Sprossenfenster
Vor der industriellen Fertigung von Glas war es kaum möglich, großformatige Glasscheiben herzustellen. Um dennoch große Fensteröffnungen verglasen zu können, entwickelten Handwerker verschiedene Techniken, um viel Licht ins Haus zu holen. Butzenscheiben, bleigefasste Kirchenfenster oder eben auch Sprossenfenster. Die Querstreben teilten den Fensterflügel in kleinere Einheiten, die dann einzeln verglast wurden.
Heute finden Sprossenfenster überwiegend in der Denkmal-Sanierung Verwendung. Im Neubau dienen sie eher als Schmuck und befriedigen bei vielen Bauherrn eine Sehnsucht nach einem romantischen Leben auf dem Land. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen echten Sprossenfenstern, bei denen die Sprossen die Scheibe in verschiedene Felder teilen, die dann mit einzelnen Glasscheiben bestückt werden – ähnlich dem ursprünglichen System – und falschen Sprossenfenstern, bei denen eine einzelne Glasscheibe lediglich optisch unterteilt wird. Bei letztem können sich die Sprossen auf den Glasscheiben befinden (Wiener Sprosse), dies vermittelt den Eindruck echter Sprossen, oder zwischen den Glasscheiben, was beim Fensterputzen vorteilhafter ist.
Wie die Sprossenfenster glänzend sauber werden, zeigt das Video:
Sprossenfenster: Große Typenvielfalt
Die Möglichkeiten in der Gestaltung von Sprossenfenstern sind nahezu endlos. Anzahl und Position der Sprossen können individuell bestimmt werden, sodass besonders individuelle und kreative Gestaltungsmuster möglich sind. Dabei können nicht nur rechteckige Fenster mit Sprossen versehen werden, auch Rundbogenfenster oder Giebelfenster können mit Sprossen versehen werden. Während die Sprossen in der Regel rechteckige Formen bilden, sind auch verspieltere Muster möglich, etwa Rauten, Dreiecke oder Viertel- bzw. Halbkreise.
Archiv: sidm / Archiv; Hersteller / Frovin
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