Astscheren-Vergleich: 22 Scheren im Test
22 Astscheren mit Bypass- und Ambosstechnik haben wir diesmal mit der VPA Remscheid in unserem Astscheren-Test verglichen: Akzeptable Schnitte waren mit allen Scheren möglich, wenn auch mit deutlich unterschiedlichem Kraftaufwand.
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Diese Marken haben wir getestet:
Berger
Felco
Fiskars
Freund
Gardena
Gardol (Bauhaus)
Stihl
Wolf Garten
Beim Astscheren-Test ist ein breites Teilnehmerfeld angetreten: 13 Bypass-Astscheren und 9 Amboss-Astscheren. Wie schon in unseren vorausgehenden Tests von Astscheren war ein signifikanter Leistungsunterschied der Klingensysteme Bypass und Amboss nicht feststellbar – ausgezeichnete Schnittleistungen finden sich in beiden Bereichen. Unter Praxisbedingungen und im Labor der Versuchs- und Prüfanstalt Remscheid (VPA) musste jede Astschere im Test zeigen, was sie kann. Neben den links stehenden Marken testeten wir auch zwei Astscheren von Rekord. Unter den Bypass-Scheren verteilten die Tester insgesamt zehnmal die Note "gut", einmal ein "befriedigend", einmal ein "ausreichend" und eine Bypass-Astschere fiel mit "mangelhaft" durch. Bei den Amboss-Scheren war das Testfeld weniger einheitlich: Zweimal wurde die Bestnote "sehr gut" zuerkannt, viermal vergaben die Tester ein "gut", je einmal die Noten "befriedigend" und "ausreichend". Eine Amboss-Astschere fiel mit "mangelhaft" durch.
Was ist eine Astschere?
Eine Astschere ist eine Baumschere mit einem langen Hebel. Mit ihr kann man meistens auch etwas dickere Äste schneiden. Um Äste zu erreichen, wie weiter oben sind, gibt es auch Astscheren mit einer Teleskopstange. Diese kann man bei Bedarf ausfahren. Astscheren gibt es in zwei Varianten: Amboss-Astscheren und Bypass-Astscheren. Diese unterscheiden sich durch ihre Klingen.
Wie funktioniert eine Astschere?
Wie bei der klassischen Haushaltsschere gleiten die Klingen der Bypass-Schere aneinander vorbei. Bei Amboss-Astscheren trifft die Klinge auf ein "Amboss" genanntes Widerlager, so kann mehr Schnittkraft aufgebaut werden, so dass der Anwender auch die Trennung daumendicker Äste erwarten darf. Bypass-Astscheren sind nicht so kräftig.
Welche Astschere im Test ist die beste?
Welche Astschere die beste ist, hängt auch von dem Einsatzgebiet ab. Je nach dem was und wie viel Sie schneiden ist entweder eine Amboss-Schere oder eine Bypass-Astschere besser geeignet. Was uns im Astscheren-Test aufgefallen ist, erfahren Sie hier.
Positiv aufgefallen im Astscheren-Test
- Bei einigen Scheren verringern Gummipuffer die Vibration beim Schnitt.
- Bei den meisten Astscheren verhilft eine Beschichtung der Klingen zu leichterem Schnitt.
Negativ aufgefallen im Astscheren-Test
- Bei einigen Bypass-Scheren schließt die Klinge nicht.
- Bei vielen Griffen führt eine zu starke Riffelung zu Druckstellen in der Hand des Anwenders.
Welche Astschere kaufen? Worauf achten?
Neben dem richtigen Einsatzgebiet sollten Sie beim Kauf einer Astschere auch auf andere Kriterien achten. Damit Sie wissen, welche das sind, finden Sie hier unsere 5 Testkriterien:
Betätigung: Einige Astscheren sind ohne Belastung leicht schwergängig – das behindert die Anwendung etwas. - Ergonomie: Größere Unterschiede stellte die VPA schon in der ersten Handhabungsprüfung fest.
- Schnittversuche: Die vergleichende Beurteilung haben wir mit homogenen Buchenholzdübeln verschiedener Durchmesser vorgenommen. Gerade bei den Bypass-Scheren zeigten sich bei größeren Durchmessern deutliche Unterschiede. Im Gesamtergebnis wurde dieser Testbereich am stärksten gewichtet.
- Dauertest: In der neuen Prüfmaschine mussten unsere Testscheren im Dauerlauf hunderte von Schnitten absolvieren. Nach 800 Schnitten von Buchenholzdübeln der Dimension 20 Millimeter waren alle Astscheren noch funktionstüchtig.
- Konstruktions-Check: Die VPA überprüfte die Sicherheit der Scheren anhand einschlägiger Normenvorgaben – unter anderem auf Stabilität, Festigkeit von Verbindungen und Griffen.
22 Astscheren sind in unserem Vergleich gegeneinander angetreten. Wer bei unserem Astscheren-Test der Testsieger ist und wie die Wertungen, Noten und Platzierungen der Scheren aussehen, erfahren Sie in unserer Ergebnistabelle (Download weiter unten).
Bypass-Astscheren
Name: Berger 4200
Gewicht (ca. Gramm): 0,95
Länge über alles (ca. mm): 600
Länge der Schneide (ca. mm): 90
Fazit: Nicht geeignet für dickeres Hartholz.
