So machen Sie Ihre Kräuter länger haltbar
Sie haben viele Kräuter im Garten geerntet und kommen gar nicht dazu, diese komplett zu verwerten? Dann sollten Sie die Kräuter trocknen. So machen Sie sie lange haltbar.
Die klassische Methode beim Kräuter haltbar machen ist das Kräuter trocknen. Das Kräuter trocknen kann jeder auch ganz ohne ein spezielles Gerät selber machen und so seine frisch geernteten Kräuter auch noch weit nach der Saison nutzen.
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Das ist besonders bei den Lieblingskräutern, die man über mehrere Monate gepflegt hat, eine schöne Sache. Doch wie kann man die Kräuter trocknen? Und wann ist die beste Zeit zum Kräuter trocknen?
Welche Kräuter eignen sich zum Trocknen?
Zum Kräuter trocknen eignen sich Beifuß, Rosmarin, Bohnenkraut, Dill, Estragon, Lavendel, Lorbeer, Liebstöckel, Johanniskraut, Basilikum, Bärlauch, Majoran, Oregano, Petersilie, Pfefferminze, Schnittlauch, Salbei, Thymian.
Geerntete Kräuter sollten nicht gewaschen werden, da sie dabei an Aroma verlieren und zum Schimmeln neigen. Deshalb die Kräuter zu Büscheln zusammenbinden und kopfüber aufhängen oder locker auf Küchenpapier ausbreiten. Denken Sie daran: Kräuter bleiben umso aromatischer, je schneller die Trocknung abläuft.
Was ist besser: Kräuter trocknen oder einfrieren?
Wer seine Kräuter konservieren möchte, kann auch auf das Einfrieren zurückgreifen. Aber was ist besser? Beim Einfrieren wird der biochemische Prozess der Pflanzen schneller gestoppt als beim Trocknen. Dadurch bleibt mehr Aroma im Kraut. Außerdem können die Kräuter beim Auftauen ihr Aroma entfalten. Zusätzlich enthalten die Kräuter nach dem Auftauen noch etwas mehr Flüssigkeit.
Wann Kräuter zum Trocknen ernten?
Wenn Sie Ihre Kräuter trocknen möchten, müssen Sie diese vorher ernten. Also kann man frische Kräuter trocknen? Ja, das ist möglich und auch die beste Methode. Denn die frischen Pflanzen halten sich nur für eine kurze Aufbewahrung von ein paar Tagen – eventuell auch etwas länger –im Kühlschrank. Frische Kräuter dürfen dabei sowohl im Ganzen als auch zerkleinert in den Kühlschrank.
Praxistipp: In Alu- oder Frischhaltefolie gewickelt halten sie dort bis zu einer Woche, in einer luftdicht schließenden Kunststoffdose bis zu zwei Wochen. Auch locker in einem Beutel aus Kunststoff verpackt und diesen fest verschlossen lassen sich die Pflanzen bis zur Verarbeitung gut im Kühlschrank aufbewahren. In diesem Fall sollte man die Kräuter vor dem Verpacken zusätzlich in feuchtes Küchenpapier wickeln.
Aber wie erntet man die Kräuter jetzt vor dem Trocknen? Ernten Sie Ihre Kräuter, wenn es mindestens drei Tage nicht geregnet hat. Ernten Sie nur die beste Qualität, d. h. von gesunden, sauberen und trockenen Pflanzen und das in der Zeit zwischen 11 und 16 Uhr. Das ist deshalb so wichtig, damit das Erntegut den höchsten Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen hat und später nicht schimmelt. Kräuter, die getrocknet werden sollen, dürfen aus diesem Grund auch nicht gewaschen werden! Als Erntebehälter verwenden Sie am besten Körbe oder Stoffbeutel, niemals Plastiktüten. Darin schwitzen und erhitzen sich die geernteten Küchen- und Heilkräuter und das Aroma geht verloren. Die verschiedenen Kräuter sollten auch in unterschiedlichen Behältern gesammelt werden, da sich bei der Durchmischung Qualität und Aroma verfälschen.
Wie trocknet man am besten Kräuter?
Wer seine Kräuter trocknet, kann Sie für eine lange Zeit haltbar machen. Zum Trocknen eignen sich dann vier verschiedene Methoden. Doch wie kann man Kräuter selber trocknen? Und wie lange dauert es?
