Sträucher schneiden
Auch buschige Sträucher brauchen Pflege – ein Rückschnitt ist nötig, um Pflanzen vital zu halten: Erfahren Sie, wann & wie Sie Sträucher schneiden sollten.
Wer seine Sträucher schneiden will, sollte nicht zu lange warten. Zwar sollte beim Gehölzschnitt kein Dauer-Frost mehr herrschen, aber bis zu den Eisheiligen im Mai sollte der Hobbygärtner mit dem Gehölzschnitt auch nicht warten – denn viele Sträucher bilden Blüten (und Früchte) an den Neuaustrieben des aktuellen Jahres. Wenn Sie diese also beim Sträucher schneiden erst nach dem Neuaustrieb entfernen, fällt die Ernte in diesem Jahr eher mager aus. Wann der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt alter Triebe ist, entscheidet der Lebenszyklus der Pflanze!
Wann Sträucher schneiden?
Wann der richtig Zeitpunkt für den Gehölzschnitt ist, erkennen Sie an der Pflanze selbst: Beobachten Sie die Vegetationsphasen der Pflanze! Jene Sträucher, die im Winter neue Knospen bilden und schon in den ersten Monaten des Jahres blühen (wie Forsythien), vertragen den Gehölzschnitt er nach der Blüte – klar, sonst würden Sie ja die lang ersehnten Blüten(knospen) abschneiden! Im Sommer blühende Gehölze wie Hortensien, Ginster und Schmetterlingsflieder bilden ihre Blüten nur an frischen, diesjährigen Trieben. Diese Sträucher können Sie im Frühjahr noch vor dem Neuaustrieb aber nach dem letzten Frost kräftig zurückschneiden.
Wann blüht der Strauch?
- Frühblüher: Alle Sträucher, die bereits im Winter neue Knospen gebildet haben und schon in den ersten Monaten des Jahres blühen (wie Forsythien) dürfen erst nach der Blüte im März zurückgeschnitten werden.
Praxistipp: Diese Pflanzen bilden Ihre Blüten nur an ein- und zweijährigem Holz. Daher können Sie beim Rückschnitt alles entfernen, was hart und verholzt daherkommt.
Frühjahrsblüher: Blüten an alten Trieben, Rückschnitt nach der Blüte: Alle 2 bis 3 Jahre die ältesten Triebe bodennah kappen. Foto: Thomas Heß
Sommerblumen wie Hortensien, Ginster und Schmetterlingsflieder bilden ihre Blüten nur an frischen, diesjährigen Trieben. Daher können Sie diese Pflanzen nach dem letzten Frost radikal zurückschneiden. Praxistipp: Auch viele Kräuter (Rosmarin, Thymian oder Lavendel) brauchen diesen kräftigen Rückschnitt bis in Holz, um neu auszutreiben.
Sommerblüher: Nach dem Winter starker Rückschnitt der abgeblühten Vorjahrestriebe auf gut 5 bis 10 cm Länge.
Nadelbäume können im Prinzip immer zurückgeschnitten werden. Es empfiehlt sich aber, Tannen und Co. entweder im Frühjahr rechtzeitig vor der Wachstumsphase oder gleich danach (um den Johannistag, 24. Juni) zu stutzen. Gleiches gilt auch für deren Beschnitt als Heckenpflanze!
Rosen schneiden sollten Sie, wenn die Forsythien blühen – lautet die Faustregel. Und das selbst dann noch, wenn die Rose bereits neue Triebe gebildet hat! Auf 20 cm zurückgeschnitten werden Beet- und Edelrosen, bei Wildrosen-Sorten sollten Sie nur totes Holz entfernen. Einmalblühende Kletterrosen hingegen werden erst mäßig nach der Blüte im Frühherbst gestutzt.
Worauf bei der Sträucherpflege zu achten ist
Nicht nur die Frage "Wann Sträucher schneiden" sondern auch das "Wie" entscheidet über einen guten Wuchs, reiche Blütenpracht und große Ernte! Mit dem Rückschnitt sorgen Sie dafür, dass die Pflanze frisches Grün austreibt, an dem sich viele Blüten (und damit Fruchtstände) bilden können:
- Damit späte Fröste den durch den Rückschnitt geschwächten Pflanzen nicht schaden, sollten Sie radikale Schnitte nicht zu früh im Jahr durchführen.
- Starke Äste lieber mit der Säge einkürzen, damit der Ast nicht gequetscht, sondern sauber abgetrennt wird.
- Große Wunden sollten Sie mit "flüssigem Pflaster" versiegeln. Bei kleinen, glatten Wundstellen möglichst nah am Stamm verschließt die Pflanze selbst die Wunde.
- Lassen Sie keine Ast-Stummel stehen! Sie vertrocknen leicht, werden rissig und beiten Schädlingen und Pilzen ideale Eintrittspforten.
- Äste, die von Schädlingen bereits befallen sind, sollten Sie in jedem Fall stark auslichten und den Baumschnitt nicht auf den Kompost geben. Besser mit der Biotonne entsorgen oder gleich verbrennen, damit sich die Schädlinge nicht weiter im Garten ausbreiten.
Zu den Praxistests
Damit Sie bei der Gehölzpflege Ihre Ziersträucher, Rosen und Obstbäume nicht unnötig quälen sind scharfe Gartenwerkzeuge unerlässlich! Astscheren und Gartenscheren müssen alle Äste sauber zertrennen, ohne sie zu zerquetschen. Dafür sollten sie Schneiden nachschleifbar sein und sowohl frisches, saftiges wie auch totes, hartes Holz zuverlässig schneiden.
Fotos: Gardena, sidm, Bonsai-Zentrum Münsterland, japangarten.de, Thomas Max Müller/pixelio.de
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