Tür reparieren
Abgegriffene oder vom Erscheinungsbild nicht mehr gewünschte Zimmertüren muss man nicht entsorgen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Schäden an der Tür reparieren.
Eine Komplettrenovierung steht an. Dass Wände neu tapeziert und ein neuer Boden verlegt werden soll, steht schnell fest. Die Zimmertüren werden dabei zunächst oft vergessen. Sind dann die Renovierungsarbeiten abgeschlossen und erstrahlt das Zimmer in neuem Glanz, stellen viele jedoch entsetzt fest, dass eben diese Türen nun gar nicht mehr ins Gesamtbild und durch den Bodenaufbau auch von der Höhe nicht mehr passen.
Türblatt auswechseln
Was tun? Bei genormten Zimmertüren ist es noch möglich, einfach das alte Türblatt gegen ein neues auszutauschen – aber passt das neue Türprofil optisch zur alten Türzarge? Und überhaupt, was geschieht mit der Zarge, die vom Dekor ja auch nicht mehr erwünscht ist? Einen Austausch der Zarge trauen sich viele nicht zu. Was liegt da also näher, als die alte Zimmertür von Grund auf zu überarbeiten?
Holztür: Furnier reparieren
Auch wenn es sich nicht um eine wirklich schwierige Tätigkeit handelt, muss man fairerweise sagen, dass es sich bei der Tür-Reparatur – wenn man die Arbeiten ordentlich und gewissenhaft ausführen möchte – um ein langwieriges Projekt handelt, das geprägt ist von ausdauerndem Schleifen und dem Warten darauf, dass Grundierung und Lack endlich überarbeitet werden können. In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen die einzelnen Schritte im Detail.
Nicht mehr zur Einrichtung passendes Eichenfurnier und alte Türdrücker.
Auch die Türbänder – am Türblatt und an der Zarge sind nicht mehr gewünscht.
Das Furnier löst sich im Falzbereich an der Tür-Unterkante ab.
Praxistipp: Hat sich die Form des Türblatts verzogen oder die Tür in der Zarge gesenkt, können eventuell sogenannte Fitschenringe, die es in verschiedenen Durchmessern gibt, über die Türbolzen gesteckt werden. So wird die Tür aufgebockt. Oft lassen sich so noch einige Millimeter Bodenluft gewinnen. Ist das nicht möglich oder ausreichend, muss das Blatt unten abgesägt werden.
Folienbeschichtete Türen reparieren
Ist nicht die ganze Tür renovierungsbedürftig, sondern ist nur eine Kante beschädigt, können Sie es mit einer punktuellen Reparatur probieren. Leider lässt sich das Problem beschädigter Innentüren aus Holzverbundstoffen (im Gegensatz zu Vollholz- oder Echtholzfurniertüren vom Schreiner) nicht wirklich sauber lösen. Billige, mit Folie überzogene Röhrenspanplattentüren können nicht so gut wie Echtholztüren oder gut furnierte Türen punktuell unabhängig von der Tiefe des Schadens ausgebessert werden.
Um folienbeschichtete Innentüren zu reparieren, können Sie nur experimentieren … beispielsweise mit Holzkitt, den es auch in verschiedenen Farbtönen gibt. Kleinere Schäden sollte man vielleicht besser nur mit Lack abtupfen (eingerissene Folie vorher möglichst bündig zur Oberfläche abschneiden). Bei größeren Löchern in der Zimmertür müssen Sie alle losen Bestandteile soweit wie möglich entfernen und dann versuchen, mit dem Holzkitt das Loch zuzuschmieren. Nach Trocknung beischleifen und ggf. mit passendem Lack abtupfen und die Folienoberfläche nachbilden – soweit es geht.
Andererseits: Einfache folienbeschichtete Zimmertüren gibt es bereits ab 70 Euro neuwertig im Baumarkt – hier ist der Ersatz der Zimmertür leichter als deren Reparatur!
Das könnte Sie auch interessieren ...