Heizen mit solaren Luftkollektoren
Allein mit solar erwärmter Außenluft können Räume zumindest in der Übergangszeit wohnlich klimatisiert werden. Warmluftkollektoren wie das hier gezeigte System von SolarVenti arbeiten völlig autark.
Es muss nicht immer gleich eine komplizierte wassergeführte Solaranlage sein, um die Heizkraft der Sonne für den Wohnraum nutzbar zu machen. Der hier gezeigte solarbetriebene Warmluftkollektor sorgt bei Sonneneinstrahlung automatisch für die Zufuhr vorgewärmter Außenluft und einen Luftaustausch. Auf diese Weise wird der Innenraum an kälteren Tagen angenehm temperiert, sodass eine zusätzliche Beheizung überflüssig wird. Ideal geeignet ist der hier gezeigte Warmluftkollektor für Nebenräume, Wintergärten und auch temporär bewohnte Gartenhäuser.
Praxistipp: Man sollte meinen, dass man beim Heizen keine Fehler machen kann. Doch das ist leider nicht ganz richtig. Die besten Tipps fürs Heizen finden Sie im Video:
Zentrales Bauteil des Systems ist ein Luftkollektor wie der hier vorgestellte Wandkollektor des dänischen Herstellers SolarVenti. Die Umgebungsluft wird über einen solarbetriebenen Lüfter in den Innenraum geleitet, zusätzlich wird die Luft im flachen Luftkollektor von der Sonne erwärmt. Die Kollektoren gibt es in verschiedenen Größen, sie sind zur Belüftung kleinerer Gartenhäuser geeignet oder sogar zur Beheizung größerer Veranstaltungsräume ausgelegt. Das hier gezeigte Modell SV 20 ist rund 2 x1 Meter groß und kostet ab gut 2000 Euro. Es eignet sich nach Herstellerangaben für Räume bis ca. 100 m2 und erbringt eine Warmluftleistung bis zu 1400 Watt – damit kann die Zuluft bis über 30 °C erwärmt werden. Weil der integrierte Lüfter mit einer Solarzelle gespeist wird, arbeitet das System ohne Stromanschluss und Batterie auch bei längerer Abwesenheit völlig wartungsfrei.
Warmluftkollektoren montieren
Die Installation ist relativ einfach – allerdings muss eine großformatige Rohrverbindung vom Kollektor in den Innenraum geschaffen werden. Dies kann vor allem die Installation bei solidem Mauerwerk oder Beton erschweren. Der Durchbruch sollte in stärkeren Wänden außen etwas größer sein als innen – beim gezeigten Modell 130 mm innen und 140 mm außen. Die Bohrung kann je nach Bauweise mit einer Lochsäge (Holzgartenhaus) oder Bohrkrone (Steinwand) erstellt werden – die zeitaufwendigere Alternative ist ein Vorgehen mit kreisförmig eingebrachten Bohrungen und einem Herausstemmen des Bohrkerns.
Besteht die Wand aus Beton, gibt es zu einer professionell ausgeführten Kernbohrung praktisch keine Alternative. Nach der Montage des Kollektors können Sie einen eventuell verbleibenden Spalt zwischen Zuluftrohr und Bohrung mit Dichtmasse verschließen. Verwenden Sie jedoch keinen Bauschaum, da dieser das Rohr verformen und dadurch dessen Durchmesser verringern könnte – dies reduziert die Wärmeleistung des Systems.
Da der Luftkollektor mit rund 15 Kilogramm vergleichsweise leicht ist, reicht die Befestigung mit üblichen Kunststoffdübeln aus. Dabei ist die Hinterlüftung des Kollektors wichtig, damit die Umgebungsluft durch den gelochten Boden eingesogen werden kann. Die optional erhältliche Steuerung mit einem Raumthermostat ist vor allem im Sommer komfortabel, da eine übermäßige Erwärmung des Innenraums bei starker Sonneneinstrahlung verhindert wird. In kalten Regionen kann der innere Luftauslass durch ein motorbetriebenes Tellerventil ersetzt werden (ca. 230 Euro), so wird eine Kältebrücke über das Zuluftrohr vermieden. Eine genaue Anleitung finden Sie in der Bildergalerie oben >>
Wie funktionieren Warmluftkollektoren?
Der Kollektor ist im Prinzip eine flache Kiste, die innen dunkel ausgekleidet ist, um die vorn durch die transparente Acrylscheibe einfallenden Sonnenstrahlen in Wärme zu verwandeln.
Durch die gelochte Rückseite des Kollektors wird Umgebungsluft angesaugt, die sich an den warmen Innenflächen erwärmt, bevor der Ventilator sie durch das Verbindungsrohr in den zu heizenden Raum fördert. Gespeist wird der Ventilator von einem im Kollektor verborgenen Solarpanel.
Das könnte Sie auch interessieren ...