Dachboden dämmen
Sie sollten Ihren Dachboden dämmen, auch wenn Sie ihn nur sehr selten nutzen: Mit unserer Anleitung können Sie das relativ günstig selber machen.
Ein unbewohnter Dachboden wird höchstens zu Lagerzwecken genutzt oder um dort die Wäsche zu trocknen. Deswegen sind sie ungedämmt und unbeheizt, weswegen Wärme entweicht. Dabei können Sie mit einer Wärmedämmung ganz leicht Energie einsparen, indem Sie den Dachboden dämmen. Keine Sorge vor den Kosten: Sie können den Dachboden günstig dämmen. Wir zeigen Ihnen in der Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie es richtig machen.
Auch wenn Sie Ihren Dachboden nur selten nutzen, sollten Sie ihn nicht unbeachtet und schon gar nicht ungedämmt lassen. Ansonsten geht hierüber viel Energie verloren, die Sie hätten einsparen können. Wenn Sie Ihren Dachboden dämmen, reduzieren Sie den Wärmeverlust. Haben Sie einen unausgebauten und nicht genutzten Dachboden, können Sie ihn verhältnismäßig günstig dämmen. Schon ab rund 14 Euro pro Quadratmeter erhalten Sie zum Beispiel 180 mm starke Steinwolle-Dämmmatten. Und diese Stärke sollte eine Dämmung der obersten Geschossdecke mindestens aufweisen – die Dämmschicht sollte dann aber nur in Notfällen begangen werden.
Warum sollte man das Dach dämmen?
Die Gründe für eine Dachbodendämmung können vielfältig sein – die meisten Hauseigentümer versprechen sich aber durch die verbesserte Energieeffizienz weniger Heizkosten. Natürlich amortisiert sich die Investition in eine Dämmung der obersten Geschossdecke nicht gleich im ersten Jahr – doch der Zugewinn an Wohnkomfort ist sofort spürbar!
Neben der möglichen, langfristigen Ersparnis durch geringere Heizkosten, ist auch der Wertzugewinn der Immobilie ein guter Grund das Dach zu dämmen. Nicht zuletzt spricht auch der geringere Verbrauch von (fossilen) Brennstoffen in einem gedämmten Haus dafür, Dämmmaterial auf dem Dachboden auszulegen, um den eigenen CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Was kostet es, den Dachboden zu dämmen?
Die Preise für Baumaterialien sind im zurückliegenden Jahr extrem gestiegen – und werden wohl auch in nächster Zeit weiter nach oben klettern. Daher können die hier genannten Preise nur grobe Orientierungswerte darstellen.
Die einfache Dämmung der obersten Geschossdecke mit lose verlegten Dämmstoffmatten in Eigenleistung verursacht nur die Materialkosten für die Mineralwolle und die Dampfbremse-Folie: etwa 20-50 Euro pro Quadratmeter müssen Sie hier einkalkulieren.
Die Dachdämmung durch einen Handwerksbetrieb verlegen zu lassen ist entsprechend teurer und lohnt sich nur, wenn Sie den Dachstuhl dämmen lassen wollen – hier sind deutlich mehr Anschlüsse und Übergänge fachgerecht auszuführen und abzudichten als bei der Dämmung der obersten Geschossdecke.
Was ist besser: Dachboden oder Dach dämmen?
Wird der Dachboden nicht genutzt, ist es schneller und günstiger, die Geschossdecke zu dämmen. Einfach einzelne Bahnen mineralischer Dämmstoffe Stoß an Stoß nebeneinander ausrollen und die Decke zum Dachgeschoss ist zu geringen Kosten ausreichend gedämmt. Kalte Luft, die durch das alte, undichte, ungedämmte Dach in den Dachraum eindringt, gelangt nicht mehr in Kontakt mit der obersten Geschossdecke und kann die Decke des letzten beheizten Raums nicht mehr auskühlen – ein wichtiger Baustein für ein effizientes Gebäude!
