Kraft-Wärme-Kopplung

Lohnt sich ein BHKW?

Aus selbst 5/2023

Die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung sorgt für Strom und Wärme, doch für jeden eignet sie sich nicht. Wir sagen, wann der Einsatz sinnvoll sein kann.

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Foto: Hersteller / Senertec

Kraft-Wärme-Kopplung

Hersteller wie Senertec verfügen über ein breites Netz an Partnerfachbetrieben für Beratung, Installation und Wartung – für einen fachgerechten Einbau und zuverlässigen Betrieb.

Foto: Hersteller / Senertec

Kraft-Wärme-Kopplung

So funktioniert ein Blockheizkraftwerk: Ein mit Erd-, Flüssig- oder Biogas, ggf. auch mit Heiz- oder Pflanzenöl betriebener Verbrennungsmotor treibt einen Generator an, der Strom erzeugt. Die dabei entstehende Wärme wird über einen Pufferspeicher zum Heizen genutzt, der Strom zum Eigenverbrauch und ggf. zur Einspeisung.

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Kraft-Wärme-Kopplung

Hier ein Beispiel eines BHKWs für geringen Energiebedarf: Der Dachs 0.8 wandelt Erdgas in Wasserstoff um, der in einer Brennstoffzelle in positiv geladene Protonen und negativ geladene Elektronen aufgespalten wird. Der Elektronenfluss wird zu nutzbarem elektrischem Strom, mit der entstehenden Wärme wird geheizt; elektrische Leistung 0,705 kW.

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Kraft-Wärme-Kopplung

Hier ein Beispiel eines BHKWs bei höherem Energiebedarf: Der Dachs 2.9 produziert Strom, indem ein Stromgenerator von einem Motor angetrieben und die dabei entstehende Abwärme zum Heizen des Gebäudes verwendet wird. Der Motor wird mit Erdgas, biogenen Gasen oder mit Flüssiggas betrieben; elektrische Leistung 2,9 kW.

Unter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) versteht man die gleichzeitige Umwandlung von Energie in mechanische oder elektrische Energie und in nutzbare Wärme. Laut Umweltbundesamt mindert der Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung den Energieeinsatz und daraus resultierende Kohlendioxid-Emissionen. So spricht auch Senertec, ein langjähriger Hersteller von Anlagen für Kraft-Wärme-Kopplung, davon, dass sein Blockheizkraftwerk (BHKW) „Dachs“ bei der Energieerzeugung rund 30, zum Teil sogar 50 Prozent weniger Kohlendioxid ausstößt, als bei der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme in Deutschland üblich ist.

Mit biogenen Gasen soll das Gerät sogar klimaneutral arbeiten. Entsprechend werden BHKW, die mit Biomasse, Biogas oder Erdwärme betrieben werden, und auch Brennstoffzellen-Anlagen, die ebenfalls Strom und Wärme produzieren, vom Staat gefördert: Zum Beispiel mit dem KfW-Förderprodukt „Erneuerbare Energien – Standard“, und Brennstoffzellen, die mit grünem Wasserstoff oder mit Biogas betrieben werden, seit 1. Januar 2023 vom BAFA – in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) als BEG-Einzelmaßnahme beim Einbau in Bestandsgebäuden (Baujahr/Bauanzeige muss mindestens 5 Jahre zurückliegen). Wie üblich, müssen die Förderanträge im Vorfeld gestellt werden. Dann gibt es noch das KWK-Gesetz, das die Vergütung von selbst erzeugtem Strom regelt. Fragen Sie Ihren Netzbetreiber! 

Kraft-Wärme-Kopplung: Worauf achten?

Die Einspeisung ins Netz ist allerdings nicht das vorrangige Ziel bei der Kraft-Wärme-Kopplung, da der Bezug von Strom in der Regel mehr kostet, als die Vergütung einbringt. In erster Linie sollte man den Strom selbst verbrauchen und einen entsprechenden Bedarf haben. Da ein BHKW aber nur dann Strom produziert, wenn gleichzeitig geheizt wird, sollte auch der Wärmebedarf des Hauses hoch sein. Das heißt, es muss viel Warmwasser und Heizenergie benötigt werden. Die Firma Buderus spricht gar davon, dass ein BHKW vor allem in schlecht gedämmten Gebäuden eine gute Alternative gegenüber der angesagten Wärmepumpe darstellt. In jedem Fall muss es möglichst viel laufen: mindestens 4000 Betriebsstunden im Jahr, besser noch 5000 Stunden und mehr sagt man – und das vorzugsweise unter Volllast. 

Wann lohnt sich eine Kraft-Wärme-Kopplung?

All das muss aber nicht heißen, dass sich Kraft-Wärme-Kopplung per BHKW oder auch Brennstoffzellenheizungen nur für Leute eignen, die einen Pool beheizen und mehrere E-Autos betanken müssen. Sicher hat das Vorteile, und nicht umsonst bieten sich BHKW für gewerbliche Betriebe mit entsprechendem Energiebedarf an oder als Großanlagen für Mehrfamilienhauskomplexe. Dennoch bringt nur eine Einzelfallprüfung unter genauen Kosten- und Einnahmegesichtspunkten Klarheit. Bei den Kosten schlägt natürlich die Anschaffung zu Buche: 20 000 bis 30 000 Euro können hier anfallen, aber durch zinsgünstige Darlehen oder Fördergelder gemindert werden. Da schon das von der Art der KWK-Anlage abhängt, muss man bereits hier den Einzelfall betrachten. Daneben fallen Kosten für die Wartung an, wie bei jeder Heizung. Bei einem BHKW werden rund fünf Cent pro Kilowattstunde angesetzt und eine Generalüberholung nach rund 25 000 Betriebsstunden empfohlen, die gut 500 Euro kosten kann. Sofern die Anlage zur Kraft-Wärme-Kopplung an den jeweiligen Haushalt angepasst ist, geht Buderus bei einem durchschnittlichen Energieverbrauch davon aus, dass sich ein BHKW nach etwa zehn Jahren amortisiert. Aber lassen Sie sich hier beraten, die Hersteller vermitteln Sie an Fachleute in Ihrer Nähe oder bieten schon online entsprechende Beratungsformulare an. Noch etwas zu den Bezeichnungen: Mini-BHKW nennt man Systeme mit unter 50, Mikro-BHKW mit unter 15 und Nano-BHKW mit unter 2,5 Kilowatt elektrischer Leistung.

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