Fensterrahmen

Über die Jahrhunderte haben sich in vielen Regionen eigene Fensterformate entwickelt, die maßgeschneidert auf die Anforderungen (Klima, Witterung, Nutzung) der Einwohner entworfen wurden. Mit der Zeit wurden die Fensterformen und die damit verbundenen klassischen Fensterrahmen typisch für ganze Landstriche.

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Sprossenfenster mit Energieschutzverglasung

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Die Fenster sind die Augen eines Hauses. Handwerklich gefertigte Fenster lassen Ihr Haus "gut (r)aussehen".

Sprossenfenster mit Energieschutzverglasung

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Die gesprossten Fenster sind mit einer Energiespardämmung ausgestattet: Traditionelle Optik umd moderner Wärmedämm-Komfort sind kein Gegensatz.

Sonderanfertigung Fenster mit Ausstellflügel

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Sonderanfertigungen wie dieses festverglaste Fenster mit separaten Öffnungs- und Ausstellflügeln verbinden seit jahrhunderten wertgeschätzte Funktionen eines Fensterrahmens: hohe Lichtausbeute, wenig Raumverbrauch bei geöffnetem Fenster und kurze Lüftungsintervalle.

Dänische Fenster

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Aus Dänemark (bzw. auch Friesland) stammen diese eher schmalflügeligen Fenster. Sie öffnen nach außen. Der Vorteil: Bei starkem Wind – wie er an den Küsten häufig weht – presst der Luftdruck den Öffnungsflügel gegen den Rahmen und die Dichtung. Je stärker der Wind, desto dichter das Fenster!

Verschluss dänischer Fenster

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Auf der Innenseite genügt ein kleiner Haken: Die Öse vom Flügelrahmen greift in die Kralle des Fensterrahmens und verschließt das Fenster. Ausstellhaken sichern offenstehende Flügel zudem gegen ungewolltes Zuschlagen.

Berliner Fenster

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Herrschaftlich und stilsicher präsentiert sich das Berliner Fenster – ob in Villen oder bei städtischen Gründerzeithäusern ist dieser Typus des schlanken Fensters weit verbreitet.

Berliner Fenster mit Oberlicht

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Oberlichter (hier abgerundet) teilen die Laibungsöffnung horizontal. Der Bereich darunter enthält zwei Öffnungsflügel, die ineinandergreifen und so keine Mittelstütze als Anschlag benötigen. Reicht das Fenster bis auf den Boden, spricht man vom "Französischen Fenster".

Hamburger Fenster

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Das Hamburger Fenster ist eine Abwandlung des Dänischen Fensters. Die Ausstellflügel (hier als Oberlicht) schützen den Innenraum zuverlässig vor eindringendem Regen – sollte das Fenster mal unbedacht offen stehen bleiben. Bei Wohnhäusern zeigt das Hamburger Fenster sein volles Potenzial: Das sich die Fensterflügel nach außen öffnen, muss die Fensterbank im Inneren nicht freigehalten werden.

Foto: Hersteller / Velux

Fensterrahmen

Praktisch: Gaubenähnliche Lösung für mehr Stehhöhe. 

Foto: Hersteller / Sorpetaler

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In den USA weit verbreitet, bei uns selten, aber möglich: Schiebefenster, die sich nach oben öffnen.

Auch heute noch werden Fensterrahmen aus Holz noch handwerklich nach historischem Vorbild gefertigt, während die Verglasung aber modernste Anforderungen in Sachen Wärmedämmung und Energieeffizienz erfüllt. Ob Hamburger oder Berliner Fenster, mit Sprossen oder mit Oberlicht – hier erfahren Sie alles über Fensterformen und Fensterrahmen.

Fensterrahmen: Was muss man beachten?

Anfangs geht es oft um die Optik, also um Form und Material des Fensters. Selbst wenn man keine außergewöhnlichen Fensterausschnitte in der Fassade hat, sondern Standardformate benötigt, ist der Spielraum groß: Einflügelig, doppelflügelig, ohne  Sprossen, mit Sprossen – und davon wiederum gibt es innenliegende, aufgeklebte oder durchgängige. Letztere gelten für Ästheten als die schönere Sprossenform, für Denkmalpfleger sind diese oft Pflicht. Und genau hier muss sich der eigene Geschmack den Vorschriften unterordnen: Haben Sie ein denkmalgeschütztes Haus, sprechen Sie vor den Baumaßnahmen mit dem Denkmalpfleger. In der Regel benötigen Sie bei solchen Häusern auch für den Fenstertausch eine Baugenehmigung, die ansonsten nicht nötig ist.

