Keller außen abdichten: Schritt-für-Schritt-Anleitung zur perfekten Abdichtung
Der Bau eines Kellers ist vergleichsweise teuer: Damit der kostbare Raum im Untergeschoss genutzt werden kann, ist eine langlebige Kellerabdichtung außen unverzichtbar. Ist die Außenabdichtung defekt, wird der Kellerraum feucht und unbenutzbar. Die Reparatur der Außen-Kellerabdichtung ist dann meist nur unter großem Aufwand möglich.
Die Kellerabdichtung von außen aller erdberührten Bauteile (Kellerwände, Bodenplatte) ist ein heikles Thema. Fehler bei der Ausführung der Vertikalsperre rächen sich früher oder später in Form feuchter Wände. Die Sanierung einer undichten Bauwerksabdichtung ist meist aufwendig und teuer. Daher sollten Sie große Sorgfalt walten lassen, wenn Sie den Keller außen abdichten.
Hier erfahren Sie, wie die Kelleraußenabdichtung fachgerecht ausgeführt wird, welche Möglichkeit Sie haben, um den Keller von außen abzudichten und wie eine nachträgliche Außenabdichtung auch ohne eine Bitumenabdichtung möglich ist! Außerdem zeigt die Anleitung, wie Sie eine undichte Außen-Kellerabdichtung selbst sanieren.
Was ist bei der Kellerabdichtung von außen zu beachten?
Die Abdichtung der Kelleraußenwände hält versickerndes, aufsteigendes und drückendes Wasser im Boden vom Bauwerk fern – und damit die Räume im Kellergeschosss trocken und nutzbar. Damit die Außenabdichtung der Kellerwände bei so einem Lastfall lange dichthält, muss sie sorgfältig (d. h. vor allem lückenlos!) ausgeführt und wirksam vor mechanischen Beschädigungen geschützt werden – möglichst für die Lebensdauer des Gebäudes.
Feuchtigkeit hat ihre Ursache meist in einer defekten Außanabdichtung: Kann diese aber nicht saniert werden, hilft manchmal nur noch die feuchte Wand von innen trockenzulegen. Das Video zeigt, worauf dabei zu achten ist:
Wann sollte man den Keller von außen abdichten?
Standardmäßig wird die Kelleraußenabdichtung beim Hochziehen des Untergeschosses – also während des Rohbaus – erstellt. Dann sind in der offenen Baugrube die Kellerwände von außen frei zugänglich und die Bauwerksabdichtung kann bequem aufgebaut werden.
Neben der Neubau-Phase sind weitere Anlässe ideal, um eine defekte (oder überalterte) Hausabdichtung zu erneuern – etwa wenn der Gehweg zum Beispiel für Leitungsarbeiten der Versorgungsunternehmen aufgerissen wird oder wenn bereits erste Schäden der Bauwerksabdichtung auf der Innenseite der Kellerwände sichtbar werden.
Diese Anzeichen weisen auf eine undichte Kellerabdichtung als Ursache hin:
- Muffiger Geruch, hohe Luftfeuchtigkeit, Schimmelbefall durch Feuchtigkeit
- Spürbar feuchte Kellerwände, abblätternder Putz, Salz-Ausblühungen
- Risse im Mauerwerk, Tropfenbildung auf der Wand, Rinnsale
Was kostet eine Kellerabdichtung von außen?
Klar ist, bei einem Neubau ist die Abdichtung der Kellerwand von außen leichter und damit günstiger zu haben. Nachträgliche Sanierungsversuche sind in der Regel teurer, weil die Ausschachtung des Untergeschosses zusätzliche Kosten verursacht: Wenn Sie den Keller nicht selbst ausgraben, müssen Sie mit etwa 350 bis 450 Euro pro laufendem Meter Erdaushub rechnen.
Welche Kosten fallen bei der Kellersanierung von außen außerdem an? Die folgenden Preise für eine Bitumen-Abdichtung dienen als grobe Orientierung:
- eine 2-lagige Bitumen-Dickbeschichtung kostet ca. 30-35 Euro pro qm.
- Schweißbahnen kosten etwa 8- 12 Euro pro qm.
- eine „Schwarze Wanne“ nach DIN 18195-6 kostet zwischen 40 und 55 Euro pro qm, wenn Sie dafür eine Fachfirma beauftragen.
