anwender aus gesehen) auch unerlässlich – wegen der Geometrie und des Schliffs der Bohrer! Spannen Sie die Bohrmaschine allerdings auf der Werkbank ein, um am Schleifteller zu arbeiten, dreht sich die Schleifscheibe (vom Anwender aus gesehen) links herum (gegen den Uhrzeigersinn)!

Arbeiten Sie daher bei der Verwendung von Bohrmaschine und Schleifteller immer auf der linken Seite des Schleiftellers – also auf der Seite des Schleiftellers, der sich in der Abwärtsbewegung befindet! So wird das Werkstück auf den Anschlag gepresst und lässt sich sicher führen. Arbeiten Sie stattdessen auf der rechten Seite des Schleiftellers, hebt das Werkstück ab und fliegt unkontrolliert durch die Werkstatt. Beim Arbeiten an Schleifmaschinen tragen Sie bitte immer eine Schutzbrille. Das Tragen von langärmeligen Pullovern sowie Schals passt generell nicht zur Arbeit an sich schnell drehenden Werkzeugen!

Holz schleifen: Schleifhilfen & Zubehör

Bei kleineren und feinen Holzoberflächen liefert das Schleifen mit der Hand präzisere Ergebnisse und ist besser kontrollierbar. Um das Holz schleifen mit der Hand etwas zu erleichtern, gibt es diese praktischen Schleifhilfen und nützliches Zubehör:

  • Schleifklotz: Kunststoff-Schleifhilfen sind oft mit einigen Extras bestückt, zum Beispiel einer Zunge, mit der man in schwer zugängliche Bereiche wie Rillen, Vertiefungen oder Nuten vordringen kann. 
  • Stahlwolle: Die Wolle passt sich perfekt dem jeweiligen Untergrund an und ist deshalb besonders geeignet für den feinen Schliff von Metall- und Lackoberflächen.
  • Zwischenschliff: Wollen Sie beim Schleifen den Abtrag so gering wie möglich halten? Dann verwenden Sie am besten ein kleines Stück Schleifpapier ohne Klotz. 
  • Clever: Bei dieser Schleifhilfe kann das Schleifpapier mit Stiften fixiert werden, wodurch es sich nicht mehr so einfach lösen kann. Anschließend lässt sich ein Haltegriff für eine besonders komfortable Handhabung anklicken. Der Griff lässt sich beim Wechsel des Schleifpapiers problemlos wieder abnehmen. 
  • Schleifpad: Bei Schleifpads wird die Körnung auf flexible Schaumkörper statt auf Papierträger geklebt. Das Resultat sind Schleifmittel, die auch randnah sowie in Vertiefungen arbeiten können. 

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