Hecke schneiden
Damit die Gartenhecke grün und dicht wächst, ist ein regelmäßiger Heckenschnitt nötig. Wann Sie die Hecke schneiden sollten, erfahren Sie hier.
Die Hecke ist Einfriedung, Sichtschutz und Lebensraum zugleich: Damit Ihre Gartenhecke schön grün & dicht wächst und akkurat in Form bleibt, müssen Sie die Hecke schneiden! Lesen Sie, was beim jährlichen Heckenschnitt zu beachten ist, wann Sie die Hecke schneiden sollten, welche Heckenscheren für häufige Einsätze taugen und wann der Heckenschnitt verboten ist.
Gemischte Hecken
Bei Heckengehölzen, die von Bäumen abstammen (Feldahorn, Hainbuche und Rotbuche) sollte schon im Pflanzjahr ein ordentlicher Rückschnitt der Triebspitzen erfolgen, um ein stark verzweigendes Wachstum anzuregen! Nadelgehölze (wie Thuja, Koniferen) hingegen brauchen ein Jahr Ruhe, um gut anzuwachsen. Ab dem 2. Standjahr können Sie die Nadelgehölz-Hecke jährlich zurückschneiden – auch wenn diese noch nicht die gewünschte Höhe aufweist.
Je nach Sorte Ihrer Hecke (Hainbuche, Rotbuche, Liguster, Kirschlorbeer, Thuja, Konifere) sind beim Heckenschnitt unterschiedliche Aspekte zu beachten. Nadelgehölze z. B. verkahlen schnell, wenn sie nicht ausreichend Sonne erhalten. Die Trapezform (unten breiter als oben) ist daher ideal, wenn Sie aus Nadelgehölzen bestehende Hecken schneiden.
Praxistipp: Gerade bei Nadelgehölz-Hecken ist die Form beim Heckenschnitt wichtig: Die Trapez-Kontur (oben schmal, unten breiter) lässt überall ausreichend Licht an die Heckenpflanze – so vermeiden Sie kahle, braune Stellen und sorgen für eine dichte Hecke.
Wann Hecke schneiden?
Hecke schneiden macht vor allem Arbeit: Damit Sie möglichst lange Ruhe haben bis zum nächsten Heckenschnitt, empfiehlt sich mit dem ersten Form- und Pflegeschnitt bis zum Johannistag (24. Juni) zu warten. Dann haben die Heckenpflanzen den sogenannten Johannistrieb bereits ausgebildet (Ende der Hauptwachstumsphase der Pflanzen). Der Vorteil: Der Heckenschnitt bleibt lange erhalten ohne erneut zu verwuchern! Außerdem haben zu diesem Zeitpunkt die heimischen Vogelarten ihre Brutpflege (Mai/Juni) meist schon abgeschlossen – sollten Sie früher mit dem Heckenschnitt beginnen, stellen Sie sicher, dass sich keine nistenden Vögel in der Hecke befinden! Auf einen radikalen Rückschnitt müssen Sie zwischen dem 01. März und dem 30. September zum Schutz der Vögel grundsätzlich verzichten. So sieht es das Gesetz vor.
Praxistipp: Kahle, braune oder vergreiste Stellen in der Gartenhecke sollten Sie bereits im Februar oder März ausreinigen. Bei jungen Hecken sind bis zu vier Schnitte im Jahr nicht ungewöhnlich. Meist genügt es hier aber, einzelne Zweige mit der Astschere zu kappen, um die Wuchsform der Hecke herauszuarbeiten.
Wie schneiden Sie Ihre Hecke?
Schneiden Sie die Flanken der Hecke in langen, kreisförmigen Zügen von unten nach oben. Die Oberseite der Hecke stutzen Sie ebenfalls in bogenförmigen Bewegungen mit leicht zu Ihnen gekippter Heckenschere. Nehmen Sie beim Heckeschneiden gut drei Viertel des jährlichen Zuwachses zurück, dann wird die Hecke schön dicht. Legen Sie am besten ein altes Bettlaken unter, bevor Sie ihre Hecke schneiden. Dann fällt das Schnittgut gleich darauf und kann ganz bequem entsorgt werden. Damit der Schnitt der Hecke auch gerade wird, spannen Sie eine Schnur zwischen zwei Pfosten, an der Sie dann entlangschneiden. Genauso wie alte Sträucher können auch alte, kahl gewordene Laubhecken bei Bedarf verjüngt und radikal zurückgeschnitten werden.