- eine Perimeterdämmung (aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum / XPS) schlägt mit 40-80 Euro je qm ins Kontor
- für Bleche, Dichtbänder, Wand- oder Kaminanschlussprofile müssen Sie 10-20 Euro pro laufenden Meter einkalkulieren.
So summieren sich die Kosten für die reine Außenabdichtung schnell auf rund 500 Euro je Meter Hausumfang. Besondere Eigenschaften Ihres Hauses (Hanglage, akuter Wassereintrag, verwinkelte Grundriss-Geometrie, …) können die Kosten schnell auf das Doppelte ansteigen lassen! Gut, dass man durch Eigenleistung viel Geld beim Abdichten des Kellers von außen sparen kann.
Wie lange hält eine Außenabdichtung des Kellers?
Die Güte der Ausführung und des verbauten Materials entscheiden darüber, wie lange die Kelleraußenabdichtung dichthält. Versprödende Baustoffe oder Löcher in der Abdichtung durch mechanische Belastungen sind die Hauptursache für undichte Vertikalabdichtungen. Nach ca. 40 Jahren ist bei den meisten Bestandsimmobilien damit zu rechnen, dass die Kellerabdichtung an der Kelleraußenseite langsam porös und brüchig wird – dann sollte die Abdichtung auf der Außenseite der Kellerwand erneuert werden, ehe im Inneren erste Schäden entstehen.
Anleitung: Wie man einen Keller von außen abdichten kann
Die Galerie oben zeigt die wichtigsten Arbeitsschritte, wenn der Keller von außen abgedichtet werden soll.
Praxistipp: Wer ohnehin die Kellerwände von außen freilegt, damit eine nachträgliche Vertikalabdichtung aufgetragen werden kann, sollte für bislang ungedämmte alte Häuser auch eine Perimeterdämmung in Betracht ziehen. Die zusätzliche Dämmschicht verbessert nicht nur die Wärmedämmleistung der Fassade sondern schützt die erneuerte Kellerabdichtung zusätzlich vor Beschädigungen (durch Wurzeln, Steine, Reibung durch Erdbewegungen, Anprall, …).
Praxistipp: Dringt Feuchtigkeit durch die Bodenplatte ein, ist höchst wahrscheinlich die Horizontalsperre undicht. Wie man eine intakte Horizontalsperre unterm Kellerboden herstellt, erklärt diese Anleitung Schritt für Schritt:
Wie macht man eine Kellerabdichtung außen selbst?
Um einen Keller nachträglich von außen abzudichten und zusätzlich zu dämmen, sind die folgenden Arbeitsschritte erforderlich:
- Legen Sie das Kellergeschoss frei: Der Graben sollte so breit sein, dass Sie darin ausreichend Bewegungsfreiheit haben, um sauber arbeiten zu können. Praxistipp: Sichern Sie die Baugrube ab, damit kein Erdreich abrutscht!
- Lagern Sie den Aushub auf dem Grundstück trocken – eine Folie schützt den Mutterboden vor Niederschlag.
- Entfernen Sie die alte schadhafte Vertikalabdichtung und entsorgen Sie den Bauschutt fachgerecht.
- Schlagen Sie bereits durchfeuchteten, lockeren alten Putz von der Kelleraußenseite ab …
- … und lassen feuchte Wände stets für mehrere Tage/Wochen abtrocknen. In dieser Zeit können Sie die weitere Arbeitsschritte planen.
- Ist die Wand trocken, beginnen Sie damit Mauerwerksschäden (Risse, Abplatzungen, …) zu reparieren und eine Schicht Dichtschlämme aufzutragen. Sie dient als „letzte“ Feuchtigkeitsbarriere vor dem aufragenden Mauerwerk und verbessert die Haftung des nun folgenden Außenputzes.
- Mischen Sie den Zementputz nach Herstellerangaben an und schaffen Sie eine glatte, geschlossene Putzschicht vom Fundament bis zur Oberkante Sockel.
- Ist der Putz getrocknet, folgt – je nach Ausführungsvariante – ein Voranstrich mit flüssigem Bitumen (wenn Sie die Kellerabdichtung mit überlappenden Schweißbahnen ausführen wollen) oder gleich ein satter Bitumenanstrich in zwei Lagen zur Abdichtung der Kellerwände von außen gegen den Lastfall Erdfeuchte und aufstauendes Sickerwasser.
- Ggf. werden nun noch mehrere Lagen geklebter Bitumenbahnen oder kaltverschweißter Kunststoffbahnen auf die Außenseite der Kellerwände aufgetragen.