Eine begehbare Dachbodendämmung erfordert schon etwas mehr handwerkliches Geschick: Aber auch hier stellt das Verlegen von Dachboden-Dämmelementen keine übermäßige Herusforderung für den durchschnittlichen Heimwerker da. Fertige Dachbodenelemente (sogenannte Sandwich-Elemente, weitere Informationen dazu im nächsten Absatz) machen das Dämmen der obersten Geschossdecke zu einem Wochenend-Projekt, an dessen Ende ein gedämmter Dachboden und ein stolzer Heimwerker stehen.
Betreten Sie den Dachboden öfter und möchten ihn als Lagerfläche nutzen, müssen Sie die Dämmmatten zwischen entsprechend dicke Kanthölzer klemmen. Diese sollten mit Dämmstreifen unterlegt werden. Darüber schrauben Sie einfach OSB-Platten oder Spanplatten. So können Sie die Fläche problemlos betreten und belasten. Zudem haben Sie die Energieeffizienz Ihres Hauses gesteigert.
Tatsächlich ist das Thema Energieeffizienz ein wichtiges Thema, denn es gibt eine Energiesparverordnung (EnEV 2014), laut derer die oberste Geschossdecke über den beheizten Räumen gedämmt werden muss — unabhängig davon, ob der Boden begehbar ist oder nicht.
Dachboden dämmen: Welches Material?
Dachboden dämmen, aber womit? Bei einem begehbaren Dachboden haben Sie keine Chance, einfach eine Rolle Mineralwolle als Dämmung auf der obersten Geschossdecke auszurollen. Das Material ist nicht formstabil und würde zusammengedrückt, wenn man regelmäßig darüber läuft, – und damit seine Dämmwirkung einbüßen.
Eine gute Alternative für einen (häufig) genutzten Dachboden ist eine begehbare Dämmung. Meist handelt es sich dabei um mehrschichtige Dämmplatten. Auf den eigentlichen Dämmstoff (meist extrudiertes Polystyrol) ist raumseitig eine stabile Nutzschicht (entweder Gipskartonplatte, Faserzementplatte oder ein Holzwerkstoff) aufkaschiert, die als lastverteilende Schicht die Schritte der Bewohner auffängt.
Praxistipp: Ideal ist, wenn zwischen Dämmstoff und Bodenbelag noch eine PE-Folie als Dampfbremse verlegt wird, um Wasserdampfdiffusion aus der Raumluft in die Dämmstoff-Ebene zu verhindern.
Dämmen Sie eine Holzbalkendecke "von oben" sollten Sie auch unter die Dämmschicht eine Folie auslegen, um dauerhaft das Einrieseln von mikrofeinen Dämmstofffasern auszuschließen.
Wieviel cm Dämmung auf dem Dachboden sind ideal?
14-20 cm Dämmstoff-Dicke sollten schon auf die Geschossdecke aufgebracht werden damit sich die Wärmedämmung und die Energieersparnis bemerkbar machen.
Praxistipp: Achten Sie beim Kauf des Dämmstoffs auf den Wärmedurchgangskoeffizienten des jeweiligen Produkts. Je niedriger der sogenannte U-Wert, desto besser dämmt das Material, desto teurer ist es aber auch meist in der Anschaffung. Wer den Dachboden ohnehin nicht nutzt, kann auch günstigere Dämmplatten mit höherem U-Wert wählen und das Material ggf. doppellagig auslegen.
Dachboden dämmen: Was gilt es zu beachten?
Kein Dachboden ist absolut rechtwinklig und frei von Hindernissen (Schornsteine, Antennenmasten, Rohrdurchführungen, Dachstuhl-Pfetten, ...): Hier gilt es beim Dämmen des Dachgeschosses darauf zu achten, dass jeder Hohlraum und alle Anschlüsse ebenfalls mit (flexiblem) Dämmmaterial ausgestopft werden, so dass auch bei einer begehbaren Variante eine durchgängige Dämmung ohne vorhandene Hohlräume und Wärmebrücken entsteht.
Wer sich unsicher ist, kann sich auch von Energie-Effizienz-Experten einen auf sein Gebäude zugeschnittenen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lassen – ggf. haben Sie sogar Anspruch auf eine KfW-Förderung!
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