Gartenplanung
Ein üppig blühendes Gartenparadies bedarf viel Geduld, jeder Menge Arbeit und vor allem einer durchdachten Planung: Hier erfahren Sie, was Sie bei der Gartenplanung berücksichtigen sollten und welche Fragen Ihnen helfen, den eigenen Garten zu planen.
Ein Garten kann sehr vielfältige Aufgaben übernehmen: Es kann sich um einen reinen Nutzgarten handeln, in welchem Obst und Gemüse angebaut werden. Auch kann er als kleiner Kinderspielplatz mit Schaukel, Sandkasten und Rasenfläche fungieren. Andere Gartenbesitzer wiederum bevorzugen einen Schwimmteich mit großer Terrasse zum Sonnenbaden. Und eines ist sicher: Selbst vermeintliche Problemgrundstücke lassen sich mit einer durchdachten Gartenplanung in eine grünende Oase verwandeln. Gärten gibt es also in den verschiedensten Stilen: modern, ländlich oder auch ganz natürlich. Jede Grünanlage benötigt jedoch eine gute Planung. Was Sie dafür alles beachten müssen, erklären wir Ihnen hier.
Garten planen: 5 Schritte zum Ziel
Wer sich den Traum vom eigenen Heim mit Garten erfüllen will, legt besonderen Wert auf die Gestaltung. Ist das Haus gebaut und eingerichtet, geht es an die Anlage des Gartens. Doch auch hier muss vorher gut überlegt werden, wie dieser am Ende aussehen soll. Um das grüne Wohnzimmer genau zu planen, sollten Sie am besten die folgenden Schritte ausführen:
- Gehen Sie zuerst den Garten mit einem Maßband ab. Dabei müssen die Grundstücks- und Hauslängen sowie der Abstand von den Hausecken zur Gartengrenze gemessen werden. Gibt es einen Grundrissplan, lassen sich die Maße ganz einfach daraus entnehmen.
- Ist der Garten bereits bepflanzt, trägt man in den zuvor gezeichneten Plan alle Elemente ein, die unverändert bleiben sollen.
- Anschließend sind die persönlichen Vorstellungen an der Reihe. Dazu legen Sie eine Liste an, die Ihre Wünsche festhält. Es darf ruhig erst einmal alles notiert werden, was einem in den Sinn kommt. Mit einer Durchnummerierung nach Priorität legen Sie dann fest, welche Gestaltungselemente am wichtigsten sind. Diese sollten Sie dann auf Ihrem Gartenplan entsprechend platzieren. Dabei ist es wichtig, Größenverhältnisse sowie die Lage zu berücksichtigen. Auch ist die erste Lösung nicht immer die beste. Darum zeichnen Sie lieber verschiedene Gartenvarianten auf, um sich später leichter für eine entscheiden zu können.
- Steht der grobe Plan, geht es nun an die Details. In dieser Phase entscheidet sich auch, welcher Gartenstil für Sie in Frage kommt. Die Gegebenheiten des Gartens müssen dabei natürlich ebenfalls berücksichtigt werden. Der festgelegte Gartentyp und die Bodenbeschaffenheit bestimmen, welches Material eingesetzt wird, wie die Beete bepflanzt werden, welche Farbkombinationen dafür verwendet werden und ob es ein Gestaltungsmotto für die Grünanlage geben wird.
- Wichtig ist zudem, dass man Wegeführungen sowie den Standort eines Geräteschuppens oder Gartenhäuschens festlegt.
Garten planen leicht gemacht
Bevor Sie nun einen neuen Garten anlegen, sollten Sie sich zunächst darüber klar werden, wie Sie ihn später nutzen wollen. Bitten Sie jedes Familienmitglied, eine Wunschliste zu schreiben und entscheiden Sie gemeinsam über die Vorschläge – schließlich soll sich jeder im Garten wohl fühlen. Beziehen Sie ruhig auch Wünsche mit in die Planung, die aus finanzieller Sicht heute noch nicht umsetzbar sind – ein Garten befindet sich ständig im Wandel und viele Ideen können Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt realisieren.
Beobachten Sie deshalb Ihren Garten und lernen Sie ihn kennen:
- Wann scheint wo die Sonne?