- Auf die wasserdichte Bitumenisolierung wird nun die Perimeterdämmung aufgebracht: Kleben Sie die Dämmplatten (meist hochfeste Polystyrolplatten, kein „normales“ Styropor!) auf die neue Kellerabdichtung.
- Zum besseren Schutz des Dichtungsaufbaus und für eine schnelle Entwässerung wird nun eine Noppenbahn (Noppen weisen zum Haus, glatte Seite zum Erdreich) vor die Konstruktion gelegt. Sie sollte unten am Fundament in einer Hohlkehle enden und abfließendes Wasser von der Fassade wegleiten. Praxistipp: Die Noppenbahn wird nicht auf der Dämmung verklebt (sondern oberirdisch nur temporär befestigt), denn sie muss dauerhaft beweglich gegenüber der Perimeterdämmung sein!
- Wahlweise können Sie nun noch ein dünnes Vlies auf der Noppenbahn verlegen: Es soll verhindern, dass Erde beim Verfüllen der Baugrube die Hohlräume der Noppenbahn zusetzt. Viele Hersteller bieten bereits vlies-kaschierte Drainbahnen an!
- Jetzt muss noch ein flexibles Drainagerohr (die bekannten gelochten, gelben Schläuche) am Fuß der Kelleraußenwand umlaufend ums ganze Gebäude mit stetigem Gefälle verlegt werden.
- Bedecken Sie das Drainagerohr mit gut 30 cm grobem Kies, diese Drainschicht wird mit einer Lage Filtervlies abgedeckt, damit beim Verfüllen der Baugrube keine Erde zwischen die Kiesel der Sickerschicht gelangt.
- Jetzt verfüllen und verdichten Sie lagenweise die Baugrube mit dem Aushub, den Sie zuvor zwischengelagert haben.
Aufbau Kellerabdichtung Altbau
Der beschriebene Aufbau der Kellerabdichtung mit Bitumen als sogenannte „schwarze Wanne“ ist die Standardausführung einer Hausabdichtung gegen Feuchtigkeit und Nässe. Wenn Sie bei Ihrem Altbau nachträglich die Kellerwand von außen abdichten wollen, haben Sie aber auch noch andere Baustoffe zur Auswahl: Welche Materialien habe ich zur Wahl?
Kellerabdichtungen aus Bitumen
Das Gros der Kellersanierungen wird immer noch mit Bitumen realisiert – ob als Bitumenbeschichtung, als Bitumenanstrich oder in Kombination mit Bitumen-Schweißbahnen. Um Kellerwände von außen gegen seitlich eindringende Feuchte zu schützen, ist wasserunlöslicher Bitumen immer noch das Mittel der Wahl.
Gerade für Heimwerker ist der leicht zu verarbeitende Baustoff ideal: Eine Bitumendickbeschichtung aus mehreren Schichten eines Bitumenanstrichs kann jeder Hauseigentümer selbst erneuern. Je nach Hersteller folgen auf den Bitumen-Voranstrich noch bis zu drei Deckaufstriche mit einem Bitumen-Isolieranstrich, damit die Kelleraußenwand ausreichend gegen Wasser aus dem Erdreich isoliert ist.
Wichtig: Damit die Außenabdichtung der Mauer den Anforderungen der DIN 18195 für Bauwerksabdichtungen genügt, muss der Dichtanstrich mit Bitumen mindestens 15 cm über Erdniveau geführt werden!
Außenabdichtung Kellergeschoss mit Ton
Heute schwören ja viele auf moderne Baustoffe und Abdichtungen, vergessen dabei aber oft, dass Althergebrachtes mitunter länger hält. Eine Bitumenabdichtung kannten nämlich weder die alten Römer noch die fachwerkbauenden Menschen aus dem Mittelalter. Dennoch stehen deren Gebäude vielerorts noch heute. Einen Anteil daran haben die Baustoffe Lehm und Ton. Gute Mittel, um eine Kellersanierung von außen vorzunehmen!
Aus Ton stellt die Firma Heinrich Dernbach ein Dichtungsmaterial für Kelleraußenwände her. Im Gegensatz zur Bitumenabdichtung verlangt das Tongemisch kein vorheriges ebenes Verputzen der Altbau-Außenwand, sondern nur ein besenreines Mauerwerk. Die Kellerabdichtung mit Ton erfordert auch keinen mehrschichtigen Aufbau.
