Hangsicherung: Stützmauer bauen
Hanggärten gelten häufig als Problemzonen, doch jedes Problem ist auch eine Chance. Mit der richtigen Hangbefestigung wird das störende Gefälle zu einem vielfältig nutzbaren Unikat, das sie nicht mehr missen möchten.
Das Rasenmähen wird zu einer Tortur, als Sitzplatz ist er auch nicht geeignet und selbst die Kinder verlieren schnell die Lust an einem Hanggarten, wenn der Fußball immer wieder wegkullert - die Nutzung eines Hanggarten ist erst einmal eingeschränkt und bis sich das ändert, fließt oft jede Menge Schweiß und Geld. Mit der richtigen Planung und einer guten Hangbefestigung wird Ihr Problem-Hang jedoch schon bald zu einem einzigartigen Gestaltungsmerkmal mit atemberaubenden Aussichtsplätzen, fließenden Bachläufen und gemütlichen Nischen.
Tipps und Tricks für Hanggärten sehen Sie auch im Video oben.
Hangbefestigung: Stabilisierung ist das oberste Gebot
Doch eines nach dem anderen: Bevor Sie es sich in Ihrem Hanggarten gemütlich machen, benötigen Sie erst eine Hangbefestigung, sonst fällt Ihr Traumgarten schon bald buchstäblich in sich zusammen. Bei leichten Gefällen genügt es, zur Stabilisierung tiefwurzelnde Pflanzen wie Sommerflieder, Ginster oder Kartoffelrose zu pflanzen. Komplizierter wird es bei Gefällen ab 7° Neigung. Ratsam sind bei derartigen Neigungen Betonfundamente, die Mauern und Palisaden den nötigen Rückhalt geben. Auch über eine Terrassierung sollten Sie nachdenken, sonst wird die Gartenarbeit recht sportlich. Ist der Garten derart steil und lang, dass mehrere Ebenen nötig sind, sollten Sie in jedem Fall einen Spezialisten zu Rate ziehen, der Ihnen eine individuell abgestimmte Hangbefestigung empfehlen und gestalten kann.
Ab einer Neigung von 7° benötigt die Hangbefestigung auch Stufen. Als Faustregel gilt hierfür, dass die Stufenhöhe in cm X 2 + Stufentiefe in cm sollte kleiner als 63 cm sein sollte. Beachten Sie bei der Planung der Stufen, dass diese keinesfalls einfach schnurgerade von oben nach unten durch den kompletten Garten verlaufen sollten. Nutzen Sie vielmehr die natürliche Form des Geländes und passen Sie den Verlauf entsprechend an.
Natürliche Hangbefestigung: Trockenmauern
Trockenmauern stützen und terrassieren einen Hang nicht nur, sie werden, mit genügsamen Steingartenstauden bepflanzt, auch selbst zum Blickfang. Die bis zu 1 Meter hohen Mauern sehen natürlich aus und bestehen aus gestapelten Natursteinen - Mörtel ist nicht nötig. Die Mauern haben eine leichte Neigung (10°) zum Hang hin und ein Fundament aus gut 40 cm mächtigem, festgestampftem Kies oder alten Gehwegplatten sowie eine Hinterfütterung aus Schotter als Drainage.
Vorher
Ein ausladender Hang, ungeeignet für Rasenmäher oder größere Blumenbeete.
Lösung 1: Hohe Mauer
Eine hohe Mauer schafft eine ebene Fläche am Fuß vom Hang.
Lösung 2: Kleine Mauern
Mehrere Mauern bieten Platz für zusätzliche Blumenbeete.
Hangbefestigung bepflanzen
Damit die Hangbefestigung auch schön aussieht, können Sie die Hangbefestigung bepflanzen. Um Trockenmauern zu bepflanzen, lässt man ab und zu Lücken zwischen den Steinen und füllt diese mit wasserdurchlässiger Erde. Ein flacher Stein vor der Nische verhindert, dass die Erde bei starkem Regen ausgewaschen wird. Idealerweise besteht zum Hang hin eine Verbindung zum Gartenboden.
Verfügen Sie über einen vollsonnigen Hang in Südausrichtung bietet sich die Anlage eines Alpinariums an. Alpine Pflanzen wachsen bevorzugt in mageren Böden und wärmespeichernden Zwischenräumen von Steinen. Durch ihr wildes Wachstum stabilisieren sie die Mauer und sorgen für den nötigen Farbklecks auf den eintönigen Natursteinen. Als Pflanzen kommen Gräser wie Blauschwindelgras und Rispengras, Stauden wie Alpenveilchen und Primeln und Kleingehölze wie Zwerg-Bergkiefern und Ginstern in Frage.
Fotos: sidm / Archiv
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