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Luftfeuchtigkeit messen: Verschiedene Methoden und Tipps fürs Raumklima

Für ein perfektes Raumklima spielt die Luftfeuchtigkeit eine zentrale Rolle. Mit einem Hygrometer können Sie zuverlässig die relative Luftfeuchtigkeit messen. Häufig werden für die Messung digitale Geräte benutzt, es gibt jedoch auch analoge Modelle.

Eine Hand hält ein Hygrometer.
Damit Sie ein gesundheitlich unbedenkliches Raumklima in Ihrer Wohnung beibehalten, muss die Luftfeuchtigkeit regelmäßig kontrolliert werden. Foto: iStock/ Hari Sucahyo
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Wie viel Prozent Luftfeuchtigkeit ist optimal?

Die Luftfeuchtigkeit im Raum hat Einfluss auf unser Wohlbefinden. Ist die Feuchtigkeit zu niedrig und die Luft zu trocken, kann dies die Atemwege reizen und macht uns anfälliger für Infekte und Krankheiten. Ist die Feuchte zu hoch, schwitzt der Körper nicht mehr so gut, sodass ein feuchtwarmes Gefühl entsteht, das als schwül und unangenehm empfunden wird. Zudem begünstigt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Entstehung von Schimmel, denn Schimmelpilzsporen fühlen sich ab einer relativen Luftfeuchte von etwa 70 Prozent erst richtig wohl und vermehren sich dann schnell.

Schimmel kann für den Menschen ebenfalls zu gesundheitlichen Problemen führen, denn die Schimmelsporen reizen die Atemwege und machen auf Dauer krank. Außerdem leidet die Bausubstanz durch Schimmel an den Wänden. Als ideal gilt eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 40 bis 60 Prozent. Um die Luftfeuchtigkeit zu messen, eignet sich ein Hygrometer wie das Thermo Pro TP 50. Solche digitalen Hygrometer ermitteln innerhalb weniger Sekunden die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur in Grad Celsius. Viele Messgeräte haben einen visuellen Raumklimaindikator, der mit Smileys, Farbmarkierungen oder einer Skala anzeigt, ob die Feuchtigkeit in Ordnung ist oder nicht.

Mit diesen Methoden lässt sich die Luftfeuchtigkeit messen

Um die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren, gibt es verschiedene Methoden der Messung. Gemessen wird üblicherweise die relative Luftfeuchte, die in Prozent angegeben wird. Die absolute Luftfeuchtigkeit hingegen wird in Gramm angegeben und besagt, wie viel Gramm Wasser in einem Kubikmeter Luft enthalten sind. Wie viel Wasser die Luft aufnehmen kann, hängt wesentlich von der Temperatur ab: Kalte Luft kann viel weniger Wasser aufnehmen als warme Luft.

Für den Hausgebrauch ist die absolute Luftfeuchtigkeit nicht wichtig. Die relative Luftfeuchte sagt aus, wie hoch der Anteil an Wasser in der Luft in Relation zur aktuellen Temperatur ist. Mehr als 100 Prozent sind nicht möglich, denn ab diesem Wert schlägt sich das enthaltene Wasser in Form von Nebel oder Tropfen nieder.

Die Haarmethode

In analogen Hygrometern kommen für die Messung oft Haare zum Einsatz. Echte Menschenhaare haben sich dabei über lange Zeit hinweg bewährt, heute werden aber auch häufig synthetische Haare verwendet. Haare haben die Eigenschaft, sich bei zunehmender Luftfeuchtigkeit auszudehnen. In einem Haar-Hygrometer befindet sich ein Haar, das je nach Ausdehnung den Zeiger auf einer Anzeigetafel bewegt. Ein solches Hygrometer kommt ohne Batterien aus, muss aber von Zeit zu Zeit manuell kalibriert werden und es kann zu Abweichungen bei der Messung kommen.

Digitale Absorptionshygrometer

Zuverlässiger und einfacher in der Nutzung sind digitale Hygrometer, die nach dem Absorptionsprinzip funktionieren und recht genaue Messwerte generieren. Im Inneren befinden sich dünne Kunststofffolien, die ihren elektrischen Widerstand verändern, wenn sich die Feuchtigkeit verändert. Je nach Temperatur wird das in der Luft befindliche Wasser unterschiedlich aufgenommen, beziehungsweise absorbiert. Um in mehreren Räumen das Klima zu überwachen, bieten einige Hersteller praktische Sets an, zum Beispiel das Dreier-Set von Bresser. Sie erkennen darauf leicht die aktuelle Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit. Ein Smiley zeigt an, ob die Werte im grünen Bereich sind oder ob Sie nachbessern müssen.

Ebenfalls im Dreier-Set kommen die Hygrometer von Thlevel, bei denen auf Smileys verzichtet wurde. Dafür sind die Sensoren besonders klein und unauffällig. Praktisch ist ein Hygrometer, das mit dem Smartphone verbunden werden kann, wie etwa das von Govee. Bei Über-oder Unterschreiten der vorgegebenen Raumfeuchtigkeit erhalten Sie eine entsprechende Nachricht aufs Smartphone.