Wichtig: Bei der aus Ton erstellten Keller Abdichtung kommt es entscheidend auf die richtige Ton-Mischung an, denn so manche Tonerden verkraften keine Temperaturwechsel und reißen. Doch es gibt richtig eingestellte Fertigmischungen, die eine klassische Vertikalsperre mit Bitumenabdichtung ersetzen können.
Zunächst legt man wie üblich die Außenwand frei. Dann stellt man im Abstand von etwa 20 cm vom Mauerwerk einen Trennstreifen (Holz oder Metall) auf und füllt den Zwischenraum zur Wand mit Dernoton, den Raum Richtung Grundstück mit dem normalen Bodenaushub. Der Dernoton muss schichtweise gut verdichtet werden. Das Kellermauerwerk auf diese Weise lagenweise anfüllen und dabei den Trennstreifen immer mit nach oben versetzen und am Ende entfernen.
Keller außen mit Folie abdichten
Wir stellen Ihnen noch eine weitere Variante vor, um den Kellerraum von außen abzudichten: Statt schwarzem Bitumen kommt beim Orbit-System (Vertrieb über KPH) nur eine weiße Folie zum Einsatz, die sich laut Hersteller nach Einweisung auch gut selbst verarbeiten lassen soll. Die sogenannte K-Wanne (für Kunststoffwanne) stellt die Kellerabdichtung aus Abdichtungsfolie dar, die mehrlagig und überlappend verarbeitet werden. Wie Tapetenbahnen werden bei der K-Wanne die einzelnen Vliese und Folie aus PVC, PE oder PEHD (Polyethylen hoher Dichte) lagenweise aber überlappend verlegt und anschließend an den Stößen verschweißt. Die Dichtigkeit der K-Wanne genügt bei fachgerechter Ausführung den Anforderungen nach DIN 18195 Teil 6 für den Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit.
Übernehmen die Profis den Einbau, liegen die Kosten etwa wie folgt: Unter Bodenplatte auf Sauberkeitsschicht oder Dämmung 24 bis 29 Euro/m², auf Wänden je nach Ausführung (an die Schalung getackert bis vollflächig mit dem Untergrund hinterlaufsicher verbunden) von 28 bis 38 Euro/ m².
Übrigens: Folienabdichtungen werden meist auch als "schwarze Wanne" bezeichnet – obwohl die Folien meist eher weiß sind. Als Weiße Wanne versteht man am Bau aber ausschließlich Keller, die aus wasserundurchlässigem Beton hergestellt sind!
Bauwerksabdichtung im Keller schützen
Sie haben gesehen, wie wichtig es ist, dass die Vertikalabdichtung alter Häuser über viele Jahrzehnte dicht bleibt, um Schäden wie feuchte Keller auszuschließen. Neben der natürlichen Alterung (Material wird porös) sind vor allem mechanische Verletzungen (bei Bauarbeiten, durch Wurzeln, durch Schwerkräfte bei Baugrundsenkungen, …) der Feuchtigkeitssperre Schuld, dass Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt. Die Perimeterdämmung und die Noppenbahn schützen die Hausabdichtung schon sehr zuverlässig.
Noch mehr Sicherheit gegen feuchte Wände verspricht dieses Drainage-System von Bisotherm: Die Drainagesteine schützen die Vertikalsperre (aus Folien, Dichtanstrichen und Bitumenbahnen) gegen mechanische Beschädigungen und leiten auch anfallendes Wasser schnell fort, um eine trockene Wand zu bewahren.
Die Drainagesteine werden trocken, also ohne Mörtel in der Lagerfuge, im Verband versetzt und durch das angeschüttete Erdreich bzw. den Filterkies gehalten. In den Hohlkammern Drainsteine wird das Sickerwasser sicher nach unten in die Fußrinne abgeleitet und so vom Bauwerk ferngehalten. Ergänzend kann das Wasser auch in Grundrohre abgeleitet werden, die im oberen Bereich aus porösem, wasserdurchlässigem Material bestehen. Die Fußrinne wird in einem gleichmäßigen Gefälle (> 0,5%) verlegt und an den Stoßstellen vermörtelt. Die Drainagesteine sind im Verband zu versetzen, ohne sie zu vermörteln. Den oberen Abschluss bildet der Abdeckstein mit einer Kiesschüttung. Damit ist eine funktionsfähige Luftzirkulation innerhalb der Filterwand gewährleistet.
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