Material für Eingangstüren
Eine moderne Haustür muss Wärme und Schall dämmen, stabil und witterungsfest sein und möglichst pflegeleicht ausfallen. Das ist eine Materialfrage!
Die Auswahl an modernen Haustüren ist schier unendlich. Kunststoff, Holz, Aluminium oder doch eine Mischung aus zwei Materialien? Um die Wahl etwas leichter zu machen, haben wir uns die Materialien von modernen Haustüren genauer angesehen und stellen Ihnen diese vor.
Moderne Haustüren: Material im Überblick
Kunststoff ist noch immer günstig und bietet mit Mehrkammerprofilen und Dämmstoff-Füllungen guten Wärmeschutz. Obendrein lässt sich die Oberfläche der modernen Haustüren gut reinigen und ist in vielfältigen Farben und Formen erhältlich. So richtig stabil und UV-beständig schneiden Kunststofftüren aber nicht ab. Denn das Material an sich fällt zunächst relativ weich aus, kann sich verwinden und porös werden. Hochwertige, dann nicht mehr ganz so günstige Kunststofftüren versuchen diese negativen Eigenschaften mit Stahleinlagen, ausreichend starken Profilen und Aufbauten zu umgehen.
So stabil wie eine Aluminiumtür kann es materialbedingt aber nicht werden. Leider lässt dieses Metall jedoch unglaublich gut Wärme passieren. Aluminiumtüren müssen deshalb von innen nach außen thermisch getrennt werden. Dies erfolgt mit Luftkammern sowie Kunststoff- und Dämmeinlagen. Oder eben von Anfang an mit einer Materialkombination, die den Wärmeschutz mit der Unempfindlichkeit des Aluminiums verbindet. So stellen außen aluminimverschalte Holz- oder Kunststofftüren einen guten Kompromiss dar. Reine Aluminiumtüren hingegen gibt es gar nicht mehr. In jedem Fall bietet Aluminium außen eine sehr hohe Witterungsbeständigkeit, ist pflegeleicht und verzugsfrei und wie Kunststoff in allen erdenklichen Farben erhältlich. Das hat allerdings auch seinen Preis: Statt wie bei Kunststoff mit rund 300 Euro ist man hier ab rund 1000 Euro dabei.
Wer auf die Natürlichkeit von Holz schwört und auch keinesfalls energieintensiv hergestelltes Aluminium an der Tür verbaut haben möchte, greift zu reinen Holztüren. Komplett aus einem Stück sind diese in der Regel nicht mehr gefertigt, da sich Massivholz auf Grund von Temperaturschwankungen und Feuchteeinwirkung verzieht. Man verleimt Holztüren deshalb aus mehreren Schichten und Lamellen, wodurch Verzug weitestgehend verhindert wird. Vor Nässe sowie Pilz- und Schädlingsbefall schützen Holzschutzmittel oder resistente Holzarten wie Meranti. Wobei solche Edelhölzer die Preise in die Höhe treiben, genauso wie witterungsfeste Eiche: Mit mindestens 2000 bis 3000 Euro muss man hier rechnen.
Was die Nachhaltigkeit angeht, so liegt man mit (zertifiziertem) Holz schon ganz richtig, hinsichtlich Recycling schneiden Kunststoff- und Aluminiumtüren aber auch sehr gut ab.
Was muss man über moderne Haustüren wissen?
Wer eine neue Haustüre einbauen möchte, muss sich auch ein Material aussuchen. Dabei sollten Sie aber nicht nur nach der Optik gehen. Wir geben einen Überblick:
- Holz: Innen- und Außenseite aus Fichte, Eiche, Lärche oder Meranti, außen ggf. mit mehrschichtigem Farbaufbau; unterschiedlich starke, gedämmte Türblattfüllungen sowie Dichtungen sorgen für Wärmeschutz.
- Kunststoff: Kunststoff innen und außen sorgt für Pflegeleichtigkeit, gedämmte Türblattfüllungen, Dichtungen und Kunststoffmehrkammerprofile sorgen für Wärmeschutz. Auch die Recyclingfähigkeit ist mittlerweile gut.
- Aluminium: Mit Aluminium außen und innen erhält man sehr robuste, pflegeleichte und witterungsfeste Türen; unterschiedlich starke, gedämmte Türblattfüllungen sowie Dichtungen sorgen für Wärmeschutz.
- Aluminium/Holz: Innen wohnliches Holz, außen witterungsfestes Aluminium, auf Wunsch auch innen, wenn hier Pflegeleichtigkeit verlangt wird. Dichtungen und eine gedämmte Türblattfüllung sorgen für Wärmeschutz.
- Aluminium/Kunststoff: Außen witterungsfestes Aluminium, dahinter gedämmte Türblattfüllungen, Dichtungen und Mehrkammerprofile aus Kunststoff, die für Wärmeschutz und innen für Pflegeleichtigkeit sorgen.
So sind moderne Haustüren aufgebaut
Eine Haustür besteht aus vielen Bauteilen, die nicht zwingend in einem "Set" gebündelt sind. Kauft man sich selbst eine Tür, ist also darauf zu achten, alle nötigen Bauteile zu besorgen.
(A) Türblatt aus Holz, Aluminium und/oder Kunststoff, meist mit Dämmstofffüllung, (B) Zarge mit Zier- bzw. Falzbekleidung aus Holz/Holzwerkstoff oder Metall, (C) Türbänder sichtbar oder verdeckt, (D) Türschloss bestehend aus Einsteckschloss, (E) Schließblech und (F) Drückergarnitur (auch Beschlagsset genannt), die wiederum zwei Türschilder/ Schutzbeschläge oder Rosetten und zwei Türdrücker (Griff/Klinke) beinhaltet, (G) Zargenfalz und -dichtung zur Schall- und Wärmedämmung, (H) falls erwünscht Lichtausschnitt sowie (I) Lichtausschnittrahmen.
Schalldämmwerte bei Haustüren
Haustüren können auch einen Schallschutz haben. So können Sie den Krach von draußen gut unterdrücken. Hauptsächlich unterscheidet man beim Schallschutz zwei Klassen:
- Schallschutzklasse 1: Empfiehlt sich für Haus- und Wohnungseingangstüren, hinter denen sich erst Flur bzw. Diele befindet.
- Schallschutzklasse 2: Empfiehlt sich für Haus- und Wohnungseingangstüren, hinter denen sich direkt ein Wohnraum befindet.
Praxistipp: Bezüglich Dämmung stets auf den Ud-Wert achten: Je niedriger, desto besser. Und soll die Haustür Rollatoren und Rollstühlen Eintritt gewähren, muss sie mindestens 90 cm breit ausfallen!
Zeichnung: Hersteller / Jeld-Wen
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