Weitere Tipps rund um Temperatur & Luftfeuchtigkeit

Wie man Schimmel im Keller beseitigen kann und weitere Infos zum Thema Luftfeuchte gibt es hier >>

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Professionelle Messmethoden für die Luftfeuchte in der Wissenschaft

In der Wissenschaft gibt es noch weitere Methoden, um die Feuchte zu bestimmen. Hier werden entweder Aspirationshygrometer oder Taupunktspiegelhygrometer verwendet. Beide Methoden basieren auf einer Temperaturdifferenz. Beim Aspirationshygrometer verwendet man zwei Thermometer in Kugelform, von denen eines in ein feuchtes Tuch gehüllt wird.

Durch Verdunstungskälte kommt es zu einer Temperaturdifferenz, anhand derer die Luftfeuchtigkeit berechnet werden kann. Bei einem Taupunktspiegelhygrometer befindet sich ein Spiegel in Inneren des Hygrometers, der abgekühlt wird. Sobald der Taupunkt erreicht ist, kondensiert das Wasser in der Luft auf dem Spiegel. Aus der Differenz zwischen Temperatur und Taupunkt kann auch hier die Luftfeuchte errechnet werden. 

Tipps zum Messen der Luftfeuchte

Moderne digitale Hygrometer können innerhalb weniger Sekunden die Raumfeuchtigkeit messen und reagieren damit schnell auf Veränderungen. Für optimale Messergebnisse ist der Standort Ihres Hygrometers entscheidend: Es sollte weder direkt an der Heizung noch dicht am Fenster oder nah an einer Wasserdampfquelle aufgestellt werden. Auch direkte Sonneneinstrahlung kann das Messergebnis beeinflussen.

Die größte Schimmelgefahr droht in Bad, Küche und Schlafzimmer, wenn es nur mäßig geheizt wird oder in Räumen mit kalten Außenwänden, die nur unregelmäßig gelüftet und wenig beheizt werden. Dort ist es sinnvoll, regelmäßig die relative Feuchte im Raum zu messen.

So kann man die relative Luftfeuchtigkeit in Räumen verbessern

Haben Sie die Luftfechte gemessen und festgestellt, dass diese zu hoch oder zu niedrig ist, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Raumluft zu verbessern. Viele Hygrometer haben einen Raumklimaindikator, der direkt zeigt, ob die Feuchtigkeit im gesunden Bereich liegt.

Tipps bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit

Ist die Luftfeuchtigkeit mal zu niedrig, gibt es dennoch ausreichende Möglichkeiten, den entsprechenden Wert im Haus wieder zu normalisieren. Dies gelingt am besten wie folgt:

  1. Zimmerpflanzen, die regelmäßig gegossen werden, geben einen Großteil des aufgenommenen Wassers wieder an die Umgebung ab. Außerdem filtern sie Schadstoffe und sind damit eine gute Anschaffung für ein optimales Raumklima.
  2. Wasser, das Sie in Schalen auf die Heizung stellen, verdunstet und der Wasserdampf verbleibt im Raum.
  3. Elektrische Luftbefeuchter kümmern sich quasi von alleine um die richtige Raumfeuchte und halten sie auf einem optimalen Level.
  4. Hängen Sie Ihre Wäsche in Räumen auf, die zu trocken sind. Während die Wäsche trocknet, gibt sie die Feuchtigkeit in Ihre Wohnung ab.
  5. Lassen Sie nach dem Baden oder Duschen die Badtür offen, damit die feuchte Luft sich überall verteilen kann.
  6. Lüften Sie, wenn es draußen regnet oder neblig ist. Dadurch kommt feuchte Luft in Ihre Wohnung.

Tipps bei zu hoher Luftfeuchtigkeit

Auch zu hohe Werte lassen sich wieder nach unten korrigieren. Wir empfehlen in diesem Fall:

  1. Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Wenn Sie mehr heizen, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit.
  2. Durch gezieltes Stoßlüften gelangt frische und kalte Luft ins Innere, die sich schnell erwärmt. Kalte Luft kann weniger Wasser aufnehmen, beim Erwärmen im Raum steigt jedoch die Aufnahmefähigkeit, sodass sich die Raumfeuchte reduziert. Lüften Sie nur wenige Minuten lang, statt das Fenster dauerhaft auf Kipp zu lassen.
  3. Salz und Reis können Wasser binden. Schüsseln mit Salz oder Reis nehmen Wasser aus der Luft auf und senken die Luftfeuchtigkeit.
  4. Pflanzen, die viel Wasser benötigen, geben auch viel Wasser ab. Kakteen, Aloe Vera oder andere Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen, sind bei zu hoher Luftfeuchtigkeit besser fürs Raumklima.
  5. Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht in zu feuchten Räumen, sondern besser im Keller, auf dem Dachboden oder auf dem Balkon.
  6. Lassen Sie etwas Platz zwischen großen Möbelstücken und der Wand, damit die Luft dahinter zirkulieren kann. So reduzieren Sie das Schimmelrisiko.
  7. Elektrische Luftentfeuchter greifen immer dann ein, wenn die Raumfeuchte zu hoch ist. Allerdings benötigen Sie Strom und stoßen je nach Raumgröße schnell an ihre Grenzen.

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