Gurken anbauen

Gurken anpflanzen im Garten und auf dem Balkon

Aus selbst 4/2021

Gurken werden genauso gern wie Tomaten im Garten oder auf dem Balkon angebaut. Wir geben Ihnen Tipps für das Gelingen beim Gurken anbauen.

Gurken anbauen Gurken anpflanzen im Garten und auf dem Balkon
Das Gurken anbauen gelingt mit unseren Tipps garantiert. Foto: sidm / GB
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Ob im Salat, eingelegt, als Snack zwischendurch oder als Beilage zu Fisch- und Fleischgerichten, Gurken finden sich in nahezu jedem Kühlschrank wieder. Kein Wunder, denn diese Gemüsesorte ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie können auch selber die Gurken anbauen und so direkt im Garten pflücken. 

Praxistipp: Nicht nur im Garten können Sie Gemüse wie z.B. Gurken anbauen. Auch auf dem Balkon st das möglich. Im Video finden Sie die 5 besten Gemüsesorten, die Sie auf dem Balkon anbauen können:

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Video: Xcel Production

Gurken zählen zur Familie der Kürbisgewächse und sind wahre Vitaminbomben. Sie enthalten die Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B9 und C, dazu Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kalium und Zink, also viele wichtige Nährstoffe, die unser Körper benötigt. Sollte es Ihnen außerdem schwer fallen, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, kann das Gemüse Sie auch hierbei unterstützen, denn Gurken bestehen zu 95 Prozent aus Wasser. Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps zum Gurken anbauen und verraten Ihnen, wie das Gemüse zum nützlichen Helfer im Alltag wird.

Gurken anbauen: Das müssen Sie beachten

Gurken lassen sich im Freiland, im Gewächshaus sowie in Pflanzkübeln auf dem Balkon anbauen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Gurken an einem warmen, sonnigen und windgeschützten Standort gepflanzt werden.

  • Gurken vorziehen: Wie auch Tomaten können Gurken entweder direkt ausgesät oder bereits ab April auf der Fensterbank vorgezogen werden. Zum optimalen Keimen im Gewächshaus oder in den eigenen vier Wänden benötigen die Samen Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad. Ist dies gegeben, zeigen sich nach drei bis vier Tagen bereits die ersten Keimlinge.
  • Gurken aussäen: Die Direktsaat sollte hingegen erst ab Mai erfolgen. Da empfiehlt es sich, Einlegegurken oder kleinfruchtige Freilandsorten auszusäen. Salatgurken sind vorzugsweise im Gewächshaus anzubauen, denn sie wurden speziell für diese Anbaumethode entwickelt. Sie werden in der Regel an Schnüren in die Höhe geführt.

Übrigens: Gurken sollten erst nach vier Jahren wieder auf derselben Fläche angebaut werden.

Welches Saatgut zum Gurken anbauen?

Kiepenkerl bietet die verschiedensten Gurkensorten zum Selberanziehen an. Wir haben dies einmal mit der Snackgurke Picolino und der Salatgurke Akito ausprobiert. Beide lassen sich sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus anbauen. Hierbei handelt es um Hybridsorten, die besonders widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten wie Echter Mehltau sind.

Gurken anbauen: Welche Gurken gibt es?

Salatgurken sind auch als Schlangengurken bekannt und werden hierzulande meist im Gewächshaus angebaut, sie können aber auch im Freiland kultiviert werden. Die Früchte werden zwischen 30 und 70 Zentimeter lang und zeichnen sich meist durch ihre dunkelgrüne, glatte Schale aus. Sie brauchen zum Wachsen einen warmen, hellen Standort und werden im Gewächshaus oft an Schnüren in die Höhe geführt.

Die Snackgurke lässt sich in Kübeln auf dem Balkon, aber auch im Freiland oder Gewächshaus anbauen. Im Gegensatz zur Salatgurke schmeckt die Snackgurke weniger bitter, enthält aber auch weniger Cucurbitacin. Die Früchte der Snackgurke werden maximal 13 cm lang. Bei Snackgurken kann man täglich neue Früchte pflücken. Einlegegurken werden einzig zu Konservierungszwecken angebaut. Sie lassen sich sowohl im Freiland als auch auf dem Balkon anpflanzen. Einlegegurken können auf dem Boden liegend wachsen, denn sie sind resistenter gegen Krankheiten. Für den Anbau kann jede Gurkensorte verwendet werden, es gibt jedoch auch spezielle Gewürz- bzw. Einlegegurken.

5 Tipps zum Gurken anbauen

Gurken sind mehr als nur Gemüse, sie sind auch im Alltag nützliche Helfer. Warum Sie Gurken unbedingt anbauen sollten, zeigen wir in den folgenden 5 Tipps.

  1. Fühlen Sie sich hin und wieder gestresst? Dann schneiden Sie eine Gurke in Scheiben und lassen diese in Wasser kochen. Das im Dampf aufsteigende Aroma wirkt beruhigend und pflegt die Haut.
  2. Gurken beugen nach zu viel Alkohol dem Kater am nächsten Morgen vor. Einfach vor dem Schlafengehen eine Gurke essen, dies gibt dem Körper die vom Alkohol entzogenen Nährstoffe zurück.
  3. Das Gemüse ist auch im Bad hilfreich, um z. B. Rückstände von Kalk zu entfernen. Dazu einfach eine Gurkenscheibe über die zu behandelnde Fläche reiben.
  4. Mundgeruch? Legen Sie eine Scheibe Gurke für 30 Sekunden auf den Gaumen, dies hilft genauso gut wie ein Kaugummi.
  5. Das Gemüse lässt sich zum Vertreiben von Schädlingen einsetzen. Schnecken mögen es z. B. nicht, wenn man ein Aluminiumgefäß mit Gurkenscheiben im Garten aussetzt. Gurke und Aluminium reagieren miteinander und der dadurch entstehende Duft vertreibt die Schnecken.