Traditionelle Fensterrahmen

Fenster sind die Augen Ihres Hauses. Form der Fenster und Fensterrahmen machen somit ein Großteil des ersten Eindrucks aus. Mögen Sie es eher traditionell? Dann sollten Sie auf Sprossenfenster zurückgreifen. Sie sehen nicht nur  wesentlich heimeliger aus als riesige Fensterfronten, mit Ihnen lassen sich auch verschiedene Bereiche des Fensters optisch ansprechender einteilen. Seperate Öffnungsflügel und praktische Oberlichter lassen sich mit zusätzlichen Sprossen erst richtig schön in Szene setzen.
Praxistipp: Setzen Sie bei der Dämmung Ihrer Fenster auf die Kraft der Natur! Traditionelle Fenster aus Dänemark – sowie das Hamburger Fenster – öffnen nach außen. Das ist praktisch, wenn es besonders windig ist. Der Wind drückt das Fenster an den Rahmen und dichtet sich somit wie von selbst ab.

Dichtsysteme für Fensterrahmen

Die Montage muss innen luftdicht, außen schlagregendicht und innen dichter als außen erfolgen. So verhindern Butyl- oder Acryldichtbänder innen, das warme, feuchte Raumluft in die Anschlussfuge eindringt und dort in kälteren Bereichen zur Tauwasserbildung führt. Dichtprofile und Kompribänder außen verhindern den Schlagregeneintritt. Und diese Dichtmittel müssen so ausfallen, dass sie Feuchtigkeit von innen nach außen entweichen lassen, also nach außen hin diffusionsoffener werden. Aufeinander abgestimmte Dichtsysteme von ein und dem selben Hersteller sollten Sie sich deshalbb nicht sparen, wenn es lange halten soll – und Wärmedämmung eine Rolle spielt.

Fensterrahmen: Material

Gute Dämmwerte lassen sich heute mit jedem Fenster erzielen. Deshalb stellt sich zunächst die Frage nach Form und Material. In Sachen Material kann die Denkmalschutzbehörde Vorschriften machen. In allen anderen Fällen können Sie Ihren Vorlieben aber freien Lauf lassen.

  • Holz: Holzfenster sind umweltfreundlich und stabil. Gut geeignet sind Hölzer mit hoher Festigkeit und Rohdichte wie z. B. Lärche, Eiche, Mahagoni, Pinie oder Meranti. Meist werden mehrere dünne Holzschichten zu einem Profil verleimt. Das macht die Fenster noch formstabiler, tragfähiger und feuchteresistenter.
  • Kunststoff: Witterungsbeständig, pflegeleicht und fast wartungsfrei sind Kunststofffenster. In der Regel bestehen die metallverstärkten Profile außenherum aus PVC. Dieser Baustoff ist gut form- und beschichtbar, lässt sich aber auch komplett durchfärben, sodass Formen und Farben kaum Grenzen gesetzt sind.
  • Holz-Aluminium: Als stabil und witterungsbeständig gelten Holzfenster mit Aluminiumaußenverschalung. Den höheren Pflegeaufwand von Holzfenstern schließt man so aus, hat im Inneren aber dennoch echtes, sichtbares Holz am Fenster. Das Aluminium außen ist in vielen Farbtönen erhältlich und sehr pflegeleicht.
  • Kunststoff-Aluminium: Witterungsbeständig, stabil und sehr pflegeleicht sind Kunststofffenster mit einer Aluminium-Außenverschalung, die übrigens auch gegen Einbruch widerstandsfähiger ist. Sie sind damit nochmals praktischer, aber teurer als Kunststofffenster; ebenso in verschiedenen Farben erhältlich.

Was passiert mit alten Fensterrahmen?

Wie wir selbst einmal in einem Recyclingwerk von Veka gesehen haben, können alte Fenster weitestgehend sortenrein getrennt werden. Glas wird so erneut zu Fensterglas oder zu einem sonstigen Glasbauteil verarbeitet. Das in Fenstern und Türen verbaute Holz verfeuert man in Biomasse-Heizkraftwerken und erzeugt so klimaneutrale Energie. Kunststoffe hingegen werden in mehreren Schritten maschinell zerkleinert, sortiert, gereinigt, aufbereitet, plastifiziert und regranuliert. Das bei diesem Prozess gewonnene Granulat findet Verwendung bei der Produktion neuer Fenster und Türen sowie von modernen Bauprofilen. Auch die Metallbestandteile kommen um eine Zerkleinerung nicht herum: Danach werden sie gereinigt und eingeschmolzen. Aus dem so gewonnenen Metall lassen sich dann wieder Produkte für den Fenster- und Türenbau oder Bauprofile herstellen. (Infos: www.fensterratgeber.de)

Fotos: Frovin

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