Kräuter trocknen im Ofen
Eine einfache Methode mit einem Gerät, dass jeder zuhause hat, ist das Trocknen im Backofen. Wer sich jetzt fragt: Wie lange dauert das Kräuter trocknen im Backofen? Dem müssen wir sagen, dass das Trocknen im Backofen schon mehrere Stunden dauert. Das ist aber immer noch schneller, als wenn Sie die Kräuter lufttrocknen. In nur 3 Schritten können Sie die Kräuter im Backofen trocknen:
- Die Kräuter waschen, trockentupfen und auf ein mit Alufolie bespanntes Backblech legen.
- Bei geringster Hitzezufuhr trocknen. Die Ofentemperatur sollte 35 bis 40 Grad nicht überschreiten. Das Trocknen dauert dann etwa 2-3 Stunden.
- Praxistipp: Klemmen Sie einen Kochlöffel in die Backofentür, damit die Luftfeuchtigkeit durch diesen Spalt abziehen kann. Das verkürzt die Trocknungszeit enorm.
- Jetzt die Kräuter so lange trocknen, bis sich die Blätter leicht mit den Fingern zerreiben lassen (die Kräuter sind dann „rascheltrocken“).
Kräuter trocknen in der Mikrowelle
Besonders schnell geht es auch, wenn Sie die Kräuter in der Mikrowelle trocknen. Da Mikrowellen meist nicht so viel Platz bieten, eignet sich diese Methode besser für kleinere Mengen. Zuerst zupfen Sie die Blätter von den Stielen ab und breiten die Kräuter auf Küchenpapier aus.
Die Trocknungszeiten der einzelnen Kräutersorten sind etwas unterschiedlich, aber meist sind 4 Minuten bei 650 Watt ausreichend. Sind die Kräuter danach nicht komplett getrocknet, können Sie den Vorgang wiederholen.
Kräuter trocknen an der Luft
Wer seine Kräuter einfach nur an der Luft trocknen lassen möchte, sollte etwas mehr Zeit einplanen.
- Zuerst bündeln Sie die Kräuter mit einem Faden zu lockeren Sträußen.
- Danach das Bündel an einem warmen, trockenen und luftigen Ort bis zu 2 Wochen kopfüber aufhängen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist diese Methode nicht ratsam.
- Praxistipp: Wo Kräuter zum Trocknen aufhängen? Ein gut geeigneter Ort ist oft der Dachboden. Manchmal eignet sich auch der Keller.
- Nach dem Trocknen werden die Kräuter getrennt aufbewahrt. Zuvor die Blätter von den Stielen zupfen. Kleine und dünne Blätter lassen sich nach dem Trocknen leicht abstreifen, große Blätter kann man zusätzlich noch rebeln.
Kräuter trocknen im Dörrautomaten
Wer einen speziellen Dörrautomaten hat, kann auch dort die Kräuter trocknen. Aber wie lange muss man Kräuter im Dörrautomaten trocknen? Obwohl die Kräuter ähnlich wie im Ofen getrocknet werden, geht es meistens etwas schneller. Meistens beträgt die Dörrzeit etwa 2 Stunden. Dabei kommt es aber auch auf die Kräuterart an. Auch die Vorbereitung für das Trocknen im Dörrautomaten ähnelt der Trocknung im Ofen. Auch hierfür breiten Sie die Kräuter aus und stellen Sie dann in den Dörrautomaten. Bei etwa 40°C können Sie dann die Kräuter dörren.
Praxistipp: Warum Kräuter nicht in der Sonne trocknen? Das liegt daran, dass die Temperatur nicht eingestellt werden kann. Ist es zu warm, können sich die guten ätherischen Öle verflüchtigen und das intensive Aroma geht verloren. Bei niedrigen Temperaturen, trocknen die Kräuter nicht richtig und können faulen.
Worin getrocknete Kräuter aufbewahren?
Nach dem Trocknen werden die Kräuter – wenn möglich – in dunkle Gläser gefüllt und beschriftet. Nun sollten die Kräuter luftdicht an einem dunklen Ort, geschützt vor UV-Strahlung, aufbewahrt werden. So halten die getrockneten Kräuter etwa 1 Jahr.
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