Was hilft gegen Kondenswasser am Fenster?
In der "Übergangszeit" trübt morgens wieder oft Kondenswasser am Fenster die Sicht nach draußen: Wie entstehen beschlagene Scheiben, was kann man gegen das Tauwasser auf der Scheibe tun und warum ist das Kondenswasser am Fenster so gefährlich?
Es ist ein typisches Problem in der kalten Jahreszeit: Wird es draußen frostig, fangen die Fenster von innen an zu schwitzen. Was gegen Kondenswasser an den Scheiben hilft und warum Sie sofort handeln sollten, wenn Wasser an der Fensterscheibe herunterläuft, erfahren Sie hier.
Warum fangen Fenster an zu schwitzen?
Sind die Fensterscheiben von innen beschlagen oder bildet sich sogar herabrinnendes Tauwasser, spricht man davon, dass das Fenster schwitzt. Das passiert, wenn die Luftfeuchtigkeit der Raumluft an der kalten Fensterscheibe kondensiert. Kleine Tautröpfchen schlagen sich dann am Glas nieder, trüben das Fenster und können langfristig Fensterrahmen und Isolierung angreifen und sogar zu gesundheitsschädlicher Schimmelbildung führen!
Das passiert oft in Autos, die im Freien parken, aber auch in vielen Wohnungen! Hier ist das Kondenswasser am Fenster eine echte Gefahr! Vor allem im Herst und Winter zeigen nasse Fensterscheiben, dass es rund um Ihr Fenster ein Problem gibt: Kondenswasser am Fenster sollten Sie daher schnell abwischen und geeignete Maßnahmen ergreifen, dass die Fenster nicht (täglich) neu beschlagen!
Kondenswasser stoppen: 5 Tipps gegen beschlagene Fensterscheiben
Beschlagene Scheiben weisen immer auf Kältebrücken oder eine generell unzureichende Dämmwirkung der Fenster hin. Die Innenseite des Fensters kühlt zu stark aus, das Temperaturgefälle zwischen feuchter Raumluft und Glas ist so groß, dass der Taupunkt unterschritten wird. Bekämpfen Sie also besser die Ursache des Kondenswassers an der Schiebe, statt jeden Tag das Tauwasser vom Glas zu wischen!
1.) Beschlagene Scheiben trotz neuer Isolierglasfenster?
Das passiert auch schon mal: Leichter Tau auf neuen Isolierglasfenstern zeugt an, dass die Raumluft zu feucht ist! Durch kochen, schwitzen, baden, etc. gelangt am Tag viel Wasserdampf in die Raumluft. Wird am Abend nicht noch einmal kräftig gelüftet, schlägt sich auch in gut gedämmten Häusern über Nacht die Feuchtigkeit ab – bevorzugt am Fenster. Gefährlicher ist die Feuchte, die sich unbemerkt auf den Wänden absetzt – hier droht schwarzer Schimmel!
2.) Tauwasser an alten Fenstern vermeiden
Alte Einscheibenverglasungen sind energetisch gesehen ein Grauen. Hier ist gegen eine beschlagene Fensterscheibe kein Kraut gewachsen. Sollten Sie in einem alten (denkmalgeschützten) Haus mit Kastenfenstern (auch Blumenfenster genannt) wohnen, können Sie einen mit Katzenstreu gefüllten Socken in den Zwischenraum legen. Das Streu saugt überschüssige Feuchtigkeit auf. So ein selbst gebauter Entfeuchter braucht weniger Platz als käufliche Modelle.
3.) Klug lüften – Schimmel vermeiden
Das besten Mittel gegen beschlagene Fenster ist, die feuchte Raumluft regelmäßig (bei Berufstätigen mindestens vor verlassen der Wohnung und vor dem Zubettgehen) nach draußen abzuführen. Querlüften ist dafür immer geeignet, doch im Winter muss anders gelüftet werden als im Sommer, weil sonst die Wandoberflächen auskühlen und sich auch dort die feuchte Raumluft niederschlägt!
4.) Heizen gegen Kondenswasser am Fenster
Im Schlafzimmer sollte die Raumtemperatur für gesunden Schlaf niedriger als in anderen Wohnräumen sein. Garnicht zu heizen ist aber im Hinblick auf das Schimmelrisiko eine Gefahr! Denn je kälter die Raumluft ist, desto schlechter kann sie Feuchtigkeit aufnehmen, desto eher schlägt sich das überschüssige Wasser als Tau an kalten Oberflächen wie dem Fensterglas ab!
5.) Stehende Luft vermeiden!
Sorgen Sie für eine stetige Luftzirkulation im Zimmer und der Wohnung. Am einfachsten geht das, wenn Sie alle Türen in der Wohnung offen lassen – durch die alltägliche Nutzung aller Räume erzeugen Sie selbst genug Luftzug. So wird feuchtere und trockener, wärmere und kühlere Luft ständig miteinander vermischt, so dass eigentlich kein Tauwasser anfallen kann (außer vielleicht an bauphysiklischen Schwachstellen wie Kältebrücken).
Praxistipp: Die meisten Wohnungen sind mit Konvektionsheizkörpern ausgestattet. Wird die Raumluft vom Heizkörper erwärmt, steigt sie auf, strömt durch den Raum, wobei sie wieder abkühlt und zu Boden sinkt. Diese Luftwalze im Raum ist wichtig und sollte nicht durch Gardinen und Vorhänge vor der Heizung gestört werden! Beseitigen Sie Barrieren vor dem Heizkörper, die die Luftzirkulation behindern könnten, wie große Sofarücken, Rollos oder Sideboards.
Innen beschlagene Scheiben im Auto
Kleinwagen und ältere Autos beschlagen im Winter leicht von innen. Um die Sichttrübung auf der Innenseite der Windschutzschiebe zu beseitigen ist die Klimaanlage der schnellste Weg: Sie enzieht der von außen angezogenen Luft Feuchtigkeit, die dann im Auto schnell viel Tau-Feuchte aufnehmen kann, wenn sie an der Scheibe verbeiströmt. Im Winter braucht man die Klimaanlage nicht zur Kühlung, sondern sie trocknet die Windschutzscheibe von innen und senkt so die Luftfeuchtigkeit im Auto.
Wer keine Klimaanlage im Auto hat, kann die Heizung auf höchste Stufe stellen, bis die beschlagenen Scheiben wieder klar sind. Dann aber auch das Auto kurz "querlüften" (Seitenfenster während der Fahrt für 1-2 Minuten komplett runter), um die feuchtwarme Luft aus dem Auto zu entlassen! Das Video zeigt weitere Tipps, die bei beschlagenen Scheiben imAuto im Nu für klare Sicht sorgen:
Praxistipp: Der Trick mit dem Katzenstreu im Socken funktioniert auch im Auto! Nachts auf das Armaturenbrett gelegt, saugt das Granulat die überschüssige Feuchtigkeit im Wagen auf – morgens ist die Scheibe dann nicht beschlagen!
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