Name: Felco 220
Gewicht (ca. Gramm): 1,33
Länge über alles (ca. mm): 810
Länge der Schneide (ca. mm): 98
Fazit: Schneidet gut, aber Sicherheitsmangel
Name: Fiskars LX 94-M
Gewicht (ca. Gramm): 1,21
Länge über alles (ca. mm): 640
Länge der Schneide (ca. mm): 60
Fazit: Schneidet gut, sehr gute Ergonomie
Amboss-Astscheren
Name: Gardena Classic 680 A
Gewicht (ca. Gramm): 1,43
Länge über alles (ca. mm): 645
Länge der Schneide (ca. mm): 57
Fazit: Nicht geeignet für dickeres Hartholz.
Name: Fiskars LX 99
Gewicht (ca. Gramm): 1,36
Länge über alles (ca. mm): 810
Länge der Schneide (ca. mm): 55
Fazit: Schneidet sehr gut, aber nicht ganz sauber
Name: Felco 231
Gewicht (ca. Gramm): 1,19
Länge über alles (ca. mm): 80
Länge der Schneide (ca. mm): 75
Fazit: Schneidet gut, aber Sicherheitsmangel
Name: Freund 13-54A
Gewicht (ca. Gramm): 1,42
Länge über alles (ca. mm): 735
Länge der Schneide (ca. mm): 78
Fazit: Schneidet gut
Name: Stihl PB 35
Gewicht (ca. Gramm): 1,48
Länge über alles (ca. mm): 810
Länge der Schneide (ca. mm): 80
Fazit: Schneidet sehr gut
Name: Wolf Garten Power Cut RS 900 T
Gewicht (ca. Gramm): 1,53
Länge über alles (ca. mm): 680
Länge der Schneide (ca. mm): 930/75
Fazit: Schneidet sehr gut, Mechanik hat Spiel
Aktuellen Astscheren-Test herunterladen
Astscheren-Vergleich: 22 Scheren im Test
Umfang: 6 Seiten - kostenlos!
PDF herunterladen >> (2.23 MB)Schon mit Handkraft sind beeindruckende Schnitte auch in hartem Altholz möglich. Die besten Bypass- und Amboss-Scheren lagen dabei in unseren Praxistests auf ähnlichem Niveau. Die Tabelle mit den detaillierten Einzel-Ergebnissen zum Astscheren-Test 10/2017 finden Sie hier als Download >>
Welche Astschere: Amboss oder Bypass?
Bypass-Scheren bieten eine höhere Schnitt-Präzision, was beim Rückschnitt von lebenden Pflanzen sinnvoll ist (weniger Rinden-Quetschungen/Wundfläche). Amboss-Scheren sind robust und verkanten auch bei hartem Totholz nicht, dafür ist das Schnittbild oft nicht so sauber. Ab einem Astdurchmesser von 3-4 cm (Daumendicke) ist die Baumsäge das geeignetere Werkzeug.
Unabhängig von der Schneidtechnik: Überlegen Sie vor dem Kauf einer Astschere, wo deren Haupt-Einsatzgebiet liegen wird! Kurze Astscheren sind für den körpernahen Schnitt dicker Äste prädestiniert, lange, gar teleskopierbare Baumscheren spielen ihre Stärken bei höher gelegenen Schnittstellen oder in dichten Sträuchern aus.
Welche Astschere für Obstbaumschnitt?
Für das Schneiden von Obstbäumen ist eine Bypass-Astschere besser geeignet. Die Schnitte sind präziser und es entstehen weniger Wundflächen, über die Pflanzenkrankheiten eindringen können. Astscheren mit nah beieinander liegenden Hebeln sind besser für Baumkronen geeignet. Dickere Äste sollten Sie am besten mit Baum- oder Astsägen schneiden.
Wie Astschere schärfen?
Wenn Sie Ihre Astschere häufig benutzen, wird sie irgendwann stumpf. Dann müssen Sie die Astschere schärfen. Doch wie kann man die Astschere schärfen?
- Bevor Sie die Klingen schärfen müssen Sie den Schleifstein ein paar Stunden wässern.
- Dann bauen Sie die Astschere auseinander und reinigen die Klingen.
- Als nächstes wird die Klinge vorgeschliffen. Dafür drücken Sie die angeschliffene Seite auf den Schleifstein und bewegen sie leicht schräg von sich weg. Währenddessen wird die Klinge zusätzlich entlang ihrer Biegung gedreht.
- Anschließend folgt der Feinschliff. Legen Sie die Klinge auf den Schleifstein und bewegen Sie sie kreisend über die raue Oberfläche.
- Jetzt wird die Astschere wieder zusammengesetzt und zum Schluss noch mit Kriechöl geölt (die beweglichen Teile der Schere).
Praxistipp: Wenn Ihre Klinge beschichtet oder gehärtet ist, ist es nicht so einfach die Klinge selber zu schärfen. Die stumpfen Klingen können Sie dann aber meist gegen neue Klingen austauschen.
Was kostet eine Astschere?
Astscheren gibt es in vielen verschiedenen Preisklassen. Da es bei Astscheren auf die Qualität und Sicherheit ankommt, sollten Sie nicht unbedingt immer die preiswerteste Variante wählen. Eine gute Schere erhalten Sie bereits ab 20 Euro. Die Astscheren in unserem Test kosteten zwischen 6-165 Euro.
Weitere Astschere-Tests
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