Im Video ganz oben sehen Sie ganz genau, wie Sie eine Hecke schneiden.
Praxistipp: Schneiden Sie die Hecke nicht in der prallen Sonne! Die jungen, frei gelegten Blätter und Triebe verbrennen dann leicht (etwa bei Buchsbaum und Ilex). Für den feinblättrigen Buchsbaum gelten darüber hinaus besondere Regeln für den Formschnitt.
Wie oft sollten Sie pro Saison schneiden?
Die Schnitthäufigkeit hängt in erster Linie von der Gehölzart ab und von Ihren Vorlieben: Mögen Sie lieber den naturnahen, verwilderten Garten oder das klassische Ideal des französischen Formschnitts? Folgende Richtwerte zum Heckenschnitt haben sich etabliert:
- 1 x im Jahr: Hainbuche, Rotbuche, Liguster, Berberitze, Scheinzypresse, Lebensbaum
- 2 x im Jahr: Feldahorn, immergrüne Eibe
- Häufiger: Buchsbaum (bei Formschnitt)
Bei den meisten Hecken (Hainbuche, Rotbuche, Liguster, Berberitze, Scheinzypresse, Lebensbaum) reicht ein Rückschnitt im Jahr – nur Feldahorn und Eibe danken einen zweiten Heckenschnitt im Herbst. Strauchhecken wie Liguster (Ligustrum) oder Leyland-Zypresse (Cupressocyparis leylandii) aber auch der beliebte Buchsbaum dürfen nur bis August geschnitten werden. Denn die Triebe der Heckensträucher müssen sich nach dem Rückschnitt erst wieder ausbilden. Je später im Jahr die Hecke geschnitten wird, desto weniger können die gekappten Triebe ausheilen. Geschwächte Triebe können im Winter sogar erfrieren – der Buchsbaum zeigt dann seine typisch gelben Blattspitzen.
Heckenscheren für den Heckenschnitt
Zum Hecke schneiden benötigen Sie auch eine gute Heckenschere – prinzipiell haben Sie die Auswahl zwischen einer mechanischen Heckenschere (gut geeignet für kleine Hecken, die selten geschnitten werden müssen) und einer elektrischen Heckenschere, mit der schnell und mühelos lange Einfriedungen aus Heckengewächsen geschnitten werden können. Ob Sie mit der elektrischen Heckenschere oder der klassischen Hand-Heckenschere schneiden ist heute eher eine Frage der Fitness. Bei langen Hecken erleichtern elektrische Heckenscheren (ob kabelgebunden oder im Akkubetrieb) die Arbeit.
Nachbarschaftsrecht: Hecke schneiden & setzen
Die Gartenhecke soll ja in den meisten Fällen den Blick über den Gartenzaun unterbinden. Dennoch entstehen viele Nachbarschaftsstreitigkeiten um die Frage, wie hoch eine Hecke wachsen darf.
In den Bauordnungen der Länder wird auch die Grenzbepflanzung mit zugehörigen Mindestabständen geregelt – in den wenigsten Gesetzen sind Höhenbegrenzungen festgeschrieben. Als Faustregel gilt: Bei einem Abstand von 50 cm zur Grundstücksgrenze darf die Hecke bis zu 200 cm hoch wachsen. Um diese Platzverschwendung zu vermeiden, einigen sich Nachbarn meist gütlich (in einem mündlichen Vertrag) auf das gemeinsame Pflanzen der Hecke auf der Grundstücksgrenze.
Wächst eine Hecke deutlich über die 2m Höhe hinaus, tendieren Gerichte dazu, sie wie Bäume (bzw. Bauwerke) zu behandeln und können einen Rückschnitt anordnen, wenn der Nachbar (z. B. durch Schattenwurf) benachteiligt wird.
Praxistipp: Handeln Sie bei Problemen rechtzeitig! Stört Sie die Wuchshöhe von Nachbars Hecke, sollten Sie Ihren Nachbarn zügig darauf ansprechen und um einen kräftigen Heckenschnitt bitten. Geht er darauf nicht ein, können Sie klagen. Doch Achtung: Ihr Recht auf Klage verjährt nach 5 Jahren, handeln Sie innerhalb dieser Frist nicht, darf Nachbars Hecke weiter in den Himmel wachsen!
Foto: sidm, Gardena (2) , Hess (2)
Weitere Beiträge zum Thema finden Sie hier ...