Sparrendach dämmen, abdichten & beplanken
Unter der Dachschräge liegen oft die letzten Ausbaureserven: Wenn die Kinder größer werden oder die (Schwieger-)Eltern zu den Kindern zurückziehen, ist der Dachboden oft die letzte Rettung für zusätzlichen Wohnraum. Wir zeigen, wie Sie dafür den Dachboden ausbauen!
Beim Dachausbau können Heimwerker viel selbst erledigen und Geld sparen: Wer den Dachboden ausbauen will, findet bei diversen Herstellern praktische Komplett-Sets für Dämmung, Dichtung und Beplankung der Dachschräge. In der Anleitung zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie ein Dachboden ausbauen.
Damit es unterm Dach gemütlich ist – egal ob es draußen friert oder die Sonne brennt –, ist die Dachdämmung entscheidend: Tiefe Sparren wie bei unseren Bauherren ermöglichen eine 200 mm Zwischensparrendämmung, die keine weitere Untersparrendämmung erforderlich macht. Zum Einsatz kam ein Naturdämmstoff aus Hanffasern. Hanf ist ein nachwachsender Rohstoff. Seine Fasern enthalten kein Eiweiß, eine Behandlung gegen Motten und Käfer ist überflüssig. Zur Stabilisierung mischt der Hersteller Hock den Matten Stützfasern auf Polyesterbasis bei. Neben Wärmeschutz bietet dieser Naturdämmstoff hohen sommerlichen Hitzeschutz. Toll: Bei Thermo Hanf soll kein Schimmelpilzwachstum feststellbar sein.
Dämmebene abdichten & beplanken
Dampfbremsen schützen den Dämmstoff vor Feuchtigkeit von innen. Je nach Dachaufbau müssen sie mehr oder weniger diffusionsdicht sein (siehe unten). In unserem Fall kam eine recht dampfdurchlässige Folie mit relativ niedrigem sd-Wert von 2 m zum Einsatz. So oder so wichtig: Das luftdichte Abkleben mit speziellen Klebebändern und Klebern!
Dächer sollten von innen nach außen immer dampfdurchlässiger aufgebaut sein. Verbauen Sie diffusionsoffene Mineralwolle- oder wie wir Hanfdämmstoffe, und ist eine wasserdampfdurchlässige Unterdeckbahn bzw. -platte wie in unserem Fall vorhanden, wählt man Dampfbremsen mit niedrigem sd-Wert von ca. 2 m. Sie lassen eine kontrollierte Diffusion zu. Bei alten Unterdeckbahnen, die oft wasserdampfundurchlässig sind, sowie bei fehlender Unterdeckbahn empfiehlt sich eine wasserdampfundurchlässige „Dampfsperre“ oder besser eine Dampfbremse mit variablem Diffusionswiderstand, die ihre Poren je nach Wasserdampfanfall öffnen und schließen kann. Der sd-Wert gibt übrigens an, wieviel Widerstand in Metern ein Baustoff im Vergleich zu Luft gegen das Eindringen von Feuchtigkeit bietet. Je kleiner der sd-Wert ausfällt, desto dampfdurchlässiger ist ein Material.
Jetzt folgt die Verkleidung der Dachschräge mit Gipskartonplatten: Emissionsarm, natürlich und stabil – Gipsfaserplatten kann man nichts vorwerfen. Wir setzen allerdings noch einen drauf und verbauen Gipsfaserplatten, die Schadstoffe aus der Raumluft binden und abbauen. Das ist keine Hexerei, sondern einem beigefügten Wirkstoff auf Keratinbasis zu verdanken. Die Verarbeitung ist im Prinzip einfach.
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