Gurke anbauen und richtig pflegen

Damit Sie die angebauten Gurken auch ernten können, müssen Sie sie richtig pflegen. Braucht die Gurke Dünger? Wie muss man Gurken gießen? Und worauf muss man achten, um Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden? Wir haben die passenden Antworten auf diese und weitere Fragen.

Gurken düngen

Gurken zählen zu den starkzehrenden Gemüsesorten und benötigen zum Wachsen viele Nährstoffe. Je nach Entwicklungsstadium braucht die Pflanze unterschiedliche Nährstoffe. Die erste Düngung erfolgt nach dem Einpflanzen am besten mit organischem Langzeitdünger.

Während der Blühphase ist es sinnvoll, für ausreichende Mineralstoffe zum Beispiel durch Düngen mit Brennnesseljauche zu sorgen. Sind die ersten Früchte zu sehen, ist regelmäßiges Düngen alle zwei Wochen angesagt.

Gurken richtig gießen

Gurkenpflanzen benötigen viel Wasser. Gerade während der Fruchtbildung ist es wichtig, sie regelmäßig zu wässern. Das Gemüse ist vorzugsweise in den Morgenstunden zu gießen. Damit die Gurken keinen Kälteschock erleiden, empfiehlt es sich, lauwarmes Wasser zu nehmen. Am besten eignet sich Regenwasser, denn Leitungswasser verträgt das Gemüse nicht so gut, da es oft sehr hart und kalkhaltig ist. Gießen Sie nur im Wurzelbereich und nicht die Blätter, denn dies kann Krankheiten begünstigen.

Darum sollten Sie Gurken ausgeizen

Für eine üppige Ernte ist es sinnvoll, Gurken auszugeizen, d. h. die unfruchtbaren Seitentriebe der Pflanze zu entfernen, die zwischen Hauptstängel und Blattstiel wachsen. Dadurch steckt die Gurkenpflanze mehr Energie in die Ausbildung der Früchte anstatt in die Blätter. Im Vergleich zu Tomaten hat man weniger Arbeit, denn Gurken müssen nur einmal ausgeizt werden, da bei ihnen keine neuen Geiztriebe nachwachsen.

Schädlinge & Krankheiten bei Gurken

Gurken sind sehr anfällig für Pilzerkrankungen. Sowohl der Falsche als auch der Echte Mehltau schaden den Pflanzen enorm. Während der Falsche Mehltau sich mit gelben Flecken auf der Blattoberseite und mehlartigen Flecken auf der Unterseite zeigt, zieht der Echte Mehltau einen fleckenförmigen weißen Pilzrasen über die Oberfläche der Blätter.

Entdecken Sie einen solchen Befall, ist schnelles Handeln gefragt, denn verbreiten sich die Pilze, kann es zum frühzeitigen Absterben der Pflanzen kommen. Zur Bekämpfung können beispielsweise Hausmittel wie Brennnesseljauche angewendet werden. Auch Spinnmilben sind häufig ein Problem, gerade in Gewächshäusern. Hier hilft der Einsatz von Nützlingen wie Netzflügler und Raubmilben.

Nach dem Gurken anbauen: Erntezeit

Nachdem man jeden Tag die Gurkenpflanzen beim Wachsen und Gedeihen beobachten konnte, freut man sich umso mehr aufs Ernten. Etwa acht bis neun Wochen nach der Aussaat sind die ersten Früchte vorzufinden.

Wann kann man Gurken ernten?

Der genaue Erntezeitpunkt hängt jedoch davon ab, wofür Sie die Gurken verwenden wollen. Salatgurken können je nach Sorte ab etwa 20 bis 30 Zentimeter geerntet werden, Cornichons hingegen sind bereits ab einer Länge von vier bis sechs Zentimeter zu pflücken. Die Schale gibt Auskunft über den Reifezustand der Gurke. Ist sie gleichmäßig grün gefärbt, kann sie geerntet werden. Sollte sie hingegen bereits gelb sein, ist das ein Anzeichen für Überreife. Lassen Sie die Früchte deshalb nicht zu lange hängen, denn das kann unter anderem dazu führen, dass die Gurken wässern bzw. bitter werden. Geerntet werden sollten Gurken am besten morgens oder am frühen Vormittag, denn da verfügen sie über die meisten Nährstoffe. Die Früchte sind mit einem scharfen Messer oder einer Schere am Stiel abzuschneiden. Sie dürfen nicht mit der bloßen Hand gepflückt werden, das kann eventuell Triebe und Ranken beschädigen.

Warum blühen die Gurken?

Gurkenpflanzen sind einjährige Pflanzen, die sich selbst befruchten können. Sie bilden sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus. Zuerst entwickeln sich die männlichen, sie erscheinen außerdem zahlreicher als die weiblichen und treten mit mehreren Blütenansätzen in einer Achsel auf.

So sehen die Blüten von Gurken aus. Foto: sidm / GB

Die weiblichen Blüten bilden sich, wenn die Pflanze im Wachstum fortgeschritten ist. Im Gegensatz zur männlichen Blüte stehen sie für sich allein. Optisch unterscheiden sich die Blüten nur in einer Sache voneinander: Die weibliche Blüte besitzt unterhalb der Kronblätter einen Fruchtknoten. Für die Bestäubung werden Insekten benötigt, sie transportieren die männlichen Pollen zu den weiblichen Blüten. In den Gewächshäusern werden meist rein weibliche Hybridsorten verwendet, bei denen keine Bestäubung und Befruchtung nötig ist.

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