- Wo fällt der meiste Schatten?
- Gibt es Aussichten, die Sie nicht verbauen möchten?
- Ist Ihr Garten lang und schmal oder liegt er etwa an einem Hang?
- Und wie viel Zeit können und möchten Sie in die Pflege des Gartens investieren?
All dies sind Fragen, die Sie in Ihrer Planung berücksichtigen sollten! Tipps für einen schönen Garten, finden Sie im folgenden Video:
Gartenplanung mit der Natur
Doch gleich nach den Wünschen kommen die Einschränkungen: die natürlichen Voraussetzungen des Grundstücks. Welcher Bodentyp liegt vor? Verschiedene Bodenarten und ihre Eigenschaft als PDF Download >>
Der Rhododendron beispielsweise verträgt keinen basischen Boden, gedeiht hingegen auf saurem prächtig. Wählen Sie deshalb nur Pflanzen aus, die zu Ihrem Boden passen! Um den pH-Wert und damit auch den Kalkgehalt des Bodens zu ermitteln, reichen einfache Teststreifen, die Sie normalerweise in Gartencentern erhalten. Zudem bestimmt der Anteil an organischen sowie mineralischen Partikeln über die Wasserdurchlässigkeit des Bodens – hier genügt es meist, wenn Sie etwas Erde zwischen den Fingern reiben, um mehr über die Konsistenz des Bodens zu erfahren. Des Weiteren spielen auch die klimatischen Bedingungen, die Geländeform, die Entwässerung und die Himmelsrichtung wesentliche Rollen. Und vergessen Sie nicht: Auch hohe Bäume und benachbarte Gebäude werfen ihre Schatten und können Ihre Terrasse unangenehm verdunkeln.
Auch für vermeintliche Problemgärten lassen sich mit den entsprechenden Pflanzen sowie einer geschickten Anordnung der einzelnen Gartenelemente wie Beet, Terrasse oder Wasserspiel schöne, ansprechende Lösungen finden. Achten Sie bei einem sogenannten Handtuchgarten (dieser ist lang und schmal) beispielsweise darauf, nicht in Längsachse zu pflanzen – so unterbrechen Sie mit den Beeten die Länge. Kleine Gärten erweitern Sie optisch, indem Sie blau-weiß-blühende Pflanzen in den hinteren Bereich setzen und Wege schmaler (vorne etwa 80 Zentimeter, hinten 60 Zentimeter) zulaufen lassen. Weitere Tipps und Tricks für kleine Gärten finden Sie ganz oben im Video. Und selbst ein Schattengarten muss nicht von Nachteil sein: Tränendes Herz, Elfenblume und Arisarum lieben die kühleren Bedingungen.
Gartenplanung berücksichtigt jede Jahreszeit
Triste Grau- und Brauntöne bestimmen das Erscheinungsbild des Winters und der sonst so strahlende Garten wirkt alles andere als attraktiv. Doch gerade in der kalten Jahreszeit kommt so manches Schätzchen erst zum Vorschein: Dekorative Samenstände (Chinaschilf, Garbe, Pampasgras), winterblühende Sträucher (Schneeball, Seidelbast, Zaubernuss) und Zwiebelgewächse (Narzisse, Schneeglöckchen) sowie auffallende Borken und Zweige (Erdbeerbaum, Tibetkirsche, Zimtahorn, Hartriegel, Haselnussstrauch) entfalten nun ihre Wirkung. Jetzt ist auch die richtige Zeit für eine Bestandsaufnahme: Gibt es in Ihrem Garten unansehnliche Lücken? Setzen Sie in der Pflanzperiode an diesen Stellen Akzente und Sie können sich im nächsten Winter an einem dekorativen Garten erfreuen. Übrigens: Achten Sie darauf, wo der Schnee zuerst taut. Diese Stellen sind wärmer als andere und somit bestens für wärmeliebende Pflanzen geeignet. Die Rinde des Sibirischen Hartriegels (Cornus alba ‚Sibirica‘) zum Beispiel leuchtet in kräftigem Rot, während die Beeren und Blätter der Stechpalme (Ilex) vom Frost überzuckert sind.
Fotos / Zeichnung: sidm, Archiv, BGL, PdM
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